<Desc/Clms Page number 1>
Zündflammeneinrichtung für Gaszündsicherungen
Die Erfindung betrifft eine Zündflammeneinrichtung für Gaszündsicherungen mit einem mit einer
Wachflamme zusammenwirkenden Flammenfühler und einem von diesem automatisch gesteuerten Ventil in der Gaszuleitung des zu sichernden Gerätes.
Gasfeuerungen werden, um Gefahren, die durch das Ausströmen unverbrannten Gases entstehen können, hintanzuhalten, mit Zündsicherungen ausgerüstet. Die üblichen Anordnungen von Zündsicherungen besitzen den Nachteil, dass ihre Wirkung mit einer gewissen Trägheit behaftet ist, die durch die Abkühlzeit eines Flammenfühlers, z. B. eines Thermoelementes oder einer Bimetallfeder, bedingt ist.
Während dieser Schliesszeit kann Gas beim Brenner ausströmen, wodurch besonders bei grösseren Feuerungsanlagen Explosionsgefahr auftreten kann.
Eine besondere Gefahr ergibt sich infolge des Vorhandenseins einer gewissen Schliesszeit der Zündsicherung dann, wenn irrtümlicherweise oder auf Grund eines Bedienungsfehlers das Sperrglied eines Gasgerätes, im allgemeinen ein Anschlusshahn, geschlossen, der Fehler bemerkt und das Sperrglied innerhalb der Schliesszeit der Zündsicherung wieder geöffnet wird. Dabei sind Wach- und Brennerflammen verlöscht und durch die geöffnete Zündsicherung kann Gas beim Brennen austreten. Da bei grösseren Feuerungsanlagen bedeutende Gasmengen austreten und in solchen Fällen häufig Versuche zum neuerli- chen Anzünden gemacht werden, können gefährliche Verpuffungen vorkommen.
DieseNachteile werden durch die Erfindung vermieden. Die Erfindung besteht darin, dass das Sperrglied für den Hauptbrenner in der an einer Zündsicherung angeschlossenen Leitung der den Flammenfühler beeinflussenden Wachflamme angeordnet ist, und dass eine zusätzliche Zündflamme vorgesehen ist, deren Leitung zwischen dem gegebenenfalls mit einem Zündschalter kombinierten, automatisch gesteuerten Ventil und einem Regelglied an der Hauptgas- bzw. Brennerleitung des Gerätes angeschlossen ist. Die zusätzliche Zündflamme verlöscht erst beim Schliessen der Zündsicherung. Dadurch ist während der Schliesszeit eine gefahrlose Wiederzündung von Wach- und Brennerflammen möglich.
Es sind bereits Gasbrenneranordnungen mit mehr als einer Hilfsflamme bekannt. Bei einer aus der franz. Patentschrift Nr. 1. 242. 521 bekannten Anordnung ist ausser der normalen Zündflamme, die auch das Thermoelement der elektromagnetischen Zündsicherung erhitzt, am oberen Ende eines Überzündrohres eine Hilfszündflamme vorgesehen, die nur bei gedrücktem Zündschalter mit Gas versorgt wird.
Dieser Aufbau ist für Gasheizungen gedacht, bei welchen die normale Zündflamme nicht mit einem Zündholz erreichbar ist. Eine zusätzliche Sicherung gegen Ausströmen von unverbranntem Gas in der Zeit zwischen dem Verlöschen der Zündflamme und dem Abkühlen des Thermoelementes ist damit nicht erzielbar.
Eine weitere Anordnung mit zweiHilfsflammen ist Gegenstand der franz. Patentschrift Nr. 1. 232. 440.
Dabei wird in einer neben der eigentlichen Zündflamme befindlichen Flamme, die nicht auf das Thermoelement der elektromagnetischen Zündsicherung einwirkt, der Steuergasstrom eines Membranregelventils verbrannt, der vorher noch über ein manuell, von einem Thermostat, Manostat od. dgl. beeinflusstes Steuerglied geleitet wird. Aus diesem Grund besteht keine Gewähr dafür, dass die Steuergasflamme unter allen Umständen weiterbrennt, solange noch Gas in das Gerät strömt ; normalerweise wird die Steuergasflamme nach einer Unterbrechung durch das Steuerglied an der eigentlichen Zündflamme
<Desc/Clms Page number 2>
neuerlich entzündet.
Wenn bei geschlossenem Steuerglied die eigentliche Zundflamme verlöscht, be- steht während der Abkühlzeit (Schliesszeit) des Thermoelementes keine Sicherung gegen das Ausströmen unverbrannten Gases beim Hauptbrenner, da in diesem Zustand beim Öffnen des Steuergliedes auch das
Membranventil geöffnet wird.
Die erfindungsgemässe Einrichtung unterscheidet sich von den bekannten Sicherheitseinrichtungen dadurch, dass das Regelglied hinter der Zündsicherung angeordnet ist, und dass die Leitung für die zu- sätzliche Zündflamme zwischen Zündsicherung und Regelglied an der Hauptgasleitung des Gerätes an- geschlossen ist.
