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DE767050C - Verfahren zum mehrstufigen Eindampfen gipsabscheidender Fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zum mehrstufigen Eindampfen gipsabscheidender Fluessigkeiten

Info

Publication number
DE767050C
DE767050C DEA89654D DEA0089654D DE767050C DE 767050 C DE767050 C DE 767050C DE A89654 D DEA89654 D DE A89654D DE A0089654 D DEA0089654 D DE A0089654D DE 767050 C DE767050 C DE 767050C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gypsum
solubility
evaporation
rinsing
period
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA89654D
Other languages
English (en)
Inventor
Heinz Dr-Ing Pendl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
KUEHNLE AG
Original Assignee
KUEHNLE AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by KUEHNLE AG filed Critical KUEHNLE AG
Priority to DEA89654D priority Critical patent/DE767050C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE767050C publication Critical patent/DE767050C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D1/00Evaporating
    • B01D1/26Multiple-effect evaporating

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum mehrstufi Verfahren zum mehrstufigen Eindampfen gipsabscheidender Flüssigkeiten Die nachstehend beschriebene Arbeitsweise betrifft ein Verfahren zum Eindampfen gipsabscheidender Flüssigkeiten unter gleichzeitiger Verhütung der Krustenbildung.
  • Bei technischen Flüssigkeiten, die durch einen Eindampfprozeß konzentriert werden, tritt sehr oft der unangenehme Umstand auf, daß es infolge von in der Lösung vorhandenen Ca++- und S Zonen bei zunehmenderKonzentrierung zu Gipsabscheidungen kommt, die sich als Krusten an den Heizflächen absetzen und den Wärmeübergang sehr verschlechtern, so daß in vielen Fällen schon nach kurzer Zeit ein Betriebsunterbrechung und mechanische oder chemische Reinigung der Heizflächen erforderlich wird.
  • Besonders unangenehm sind derartige Verkrustungen bei mehrstufigen Eindampfanlagen, bei denen bekanntlich die aus den einzelnen Verdampfern austretenden Brüden zur Heizung der nächst höheren Vefdampferstufe dienen. Das gesamte zur Verfügung stehende Temperaturintervall wird bei dieser Arbeitsweise in so viele Teile zerlegt, wie die Eindampfanlage Stufen aufweist, und die Temperatursprünge zwischen den einzelnen Verdampfern werden verhältnismäßig klein gehalten. Unter diesen Umständen wirkt sich auch schon eine ganz geringe Verschlechterung des Wärmeüberganges sehr ungünstig aus, und bereits geringe Verkrustungen an den Heizflächen führen zu einer tiefgreifenden Störung der gesamten Wärmewirtschaft einer derartigen mehrstufigen Eindampfanlage.
  • Die nachstehend näher beschriebene Erfindung nutzt den an sich bekannten Umstand aus, daß noch nicht oder nur geringfügig voreingedickte Lauge als Lösemittel für noch nicht allzu stark gewordene Krusten gipshaltiger Lösungen verwendet werden kann, bei denen infolge des negativen Temperaturkoeffizienten für die Löslichkeit in den aufeinander mit abfallender Temperatur folgenden Verdampfungsstufen die Löslichkeitsreserve während der Spülperiode trotz der geringen Konzentrationszunahme nicht oder nur unwesentlich abnimmt. Es wird also erfindungsgemäß die Tatsache ausgenutzt, daß Gips eine negative Löslichkeitskurve aufweist, d. h. die Ausscheidungen an Gips, die während der zweiten kürzeren Löseperiode infolge der ganz geringen Konzentrationszunahme auftreten würden, sind ganz minimal bzw. es kommt bei dieser geringen Eindickung überhaupt noch zu keiner Gipsausscheidung. Dagegen nimmt infolge der von der ersten zur letzten Stufe abnehmenden Temperatur die Löslichkeit der Lauge für Gips so stark zu, daß die in den letzten Stufen am stärksten auftretenden Gipsablagerungen relativ leicht wieder aufgelöst werden.
  • Im Patent 533 592 ist beispielsweise ein Eindampfverfahren beschrieben, bei dem die Krustenausbildung dadurch verhindert werden soll, daß von Zeit zu Zeit durch Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit unter Einschalten einer Umwälzpumpe eine Spülwirkung ausgeübt werden soll. Um diese Spülwirkung zu erhöhen, kann die Spülflüssigkeit durch Zugabe von Dünnlauge verdünnt werden, wodurch ihre Lösefähigkeit wächst.
  • Das primäre bei diesem Verfahren ist allerdings die durch die erhöhte Geschwindigkeit hervorgerufene Spülwirkung. Beim vorliegenden Verfahren wird jedoch weder die Geschwindigkeit erhöht, noch spielt die Spülwirkung eine Rolle, sondern es handelt sich um einen reinen Lösevorgang. Bei den sehr unangenehmen Gipsverkrustungen ist dieses technisch kaum durchführbare und wirtschaftlich sehr teure Verfahren bisher niemals mit Erfolg angewendet worden. Ebenso wird im Patent 599 164 ein Eindampfverfahren beschrieben, bei dem die Flüssigkeit führenden Körper zweigeteilt sind. Auch in dieser Patentschrift, die sich ebenso wie das Patent 533 592 primär mit etwas ganz anderem befaßt, ist die lösende und somit krustenhemmende Wirkung von möglichst dünner Lauge beschrieben, und es wird eine gewisse Verbesserung der Krustenfrage dadurch erreicht, daß die beiden Hälften des Flüssigkeitskörpers abwechselnd als erste geschaltet werden. DieVerkrustung ist jeweils in derHälfte am stärksten, wo sich die dickere Lauge befindet, und durchdenUmschaltprozeß wird erreicht, daß jetzt die dünnere Lauge die stärker verkrusteten Rohre durchfließt, wobei infolge der lösenden Wirkung dieser dünnen Lauge eine gewisse Verbesserung erzielt werden soll.
