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Gerät zum Trocknen von Teigwaren
Teigwaren besitzen nach dem Verlassen der mechanischen Pressen noch einen grossen Wassergehalt und sind daher weich und leicht deformierbar. Es ist daher notwendig, die Teigwaren vor dem Weiter- bearbeiten, der Vorbereitung zum Verkauf oder vor dem Einlegen in Trockenapparate nebeneinander auf
Fächern oder Horden liegend vorzutrocknen, bis sich an der Oberfläche ein hinreichend hartes Häutchen gebildet hat, damit die Form der Teigwaren während der folgenden Manipulation erhalten bleibt. Erst nach diesem Vortrocknen dürfen die Teigwaren übereinandergelegt werden. Beim Vortrocknen ohne
Hilfsmittel ist es notwendig, die auf Fächern bzw. Horden liegenden Teigwaren für einen Zeitraum von
15 bis 20 min der Raumluft auszusetzen.
Diese Art der Vortrocknung erfordert einen grossen Aufwand an Handarbeit, bringt beträchtliche
Zeitverluste mit sich und hat den weiteren Nachteil, dass sich für die Fächer ein grosser Platzbedarf ergibt. Für das Vortrocknen von Teigwaren ist bisher noch keine, die erwähnten Nachteile beseitigende Hilfsvorrichtung bekanntgeworden. Dagegen sind schon verschiedenste Trockenvorrichtungen für Teigwaren (die aber praktisch immer erst nach dem Vortrocknen der Teigwaren zum Einsatz gelangen) bekanntgeworden.
Für kurze Teigwaren ist z. B. eine Trockenmaschine bekannt, bei der die Teigwaren in perforierten, auf einer Kreisbahn verstellbaren Rohren untergebracht werden können, wobei diese Rohre vom einen Ende her mit Warmluft beschickbar sind und die Luft am andern Rohrende abgesaugt wird. Durch die Fortbewegung der Rohre auf der Kreisbahn werden die Teigwaren während der Belüftung zusätzlich durcheinandergeworfen. Da hier die einzelnen Teigwaren aufeinander zu liegen kommen, kann zwecks Vermeidung von Deformationen eine derartige Maschine erst nach Vortrocknung der Teigwaren zum Einsatz gelangen.
Bei einer andern Trockenmaschine sind zwar Horden vorgesehen, auf denen die Teigwaren lagern, wobei die Horden zunächst über horizontale Förderbänder der Maschine zugeführt, in dieser aber über gruppenweise zusammenwirkende senkrechte Förderorgane ähnlich wie in einem Paternosteraufzug angehoben, anschlie- ssend zumindest über die Hordenlänge weitergeschoben und wieder abgesenkt werden, worauf sie die Maschine verlassen. Den beiden in der Maschine vorhandenen, gegenläufig bewegten Hordengruppen wird von unten her Warmluft zugeführt, die zufolge einer Perforation der Horden zu den Teigwaren gelangen kann. Die Luft streicht von unten nach oben und es ergibt sich in Richtung der Hauptebene der Horden keine Luftbewegung.
Wegen des Fehlens dieser Luftbewegung und weil : sich die Luftfeuchtigkeit dauernd ändert (es werden nur die sich jeweils am tiefsten befindlichen Horden tatsächlich mit trockener Luft beaufschlagt), ist keine ausreichende und gleichmässige Trocknung der Teigwaren trotz der Kompliziertheit des Apparates gewährleistet.
Für das Trocknen von Makkaroni ist eine Vorrichtung bekannt, bei der die Makkaroni in übereinander vorgesehenen Etagen eines Transportwagens untergebracht werden können und mit diesem Wagen in eine Trockenkammer einfahrbar sind. Die Trockenkammer besitzt Heizeinrichtungen und eine Luftumwälzpumpe, mit deren Hilfe die erwärmte Luft in Längsrichtung durch die Makkaroni geblasen wird. Für die Zwecke der Teigaufbereitung bei Backwaren sind auch schon verschiedene andere fallweise mit Luftzuführungen versehene Geräte bekanntgeworden. Eine Vorrichtung zum Absteifen von Backwaren besitzt eine Kammer mit übereinander angeordneten Einschüben für Backbleche oder Bretter, die die Backwaren aufnehmen.
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Über eine Umwälzpumpe od. dgl. wird Luft in einer Richtung über die Backware gesaugt. Es ergibt sich an der Ansaugseite wegen der dort geringeren Luftfeuchtigkeit eine bessere Belüftung als an der Absaug- seite. Für das Trocknen von Teigwaren ist diese Vorrichtung ebenso ungeeignet, wie eine weitere bekannte
Vorrichtung, bei der zusätzlich die Möglichkeit besteht, die hier in einem Kreislauf geführte Umwälzi luft mit Feuchtigkeit zu sättigen und zu erwärmen, um das Aufgehen von Backwaren zu sichern und zu beschleunigen. Schliesslich ist zum Warmhalten von Backwaren eine schrankartige Warmhaltevorrichtung bekannt, für die Einschubbleche zur Aufnahme der Backwaren vorgesehen sind.