Die Unterschiede und Vorteile der erfindungsgemässen Anordnung gegenüber bekannten Anordnun- gen werden nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. In Fig. l ist das Schema einer Gas- feuerung mit Zündsicherung in der bekannten Anordnung dargestellt. Fig. 2 zeigt die erfindungsgemässe Anordnung.
Bei der Anordnung gemäss Fig. l, z. B. einem Gasheizofen, mit einer üblichen thermoelektrischen
Zündsicherung, dient eine im Inneren des Heizkörpers brennende Wachflamme 1 einerseits als Zünd- flamme für aus dem Hauptbrenner 2 ausströmendes Gas, anderseits erwärmt sie ein Thermoele- ment 3. Dieses liefert Strom, der ein federbelastetes Magnetventil 4 geöffnet hält. Erlischt die Wachflamme, dann fällt nach dem Erkalten des Thermoelementes der Strom aus, das Magnetventil wird stromlos und schliesst unter dem Einfluss seiner Feder. Am Brenner kann daher Gas mit Ausnahme der
Zeitspanne, innerhalb welcher das Thermoelement nach Verlöschen der Wachflamme noch heiss bleibt, der sogenannten Schliesszeit, nur dann ausströmen, wenn seine Zündung und damit seine Verbrennung sichergestellt sind.
Das Vorhandensein einer derartigen Zündsicherung bietet dem Benutzer des Ofens tatsächlich weitgehende Sicherheit. Gerade aus diesem Grund bringt aber gegebenenfalls während der Schliesszeit, z. B. infolge eines Bedienungsfehlers, in unkontrollierbarer Weise ausströmendes Gas bebesondere Gefahren mit sich. Ein Bedienungsfehler könnte etwa dadurch vorkommen, dass der Benutzer des Ofens zwecks Änderung der Raumtemperatur das Regelglied 5 verstellen möchte und dabei irrtümlich das Sperrglied 6 abdreht, den Fehler bemerkt und sofort wieder aufdreht. Dabei ist das Magnetventil 4 noch nicht geschlossen und es kann unverbranntes Gas nicht nur aus der Düse der Wachflamme, sondern auch aus dem Hauptbrenner ausströmen.
Wenn dann Versuche zum neuerlichen Anzünden unternommen werden, kann sich im Brennraum bereits ein explosibles Gas-Luftgemisch gebildet haben und Anlass zu gefährlichen Verpuffungen geben. Beim Anzünden im kalten Zustand besteht diese Gefahr auch bei voll geöffnetem Regelglied 5 nicht, da nach dem Öffnen des Sperrgliedes 6 das Magnetventil 4 noch geschlossen ist und erst'bei Betätigung des Zündschalters 7, der z. B. mit einem Magnetzünder für die Wachflamme 1 in Verbindung steht, auf mechanischem Weg in die Offenstellung gebracht wird, während gleichzeitig die Leitung zum Hauptbrenner 2 blockiert ist. Bei den üblichen Ausführungen muss der Zündschalter 7 so lange niedergedrückt gehalten werden, bis das Thermoelement 3 genügend Strom zum Festhalten des Magnetventils 4 liefert.
Bei der in Fig. 2 dargestellten, erfindungsgemässen Anordnung ist das Sperrglied 6 in der Leitung derWachflamme 1 angeordnet und es ist eine zusätzliche Zündflamme 8 vorgesehen. Die Leitung der Zündflamme 8 ist an die Leitung des Hauptbrenners 2, jedoch noch vor dessen Regelglied 5, angeschlossen. Dadurch erlischt die Zündflamme 8, nachdem der Ofen in Betrieb war, erst beim Schliessen der Zündsicherung, unabhängig davon, ob das Sperrglied 6 geschlossen wird und geschlossen bleibt oder kurz darauf wieder geöffnet wird. Es ist daher während der Schliesszeit der Zündsicherung eine gefahrlose Wiederzündung von Wach-und Brennerflammen möglich. Die Inbetriebnahme im kalten Zustand erfolgt durch Öffnen des Sperrgliedes 6 und Betätigen des Zündschalters 7, wobei z.
B. mittels Magnetzünders zunächst die Wachflamme 1 angezündet wird, die das Thermoelement 3 erwärmt. Sobald dieses genügend Strom zum Festhalten des Magnetventils 4 liefert, kann der Zünd-
EMI2.1
(Schliesszeit) das Magnetventil 4 der Zündsicherung die Gaszufuhr zu Zündflamme 8 und Hauptbrenner 2 sperrt.
Die erfindungsgemässe Verbesserung ist bei allen Zündsicherungen vorteilhaft anwendbar, die eine Schliesszeit aufweisen. Sie können sich in Brennerleitungen oder in Steuerleitungen von Hilfssteuerungen befinden.