  • Bei diesen beiden, die lösende Wirkung von Dünnlauge erwähnenden Verfahren, die sich übrigens jeweils nur auf eine Verdampfungsstufe beschränken, ist aber, wie schon erwähnt, der Erfolg sehr bescheiden bzw überhaupt ausgeblieben, und zwar deshalb, weil die Lösekraft der in Anwendung kommenden Dünnlauge zu gering ist.
  • Anders wird die Sache jedoch, wenn man, was bei der mehrstufigen Eindampfung gipshaltiger Flüssigkeiten möglich ist, folgenden maßen vorgeht: Man arbeitet beispielsweise 20 Stunden lang in der mehrstufigen Eindampfapparatur auf die verlangte Enddichte und läßt die Gipsschicht auf den dieser Eindampfzeit entsprechenden Betrag anwachsen.
  • Hierauf läßt man, ohne den normalen Betrieb in einschneidender Weise verändern zu müssen, während der restlichen 4 Stunden die beispielsweise einer gesamten Tagesproduktion entsprechende Menge Dünnlauge oder einen Teil davon rasch durch die Apparatur hindurchfließen, so daß eine verhältnismäßig niedrige Zwischenkonzentration erreicht wird.
  • Während dieser kurzen zweiten Arbeitsperiode werden die in der ersten Periode entstandenen Krusten infolge der der großen verwendeten Flüssigkeitsmenge entsprechenden großen Lösemöglichkeit wieder aufgelöst, ohne daß sie die Gelegenheit gehabt hätten, erst abzubinden und wesentlich zu erhärten. Hierdurch wird naturgemäß eine wesentlich vollkommenereAuflösung möglich, als das bei den früher beschriebenen Arbeitsweisen möglich ist, die lediglich den Zusatz geringer Niengen Dünnlauge vorsehen und durch den tatsächlich vollständig unwirksamen Versuch des mechanischen Abspülens der Kruste von den \\-andungen mittels Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit das Ziel zu erreichen bestrebt sind. Die beispielsweise einer Tagesproduktion entsprechende Menge der Lauge, die während der kurzen Arbeitsperiode auf eine verhältnismäßig niedere Zwischenkonzentration gebracht worden war, wird in einem gesonderten Behälter gestapelt und hierauf, während der ersten Periode des folgenden Arbeitsspieles, auf die verlangte Enddichte gebracht.
  • Die Verhältnisse sollen an Hand eines Beispiels noch näher erläutert werden: Bei einer vierstufigen Sulfitablaugeneindampfstation waren die Temperaturen und Konzentrationen in den einzelnen Stufen bisher folgende: I. Körper 2. Körper 3. Körper 4. Körper Temperatur in C I30 III 89 70 Dichte in 0Be' 5 9 20 30 Da die Anlage, namentlich in den letzten beiden Stufen, sehr rasch verkrustete, wurde eine erfindungsgemäße Abwandlung des Verfahrens vorgenommen, und zwar durch Aufstellung zweier großer Zwischenbehälter und der entsprechenden vergrößerten Entnahmepumpen. Hierdurch wurde erreicht, daß in zwei Perioden gearbeitet werden konnte.
  • Während der ersten 4 Stunden währenden Löseperiode wurde so viel Lauge durch die gesamte Anlage durchgesaugt und zwischengestapelt, daß die Dichtezunahme äußerst gering war. Während dieser Löseperiode herrschten folgendeTemperaturen und Dichten I. Körper 2. Körper 3. Körper 4. Körper Temperatur in ° C 128 110 90 70 Dichte in O Be 5,0 bis 5,2 5,2 bis 5,4 5,4 bis 5,5 5,5 bis 6,0 Man ersieht hieraus, daß die Dichte nur von 50 Be auf 60 Be zunahm, d. h. diese geringe Dichtezunahme bewirkt überhaupt noch keine merkliche Löslichkeitsabnahme der Lauge für Gips. Dagegen verursacht die Temperaturabnahme von 128 0 auf 70 0 eine ganz erhebliche Löslichkeitszunahme, und erfindungsgemäß wird durch diese, gerade in den letzten Stufen hervorgerufene Löslichkeitsreserve erreicht, daß die in der vorhergegangenen Arbeitsperiode von 20 Stunden Dauer entstandenen Gipsabscheidungen ohne weiteres wieder herausgelöst werden können.
  • Der Vollständigkeit halber soll jetzt noch die Temperatur- und Dichteverteilung bei der jeweils auf eine Löseperiode folgenden und vorangehenden eigentlichen Arbeitsperiode von 20 Stunden Dauer dargestellt werden: 1. Körper 2. Körper, 3. Körper 4. Körper Temperatur in O C 13I 112 90 70 Dichte in OBe 6 10 2I 30 Durch Aufteilung eines Arbeitsspiels von 24 24 Stunden in diese beiden Perioden von 4 bzw. 20 Stunden Dauer, wobei die in 4 Stunden zwischengestapelte Lauge von 60Be in den hierauf folgenden 20 Stunden auf die Enddichte von 300Be gebracht wird, wird ein praktisch krustenfreier Eindampfprozeß erzielt.

