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AT200264B - Verfahren zur Herstellung von neuen Desinfektionsmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen Desinfektionsmitteln

Info

Publication number
AT200264B
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Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
product
tyrothricin
xanthocillin
disinfectants
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Heinrich Mueck Er
Original Assignee
Gruenenthal Chemie
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Gruenenthal Chemie filed Critical Gruenenthal Chemie
Application granted granted Critical
Publication of AT200264B publication Critical patent/AT200264B/de

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  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von neuen Desinfektionsmitteln 
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Desinfektionsmittel. 



   Genauer ausgedrückt bezieht sich die Erfindung auf neue Desinfektionsmittel, die auf der Grundlage von Tyrocidin, Gramicidin oder Tyrothricin und einem Xanthocillin aufgebaut sind. 



   Das Tyrothricin besteht zu etwa 80 Teilen aus Tyrocidin und etwa 20 Teilen Gramicidin. Die chemische Konstitution dieser Produkte ist im einzelnen noch nicht aufgeklärt. Jedoch ist bekannt, dass diese Verbindungen zu den Polypeptiden gehören und das Tyrocidin freie Aminogruppen enthält, so dass es mit Säuren, z. B. Salzsäure, Salze zu bilden vermag. Das antibakterielle Spektrum des Tyrothricins, Tyrocidins und Gramicidins umfasst eine Reihe von grampositiven, jedoch nur wenige gramnegative Bakterien. 



  Die Löslichkeit dieser Produkte in Lösungsmitteln, besonders in Wasser, ist schlecht. Die praktische Bedeutung dieser Produkte ist bisher gering geblieben. 



   Die Xanthocilline sind unter anderem in der deutschen Patentschrift Nr. 882139 beschrieben worden. 



  Sie können durch Extraktion von gealterten Pilzkulturen mit organischen Lösungsmitteln hergestellt werden, besitzen einen breiten bakteriostatischen Wirkungsbereich gegen grampositive und gramnegative Erreger sowie gegen Pilze und sind in   Lösungsmitteln,,   besonders in Wasser, schwer löslich. Die chemische Konstitution der Xanthocilline ist bisher noch nicht aufgeklärt. 



   Das Xanthocillin-X soll gemäss Pharmazie 11 (1956), Seite 409 - 410, ein 1, 4-Di (p-oxyphenyl)-2, 3di-isonitrilo-1,3-butadien sein. 



   Es wurde nun gefunden, dass wertvolle neue Desinfektionsmittel erhalten werden, wenn Tyrocidin, Gramicidin oder Tyrothricin und ein Xanthocillin in einem gemeinsamen Lösungsmittel, vorzugsweise in einem Alkohol gelöst, zur Umsetzung gebracht wird. Die neuen Desinfektionsmittel besitzen eine verbesserte Löslichkeit und ausserdem eine überraschende Steigerung der antibakteriellen Wirkung bis zur Bakterizidie,   d. h.   bis zu einer vollständigen Abtötung der Mikroorganismen, so dass die Möglichkeit der praktischen Verwendung wesentlich verbessert wird. 



   Die Ausgangskomponenten Tyrocidin, Gramicidin oder Tyrothricin besitzen basische Gruppen   (Ami-   nogruppen), während die Xanthocilline saure Hydroxylgruppen enthalten. Es ist also naheliegend anzunehmen, dass eine Salzbildung zwischen den Komponenten oder Teilen der Komponenten erfolgt. 



   Die durch die vorliegende Erfindung erzielte Verbesserung der Eigenschaften ist beispielsweise aus folgenden Zusammenstellungen ersichtlich, wobei   das"Produkt I"für   Tyrotrhicin,   das"Produkt II"für   Xanthocillin,   das"Produkt III"für   das durch die Umsetzung eines Gemisches von gleichen Teilen Tyrothricin und Xanthocillin entstehende Produkt und das   Zeichen > für"grösser als"steht.   



