<Desc/Clms Page number 1>
Zusatzeinrichtung zur Entfernungs-und Höhenmessung für mit einem Fernrohr ausgestattete geodätische Messgeräte
Die Erfindung betrifft eine Entfernungs- und Höhenmesszusatzvorrichtung für geodätische Messgeräte mit Visierfernrohr, zur Erzeugung eines Doppelbildes der Messlatte am Sehziel.
Bekannt sind selbstreduzierende geodätische Doppelbildgeräte mit einer Messlatte am anvisierten Punkt, bei denen die Entfernung des gemessenen Punktes in bezug auf den Standpunkt von der Verschiebung derlattenbilder abgeleitet ist (deutschePatentschriftenNr. 371078 und Nr. 400844). Das eine Bild wird also direkt durch das Objektiv des Fernrohres erzeugt und das andere ist durch ein optisches Mittel verschoben, welches der einen Hälfte des Fernrohrobjektivs vorgeschaltet wird und dessen Beeinflussung in Abhängigkeit von der Änderung des Höhenwinkels selbsttatig geschieht.
Die bekannten Geräte dieser Art sind als spezielle Entfernungsmesser ausgeführt, die jedoch sehr kostspielig sind ; ihre Funktion ist beschränkt und ihre zur Selbstreduzierung dienenden optischen Glieder haben einen ungünstigen Einfluss auf die Qualität des Bildes im Gesichtsfelde des Fernrohres.
Andere bekannte Entfernungsmessvorrichtungen sind auf das Fernrohr eines Theodolits aufsetzbar, doch muss bei ihnen während des Messens das Deviationsmittel mit Hilfe eines handbetatigten Knopfes eingestellt werden.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen werden als Deviationsmittel zur Änderung des parallaktischen Winkels (Fig. 1) zwei gleiche Keile verwendet. die dem Fernrohrobjektiv derart vorgeschaltet werden, dass bei waagrechter Lage des Fernrohres die Gesamtgrösse des parallaktischen Winkels beider Keile gleich dem Winkel y ist, der gewöhnlich so gewählt wird, dass cotg y = 100 ist. Die Entfernung D ist dann gegeben durch die Beziehung D= Lcotgy = 100 L. Werden beide Keile aus der Anfangslage gegeneinander um den Winkel a gedreht, welcher gleich dem Höhenwinkel des Fernrohres ist, so ändert sich der parallaktische Winkel mit dem Kosinus des Winkels, so dass man aus der Lattenablesung
Do = D cos a erhält. Do ist gemäss Fig. 1 die in die Horizontale reduzierte Entfernung.
Verdreht man beide Keile aus der Lage für Entfernungsmessung beim Höhenwinkel a um 900 gegeneinander, dann beträgt der Gesamtwert der Keilverdrehung 900 : I : a.
Daraus ergibt sich
V = D cos (90-a) = i D sin < x.
Diese Beziehung gibt, wie Fig. 1 zeigt, die Höhe V an, die man bei dieser Stellung der Keile direkt auf der Messlatte ablesen kann.
Die Zusatzeinrichtung gemäss der Erfindung beseitigt die Nachteile der erwähnten speziellen Entfernungsmesser. Sie lässt sich dem Objektiv des Fernrohres bei Entfemungs-und Höhenmessungen vorschalten. Sonst kann das geodätische Gerät ohne die vorgeschaltete Vorrichtung verwendet werden.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass zur Verdrehung des Keilpaares ein Gelenkparallelogramm dient, dessen Gelenkpunkte durch die Kippachse des Fernrohres, die Achse einer im Qehäuse des Zusatzgerätes gelagerten Scheibe, einer an dieser Scheibe befestigten Achse und einer im Träger der Fernrohrkippachse gelagerten Achse gebildet werden, wobei die zuletzt erwähnten Gelenkpunkte durch eine Stange von ver- änderlicher Länge verbunden sind, die Achse der Scheibe über Zahnräder mit einem die Drehkeile im Gegensinn antreibenden Ritzel verbunden ist und die Achse der Scheibe mittels eines auf der Scheibe befestigten malteserkreuzartigen Getriebes zusätzlich um einen Winkel verstellbar ist, der einer Verdrehung der Keile um 900 entspricht.
Die Zeichnung stellt in den Fig. 1 - 6 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar.
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 1 veranschaulicht schematisch das Messprinzip. Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Winkelmessge- rätes mit aufgesetzter Entfemungs-und Höhenmessvorrichtung. Fig. 3 ein axialer Schnitt durch das optischesystem der Entfernungs-und Höhenmessvorrichtung, Fig. 4 ein Schnitt durch die Malteserkreuzüber- setzung, Fig. 5 eine Draufsicht auf die Malteserkreuzübersetzung im Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Massstab des optischen Mikrometers zur Ablesung der Teilverschiebung der
Visierlinie.
