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Giessanlage zur Zuführung stets gleichmässiger Metallmengen an eine Anzahl von Giesskokillen.
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wieder die Gleichmässigkeit der Zuflussmenge des Metalls beeinflusst wird. Dieser Übelstand lässt sich nun zwar sowohl bei Erweiterungen als auch beim Zuwachsen der Düsen durch Veränderung des Druckes bei dem Giessverfahren mit Druckleitung beheben, jedoch ist dieses Verfahren infolge der erforderlichen Druckanlage an sich schon verwickelt und wird durch die Notwendigkeit der Druck- änderung in genauer Anpassung an den jeweiligen Düsenquerschnitt noch umständlicher. Bei dem Giessverfahren, bei dem das Schmelzgut über einen Behälter geleitet wird, aus dem das Schmelzgut unter eigenem Druck ausfliesst, ist eine solche Regelungsmssglichkeit aber nicht gegeben.
Da nun bis heute keine Werkstoffe bekannt sind, welche diesen hohe ! l Temperaturen oder den Angriffen gewisser Metalle ohne Veränderungen standhalten, muss ein anderer Weg gefunden werden,
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Giess menge zu erreichen.
Dieser neue Weg soll gemäss der Erfindung darin bestehen, dass die Rinne. über die das Metall wie bei der eingangs erwähnten Anlage geleitet wird, mit mehreren, einzeln in Betrieb zu setzenden und auswechselbaren Düsen versehen ist. Hiebei wird aber von desen mehreren Düsen jeweils nur eine in Betrieb genommen. Wenn sieh dann nach einiger Zeit ihr Querschnitt so weit verändert hat, dass die Gleichmässigkeit der Ausflussmenge gestört ist, dann wird diese Diise abgeschlossen und eine andere in Betrieb genommen. Es besteht dann die Möglichkeit, die abgeschaltete Düse auszuwechseln, so dass sie nach Unbrauchbarwerden der neu eingeschalteten wieder an deren Stelle in Betrieb genommen werden kann.
Dieser Weg zur Aufrechterhaltung der Gleichmässigkeit der Ausflussmenge ist in jedem Fall gangbar, gleichgültig ob das Schmelagut mit eigenem oder unter zusätzlichem Druck ausfliesst, denn auch im letzten Fall brauchen dann keine besonderen Regelvorrichtungen für den zusätzlichen Druck vorgesehen zu werden.
Die dritte Ausführungsform kennzeichnet sich schliesslich dadurch, dass die Rinne aus einem runden oder vieleckigen Gefäss besteht, an welches sieh die Nebenrinnen radial anschliessen.
Die Zeichnungen veranschaulichen die drei verschiedenen Ausführungsformen gemäss der Erfindung in verschiedenen Ausführungsbeispielen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die erste Ausführungsform, die z. B. für das Vergiessen in einem Stahlwerk vorgesehen ist, in teilweise geschnittener Seitenansieht und in Draufsicht. Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach III-III der Fig. 2. In den Fig. 4-6 ist die zweite Ausführungsform dargestellt, wie sie in der Einleitung in ihren wesentlichen Merkmalen erwähnt ist. Fig. 4 ist eine Draufsieht auf eine längliche Rinne, Fig. 5 eine teilweise geschnittene Vorderansicht der Giessanlage mit der Rinne gemäss Fig. 4, die Fig. 7-8 stellen eine weitere Ausführungsform dar, Fig. 7 eine Draufsicht auf eine runde bzw. sternförmig ausgebildete Rinne und Fig. 8 einen Querschnitt zu Fig. 7.
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6 sind Schieber aus feuerfesten Steinen, die es ermöglichen, den Zufluss des Metalls aus der Rinne 1 nach den Rinnen-1 für jede Nebenrinne einzeln mittels der Handhaben zu öffnen oder zu schliessen.
Jede Düse J mündet in eine der bekannten kontinuierlichen Giessvorrichtungen bzw. Kokillen, die hier nicht weiter angedeutet sind, da sie nicht zur Erfindung gehören. Die Pfanne, welche das flüssige Metall in grossen Mengen enthält, hat den normalen Stopfenverschluss und kann mit einem Deckel luftdicht abgeschlossen sein.
