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Abstimmvorrichtung für induktiv veränderbare Schwingungskreise für mehrere Wellenbereiche ohne Wellenbereichschalter
Bekannt sind induktiv veränderbare Schwingungskreise, bei denen die Abstimmung jeweils über einen Wellenbereich durch Verschieben eines Tauchkernes in der Schwingungskreisspule erfolgt. Zur Abstimmung mehrerer Wellenbereiche werden für jeden weiteren Wellenbereich zusätzlich weitere Spulen oder Kondensatoren zugeschaltet. Bekannt sind auch Abstimmittel (franz.
Patentschrift Nr. 1. 089. 585 von Mairal), bei denen die Abstimmung über mehrere Wellenbereiche ohne Wellenbereichschalter dadurch bewirkt wird, dass für jeden einzelnen Wellenbereich eine Spule in Verbindung mit Kondensatoren jeweils mit der oder den weiteren Spulen der andern Wellenbereiche fest verbunden ist, wobei die Abstimmung durch Verschieben eines Tauchkernes nacheinander durch die Spulen der verschiedenen Wellenbereiche erfolgt.
Zur Vergrösserung des Frequenzbereiches eines Schwingungskreises über einen Wellenbereich hinaus sind auch Abstimmvorrichtungen bekannt, bei denen zwei oder mehrere Spulen so angeordnet sind, dass beim Verschieben der Tauchkerne sowohl die Selbstinduktivität, wie auch die Gegeninduktivität der Spulen verändert werden, woraus eine Vergrösserung des Abstimmbereiches resultiert (USA-Patentschrift Nr. 2,561, 537 von Sants).
Bekannt sind ferner Anordnungen, bei denen zum Zwecke der Erzielung des Gleichlaufes bei Superhets
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linearen Abstimmkurve Spulen mit unterschiedlicher Wicklungsdichte (deutsche Patentschrift Nr. 757101 von Telefunken) verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung setzt es sich zum Ziele, die Abstimmung über mehrere Wellenbereiche ohne Wellenbereichschalter in einfachster Weise und unter Verwendung einer einzigen Tauchspule ohne Schaltkondensatoren zu erreichen.
Während bei den bekannten Abstimmspulen durch besondere Anordnung der Wicklung, z. B. Kreuzwicklung, einlagige Zylinderwicklung, die Wicklungskapazität zur Erzielung eines grösseren Abstimmbereiches niedrig gehalten wird, wird erfindungsgemäss die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass die an sich bekannten Spulenanordnungen mit zwei oder mehreren Wicklungslagen mit gleichmässiger oder ungleich- mässiger Windungsdichte oder Ankopplungsspulen, zu dem Zweck der Erzielung einer verhältnismässig grossen Wicklungskapazität der ganzen Spule oder von Teilen der Spule verwendet werden, wobei diese Wicklungskapazität die Wirkung der Kondensatoren bei den bekannten Abstimmitteln ohne Wellenbereichschalter ersetzt und jeweils Teile der Spule für die Schwingungen der jeweils höheren Frequen - zen überbrückt.
Bei der erfindungsgemässen Abstimmvorrichtung wird eine Abstimmspule verwendet, deren gesamte Induktivität auf die niedrigste gewünschte Frequenz und deren gesamte Wicklungskapazität auf die niedrigste Frequenz des höchsten gewünschten Frequenzbereiches ausgelegt ist. Diese Wicklungskapazität wirkt bei der Abstimmung des höchsten gewünschten Frequenzbereiches als Kondensator und schliesst den für die Abstimmung im höchsten Frequenzbereich nicht benötigten Teil der Spule kurz, so dass nur die Induktivität des zur Abstimmung im höchsten Frequenzbereich benötigten Spulenteiles wirksam bleibt. Auf diese Weise können mit einer einzigen Abstimmspule zwei Wellenbereiche abgestimmt werden.
Bei der Abstimmung über drei Wellenbereiche wird die gesamte Induktivität der Abstimmspule auf die niedrigste gewünsche Frequenz des niedrigsten Frequenzbereiches ausgelegt, während die Wicklungskapazität auf die niedrigste Frequenz des Mittelwellenbereiches ausgelegt ist. Diese relativ hohe Wicklungskapazität wirkt sowohl bei der Abstimmung im Kurzwellenbereich als Überbrückungskondensator für den Wicklungs-
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undzielt, indem eine Schwingungskreisspule mit bekannter Wicklung mit einer oder mehreren bekannten Ankopplungsspulen so in Verbindung gebracht wird, dass die Ankopplungsspulen mit einem Teil oder Teilen der Schwingungskreisspule stark kapazitiv gekoppelt sind, wobei die Kapazität in gleicher Weise zu bemessen ist.
Die Abstimmung des Schwingungskreises erfolgt in bekannter Weise durch das Verschieben eines Hochfrequenzeisenkernes im Inneren der Schwingungskreisspule.
Gegenüber den bekannten Abstimmitteln ist die vorliegende Erfindung durch die Verwendung einer einzigen Schwingungskreisspule abgegrenzt.
