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Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln der Schussspulen für Webstühle.
Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Webstühle zum selbst- t. iitigen Auswechseln der Schussspulen, bei der die Spulen in einem Magazine übereinander angeordnet sind, von dort auf einen Zubringer fallen und sodann in den Schützen beim Vorschwingon der Lade von dem Zubringer eingeschoben werden, indem die volle Spule
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Die vorderen Enden der an dem Zubringer in bekannter Weise drehbar gelagerten Klemmdaumen werden durch die Wirkung von Federn oder dgl. gegen die erfasste Spule gedrückt und halten diese bei der Zuführbewegung im Zubringer fest. Heim Rückschwingen des Zubringers in die Stellung unterhalb des Magazines trof n die rückwärtigen Enden (ler Klemmdaumen gegen Anschläge, wodurch die Klemmdaumen entgegen der Wirkung der Federn vom Zubringer weggedrückt werden, so dass dieser die vom Magazine freigegebene Spule aufnehmen kann.
Um das Einfuhren der vollen Spindel und das Auswerfen der leeren von der Seite
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die den Kopf der Spindel festhält.
Da es vorkommen kann, dass der Schützen nicht in den Schützenkasten gelangt und bei Wirkung der Vorrichtung diese dann leicht beschädigt werden konnte, ist eine Einrichtung vorgesehen, durch die der Webstuhl in diesem Falle sogleich abgestellt wird.
Weiters ist auch Vorsorge getroffen, zu verhindern, dass die Vorrichtung unmittelbar hinter-
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Einrichtung zum Abstellen des Webstuhles, um eine vörzeitige Erschöpfung @es Magazines xu vor ! nndern. Ffg. 14 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Fig. 1 und Fig. * 15 ein Schnitt nach Linie C'-D der Fig. 4.
Die Vorrichtung wirkt derart, dass die Füllung des Schützen mit einer vollen Spule
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abgelaufen ist. Das Einführen der vollen Spule in den Schützen erfolgt von der Webseite, also von der Vorderseite, das Auswerfen der leeren Spindel nach der Rückseite des Webstuhles, u. zw. erfolgt das Auswechseln der Spulen dann, wenn der Schützen sich in dem Schützenkasten an der dem Schusswächter entgegengesetzten Seite des Webstuhles befindet.
In der vorderen Seitenwand 1 des Schützenkastens N ist eine längliche, für den Durchgang einer vollen Spule genügende Öffnung vorgesehen. Dieser Öffnung gegenüber liegt die Aushöhlung des Schützens, wenn dieser in dem Schützenkasten die richtige Stellung einnimmt (Fig. 15). Die leere Spindel wird mittels der vollen Spule durch eine Öffnung der Zunge 2 des Schützenkastens hindurch ausgeworfen, welche zu diesem Zwecke der gegenüberliegenden Öffnung 1 in der Vorderwand des Schützenkastens entspricht.
Die volle Spule wird vom Magazine in die entsprechende Stellung, von der aus das Einführen in den Schützen erfolgt, mittels eines selbsttätig zur Wirksamkeit gelangenden Zubringers gebracht, der durch den Schützenwächter betätigt wird. Das auf einem Rahmengestelle 4 angeordnete Magazin (Fig. 1 und 4), welches an der Brustbaumseite des Web- stuhlos gegenüber dem Schützenkasten N untergebracht ist, ist aus zwei vertikalen, durch ein horizontales Querstück vereinigten Teilen gebildet.
Eine Welle 3, welche in gleichfalls auf der Brustbaumseite des Webstuhles an dem Rahmengestelle 4 des Magazines angeordneten Lagern gelagert ist, erstreckt sich von einer Seite des Webstuhles zur anderen und ist auf dem dem Schusswächter gegenüberliegenden Ende durch einen Arm 32 und eine Kurbelstange 31 mit dem die Schusswächtergabel 33 tragenden Hebel 30 des Schusswächters verbunden.
