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Mehrpoliger ölarmer Schalter
Die Erfindung betrifft einen mehrpoligen ölarmen Schalter der Säulenbauweise, bei dem getrennte
Polsäulen je Phase vorhanden sind, welche jeweils eine Löschkammer mit einem festen Schaltkontakt und einen beweglichen Schaltstift enthalten, wobei die Polsäulen an ihrem oberen Ende mit der Atmo- sphäre verbunden sind und für sämtliche Polsäulen eine gemeinsame Antriebsvorrichtung vorgesehen ist.
Es sind mehrpolige ölarme. Schalter der Säulenbauweise bekannt, bei welchen innerhalb jeder Pol- säule ein gleitend geführter Schaltstift das bewegliche Schaltstück bildet, das jeweils die feststehenden Kontakte einer Polsäule verbindet, wobei die Lichtbogenlöschung in einer geeigneten Löschkammerunter der Einwirkung eines isolierenden Flüssigkeitsstrahles erfolgt, der unter starkem Druck den Lichtbogen bespült. Dieser Druck wird entweder durch den Lichtbogen selbst, oder durch einen Kolben bzw. eine geeignete Pumpeinrichtung erzeugt und kann gegebenenfalls denWert von 100 kg/cm2 überschreiten.
Die Löschkammer und die spannungführenden Teile einer jeden Polsäule sind in einer äusseren isolierenden Hülle angeordnet, wobei die beweglichen Schaltstücke im allgemeinen mit einer gemeinsamen Antriebseinrichtung des Schalters verbunden sind.
Ferner sindEinkesselölschalter bekanntgeworden, bei denen derölkessel den drei Phasen des Schalters gemeinsam ist und bei denen zwischen den einzelnen Phasen sowie zwischen den äusseren Phasen und der Kesselwand, isolierende Zwischenwände angeordnet sind, welche sich unter der Druckentwicklung beim Ausschalten in gewissen Grenzen durchbiegen können. Wegen der Schwierigkeiten, solche Ölkessel mit verhältnismässig grossen Abmessungen genügend druckfest zu machen, ist man bei Einkesselölschaltern bezüglich des zulässigen Druckes und damit im Ausschaltvermögen stark begrenzt. Um zu einer vielfach höheren Ausnutzung der Löschkammer zu gelangen, hat man deshalb die Bauweise mit einzelnen Polsäulen gewählt, welche wegen ihrer ungleich geringeren Durchmesser relativ druckfest ausgebildet werden können.
Dabei ist es einerseits wegen der günstigen Löschverhältnisse erwünscht, den Druck möglichst hoch zu wählen, ohne dabei anderseits die druckbeanspruchten Teile des Schalters so stark dimensionieren zu müssen, dass sie schwer und teuer werden.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, die Wirkung der hohen Drücke bei solchen Schaltern mit getrennten Polsäulen zu verringern und damit deren Konstruktion zu verbilligen. Erfindungsgemäss wird deshalb vorgeschlagen, dass die Polsäulen an ihrem unteren Ende über Befestigungsteile, welche dem Druckausgleich dienende Öffnungen aufweisen, auf einem gemeinsamen, als Traggestell ausgebildeten Ölbehälter aufgebaut sind, wobei letzterer die gemeinsame Antriebseinrichtung enthält.
Bei einer einpoligen Abschaltung bildet sich der Lichtbogen in der betroffenen Polsäule aus. Die Hochdruckwelle, welche dabei entsteht, breitet sich nach unten aus, indem sie der Bewegung des beweglichen Schaltstückes folgt, und dringt in den gemeinsamen Ölbehälter ein, von wo aus sie sich anschliessend auf die andern Polsäulen verteilt. Die Druckwelle wird dabei zuerst durch das Öl des gemein- samen Ölbehälters aufgefangen und gelangt dann durch die Verbindungsöffnungen zu den ändern Polsäulen, deren obere Teile mit der Atmosphäre in Verbindung stehen. Statt dass sich der Druck nur in einer einzigen Polsäule auswirkt, wird er also teilweise durch den Ölbehälter aufgenommen und verteilt sich sozusagen auf die Gesamtheit der Polsäulen, welche den Schalter bilden.
Im Falle einer dreipoligen Abschaltung, wo sich infolge der zeitlichen Verschiebung zwischen den
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Strömen in den Phasen sich diese und damit auch die durch den Lichtbogen hervorgerufenen Drücke in verschiedenen Momenten aufheben, verläuft der Vorgang der Druckverminderung entsprechend wie vorhergehend beschrieben.