     Tabelle l : Die   nachstehenden Zahlen geben die stärkste Verdünnung an, bei der die Produkte noch eine einwandfreie bakteriostatische Wirkung auszuüben vermögen : 
 EMI1.1 
 
<tb> 
<tb> Produkt <SEP> I <SEP> Produkt <SEP> II <SEP> Produkt <SEP> III
<tb> Staphylokokken <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1000000 <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 2000000 <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 2000000
<tb> B. <SEP> coli <SEP> 1t <SEP> 10000 <SEP> l <SEP> : <SEP> 20000 <SEP> l <SEP> : <SEP> 50000
<tb> B. <SEP> pyocyaneum <SEP> > <SEP> l <SEP> : <SEP> 10000 <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 20000 <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 50000
<tb> B. <SEP> proteus <SEP> > <SEP> 1 <SEP> * <SEP> 10000 <SEP> 1-10000 <SEP> 1-10000 <SEP> 
<tb> 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
Die   Angabe" > 1 10000" bedeutet   also, dass die Konzentration von 1 :

   10000 nicht zur Erreichung der bakteriostatischen Wirkung genügt, sondern hiefür eine stärkere Konzentration, z. B.   1 :'7000   oder 1 : 8000, erforderlich ist   Tabelle 2 :   Die nachstehenden Zahlen geben die stärkste Verdünnung an, bei der die Produkte noch eine einwandfreie bakterizide Wirkung auszuüben vermögen : 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> Produkt <SEP> I <SEP> Produkt <SEP> II <SEP> Produkt <SEP> III
<tb> Staphylokokken <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 100000 <SEP> > <SEP> l <SEP> : <SEP> 10000 <SEP> l <SEP> : <SEP> 200000 <SEP> 
<tb> B. <SEP> coli <SEP> keine <SEP> Wirkung <SEP> > <SEP> 1 <SEP> t <SEP> 1000 <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 5000
<tb> B. <SEP> pyocyaneum <SEP> keine <SEP> Wirkung <SEP> > <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1000 <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 5000 <SEP> 
<tb> B. <SEP> proteus <SEP> keine <SEP> Wirkung <SEP> > <SEP> 11 <SEP> 1000 <SEP> 1 <SEP> :

   <SEP> 5000
<tb> 
 
Die Umsetzung der Ausgangskomponenten wird   zweckmässig   derart durchgeführt, dass man die beiden Komponenten in einem gemeinsamen Lösungsmittel, z. B. Alkohol, löst und die so erhaltene Lösung auf diejenige Form verarbeitet, in der das Reaktionsprodukt zur praktischen Verwendung gelangen soll. Wenn man die neuen Produkte beispielsweise als isolierte, trockene Substanz verwenden will, z. B. als Bestandteil von Pulvern, Pudern, Salben usw., empfiehlt es sich, die gemeinsame Lösung der Komponenten zur Trockne zu verdampfen, was zweckmässig unter Verwendung von Vakuum oder auf dem Wege der Gefriertrocknung geschehen kann. Die verbesserte Löslichkeit ist in den isolierten Produkten erhalten geblieben, so dass aus den isolierten Produkten leicht gebrauchsfertige Lösungen hergestellt werden können.

   Da beim Eindampfen der gemeinsamen Lösung Verharzungen eintreten   können,   ist es zweckmässig, eine Trägersubstanz, wie Glucose, zuzusetzen. Man erhält auf diese Weise das Endprodukt in einer besonders zweckmässigen Form. 



   Wenn man die neuen Produkte in Form von Lösungen, z. B. von wässerigen Lösungen, verwenden will, ist es zweckmässig, zunächst eine gemeinsame Lösung der Komponenten in Alkohol herzustellen und diese Lösung dann vorsichtig so weit z. B. mit Wasser zu verdünnen, bis die gebrauchsfertige Lösung erhalten ist. Die bessere Löslichkeit derUmsetzungsprodukte macht sich hiebei bemerkbar, indem man auf Konzentrationen verdünnen kann, bei denen die Einzelkomponenten nicht mehr genügend löslich sind. Es' kann vorkommen, dass die Lösung beim Verdünnen mit Wasser etwas opaleszent wird. Jedoch sind die Lösungen trotzdem stabil und lagerfähig. Beispielsweise ist es bei der Herstellung von Desinfektionsmitteln nicht notwendig, von den isolierten Produkten auszugehen, sondern man kann Lösungen in der vorerwähnten Weise herstellen und auf Desinfektionsmittel verarbeiten.