Zwischen den beiden vertikalen Teilen des Rahmengestelles 4 ist auf der Welle 3 ein Klauenring 5 mittels einer Schraube oder dgl. befestigt, mit dem der lose auf der Welle 3 sitzende Spulenzubringer durch eine Spiralfeder 20 verbunden ist. Der Zubringer besteht aus zwei parallelen, senkrecht auf der Welle 3 angeordneten Seitenteilen 6, welche durch ein zur Welle 3 paralleles QuerstUck 7 verbunden sind. Jeder der Seitenteile besteht aus zwei einstellbar miteinander verbundenen Teilen und einer derselben trägt einen Ansatz 8, welcher zur Aufnahme der Spindel köpfe bestimmt ist. An den freien Enden der beiden Seitenteile 6 sind halbkreisförmige Ausnehmungen vorgesehen, in welche die mit vollen Spulen versehenen Spindeln eingelegt werden.
Letztere werden durch zwei in der Mitte der Seitenteile 6 mittels Bolzen 9'angelenkte Klemmdaumen 9 (Fig. 1 und 4) festgehalten, welche neuartigerweise durch gegen die rückwärtigen Enden derselben wirkende Fedprn.'"gegen die Spule angedrückt werden. Die Federn sind genügend stark, um einen so mässigen Andruck der Klemmdaumen 9 zu veranlassen, dass die Spindel leicht ihre Stellung im Zubringer verlassen kann, wenn sie von der Zange des Schützens erfasst wird, aber dennoch verhindern, dass die Spindel durch Fliehkraftwirkung ausgeschleudert werde, wenn der Zubringer sich um eine Vierteldrehung unter Einwirkung des Schusswächters dreht.
Das Spulenmagazin besteht aus zwei vertikalen Trägern 10 von beliebiger Länge, ist oberhalb der Welle 3 angeordnet und der Höhe nach verstellbar. Der an der Seite der Spindel spitzen angeordnete Träger 10 (Fig. 1) hat U-förmigen Querschnitt, der andere Träger besitzt entweder den gleichen Querschnitt oder hat die Form einer Platte, je nach- dem Spindeln mit runden Köpfen oder die in Fig. 5 dargestellten Spindeln mit geschlitzten
Köpfen angewendet werden. Das Spulenmagazin kann nach oben durch einen ausziehbaren Rahmen verlängert werden (in der Zeichnung nicht dargestellt), welcher genau in dasselbe hineinpasst, so dass der Weber immer nur den leeren durch einen mit Spulen gefüllten
Rahmen zu ersetzen hat.
Die Spulen werden in bekannter Weise in dem Magazine durch zwei um Stifte drehbare Haken 11 (Fig.. 1) gehalten, welch letztere durch Federn 12 in ihrer Stellung gesichert sind. Die genannten Stifte sind in Lagern 13 vorgesehen, die an
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auch dazu, die Klemmdaumen 9 in ihre Offenstellung zu bringen, wenn der Zubringer seine vertikale Stellung einnimmt.
Der Schützen besitzt eine Zange für die Spulenspindel (Fig. 10,11, 12), die aus vier federnden Armen a, al, b, b 1 besteht, von welchen der Kopf der Spindel festgehalten wird, wie in Fig. 12 punktiert angedeutet ist. Diese Zange hat den Vorteil, dass die Spulenspindel in der Achsrichtung vollkommen zentriert ist, da deren Kopf gleich- zeitig I1n vier Punkten von der Zange gehalten wird. Überdies erleichtern die Teile b, bl, die auf der Einfüllseite angeordnet sind, das Auswerfen der leeren Spindel, indem sie durch ihre Annäherung in dem Augenblicke, in dem die Spindel im Begriffe ist, die beiden Arme
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miteinander vernieteten Teilen hergestellt (Fig. 10) und im Schützen durch oilles bolzen c oder dgl, befestigt (Fig. 15).
