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Österreichische PATENTSCHRIFT N 19638.
FIRMA BALCKE & Co. IN BOCHUM i. W. Verfahren und Vorrichtung zum Kühlen von Flüssigkeiten.
Bei Kühlern für Flüssigkeiten, insbesondere Kaminkühlern, besteht der Übelstand, dass das frei fallende Wasser einen Druck auf die im Gegenstrom zu demselben strömende Luft ausübt und so ihr Aufsteigen verhindert. Dasselbe ist auch bei solchen Kühlern der Fall, bei denen das Wasser auf Latten, Dreikantstäbe u. dgl. fällt und dadurch zerstäubt wird. Diese Körper behindern den Umlauf der Luft, welcher an und für sich schon durch
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strömung beruht, so wird sie naturgemäss nur sehr gering sein.
Der Erfindung gemäss soll dieser Übelstand dadurch verhindert werden, dass das Wasser in feinen Wasserschleiern herabrieselt, welche der aufsteigenden Luft keinen Widerstand bieten, und dass es derart langsam, aber nirgends unterbrochen herabfliesst, dass sowohl eine gute Verdunstung als auch Kühlung an einer grossen Obernächc stattfindet. Das oben in den Kühler eingeführte
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dass es ringsgeschlossene Wasserhlilen oder Schleier bitdet. Ferner muss es möglichst lange Zeit mit der L)'ft in Berührung bleiben, damit letztere sich so weit als möglich auf die Temperatur des eintretenden Warmwasscrs erwärmen kann. Je weiter sich die Luft erwärmt, um so begieriger nimmt sie Feuchtigkeit auf.
Auf der Vprdunstungsfähigkeit aber beruht vor allen Dingen die Wasserkühlung.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein solcher Kaminkühler in Fig. 1 im Schnitt dargestellt ; Fig. 2-4 betreffen Einzelheiten. Das Wasser wird durch ein Rohr a dem Kaminkühler oben zugeführt und fliesst in ein denselben umschliessendes Ringrohr b, dessen Innenraum (s. Fig. 2) als Wehr c ausgebildet ist, so dass das Wasser mit geringer Anfangsgeschwindigkeit überall gleichmässig in den Kühler d übertritt. In diesem führen Rohre e aus Ton von oben nach unten. Dieselben sind oben durch eine entsprechend gelochte Platte/'so gefiihrt, dass zwischen den Wandungen der Rohre und der Sieblöcher kleine kreisförmige Zwischenräume 9 verbleiben. Die Rohre stehen auf Eisen k, welche an Profileisen i befestigt sind.
Diese werden von einem Rost h getragen und ragen in die Tonrohre hinein, so dass diese im Innern an drei Steilen geführt sind.
Das mit geringer Geschwindigkeit über das Wehr c fliessende Wasser verteilt sich gleichmässig über die Platte f und über die ringförmigen Zwischenräume 9 und fliesst, da die Röhren e durch die Platte J-hindurchgeführt sind, langsam an den Aussenwandungen derselben herab, wobei es rings geschlossene dünne Wasserschleier bildet. Die von unten aufsteigende Luft (s. die Pfeile in Fig. 3) gelangt sowohl in die Räume zwischen die Rohre als auch in diese selbst. Hiebei tritt das langsam herabfliessende Wasser durch die Poren der Tonröhren hindurch und wird von der in diesen aufsteigenden Luft verdunstet.
Die Rohre dürfen natürlich nicht aus glattem Material sein ; es würden sogar vertikal gestellte Holzstangen zur Bildung der Wasserschleier genügen, wenn auch eine Verdunstung durch die durch die Schleier streichende Luft nicht stattfinden könnte.
Es könnten auch, wie Fig. 4 zeigt, einzelne kurze Rohre übereinander gesteckt sein, so dass die zu kühlende Flüssigkeit an den Stossstellen der Rohre in das Innere gelangen
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kann, um auch dort die Bildung der Wasserschleier zu ermöglichen. Die Rohre könnten auch einen anderen Querschnitt als einen runden haben, doch ist ein eckiger nicht empfehlenswert, da die Kanten leicht ein Zerreissen des Wassgrschleiers herbeiführen könnten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Kühlen von Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser an Rohren mit rauher und poröser Wandung, insbesondere Tonrohren, derart herabgeführt wird, dass rings geschlossene Wasserschleier oder Hülsen gebildet werden, zum Zwecke, bei möglichst grossen Wärmeaustauschflächen und bei von Widerständen nicht behinderter Durchführung der Kühlluft gleichzeitig die Verdunstung des Wassers an der Aussen-und Innenwandung der Rohre zu erzielen.