Um ein zu rasches Aus- kühlen der Backwaren durch Freigabe zu grosser Öffnungen des Kastens beim Einschieben zu verhindern, ist es möglich, für jedes Blech einen eigenen, durch einen gesonderten Schieber verschliessbaren Einschub vorzusehen. Hier findet im Kasten selbst überhaupt keine Luftumwälzung statt. Auch eine derartige Vor- richtung ist für das Trocknen von Teigwaren nicht geeignet.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Gerätes zum Vortrocknen von Teigwaren, das die bisher vorhandenen Nachteile beseitigt, einen nur kleinen Platzbedarf besitzt und es ermöglicht, in einer kurzen
Zeitspanne, beispielsweise innerhalb von 4 bis 5 min, die Vortrocknung durchzuführen.
Ein erfindungsgemässes Gerät zum Trocknen von Teigwaren besitzt eins Etagen zur abstandsweisen Übereinanderhalterung von die Teigwaren aufnehmenden Horden aufweisendes Gehäuse, das mit über
Leitflächen gelenkter Warmluft beschickbar ist und zeichnet sich erfindungsgemäss im wesentlichen dadurch aus, dass das Gehäuse beidseits der Horden von oben nach unten verlaufende, als gegen die Horden zu offene Gehäusezwischenräume ausgebildete Führungen für die von oben her zuführbare erwärmte Luft aufweist und im Bereich der Hinterenden der Horden ein weiterer Zwischenraum vorgesehen ist, über den die von oben nach unten strömende, sich über die einzelnen Horden verteilende Warmluft nach unten abfliessen kann.
Durch die erfindungsgemässe Ausführung wird erreicht, dass jede Horde unabhängig von der Höhenlage, die sie im Gehäuse einnimmt, gleichen Betriebsbedingungen ausgesetzt ist. Darüber hinaus ergibt sich auch für die Teigwaren auf den Horden unabhängig von ihrer jeweiligen Lage ein praktisch gleichbleibender Trocknungseffekt. Jede Horde wird über die Führungen unmittelbar mit trockener
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der Trocknungsluft und damit der gleichmässige Trocknungseffekt im Bereich der ganzen Horde erzielt.
Weitere Einzelheiten und zweckmässige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes gehen aus der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung hervor.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise schematisch veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 ein erfindungsgemässes Gerät im Schaubild, Fig. 2 eine Horde ebenfalls im Schaubild, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 1 und Fig. 4'einen Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 1.
Das Gerät besitzt ein prismatisches Gehäuse 1, in dem in Etagen unterteilte Metalleinsätze untergebracht sind. Je nach den Erfordernissen kann die Anzahl der Einsätze und der Etagen jedes Einsatzes variiert werden. Jede Etage dient zur Aufnahme einer in sie einschiebbaren Horde 2 gemäss Fig. 2.
Die Grösse des Gehäuses 1 ist im Verhältnis zur Grösse der Einsätze und der Horden so gewählt, dass die Horden mit der Vorderwand 3 des Gehäuses abschliessen, während zu beiden Seiten und hinter den Horden zwischen diesen und dem Gehäuse Zwischenräume 4,5, 6 frei bleiben. Die beiden seitlichen Zwischenräume sind unten durch Blenden 7, 7', 7", 7'" abgeschlossen, wogegen der hintere Zwischenraum unten in einen Auslass 8 mündet. Die Blenden sind in der Höhe der untersten Horde angebracht.
Gemäss Fig. 2 besteht jede Horde 2 aus einer Bodenplatte, die eine Reihe von Löchern 9 für den Luftdurchtritt aufweist und drei relativ niedrigen Seitenwänden 10, 11,12 sowie einer Stirnwand 13, deren Höhe so bemessen ist, dass sie eine zugehörige Frontöffnung des Gehäuses mit einer gewissen Genauigkeit abschliesst.
Die Erzielung eines völligdichten Abschlusses ist nicht notwendig, weil ohnehin während des Betriebes dauernd Horden ausgetauscht werden. Wird z. B. die oberste Horde mit der zu trocknenden Teigware eingeschoben, dann wird bereits die darunter liegende Horde herausgezogen, entleert und mit frischer Teigware gefüllt.
Jede Horde weist an ihrer Rückseite zwei Fortsätze 14,15 auf, die dazu bestimmt sind, bei in der eingeschobenen Stellung befindlicher Horde eine hinter jeder Etage befindliche Blende zu öffnen. Diese Blende besteht aus einem Bandstreifen 16, der um eine Achse 17 schwenkbar lagert und in der Ruhestellung durch sein Eigengewicht hängend die zugehörige Etage gegenüber dem Zwischenraum 6 abschliesst. Bei eingeschobener Horde halten die Fortsätze 14,15 den Bandstreifen in der Offenstellung, so dass die von oben kommende Trockenluft in der ersten mit einer Horde beschickten Etage den hinteren Zwischenraum zum Teil versperrt findet, so dass ein Teil der Luft in die Etage abgeleitet wird und über die Löcher 9 der
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