; Zur Erklärung der Wirkungsweise der Vorrichtung soll angenommen werden, der Schussfaden reisse, worauf die Vorrichtung zur Wirksamkeit gelangt. Die Schusswächtor- gabel B3 wird von dem mit einem Hammerkopfe versehenen Hebel 34 bei dessen Schwingung erfasst und mitgenommen. Gleichzeitig wird auch der das Lager 35 der Schusswächter- gabel 33 tragende Hebel 30 mitbewegt und dieser verdreht mittels Stange 31 und Arm 32 die Welle 3 mit dem Zubringer, so dass dieser von der in Fig. 1 gezeigten vertikalen Stellung in die in Fig. 4 dargestellte horizontale Stellung gelangt.
Wenn bei dieser Stellung des Zubringers das Vorschwingen der Lade erfolgt, tritt der Zubringer in den Schützenkasten N ein, die Spindel mit der vollen Spule treibt die leere durch die Zunge 2 aus und wenn die Lade zurückschwingt, bleibt die volle Spindel, welche von der Zange des
Schützens festgehalten wird, in letzterem, wobei der ganze Vorgang vor sich geht, ohne den Webstuhl abstellen zu müssen. Der Schusswächter wird hierauf unwirksam und die
Welle 3 mit dem Zubringer kann nun eine Vierteldrehung durch die Wirkung einer
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Ende an dem Webstuhlgestelle befestigt und greift mit dem anderen Ende an der Welle 3 an (in der Zeichnung nicht dargestellt).
Die Klaue des Ringes 5, welche in eine Aus-
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kuppelt die Welle 3 mit dem Zubringer, wodurch derselbe bei der Verdrehung der Welle 3 in die Vertikalstellung gelangt und die Haken 11 von dem unteren Ende des Magazines ill der Pfeilrichtung (Fig. 4) zurückstosst, so dass die Spulen im Magazine freigegeben werden.
Gleichzeitig öffnen sich die Klemmdaumen 9, entgegen der Wirkung der Federn 9", da die rückwärtigen Enden der Klemmdaumen gegen den Rand der Lager 13 anstossen. Eine Spule fällt nunmehr vom Magazine auf den Zubringer, wodurch dieser für eine neuerliche Auswechlung der Schussspule vorbereitet ist, wenn der Schussfaden reisst oder ausgeht.
Manchmal kommt der Schützen im Schützenkasten nicht an die richtige Stelle oder er dreht sich während seiner Bewegung um die eigene Längsachse. In diesen Fällen muss das Auswechseln der Spulen verhindert werden, da sonst der Mechanismus Schaden leiden konnte. Um dies zu erreichen, besitzt der Zubringer an der Seite der Spindelspitzen einen um einen Zapfen 17 drehbaren Hebel 15, welcher vor dem Zubringer vorragt, so dass er einem Hindernisse früher als der Zubringer begegnet.
Solche Hindernisse können sein : Das Holz des Schützens, wenn dieser wohl an seine richtige Stelle aber verdreht zurück- kommt, oder eine an der Vorderseite des Schützenkastens V vorgesehene, beweglich eingesetzte Wächterplatte 18, die in der Öffnung 1 im Schützenkasten verschoben werden kann und mit einem in die Bahn des Schützens reichenden Anschlagstücke 1, "verbunden ist, das durch eine Feder 19 stets nach dem Innern des Webstuhles gezogen wird (Fig. ).
Wenn der Schützen in richtiger Lage im Schütznkasten ankommt und auch nicht verdreht ist, begegnet der Sicherheitshebel 1. 5 keinem Hindernisse, denn die Platte 18 wird durch den gegen den Anschlag 18' derselben wirkenden Schützen zurückgestossen (Fig. 5). Kommt der Schützen aber am Ende seines Laufes nicht an seinen Platz, dann wird der Ansatz 18' und die Platte 18 nicht zurückgestossen ; der Hebel 15 trifft dann auf die Wächterplatte und wird verstellt. Dies wird dazu ausgenützt, den Webstuhl abzustellen.
