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AT262222B - Verfahren zum Färben und Bedrucken von Cellulosefasermaterialien mit Oxydationsfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Färben und Bedrucken von Cellulosefasermaterialien mit Oxydationsfarbstoffen

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Publication number
AT262222B
AT262222B AT412966A AT412966A AT262222B AT 262222 B AT262222 B AT 262222B AT 412966 A AT412966 A AT 412966A AT 412966 A AT412966 A AT 412966A AT 262222 B AT262222 B AT 262222B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
alkaline earth
alkali
acid
dyeing
Prior art date
Application number
AT412966A
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English (en)
Original Assignee
Hoechst Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
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Publication date
Application filed by Hoechst Ag filed Critical Hoechst Ag
Priority to AT412966A priority Critical patent/AT262222B/de
Application granted granted Critical
Publication of AT262222B publication Critical patent/AT262222B/de

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Färben und Bedrucken von Cellulosefasermaterialien mit Oxydationsfarbstoffen 
Oxydationsfarbstoffe werden in der Praxis zum Färben und Bedrucken von Cellulose- und Celluloseregeneratfasern verbreitet eingesetzt, weil man mit diesen Farbstoffen preisgünstig Färbungen in tiefen Tönen herstellen kann, die sich ausserdem durch gute Echtheitseigenschaften auszeichnen. Bevorzugt kommt aus der Klasse der Oxydationsfarbstoffe das Anilinschwarz zur Anwendung, weil es sich sehr gut für den Direktdruck, den Reservedruck und für Unifärbungen auf Cellulosefasern eignet und ein tiefes volles, blumiges Schwarz liefert. 



   Ein Nachteil beim Färben und Drucken mit Anilinschwarz ist jedoch, dass bei dem zur Entwicklung des Farbstoffes erforderlichen Dämpfprozess Säure frei wird, welche eine erhebliche Schädigung der Cellulosefaser bewirkt, die sich vor allem in einem deutlichen Abfall der Reissfestigkeit äussert. 



   Es ist bereits mehrfach versucht worden,   diesem Übelstand abzuhelfen. So hat man z. B. vorge-   schlagen, die bei der Oxydation frei werdende Säure durch einen Zusatz von Aminen zu binden. Bei all diesen Versuchen ist es jedoch bisher nicht gelungen, die Schädigung der Faser während des Oxydationsvorganges vollständig zu verhüten. Selbst unter den günstigsten Bedingungen muss weiterhin mit einer erheblichen Faserschädigung gerechnet werden. 



   Es wurde nun gefunden, dass man beim Färben und Bedrucken von Cellulose- oder Celluloseregeneratfasermaterialien mit Oxydationsfarbstoffen, vorzugsweise beim Anilinschwarzfärben, die vorstehend genannten Nachteile vermeiden kann und eine bessere Bindung der bei der Oxydation frei werdenden Salzsäure erreicht, ohne dass dabei die volle Entwicklung des Farbstoffes beeinträchtigt wird, wenn man den Klotzflotten oder Druckpasten Alkali- oder Erdalkalisalze von Carbonsäuren zusetzt, die beim Erhitzen unter Abspaltung flüchtiger oder auswaschbarer Spaltprodukte Alkali- oder Erdalkalicarbonate liefern. Die Entwicklung der Färbungen und Drucke erfolgt unter den üblichen Bedingungen. 



   Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Arbeitsweise unter Mitverwendung der genannten Alkali- oder Erdalkalicarbonate abspaltenden Substanzen ist es, dass es nunmehr möglich ist, eine Verlängerung der Dämpfzeiten vorzunehmen. An einer verlängerten Dämpfzeit ist man interessiert, wenn neben den Oxydationsfarbstoffen gleichzeitig Farbstoffe anderer Klassen zur Anwendung kommen, die zur Fixierung längere Dämpfzeiten benötigen als sie bei Oxydationsfarbstoffen erforderlich sind. Die Einhaltung längerer Dämpfzeiten war bisher wegen der hiebei verstärkt auftretenden Faserschädigungen nicht möglich. 



   Die erfindungsgemäss den Klotzflotten und Druckpasten zuzusetzenden Alkali- bzw. Erdalkalicarbonate   abspaltenden Substanzen sind bei Raumtemperatur   oder wenig erhöhter Temperatur bis etwa   400C   praktisch unbeschränkt haltbar. Erst bei Einwirkung hoher Temperaturen, wie sie beim Dämpfen auftreten, erfolgt eine Spaltung unter gleichzeitiger Freisetzung von Alkali-oder Erdalkalicarbonat. Durch die erst allmähliche Bildung von Alkali- bzw. Erdalkalicarbonat gelingt es, den bei der Oxydation auftretenden Überschuss an freier Säure Schritt für Schritt zu neutralisieren. Überraschend wird hiedurch jedoch die volle Entwicklung des Farbstoffes, die bekanntlich im sauren Medium erfolgen muss, nicht gestört.

