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Einsteckmuffenverbindung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einsteckmuffenverbindung mit einem Gummidichtring, bestehend aus einem Halteteil aus härterem Gummi, der in entspanntem Zustande einen grösseren Aussendurchmesser aufweist als der kleinste Innendurchmesser der Muffe und aus einem mit dem Halteteil durch einen dehnbaren Zwischenteil verbundenen Dichtteil aus weicherem Gummi, wobei sowohl der Halteteil als auch der Dichtteil eine grössere Dicke aufweisen als die grösste bei der Verbindung vorkommende Spaltweite.
Bei Gussrohren hat man mit Rücksicht auf das Schleudergussverfahren, in dem Gussrohre Uberwiegend hergestellt werden, ein besonderes Interesse daran, möglichst grosse Toleranzen für die Spaltweite und damit auch den Aussendurchmesser des Rohrschaftes zu erhalten. Die Toleranzen für die Spaltweiten sind aber dadurcli begrenzt, dass man den Dichtteil des Gummiringes nur innerhalb eines bestimmten Bereiches, der angenähert zwischen 5 und 40 hundertstel seiner Dicke liegt, komprimieren kann.
Weiter ist man insbesondere bei Abflussrohren, bei denen die Rohre und Formstücke häufig nur von einem Mann verlegt werden, bestrebt, möglichst geringe Einschubkräfte zu erhalten. Derartige geringe Kräfte lassen sich aber bei den bekannten Einsteckmuffenverbindungen mit einem zylindrischen Muffeninneren nicht erreichen, da die bei einem an der oberen Toleranzgrenze liegenden Schaftdurchmesser sich ergebenden kleinen Spaltweiten hohe Gummiringkompressionen und damit grosse Einschubkräfte zur Folge haben.
Bei der erfindungsgemässen Ausführung werden nun geringere Einschubkräfte dadurch erzielt, dass der Zwischenteil der Dichtung durch ein schlauchförmiges in Achsrichtung elastisch dehnbares Zwischenstück, z. B. aus Gummi, gebildet ist, welches an dem Dichtteil mittig ansetzt, dass das Muffeninnere in an sich bekannter Weise eine gegen den Muffengrund sich erweiternde kegelige Fläche besitzt und dass der eigentliche Dichtteil des Dichtringes beim Einlegen in die Muffe vor dem Herstellen der Verbindung dem engeren Teil der kegeligen Fläche anliegt.
Durch die erfindungsgemässe Anordnung werden auch dann noch geringe Einschubkräfte erreicht, wenn die Toleranzen für den Rohrschaft über den bisher üblichen liegen. Dies erklärt sich daraus, dass beim Einschieben eines Rohrendes, dessen Aussendurchmesser beachtlich über dem normalen liegt, der Dichtteil des Gummiringes infolge der Dehnung des Schlauchteiles stärker nach dem Muffengrund zu mitgenommen wird, dabei in den kegelig erweiterten Teil der Dichtkammer zu liegen kommt und auf diese Weise bedeutend weniger zusammengedrückt wird, wie bei einem zylindrisch gestalteten Muffeninneren. Das schlauchförmige Zwischenstück hat dabei eine geringe Wanddicke-in der Grössenordnung von 1 bis 3 mm - um besondere niedrige Dehnungskräfte in Achsrichtung zu erzielen.
Ferner ist es wesentlich, dass der Dichtteil beim Einführen des Rohrendes dem engeren Teil des kegeligen Muffeninneren anliegt, damit dieses Innere auf seiner ganzen Länge zum Vermindern der Dichtringkompression ausgenutzt werden kann.
Eine sich erweiternde kegelige Form des Muffeninneren ist zwar schon bekannt, jedoch bei einer völlig andern Art einer gummigedichteten Verbindung. Bei einer bekannten Verbindung wird ganz einfach ein elastischer Ring zwischen ein Rohrende und eine zum offenen Ende sich erweiternde Rohrkupplung eingeklemmt, wodurch eine dichte Verbindung dieser Kupplung mit dem Rohrende erreicht werden soll. Eine derartige Verbindung versagt jedoch bei Unterdruck in der Leitung, denn dieser wirkt derartig, dass
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er den Dichtring nach dem weiteren Teil des Kegels verschiebt und damit dieDichtwirkung aufhebt.