Der Hebel 15 ist zu diesem Zwecke nach vorne verlängert (Fig. 4) und wirkt auf einen
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einander wirkt. Um zu verhindern, dass in einem solchen Falle das Magazin ganz er- schöpft werde, ist eine in Fig. 1 dargestellte Einrichtung vorgesehen, die in diesem Faite die Abstellung des Webstuhles bewirkt. Zu diesem Zwecke besitzt der das Lager 33 der Schusswächtergabel 33 tragende Hebel einen Zapfen 21, um welchen sich eine Scheibe 24 mit zwei vorspringenden Ansätzen 24'und 25 drehen kann. Auf der Scheibe 2 ist ein Prisma 22 befestigt, gegen dessen eine Seitenfläche sich eine Feder 23 anlegt. An der Brustbaumseite des Webstuhles ist ein Anschlag 27 angeordnet.
Bei normalem Gange ist alles so geregelt, dass der Ansatz 24'in seiner unwirksamen Stellung ist, wie Fig. ! : !
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gabe ! tragende Hebel 30 und demgemäss auch der Zapfen 21 mit der Scheibe : M nach vorne geführt. der Anschlag. 27 begegnet dem Ansatze 25 der Scheibe M, welche eine
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wirken, der auf derselben Welle wie der Hebel J0 sitzt und daher ebenfalls die Ahstoll- vorrichtungdesWebstuhlesbetätigenkann.
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Wenn der Schusswächter nach seiner Wirksamkeit seine norm@e Stellung wieder einnimmt, bleibt der Ansatz 24' in seiner letzten Stellung. Nunmehr können zwei Fälle eintreten : 1. dass bei dem folgenden Schlage der Schusswächter wieder wirkt, so dass der Ansatz 24'auf den Hobel 28 einwirkt, der die Abstellung des Webstuhles veranlasst ; 3. dass
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geordneter Zapfen 29 dem zweiten Ansatze 25 begegnet und die Scheibe 24 mit dem Ansatzo 24'um eine Vierteldrehung zurückdreht und so den Ansatz 24' in die erste Stellung zurückführt, in der er bleibt, bis sich eine neue Auswechslung der Schussspulo vollzieht.
Die Spulenspindeln, die bei der Vorrichtung angewendet werden, sind achsial der Länge nach durchbohrt (Fig. 7), durch welche Bohrung der Faden geführt ist. Die Führung dies Fadens ist derart von dem Schützen unabhängig, so dass, wenn die Spindel aus demselben genommen wird, der Faden nicht mehr. mit dem Schützen in Verbindung ist.
Der Zubringer, der die volle Spule in den Schützen eingeführt hat, verlässt diese erst, wenn sie die Zange des Schützens erfasst hat, wodurch eine genau zentrische Lagerung
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Um die zentrische Lagerung der Spulonspindel zu verwirklichen, ist der Kopf der Spindeln nicht rund, sondern besitzt im Querschnitte Rautenform. Zur Führung der Spindel im Zubringer und im Magazine besitzt deren Kopf eine längs der grösseren Diagonale des im Querschnitte rautenförmigen Kopfes verlaufende Nut, in welche die rechts liegende Platte 10 des Magazines eingreift. Der Zubringer besitzt auf dem Ansatze 8 eine Rippe 14 (Fig. 1), die auch in die erwähnte Nut des Spindelkopfes eingreift, wodurch der Kopf festgehalten ist, wenn die Spule auf dem Zubringer liegt.
Auf diese Weise ist es möglich, die Spule dem Schützen so zuzuführen, dass die grössere Diagonale des Kopfes im Schützen horizontal und die Spindel immer zentrisch in diesem liegt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln der Schussspulen für Webstühle, dadurch gekennzeichnet, dass ein unterhalb des Spulenmagazines drehbar gelagerter Zubringer durch ein Gestänge mit dem die Schusswächtergabel tragenden Hebel derart zwangläufig verbunden ist, dass bei Wirksamkeit des Schusswächters der Zubringer in die Schwingungsbahn der Lade gedreht wird, zum Zwecke, beim Vorschwingen der Lade und Eintritt des Zubringers in den Schützenkasten und Schützen in bekannter Weise die im Schützen befindliche leere Spule durch die volle Spule auszuwerfen und diese in den Schützen einzuführen.