In Fig. l wird ein Schaltbeispiel eines Eingangskreises für Kurz-, Mittel-und Langwelle in Verbindung mit einer Röhre für einen Empfänger gezeigt. Bei der Spule 1 bildet die zweite Wicklungslage, bestehend aus den Spulenteilen e und f, zusammen mit der ersten Lage die Wicklungskapazitäten 3 und 4, die zusammen auf die niedrigste Frequenz des Mittelwellenbereiches ausgelegt sind. Das Antennensigral gelangt über die Antenne 6 über den Kopplungskondensator 5 an das obere Ende der Schwingungskreistauchspule 1 und an das Steuergitter der Röhre 7. Wird der Hochfrequenzeisentauchkern 2 in den oberen Teil der Schwingungskreisspule 1 eingeschoben, so wird der Schwingungskreis auf die Frequenzen des Kurzwellenbereiches abgestimmt.
Die Wicklungskapazität 3 als Teil der gesamten Wicklungskapazität genügt, um den für die Abstimmung des Kurzwellenbereiches nicht benötigten Teil der Schwingungskreisspule 1 zu überbrücken. Wird der Tauchkern weiter in das Innere der Schwingungskreistauchspule 1 hineingeschoben, so werden die Frequenzen des Mittelwellenbereiches abgestimmt. Die Wicklungskapazität 3 als Teil der gesamten Wicklungskapazität ist für die Schwingungen des Mittelwellenbereiches vernachlässigbar klein und wirkt nur als Parallelkondensator. Die Wicklungskapazität 4 schliesst als Schaltkondensator. den nicht für die Abstimmung im Mittelwellenbereich benötigten Langwellenbereich der Spule kurz.
Wird der Tauchkern noch weiter in die Schwingungskreistauchspule 1 hineingeschoben, so wird der Langwellenbereich abgestimmt, wobei alle Wicklungsteile der Spule als Abstimmspule wirken, da die Wicklungskapazitäten 3 und 4 zusammen zu gering sind, um für die Schwingungen des Langwellenbereiches als Kurzschlusskondensatoren zu wirken.
In Fig. 3 wird ein Querschnitt durch eine Abstimmspule, wie in Fig. 1 beschrieben. gezeigt. woraus die
Anordnung der Wicklungen der Schwingungskreisspulenteile e und f ersichtlich ist. Durch Anbringung des Hochfrequenzeisenmantels 15 wird infolge der dadurch erzielten Zusammendrängung der Kraftlinien eine besondere kleine Ausbildung der Spule ermöglicht.
In Fig. 2 ist ein Oszillatorkreis in Verbindung mit einer Röhre dargestellt, bei dem die Abstimmung der Schwingungskreistauchspule 8 über mehrere Wellenbereiche durch die Anordnung der Ankopplungspule 9 erzielt wird. Der Oszillatorschwingungskreis, der durch die Spule 8 gebildet wird, ist durch den Kopplungskondensator 12 an das Steuergitter der Oszillatorröhre-angekoppelt. Die Rückkopplungsspule 9 ist über den Kopplungskondensator 13 an die Anode der Oszillatorröhre angekoppelt. Wird der Tauchkern
10 in den oberen Teil der Oszillatorspule 8 eingeschoben, so wird der Oszillatorkreis auf den Kurzwellenbereich abgestimmt.
Die Rückkopplungsspule 9, welche um die Abstimmspule 8 gewickelt ist, bildet mit einem Teil dieser Abstimmspule die Wicklungskapazität 11, durch die der untere Teil der Schwingungskreisspule 8 für die Frequenzen des Kurzwellenbereiches kurz geschlossen wird. Wird der Tauchkern 10 weiter in die Oszillatorspule 8hineingeschoben, so wird der Oszillatorkreis auf die Frequenzen des Mittelund Langwellenbereiches abgestimmt.
Die Wirkung der Wicklungskapazität 11 als Abschaltkondensator ist für die Schwingungen des Mittelund Langwellenfrequenzbereiches zu gering und es wirkt diese Wicklungskapazität mir als Parallelkondensator.
In Fig. 4 ist ein Querschnitt, der in Fig. 2 beschriebenen Abstimmspule dargestellt, aus dem die Anordnung der Rückkopplungsspule über der Abstimmspule ersichtlich Ist.
Durch die erfindungsgemässe Abstimmvorrichtung ist es möglich, die bei den bekannten Abstimmvorrichtungen erforderlichen Schaltkondensatoren einzusparen und die Abstimmvorrichtung in besonders raumsparender Anordnung auszuführen. Durch den an sich bekannten Fortfall des Wellenbereichschalters werden überdies die damit verbundenen Kontaktstörungen vermieden, und es wird die Abstimmung des Schwingungskreises über mehrere Wellenbereiche mit einem einzigen Bedienungsknopf ohne komplizierte mechanische Einrichtungen und eine fortlaufende Senderanzeige ohne Unterteilung in Wellenbänder ermöglicht.