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Bauelement für Decken, Wände od. dgl. Baukonstruktionen, insbesondere Putzträger
Die bisher bei Verputzarbeiten an Baukonstruktionen für Decken, Wände, Stützen od. dgl., welche aus Holz oder Eisenfachwerk, Balkenlagen und ähnlichem bestehen, verwendeten Bretterschalungen besitzen entweder ausgearbeitete Rillen oder besondere auf ihnen festgenagelte Stäbchen, Gewebe od. dgl., wodurch eine bessere Haftung des Verputzes angestrebt wurde. Es wurden bereits, beispielsweise mit Nut und Feder, im Längseingriff miteinander verlegte Putzleisten mit rechteckigem Grundquerschnitt, vorgeschlagen, die auf einer oder auf beiden Seiten, in letzterem Falle versetzt angeordnete, meist schräg gestellte Nuten für den Putzeingriff aufweisen.
Den bekannten Ausführungen haften viele Mängel an, die einerseits auf das Werfen oder Reissen der verhältnismässig breiten Bretter oder der durch die Nuten im Querschnitt geschwächten Leisten unter atmosphärischen Einflüssen od. dgl. zurückzuführen sind, anderseits in dem grossen Holz-und Mörtelverbrauch ihre Ursache haben.
Die erwähnten Nachteile werden gemäss der Erfindung vermieden, indem die Profilleisten mindestens an einer ihrer mit Nut und Feder verfalzten Längsseiten je einen ihren rechteckigen Grundquerschnitt an der Falzstelle verstärkenden, beispielsweise stark hinterschnittenen, als Putzrippe wirksamen Vorsprung aufweisen.
Dadurch, dass die als Putzrippen wirkenden, hinterschnittenen Vorsprünge der Profilleisten vorzugsweise annähernd verkehrt trapezförmiges oder stark hinterschnittenes Profil mit abgerundeten Kanten besitzen, wird der Verputz sicher festgehalten und überdies jede Abschermöglichkeit des Putzeingriffes ausgeschaltet.
Um auch bei Verwendung eines sehr harten und spröden Mörtels Verputzschäden vermeiden zu können, erhalten die Profilleisten Längseinschnitte an den Putzrippen, damit letztere etwa durch atmosphärische Einflüsse oder Brände hervorgerufenen Formänderungen ohne Rissbildung folgen können.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einigen Ausführungs-und Anwendungsbeispielen veranschaulicht. Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des in diesem Falle für Deckenverputz verwendeten Putzträgers im Querschnitt, Fig. 2 seine Anwendung zum Aufbau einer beiderseitig verputzten Hohlwand, Fig. 3 eine aus den Putzträger hergestellte freitragende Wand mit beiderseitigem Verputz, beide im Schaubild, teilweise im Schnitt und Fig. 4 schliesslich eine Anwendung des Putzträgers an gekrümmten Flächen im Schnitt. Die Fig. 5 veranschaulicht im Querschnitt ein zweites Ausführungsbeispiel des Putzträgers gemäss der Erfindung, als einfache, beiderseitig verputzte Wand.
Der Putzträger ist seinem Wesen nach aus miteinander verfalzten schmalen Profilleisten a aufgebaut, deren Grundquerschnitt rechteckig ist und die an der einen Längsseite annähernd verkehrt trapezförmige oder stark hinterschnittene Vorsprünge b mit abgerundeten Kanten und die Falznut c aufweisen, wogegen an der anderen Längsseite die Feder d angeordnet ist.
Der Putzträger wird, beispielsweise wie in Fig. 1 dargestellt, von unten unmittelbar auf die Deckenträme h, deren Zwischenräume frei überbrückend, aufgenagelt. In den am Putzträger zwischen den Vorsprüngen b entstehenden schwalbenschwanzartigen, stark hinterschnittenen Nuten wird der Deckenverputz e sicher festgehalten. Ein Quellen oder Schwinden der verhältnismässig schmalen Leisten a ist praktisch belanglos, wie auch eine Bewegung oder Verlagerung der rippenartigen Vorsprünge b nicht möglich ist, da an ihnen die Nägel h eingeschlagen werden. Längsschnitte g in den verdickten Rippen b lassen diese einer etwa durch ausserordentliche äussere Einflüsse hervorgerufenen Formänderung leichter folgen, ohne dass hiebei Putzschäden auftreten.
Gemäss Fig. 2 werden an beiden Seiten der Konstruktionshölzer h aus quer zu ihnen gerichteten Profilleisten a, b aufgebaute Putzträger festgenagelt, wobei wieder in deren annähernd schwalbenschwanzartig geformten, stark hinterschnittenen Nuten der Verputz festsitzt. Dadurch erhält man eine beiderseits verputzte Hohlwand von grosser Widerstandsfähigkeit und Schalldichte, die auch als deckentragende Wand geeignet ist.
Werden nach Fig. 3 zwei einander kreuzende Lagen von Profilleisten gegenseitig vernagelt, erhält man eine sehr stabile freitragende Wand, die an beiden Seiten verputzt wird.
Die erfindungsgemässen Putzleisten lassen sich aber auch gemäss Fig. 4 vorteilhaft zur Herstellung
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von falschen Gewölben (Scheingewölben) oder von sonstigen wie immer gekrümmten Putzflächen mit parallelen Erzeugenden verwenden, wie solche an Gesimsen, feuerhemmenden Dachvorsprüngen od. dgl. auftreten. Ihre Falzteile müssen dann mit geringem Spiel gelenkartig ineinandergreifen.
Die zweite abgeänderte Ausführungsform der Putzleiste a (Fig. 5) unterscheidet sich von der vorher beschriebenen nur dadurch, dass an den beiden Leistenlängsseiten je ein annähernd verkehrt oder stark hinterschnittener trapezförmiger Vorsprung mit abgerundeten Kanten, u. zw. der eine b1 auf der Oberseite, der andere b2 auf der Unterseite der Leiste angeordnet ist. Der aus solchen Profilleisten a, b"b, aufgebaute Putzträger besitzt also auf jeder Seite Putzrippen mit dazwischenliegenden schwalbenschwanzartigen oder stark hinterschnittenen Nuten für den Verputzeingriff, wobei die Putzrippen bzw.
Nuten der einen Seite gegenüber jenen der anderen Seite diagonal gegeneinander versetzt angeordnet sind. Ein Putzträger dieser Art ergibt unmittelbar eine beiderseits verputzte einfache Wand.
Der neue Putzträger ist also nicht nur zum Festhalten des Verputzes an Bauflächen verschiedenster Raumform verwendbar, sondern eignet sich auch als selbständiges Konstruktionselement.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bauelement für Decken, Wände od. dgl.
Baukonstruktionen, insbesondere Putzträger, bestehend aus z. B. mit Nut und Feder im Längseingriff miteinander verlegten Profilleisten rechteckigen Grundquerschnittes, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Profilleisten mindestens an einer ihrer Längsseiten je einen ihren Grundquerschnitt an der Falzstelle verstärkenden, beispielsweise stark hinterschnittenen, als Putzrippe wirksamen Vorsprung aufweisen.