   Die Menge der den Klotzflotten oder Druckpasten zuzusetzenden, bei erhöhter Temperatur 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Alkali- oder Erdalkalicarbonate liefernden Substanzen beträgt im allgemeinen etwa   5 - 50   g/kg Klotzflotte oder Druckpaste. Vorzugsweise kommen Mengen von 15 bis 30 g/kg zur Anwendung. 



   Als Alkali- oder Erdalkalisalze von Carbonsäuren, die beim Erhitzen in An- oder Abwesenheit von Wasser oder Wasserdampf unter Abspaltung flüchtiger oder auswaschbarer Spaltprodukte Alkali- oder Erdalkalicarbonate liefern, seien beispielsweise folgende Verbindungen erwähnt : a) Alkali- und Erdalkalisalze von Trihalogenderivaten der Essigsäure der allgemeinen Formel 
 EMI2.1 
 wobei Hal ein Halogenatom vom Atomgewicht von 35 bis 126 und Me ein Alkali-oder Erdalkalimetall- äquivalent bedeutet. b) Alkali- und Erdalkalisalze von ungesättigten Carbonsäuren, deren die Carboxylgruppe tragendes Kohlenstoffatom durch eine dreifache Bindung an das benachbarte Kohlenstoffatom gebunden ist und die der allgemeinen Formel 
 EMI2.2 
 niedermolekularen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, und Me ein Alkali-oder Erdalkalimetalläquivalent.

   c) Alkali- und Erdalkalisalze von Dicarbonsäuren und deren Derivaten der allgemeinen Formel 
 EMI2.3 
 worin x =   0, 1, 4,   5,6, 7 oder 8, die Reste   RundR Wasserstoffatome   oder einen Kohlenwasserstoffrest bedeuten, wobei mindestens einer der beiden Reste ein Wasserstoffatom bedeuten muss, wenn x 1 ist, und Me ein Alkali-oder Erdalkalimetalläquivalent bedeutet. d) Alkali- und Erdalkalisalze von Tricarbonsäuren und deren Derivaten der allgemeinen Formel 
 EMI2.4 
 worin x = 0 oder eine ganze Zahl, insbesondere Werte von 1 bis 6, R Wasserstoff oder einen Kohlenwas- 
 EMI2.5 
 f) Alkali-oder Erdalkalisalze von   oc,     ss-und y-Oxy-bzw.

   Ketosäuren   und deren Derivaten der allgemeinen Formel   R-CHOH- [CH ] -COO-Me   und   R-CO- [CH -COO-Me   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 worin x = 0,   l oder   2,   R einen Kohlenwasserstotfrest,   vorzugsweise einen niedermolekularen Alkylrest, und Me ein Alkali- oder Erdalkalimetalläquivalent bedeutet. g) Alkali- und Erdalkalisalze von Ketodicarbonsäuren und deren Derivaten der allgemeinen Formel   Me-OOC-[CH-CO-[CH]-COO-Me   worin x und y eine kleine ganze Zahl und Me ein   Alkali-oder Erdalkalimetalläquivalent   bedeuten.

   h) Alkali-und Erdalkalisalze von stickstoffhaltigen Carbonsäuren und deren Derivaten der allgemeinen Formel 
 EMI3.1 
 in der R und R Kohlenwasserstoffreste, insbesondere niedermolekulare Kohlenwasserstoffreste der aliphatischen, cycloaliphatischen und aromatischen Reihe und Me ein   Alkali- oder Erdalkalimetalläqui-   valent bedeuten. 



   Als Beispiele derartiger Alkali- oder Erdalkalisalze von Carbonsäuren, die beim Erhitzen Alkalioder Erdalkalicarbonate liefern, seien genannt :
Natrium- oder Kaliumtrichloracetat,
Natrium- und Kaliumtrichloracetat sowie die
Natrium- und Kaliumsalze der folgenden   Carbonsäuren :  
Lävulinsäure,
Propiolsäure,
Tetrolsäure,
Malonsäure,
Dichlormalonsäure,
Acetondicarbonsäure,
Cyclobutandicarbonsäure,
Acetessigsäure, Äthantricarbonsäure,
Acetylendicarbonsäure, ss-Aldehydpropionsäure,
Mesoxalsäure und
Carbamidsäure. 



