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Österreichische
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OTTO EDLER VON METZGER IN SEBENICO (DALMATIEN).
Selbsttätiger Temperaturregler für Bier und andere Flüssigkeiten.
Für manche Flüssigkeiten, namentlich Bier, ist es wünschenswert, dass ihnen eine konstante niedere Temperatur erhalten bleibe. Dies bietet aber, namentlich in Klimaten, wo Kühlung mit Eis nicht zur Anwendung kommen kann, grosse Schwierigkeiten. Letztere
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strömen hochgespannter Kohlensäure vermittelt, durch welche die Flüssigkeit infolge der Expansionswirkung gekühlt wird.
Der Apparat ist in Fig. 1 im Längsschnitt, in Fig. 2 in Ansicht und in Fig. 3 in
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Doppelventil beeinflussende, thermometrische Vorrichtung eingebaut ist und wird in dem Flüssigkcitsbehälter derart untergebracht, dass er in die zu kühlende Flüssigkeit stehend oder liegend eintaucht.
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Teil besteht aus einem flach gepressten, schraubenförmig gewundenen Stahlrohr a, das am oberen Ende geschlossen ist und dessen unteres Ende in einen aus dem Gehäuse 9 herausragenden und mit diesem dicht verbundenen Behälter d mündet.
Dieser Behälter d ist von einem seinen Boden bildenden Gewindopfropfen dicht verschlossen und samt dem mit ihm kommunizierenden Kapillarrohi a vollständig mit irgendeiner elastisch-oder tropfbarflüssigen thermometrischen Substanz gefüllt, am besten mit Quecksilber.
Das obere geschlossene Ende des Kapillarrohres ist an dem Verbindungsstück b befestigt, das in einen Stift c endet. Mit diesem Stift c ist ein verstellbarer, zweiarmiger Hebel d1 fest verbunden, an dessen Enden je ein mit einem Dichtungsmittel versehener Ventilkopf befestigt ist. Diese Ventilköpfe e und el schliessen abwechselnd, u. zw. el die Öffnung, welche vom Innern des Apparates in die Flüssigkeit führt und e diejenige, welche die Einströmung der aus dem Rohre f zugeführten, in ihrer Spannung bis auf etwa 2 Atm. reduzierten Kohlensäure bildet. Die durch das Ventil e1 verschlossene Öffnung ist an der Aussenfläche des Gehäuses mit einem sich nur nach aussen öffnenden Ventil q versehen, damit bei geöffnetem Ventil el keine Flüssigkeit in das Gehäuse gelangen kann.
Im oberen Teil des Gehäuses 9 ist ein Einsatzstück A mit zylindrischer Bohrung angeordnet, in welcher ein Lederkolben s geführt ist. Die Kolbenstange i reicht durch eine Dichtung aus dem Gehäuse heraus und trägt an ihrem Ende ein mittelst Muttern auf ihr verstellbares Querstück, das seinerseits an Stangen k geführt, den Ventilkopf l trägt, der den Verschluss der Ausströmöffnung des Zuführungsrohres m für die unmittelbar
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durch den Zug der auf den Kolben s wirkenden, um die Kolbenstange gelegten Feder M im Verein mit dem exzentrisch wirkenden Ventil kopf l nicht einseitig beansprucht wird, was für die Dichtung des Ventiles l und für die Kolbenstangendichtung nachteilig wäre,
ist an dem anderen Ende des Querstückes ein Anschlagbolzen l1 angebracht, der mit dem Ventile l gleichzeitig zum Anschlag Kommt. Die den Kclbef s stets gegen das Innere des
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Gehäuses drückende Spiralfeder n hält das Ventil l für gewöhnlich geschlossen. Um zu dem Doppolventil im Inneren des Gehäuses gelangen zu können, hat das letztere an entsprechender Stelle eine durch den Deckel o verschliessbare Ausnehmung.
Wenn vorliegender Apparat nach seiner Verbindung mit dem Kühlmittelbehälter in
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reduzierter Spannung geschlossen und das Ausströmventil el geöffnet. Erwärmt sich nun die zu kühlende Flüssigkeit um weniges, so wird die im Behälter d und im Kapillarrohr enthaltene Quecksilberftillung sich ausdehnen und dadurch das spiralförmig gewundene Kapillarrohr a aufrollen, wobei der in der Achse der Spirale gelegene Stift c eine Drehung im Sinne des Pfeiles macht und den mit ihm fest verbundenen Hebel 61 mitnimmt. Das Ventil e wird hiebei geöffnet, während gleichzeitig das Ausströmventil 61 geschlossen wird.
Die Kohlensäure reduzierter Spannung tritt nun durch das Rohr f und durch das Ventil e in das Innere des Gehäuses g, füllt dasselbe und treibt, wenn die Spannung genügend gross geworden ist, den Kolben unter Überwindung des Druckes der Spiralfeder aufwärts, so dass das Ventil l für die hochgespannte Kohlensäure dadurch geöffnet wird.
Es kann also das Kühlmittel direkt in die zu kühlende Flüssigkeit einströmen. Ist nun eine genügende Menge eingeströmt und die Flüssigkeit wieder auf die gewünschte niedere Temperatur abgekühlt, so wird sich das liapillarrohr a wieder zusammenrollen, das Ventil e schliessen und gleichzeitig el öffnen. Es wird nun auch die Kohlensäure niederer Spannung aus dem Gehäuse durch das geöffnete Ventil in die Flüssigkeit einströmen, wobei der Kolben sich senkt und das Einströmventil I schliesst. Dieses bleibt nun so lange geschlossen, bis die Flüssigkeitstemperatur wieder steigt, wodurch die thermometrische Vorrichtung wieder in Tätigkeit versetzt wird.
Ein besonderer Vorteil der oben beschriebenen Konstruktion des Temperaturreglers liegt darin, dass das verwendete hochgespannte Kühlmittel, ohne in den Apparat einzutreten, direkt in die zu kühlende Flüssigkeit einströmen kann.
Die beiden Zuströmrohre der Kohlensäure werden durch einen mit den entsprechenden Öffnungen versehenen Spund. dicht hindurchgeführt, welcher auch ein Sicherheitsventil enthalten kann, um ein Überschreiten des gewünschten Druckes im Flüssigkeitsbehälter zu vermeiden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätiger Temperaturregler für Bier und andere Flüssigkeiten, dessen schraubenförmig gewundenes Wärmeaufnahmsorgan, in die betreffende Flüssigkeit eingetaucht, unter drm Einflusse des Temperaturwechsels derselben Ventile bewegt und so eine Kühlung der Flussigkeit durch Einströmenlassen eines Kühlmittels bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass das schraubenförmig gewundene Organ ein flaches Kapillarrohr (a) aus Stahl ist, dessen unteres Ende in einen mit der thermometrischen Substanz gefüllten Behälter (d) mündet und dessen anderes geschlossenes Ende vermittelst Zwischengliedern (b, c, dl) ein Doppel- ventil (e, el) derart betätigt,
dass bei zunehmender Temperatur der Flüssigkeit und der dadurch bewirkten Aufrollung der Rohrspirale infolge Ausdehnung des Inhaltes derselben das eine Ventil (e) die Verbindungsöffnung zwischen Gehäuseinnenraum und dem Flüssigkeit- bobä ! ter verschliesst, während gleichzeitig das andere Ventil (e1) die Mündung des Rohres r. r) freigibt, durch welches aus dem Kühlmittelbehälter Kühlgas (Kohlensäure oder dgl. ) von reduzierter Spannung in das Reglergehäuse strömt, in welchem es zur Betätigung des Ilauptventiles benutzt wird.