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Verfahren zur Regenerierung von Gipsschlamm beim Eindampfen von gipshaitigen
Lösungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regenerierung von Gipsschlamm, welcher beim Eindampfen von gipshaltigen Lösungen, insbesondere Sulfitablauge, das Absetzen von Gips an den Apparatewandungen, besonders den Heizflächen, verhindert und der aus der eingedampften Lösung ausgeschieden und der einzudampfenden Lösung beigemengt wird.
Nach bekannten Verfahren werden bei der Konzentration von Sulfitablauge od. ähnl. Lösungen durch Eindampfung Steinansätze infolge Ausscheidungen von Kalziumsulfat und-sulfit an den Heizflächen vermieden, indem der einzudampfenden Lösung Gipsschlamm in genügender Menge beigefügt wird. Die Oberfläche der im Gipsschlamm enthaltenen Kristalle ist dann insgesamt wesentlich grösser als die der Apparatewandungen und ausserdem ist die Affinität der sich abscheidenden Stoffe zu den Kristallen grösser als zu den Apparatewandungen. So setzen sich die beim Eindampfungsvorgang sich abscheidenden Stoffe an den Kristallen an und die Apparatewandungen bleiben sauber.
Die Kristalle, die in der Regel in intensiver Umwälzung die Heizkammer und den Kochraum im Kreislauf durchfliessen, nützen sich aber besonders an ihren Kanten und Ecken ab und zeigen dann unter dem Mikroskop das Bild von Fluss geröll. Sie haben eine glatte, nicht kantige Oberfläche und sind durch die zähe, konzentrierte Lösung verschmutzt. Zudem wird infolge der hohen Temperatur zumindest ein Teil der Kristalle mit Kristallwasser zu Anhydriten. All dies bewirkt, dass die Aktivität der Kristalle, d. h. ihre Neigung zum Wachsen, abnimmt und damit auch ihre Schutzwirkung für die Apparatewandungen.
Mit Rücksicht auf die erforderlichen grossen Mengen Gipsschlammes, ist schon vorgeschlagen worden, zwecks Vermeidung einer ständigen Zuführung neuen Kristallpuders die der einzudampfenden Lösung beizumengende Kristallmasse aus mindestens teilweise konzentrierter Lösung abzuscheiden. Es ist dabei lediglich bei der ersten Inbetriebnahme einer Anlage eine Zugabe von fremdem Gipsschlamm zur einzudampfenden Dünnlösung erforderlich. Die Erzeugung des Gipsschlammes erfolgt in der Anlage selbst. Es entsteht sogar ein Überschuss an Kristallen, der durch Abführung entsprechender Mengen Schlammes ausgeschieden wird.
Aber auch hier leidet die Aktivität der einzelnen Kristalle unter den Folgen der intensiven Umwälzung und der Verschmutzung. Die Schutzwirkung gegen Steinansätze an den Apparatewandungen wird ungenügend.
Zur Vorreinigung kann der Gipsschlamm in einem mit einem Rührwerk versehenen Gefäss mit Wasser gewaschen werden.
Durch das Waschen mit Wasser wird jedoch die Aktivität der einzelnen Kristalle selber noch nicht geändert.
Die Erfindung bezweckt, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden. Bei einem Verfahren zur Regenerierung von Gipsschlamm, welcher beim Eindampfen von gipshaitigen Lösungen, insbesondere Sulfitablauge, das Absetzen von Gips an den Apparatewandungen, besonders den Heizflächen, verhindert und der aus der eingedampften Lösung ausgeschieden und der einzudampfenden Lösung beigemengt wird, wird zu diesem Zweck erfindungsgemäss zumindest periodisch zumindest eine Teilmenge des abgeschiedenen Gipsschlammes dem Kreislauf entnommen, zur Reaktivierung der Gipskristalle einige Stunden in wässerigem Medium gelagert und dann dem Kreislauf wieder zugeführt.
Während der Lagerung gehen Umwandlungen vor sich : Die feineren Kristalle lösen sich auf und geben zum Wachsen der grösseren Kristalle den Stoff. Eine Bewegung der Kristallmasse ist dabei zwecks Verhinderung der Abnützung der Kristalle möglichst zu vermeiden.
Der die zu reaktivierenden Kristalle enthaltende Schlamm wird dabei zweckmässig auf einer Temperatur gehalten, bei welcher die Anhydritkristalle innerhalb der Behandlungszeit Kristallwasser aufnehmen, z. B. Gipsanhydrit 1, 5-2 Mol Wasser pro Mol Kalziumsulfat.
Bei einer Behandlung unter Atmosphärendruck kann die genannte Temperatur zwischen zirka 30 und 1000 C liegen, während bei Behandlung im Druckgefäss Temperaturen von 100 bis 130 C in Frage kommen.
Die durch Wachstum oder Umformung reaktivierten Kristalle werden dann der einzudampfen-
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den Dünnlösung zugeführt und wirken ähnlich wie frischzugegebene Impfkristalle.
Auf diese Weise lässt sich ein Schutz der Apparatewandungen gegen Steinansätze mit den im Verfahren selbst anfallenden Gipskristallen in gleichem Ausmasse erreichen, wie es bei einer fortlaufenden Zuführung von frischen Impfkristallen in den Prozess der Fall wäre.
PATENTANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Regenerierung von Gipsschlamm, welcher beim Eindampfen von gipshaltigen Lösungen, insbesondere Sulfitablauge, das Absetzen von Gips an den Apparatewandungen, besonders den Heizflächen, verhindert und der aus der eingedampften Lösung ausgeschieden und der einzudampfenden Lösung beigemengt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest periodisch zumindest eine Teilmenge des abgeschiedenen Gipsschlammes dem Kreislauf entnommen, zur Reaktivierung der Gipskristalle einige Stunden in wässerigem Medium gelagert und dann dem Kreislauf wieder zugeführt wird.