  Vorzugsweise kommt das Natrium- oder Kaliumsalz der Trichloressigsäure zur Anwendung. 



   Die Entwicklung der Färbungen wird wie üblich durch kurzzeitiges, etwa   1 - 3   min anhaltendes Dämpfen bei etwa 98-110 C vorgenommen. Bei Mitverwendung anderer Farbstoffe, die zur Fixierung einer längeren Dämpfzeit bedürfen, kann der Dämpfprozess den hiebei erforderlichen Fixierbedingungen angepasst werden. 



     Beispiel l :   Ein Baumwollgewebe wird mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung be-   druckt :    
 EMI3.2 
 
<tb> 
<tb> 500 <SEP> Gew.-Teile <SEP> einer <SEP> wässerigen <SEP> Verdickung <SEP> aus <SEP> gleichen <SEP> Teilen <SEP> Stärke <SEP> und <SEP> Tragant
<tb> 94 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Anilin-Chlorhydrat
<tb> 5 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Anilin
<tb> 25 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Natriumchlorat <SEP> 
<tb> 50 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Ferrocyankalium <SEP> 
<tb> 25 <SEP> Gew.-Teile <SEP> trichloressigsaures <SEP> Natrium
<tb> 301 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Wasser
<tb> 1000
<tb> 
 
Anschliessend wird getrocknet und zur Entwicklung 2 min bei   100 - 1020C   gedämpft.

   Danach wird kalt gespült und bei   40 - 500C 5 - 10   min lang mit einer Lösung nachbehandelt, die im Liter 3 g Kaliumbichromat und 2 g Natriumcarbonat enthält, wie üblich geseift, nochmals gespült und getrocknet. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 
Beispiel 2 : Ein Gewebe aus   Celluloseregeneratfasern   wird auf dem Foulard mit einer Flotte folgender Zusammensetzung geklotzt :

   
 EMI4.1 
 
<tb> 
<tb> 40 <SEP> Gew.-Teile <SEP> einer <SEP> wässerigen <SEP> Tragant-Verdickung
<tb> 85 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Anilin-Chlorhydrat
<tb> 5 <SEP> Gew. <SEP> -Teile <SEP> Anilin <SEP> 
<tb> 54 <SEP> Gew. <SEP> -Teile <SEP> Ferrocyankalium
<tb> 30 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Natriumchlorat
<tb> 25 <SEP> Gew.-Teile <SEP> trichloressigsaures <SEP> Natrium
<tb> 761 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Wasser
<tb> 1000
<tb> 
 
Anschliessend wird getrocknet und zur Entwicklung der Färbung 2 min bei   100-102'je   gedämpft und wie im Beispiel 1 beschrieben nachbehandelt. 



   Es wird ein tief schwarz gefärbtes Gewebe erhalten, das wesentlich bessere Werte bezüglich Reissfestigkeit und Dehnung aufweist als ein in üblicher Weise ohne Zusatz von trichloressigsaurem Natrium gefärbtes Vergleichsgewebe. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zum Klotzfärben und Bedrucken von Cellulose- und Celluloseregeneratfasermaterialien mit Oxydationsfarbstoffen, dadurch   gekennzeichnet,   dass man auf die Fasermaterialien Klotzflotten oder Druckpasten aufbringt, welche neben den Oxydationsfarbstoffen, vorzugsweise Anilinschwarz, einem Oxydationsmittel und sonstigen üblichen Zusätzen Alkali- oder Erdalkalisalze von Carbonsäuren enthalten, die beim Erhitzen unter Abspaltung flüchtiger oder auswaschbarer Spaltprodukte Alkali-oder Erdalkalicarbonate liefern, gegebenenfalls trocknet und zur Entwicklung wie üblich gedämpft, danach spült und fertigstellt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Oxydationsfarbstoffe enthaltenden Klotzflotten oder Druckpasten Alkali- oder Erdalkalisalze von Carbonsäuren, die beim Erhitzen Alkali-oder Erdalkalicarbonate liefern, in Mengen von 5 bis 50 g/kg Klotzflotte oder Druckpaste zusetzt.
AT412966A 1966-05-02 1966-05-02 Verfahren zum Färben und Bedrucken von Cellulosefasermaterialien mit Oxydationsfarbstoffen AT262222B (de)

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