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Es ist bekannt, dass beim Betrieb von Elektronenröhren an den Gittern derselben ab einer gewissen Temperatur eine störende thermische Elektronenemission auftritt, weshalb auf die Gitter von Elektronenröhren bereits sogenannte "Antiemissionsbeschichtungen", beispielsweise aus den eine hohe Elektronenaustrittsarbeit besitzenden Edelmetallen aufgebracht wurden. Die auf die in der Regel aus Molybdän gefertigten Gitterdrähte aufgebrachten Edelmetalle diffundieren nun bereits bei relativ niedrigen Temperaturen in die Gitterdrähte ein, so dass bereits nach relativ kurzer Betriebsdauer der Elektronenröhren die Antiemissionsschicht unter Legierungsbildung verbraucht worden ist und das Gitter wieder thermisch Elektronen emittiert.
Es wurde deshalb bereits vorgeschlagen, das Eindiffundieren der zum Aufbau der Antiemissionsschicht verwendeten Metalle in die Gitterdrähte von Elektronenröhren durch eine meist aus einem Metallcarbid bestehende und direkt auf die Gitterdrähte aufgebrachte Trennschicht zu verhindern. Bei solchen bekannten, beispielsweise aus den deutschen Auslegeschriften 1021502 und 1051991 beschriebenen Verfahren zur Herstellung einer Antiemissionsbeschichtung auf aus Molybdän gefertigten Gitterdrähten für Elektronenröhren, bei welchem Molybdändraht zuerst mit ZrC elektrophoretisch überzogen und die ZrC-Schicht nach dem Trocknen gesintert und anschliessend der mit ZrC beschichtete Draht mit Platin beschichtet und die Pt-Schicht nach dem Trocknen gesintert wird,
sind nun aber sowohl für das Sintern der ZrC-Schicht als auch für das Sintern der Pt-Schicht relativ hohe Temperaturen von etwa 1500 bis 20000C erforderlich und im übrigen auch mehrere Arbeitsgänge bei der Herstellung der Pt-Schicht erforderlich, wozu noch kommt, dass die ZrC-Schicht eine beträchtliche Schichtstärke aufweisen muss, um das Eindiffundieren des Platins in das Grundmaterial in ausreichendem Masse zu erschweren.
Es ist nun Ziel der Erfindung, ein Verfahren der oben angegebenen Art so auszubilden, dass einerseits die auf die Gitterdrähte aufzubringenden Schichten in gleichmässiger Schichtstärke anfallen, die einzelnen Schichten dünner aufgebaut werden können und das Sintern der einzelnen Schichten bei niedrigerer Temperatur als bisher vorgenommen werden kann.
Dies gelingt bei einem Verfahren zur Herstellung einer Antiemissionsbeschichtung auf aus Molybdän gefertigten Gitterdrähten für Elektronenröhren, bei welchem Molybdändraht zuerst mit ZrC elektrophoretisch überzogen und die ZrC-Schicht nach dem Trocknen gesintert und anschliessend der mit ZrC beschichtete Draht mit Platin beschichtet und die Pt-Schicht nach dem Trocknen gesintert wird, wenn gemäss der Erfindung die ZrC-Schicht bei einer Temperatur von 1500 C gesintert und die Pt-Schicht kataphoretisch aufgebracht wird, worauf die Pt-Schicht bei 1000 bis 13000 auf die ZrC-Schicht aufgesintert wird.
Die Möglichkeit, die ZrC-Schicht bei einer Temperatur von 1500 C und die Pt-Schicht bei 1000 bis 13000C zu sintern, ist offenbar im Hinblick darauf gegeben, dass die Pt-Schicht auf die ZrC-Schicht kataphoretisch aufgebracht wird. Es ist als überraschend anzusehen, dass im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens bereits mit eine Schichtstärke von etwa 10,um besitzenden ZrC-Schichten, also mit wesentlich dünneren ZrC-Schichten als bisher, ein optimales Ergebnis erzielt werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden durch ein Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Beispiel : Auf eine in bekannter Weise gereinigte und im Hochvakuum bei 1500 C geglühte Wendel
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Stromdichte von 0, 12 bis 0, 22 mA/cm2 und einer Badspannung von 190 bis 220 V, mit der gewünschten, an sich beliebigen Schichtstärke aufgebracht, worauf die erhaltene Zirkoncarbidschicht im Hochvakuum bei 15000C während mindestens 10 min gesintert wird. Es wird so eine auf dem Molybdändraht gut haftende Zirkoncarbidschicht gleichmässiger Schichtstärke erhalten.
Auf die mit Zirkoncarbid beschichtete Molybdändrahtwendel wird sodann ebenfalls kataphoretisch während mindestens 24 Stunden bei einer Stromdichte von 0, 6 bis 0, 8 mA/cm2 und einer Badspannung von 190 bis 220 V Platin aus einer Suspension von Platinpulver abgeschieden, welche Platinpulver mit einer durchschnittlichen Korngrösse von 10,um bei sonst der Zirkoncarbidsuspension ähnlichen Zusammensetzung enthält. Die elektrophoretisch abgeschiedene Platinschicht wird sodann im Hochvakuum während 10 bis 20 min bei 1000 bis 13000C geglüht.
Mit in der angegebenen Weise hergestellten, mit verschieden starken Zirkoncarbidschichten und mit verschieden starken Platinschichten versehenen Molybdändrahtwendeln wurden Elektronenröhren hergestellt, an welchen die thermische Elektronenemission der Gitter unmittelbar nach Inbetriebnahme der Röhre und sodann jede weitere Stunde gemessen wurde. Hiebei wurde die aus mit Thoriumoxyd beschichtetem Wolframdraht bestehende Kathode jeder Röhre auf 19000C erhitzt, wobei das Gitter der Röhre eine Temperatur von 11000C erreichte.
Bei den in der angegebenen Weise durchgeführten Versuchen wurde festgestellt, dass für einen bestimmten Bereich des Gewichtsverhältnisses q der auf die Wendel aufgebrachten Menge an Platin zur Menge an auf die Wendel aufgebrachtem Zirkoncarbid die Elektronenemission des Gitters besonders gering ist. Es zeigte sich, dass für einen Wert des erwähnten Gewichtsverhältnisses q = 0, 1 bis 1, 5 die besten Ergebnisse erzielt werden können. Es zeigte sich weiters, dass es im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens ausreichend ist, etwa lorum starke Zirkoncarbidschichten herzustellen.