Claims (1)

  1. PATENTANsPRUcH: Verfahren zum mehrstufigen Eindampfen gipsabscheidender Flüssigkeiten, bei dem frische Flüssigkeit zum Ausspülen benutzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Weglösung der sich durch Gipsabscheidung bildenden Krusten, solange dieselben noch eine entfernbare Schichtstärke haben, durch frische Lösung die gesamte Konzentrationszunahme während der Spülperiode so gering bleibt (bei Sulfitablauge beispielsweise etwa nur 10 Be), daß unter Ausnutzung der in den aufeinanderfolgenden Verdampfungsstufen abfallenden Temperatur und des negativen Temperaturkoeffizienten der Löslichkeit des Gipses die Löslichkeitsreserve während der Spülperiode in den aufeinanderfolgenden Verdampfungsstufen trotz der geringen Konzentrationszunahme nicht oder nur unwesentlich abnimmt.
    Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im'Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. go 07I, 533 592, 553 592; Dissertation von Kump fmiller »Über Sulfitzellstoffablauge«, München 1909, s. 44, 48/49, 73/74.
DEA89654D 1939-06-09 1939-06-09 Verfahren zum mehrstufigen Eindampfen gipsabscheidender Fluessigkeiten Expired DE767050C (de)

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DEA89654D DE767050C (de) 1939-06-09 1939-06-09 Verfahren zum mehrstufigen Eindampfen gipsabscheidender Fluessigkeiten

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DEA89654D DE767050C (de) 1939-06-09 1939-06-09 Verfahren zum mehrstufigen Eindampfen gipsabscheidender Fluessigkeiten

Publications (1)

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DE767050C true DE767050C (de) 1951-08-16

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DEA89654D Expired DE767050C (de) 1939-06-09 1939-06-09 Verfahren zum mehrstufigen Eindampfen gipsabscheidender Fluessigkeiten

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE90071C (de) * 1896-02-16 1897-01-06
DE533592C (de) * 1928-09-29 1931-09-21 Wilhelm Vogelbusch Verfahren und Vorrichtung zum Reinhalten der Siederohre von Umlaufverdampfern
DE553592C (de) * 1930-06-04 1932-06-28 Nl Instr Cie Nv Zusatzgeraet fuer den Richtaufsatz von Maschinengewehren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE90071C (de) * 1896-02-16 1897-01-06
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DE553592C (de) * 1930-06-04 1932-06-28 Nl Instr Cie Nv Zusatzgeraet fuer den Richtaufsatz von Maschinengewehren

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