Wei- terhin muss der Dichtring sorgfältig und umständlich nach dem engeren Teil des Dichtraumes gestopft werden und schliesslich muss im Anschluss an den weiteren Teil des Kegels die Möglichkeit vorhanden sein, den Dichtring zu beobachten. Dies bedeutet, dass diese bekannte Verbindung nur für Endverschlüsse zu verwenden ist, bei denen man den für die Beobachtung erforderlichen Flansch anbringen kann.
Bei der erfindungsgemässen Verbindung hingegen wird einerseits auch bei Unterdruck der Dichtteil durch das elastische schlauchförmige Zwischenstück dichtend gegen Rohrende und konische Dichtfläche gezogen, die Verbindung bleibt demnach auch bei Unterdruck in der Leitung dichtend, anderseits kann der Dichtring bequem von aussen her eingelegt werden. Die Verbindung lässt sich also bei jedem Rohr und jedem Formstück verwenden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
Es zeigen, in schematischen Skizzen, Fig. l eine Muffenverbindung mit grosser Spaltweite, vor dem Einschieben des Rohrspitzendes in die Muffe, Fig. 2 das gleiche Rohr nach dem Einschieben des Rohrspitz- endes, Fig. 3 eine erfindungsgemässe Verbindung bei kleine Spaltweite, - nach dem Einschieben des Rohrspitzendes und Fig. 4 eine Muffenverbindung, bei der der Halteteil in einer Nut der Muffe aufgenommen ist.
In einer Muffe 8, in die ein Rohrspitzende 1 eingeschoben werden soll, ist ein Dichtring, der aus einem Halteteil 3, einem schlauchförmigen Zwischenstück 4 und einem Dichtteil 5 besteht, bereits eingelegt (Fig. l). Bei diesem Beispiel ist das Vorliegen einer grossen Spaltweite, also eines grossen Dichtspaltes 6 (s. Fig. 2) angenommen. Es wird dann, wie aus Fig. 2 entnommen werden kann, beim Einschieben des Rohrspitzendes 1 der Dichtteil 5 nur um einen geringen Betrag gegen den Muffengrund 7 mitgenommen werden, so dass der Dichtreil 5 verhältnismässig wenig zusammengedrückt wird.
In Fig. 3 sind die Verhältnisse bei einer kleinen Spaltweite 9 skizziert. Infolge der Nachgiebigkeit des Schlauchteiles 4 wird der Dichtteil5 weiter gegen den Muffengrund zu verschoben, weil der enge Spalt beim Einschieben des Rohrspitzendes 2 zwangsläufig zu diesem Mitnehmen führt. Die innere Mantelfläche 10 der Muffe 8 erweitert sich kegelig gegen den Muffengrund 7, so dass der Dichtteil 5 in ein Gebiet mit grösserem Spalt zwischen Muffeninnerem und Rohrumfang gelangt und damit nicht mehr so stark zusammengedrückt wird, wie wenn er an der gleichen Stelle geblieben wäre. Da auf diese Art also eine geringere Pressung auf den Dichtteil5 ausgeübt wird, lässt sicb das Rohrspitzende 2 leichter in die Muffe 8 einführen, als bei den bisher bekannten Einsteckdichtungen.
Eine ähnliche Ausführungsform wie in Fig. 3 zeigt Fig. 4, nur ist dort nahe dem Rand der Muffe 8 eine Ringnut 11 angebracht, die zur Aufnahme des Halteteiles 3 dient. Dadurch ist eine Sicherung geschaffen, dass der Halteteil aus der fertiggestellten Verbindung nicht herauswandem kann.
Die in den dargestellten Beispielen gewählten Formen für den Halteteil 3 und den Dichtteil 5 kön-
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