In den Fig. 1 und 2 bezeichnet 1 das geodätische Winkelmessgerät, 2 das Visierfernrohr. Auf die Objektivfassung des Fernrohres 2 ist die Hülse 3 der Zusatzvorrichtung für die Entfernung-un Höhenmessung, durch die Schraube 4 befestigbar, aufgesetzt. Im Teil 5 ist das optische System (Fig. 3) untergebracht, das aus einem mit zwei Reflexionsflächen 7,8 versehen, rhombischen Prisma 6 und dem von zwei optischen Keilen 15,16 gebildeten Deviationsmittel zusammengesetzt ist.
Das Prisma 6 mit seinen zwei Reflexionsflächen 7,8 ist an der Spindel 9 mittels des Hebels 10, der
Klinke 11, des Zapfens 12 um die Achse X - X kippbar, so dass es ein durch den handbetätigten Knopf 13 samt Massstab 14 betätigtes optisches Mikrometer bildet. Dieser in Fig. 6 veranschaulichte Massstab 14 ist mit zwei gegenläufigen Bezifferungen versehen. Ein solcher Massstab ist insbesondere zum Ablesen und Unterscheiden von positiven und negativen Höhenwerten vorteilhaft. Durch die Verdrehung des Knopfes 13 kann an diesem Massstab 14 die parallele Verschiebung der Ziellinie abgelesen werden.
Das Drehkeilpaar besteht aus zwei optischen Keilen 15,16 (Fig. 3), welche in den mittels der Kegelzahnräder 22,23 und des Kegelzahnrädchens 24 in Gegenrichtung drehbaren, in Kugellagern 19,20 gelagerten Fassungen 17, 18 untergebracht sind ; die richtige Einstellung des Drehkeilpaares wird mittels der Justierschrauben 40, 41 (Fig. 3) durchgeführt.
An der Seitenwand der Hülse 5 (Fig. 4) ist der Zapfen 25 befestigt, um welchen sich der aus dem Zahnrad 26 und dem Malteserkreuz 27 bestehende Radsatz dreht. Das Zahnrad 26 greift in das mit dem Kegelrädchen 24 verbundenen Zahnritzel 28 ein ; das Rädchen 24 treibt, wie Fig. 3 zeigt, die optischen Keile 15,16 an. Am Zapfen 25 ist die drehbare Scheibe 29 angeordnet, auf welcher die Libelle 30 mit dem Spiegelchen 31 und ein Zapfen 32 zum Aufschieben des einen Endes der Zugstange 33 befestigt sind.
Im Unterteil der Scheibe 29 ist ein Knebel 34 am Zapfen 35 befestigt, durch welchen die Zapfenscheibe 36 (Fig. 5) zum Antriebe des Malteserkreuzes 27 verdreht wird. Auf den am unbeweglichen Teil des Theodolits 1 befindlichen Zapfen 37 (Fig. 1) wird das Ende der Zugstange 33 geschoben, die durch eine Schraubenmutter 38 mit Links- und Rechtsgewinde versehen ist, mittels welcher die Länge der Zugstange 33 geändert werden kann.
Bei Verwendung der Zusatzeinrichtung zur Entfernung-un Höhenmessung erfolgt die Reduktion automatisch, indem zur Verdrehung des Keilpaares ein Gelenkparallelogramm dient, dessen Gelenkpunte durch die Kippachse des Fernrohres %, die Achse einer im Gehäuse des Zusatzgerätes gelagerten
EMI2.1
gelagerten Achse 01 gebildet werden.
Durch die Neigung des Fernrohres um den Winkel Cl verdreht sich die Scheibe 29 mit Hilfe der Zugstange 33 gleichfalls um den Winkel a und mittels der Übersetzung verdrehen sich die Keile 15,16 (Fig. 3) des Drehkeilpaares ebenfalls um den Winkel a.
Zwecks Kontrolle der richtigen Einstellung der Scheibe 29 ist an ihr die Libelle'30 angebracht, um die Justierung der Vorrichtung so vornehmen zu können, dass bei horizontaler Lage des Fernrohres die Multiplikationskonstante, z. B. 100 erreicht wird. Nach dem Aufschieben der Vorrichtung auf das Gerät richtet man das Gelenkparallelogramm mittels der Schraubenmutter 38 so ein, dass die beiden Seiten desselben zwischen den Drehpunkten 0 1-02 und 03 - 04 die gleiche Länge aufweisen.
Die Schraubenmutter 38 wird auch im Falle des unrichtig horizontierten Gerätes benutzt, wenn die Libelle 30 die Rolle der Index1ibelle übernimmt. Das Gewicht der beschriebenen Vorrichtung am Objektivteil ist durch das am Okularteil des Fernrohres 2 befestigte Gegengewicht 39 ausgeglichen.
Das Drehkeilpaar ist zur wahlweisen Ausführung von Entfernungs- bzw. Überhöhungsmessungen mittels des Malteserkreuzgetriebes 27,36 (Fig. 5) und der Zapfenscheibe 26 um 900 verstellbar.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.