Infolge des gemeinsamen Ölbehälters reduziert sich ausserdem die Anzahl gewisser Bauteile, wie z. B. die der Auffüll-oder Entleerungs-Stutzen für die Isolierflüssigkeit, der Ölstandszeiger sowie die der öldichten Durchführungsstellen der Antriebswelle. Der gemeinsame Ölbehälter kann dabei aus Metall be- stehen und zweckmässigerweise geerdet sein, so dass er in einfacher Weise auch für den Fall, dass der Schalter als fahrbare Schaltwageneinheit verwendet wird, ein besonderes Fahrgestell erspart.
Weitere Einzelheiten gehen aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles hervor, für welches ein dreipoliger Schalter entsprechend der beiliegenden Zeichnung gewählt wurde. Fig. 1 zeigt ein Schnittbild des Schalters gemäss der in Fig. 2 angegebenen Schnittlinie I-I. Fig. 2 zeigt ein Schnittbild gemäss der in Fig. 1 angegebenen Schnittlinie II-II. Fig. 3 gibt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Schalters wieder.
In den Fig. 1 und 2 besteht jede Polsäule des Schalters aus einem isolierenden Rohr l, welches die äussere Hülle bildet und in dessen Innerem sich die Löschkammer 2, die festen Kontakte 3 und 4 sowie ein gleitend geführter Schaltstift 5 betinden, wobei letzterer das bewegliche Schaitstück bildet. Die äusseren Anschlüsse 6 des Schalters sind durch Kappen 7 aus Isolierrohr geschützt. Die drei Polsäulen sind auf dem Deckel 8 eines gemeinsamen metallischen Behälters 9 befestigt, der als Ölbehälter dient, und stehen mit letzterem über durchlässige Trennwände 10 in Verbindung, welche dazu bestimmt sind, die in der Isolierflüssigkeit auftretende Druckwelle abzudämmen. Die Abdichtung zwischen Deckel und Behälter geschieht mittels einer gemeinsamen Dichtung 11.
Die oberen Endender Polsäulen sind mit der Atmosphäre verbunden, u. zw. entweder direkt durch die Auspuffrohre 12, welche den Deckel 13 oder die Wand des Rohres 1 durchsetzen, oder über ein gemeinsames Rohrsystem 14, das die Auspuffrohre 12 der einzelnen Polsäulen miteinander verbindet bzw. durch einen weiteren gemeinsamen, darüber gelegenen, nicht gezeichneten Behälter, der dannanstelle des Rohrsystems 14 tritt.
Wenn der Schalter für eine fabrikfertige Schaltanlage oder Schaltschränke bestimmt ist, kann man ihn ohne weiteres fahrbar gestalten durch das Anbringen von Rädern 15 am Behälter 9, wobei an diesem geeignete Flansche für die Befestigung der Radachsen. oder andere geeignete Einrichtungen, vorgesehen sind. Der Schalter kann leicht für Ausfahrfelder ausgeführt werden, indem die äusseren Anschlüsse 6 als Stecker oder Kontakttulpen ausgebildet werden, welche mit den entsprechenden Organen an den Sammelschienen der Schaltfelder in Eingriff kommen.
In der Fig. 3, welche ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäss der Erfindung darstellt, sind die Polsäulen des Schalters ebenfalls mit einem gemeinsamen, jedoch polweise durch Zwischenwände 18 unterteilten Behälter verbunden, wobei die Abteilungen des Behälters dann durch ein gemeinsames Rohrsystem 17 untereinander verbunden sind.
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nutzt wird.
Dabei kann die Form des gemeinsamen Behälters sowie die Anordnung der Polsäulen anders als bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel getroffen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrpoliger ölarmer Schalter der Säulenbauweise, bei dem getrennte Polsäulen je Phase vorhanden sind, welche jeweils eine Löschkammer mit einem festen Schaltkontakt und einen beweglichen Schaltstift enthalten, wobei die Polsäulen an ihrem oberen Ende mit der Atmosphäre verbunden sind und für sämtliche Polsäulen eine gemeinsame Antriebseinrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsäulen an ihrem unteren Ende über Befestigungsteile, welche dem Druckausgleich dienende Öffnungen aufweisen, auf einem gemeinsamen, als Traggestell ausgebildeten Ölbehälter aufgebaut sind, wobei letzterer die gemeinsame Antriebseinrichtung enthält.