   Die Desinfektionsmittel können in konzentrierter Form in den Handel gebracht und bei der Anwendung entsprechend verdünnt werden. Das   Verhält-   nis, in-dem die Ausgangskomponenten miteinander umgesetzt werden, beträgt zweckmässig auf 1 Gew. - 
 EMI2.2 
 Tage kleinere Verunreinigungen aus der Lösung ab, die zu Boden sedimentieren. Durch Fitration werden diese Verunreinigungen entfernt und in dem klaren Filtrat werden 5 g Glucose gelöst. Die Lösung wird auf dem Wasserbad bei zirka 800 C zur Trockne eingedampft. Der gelb-braun gefärbte Rückstand ist in Wasser zu bestimmten Konzentrationen   löslich.   Die antibakteriellen Eigenschaften des erhaltenen Produktes ergeben sich aus den Tabellen 1 und 2. 



     Beispiel 2 :   50 mg Tyrothricin und 100 mg Xanthocillin werden in einem geeigneten Lösungsmittel (Alkohol, Aceton, Dioxan) unter gelindem Erwärmen gelöst und nach einigem Stehen durch Filtration von den sich abscheidenden Verunreinigungen befreit. Diese Lösung lässt sich nunmehr mit Aqua   dest.   in der Weise verdünnen, dass klare oder leicht opaleszente Lösungen des neuen Produktes aus Tyrothricin und Xanthocillin entstehen. Bei Verwendung   von gewöhnlichem Leitungswasser ist die Aus-   schaltung der Kalk- bzw. Magnesiumsalze durch entsprechende Zusätze erforderlich, da diese mit dem Produkt   schwerlösliche   Verbindungen bilden. 



     Beispiel S :   250 mg Tyrothricin und 250 mg Xanthocillin werden in 45   cmSOoigem Alkohol   (Äthanol) unter gelindem Erwärmen auf dem Wasserbad gelöst. Die sich nach der Abkühlung abscheidenden Verunreinigungen werden durch Filtration entfernt. Die entstandene Lösung kann als solche, d. h. unverdünnt, für die Desinfektion von Instrumenten, Händen, Oberflächen der Haut usw. verwendet werden. Zur Desinfektion von empfindlicheren Körperteilen, wie Schleimhäuten usw., wird die oben beschriebene Lösung zweckmässig mit Wasser bis zu der gewünschten Konzentration verdünnt. Zur Vermeidung von unlöslichen Kalk- bzw. -Magnesiumverbindungen bei Verwendung von hartem Wasser zur Verdünnung   emp"   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 fiehlt es sich, entsprechende Zusätze beizufügen, welche die Bildung dieser Kalk- bzw.

   Magnesiumprodukte verhindern, anderseits jedoch nicht die bakteriologische Wirkung des Tyrothricin-XanthocillinProduktes beeinträchtigen. 



     Beispiel 4 :   Man verfährt nach einem der Beispiele 1 bis 3, jedoch unter Verwendung von 80 mg Tyrothricin und 400 mg Xanthocillin. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung von neuen Desinfektionsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass Tyrocidin, Gramicidin oder Tyrothricin und ein Xanthocillin in einem gemeinsamen Lösungsmittel, vorzugsweise in einem Alkohol gelöst, zur Umsetzung gebracht werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass etwa ein Gew.-Teil Tyrothricin mit etwa 1 Gew.-Teilen Xanthocillin in einem gemeinsamen Lösungsmittel gelöst, unter Bildung eines Desinfektionsmittels zur Umsetzung gebracht werden.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die nach der Umsetzung erhaltenen Lösungen vorzugsweise unter Zusatz einer Trägersubstanz zur Trockne eingedampft werden.
AT200264D 1954-03-05 1955-03-03 Verfahren zur Herstellung von neuen Desinfektionsmitteln AT200264B (de)

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