Die Querschnitte der Düsen 5 richten sich nach dem jeweils zu giessenden Gussquerschnitt, und demzufolge kann es vorteilhaft sein, die Düsen. ? auswechselbar oder in anderer Weise veränderlich zu machen. Die Gesamtsumme der Querschnitte der Düsen 5 muss aber stets gleich der Höchstauflussmenge der Pfanne sein, oder anders ausgedrückt, die Gesamtsumme der Querschnitte der jeweils benutzten Düsen ist so gross zu bemessen, dass sie die höchste Ausflussmenge der Pfanne, und d. i. die Menge, die bei ganz gefüllter Pfanne ausläuft, aufnehmen kann. Da die Ausflussmenge der Pfanne mit Abnahme der Metallmenge und Höhe in der Pfanne sinkt, wird auf den Ofen-bzw.
Pfanneninhalt beim Absinken so viel pneumatischer Druck gegeben, dass die Ausflussmenge immer gleich bleibt, bis die Pfanne leer ist und eine auf den Sitz. 3 aufgesetzte weitere Giesspfanne wieder als volle Pfanne dieselbe Ausflussmenge hergibt, bis auch hier wieder durch Druck eine Regelung erfolgen muss.
Das Regeln der Ausflussmenge mit Druck braucht natürlich erst dann zu Hilfe genommen zu werden, wenn das übliche Regeln mit Hilfe des Pfannenstopfens nicht mehr ausreicht, um ein gleichmässiges Fliessen zu ermöglichen. Dies tritt hauptsächlich dann ein, wenn das Ausflussloch durch den flüssigen Strahl stark erweitert wird oder, was auch vorkommt, je nach der Beschaffenheit des Stein- materials,, zuwächst", d. h. sich verengt. Man kann auch dann, wenn sich das Ausflussloch erweitert, mit Druck arbeiten, indem der normale Stopfen teilweise geschlossen wird, und dann der gleichmässige tberlauf mit dem Druck geregelt wird.
Erst wenn sieh das Loch so stark erweitert, dass der Stopfen überhaupt nicht mehr passt, kann auf diese Weise nicht mehr weitergearbeitet werden. Um in dieser Beziehung keine Überraschungen zu erleben und um sicher zu sein, dass durch mehr Druckgeben immer
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eine Regelung erfolgen kann, muss angestrebt werden, immer ein solches Steinmaterial für die Pfanne zu wählen, das eher dazu neigt, zuzuwachsen als sich zu erweitern. Wird Material verwandt, das sich erweitert, dann muss mit Hilfe der praktischen Erfahrungen die Stopfenöffnung zunächst so gewählt werden, dass die Erweiterung des Ausflusses etwa in dem Masse fortschreitet, wie die Ausflussgeschwindig- keit infolge Abnahme der Badhöhe zurückgeht, so dass also hier ein Ausgleich geschaffen wird.
Hat man aber einen Werkstoff, der sich erweitert, dann muss der Überlauf für den Anfang nur so gross gehalten sein, dass die während des Überlaufs entstehende Erweiterung noch durch Stopfen und Druck geregelt werden kann.
Da die Gussquerschnitte je nach dem Fabrikationsprogramm sich von Zeit zu Zeit ändern, erhält die Rinne 1 so viele Querkanäle 4, als nötig sind, um bei kleinsten Gussquersehnitten eine Gesamtsumme der Querschnitte zu erhalten, die in der Lage ist, die grösste Ausflussmenge der Pfanne aufzunehmen. Werden dann grössere Gussquerschnitte vergossen, dann werden entsprechende Querkanäle 4 und Düsen 5 nicht in Betrieb genommen, indem die entsprechenden Kanäle durch die Schieber 6 abgesperrt werden.
Die Rinne 1 und die Querkanäle 4 werden so gebaut, dass sie vor der Inbetriebnahme der Anlage, gegebenenfalls auch während des Betriebes geheizt und nach der Inbetriebnahme abgedeckt werden können, so dass das flüssige Metall, falls notwendig, gegen Berührung mit Sauerstoff geschützt werden kann. Im Bedarfsfalle, z. B. bei Kupfer, können die Rinne 1 und die Querkanäle -1 auch noch mit einem neutralen Gas geschützt werden, welches durch geeignete Vorrichtungen eingelassen wird.
Um zu vermeiden, dass durch irgendeinen Fehler die Rinne 1 oder die Kanäle 4 überlaufen, erhält die Rinne 1 bei 8 noch einen Überlauf, der etwa zuviel zulaufendes Metall in eine Auffangvorrichtung ablaufen lässt.
Neben der bei den jeweiligen Betriebsbedürfnissen grossen Anpassungsfähigkeit der vorbeschrie- benen Anlage ergibt sieh bei dieser Anlage noch der weitere Vorteil, dass durch die durch Rinne 1 und
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der Regelung sich auf die einzelnen Düsen nur sehr wenig auswirken, so dass auch in dieser Beziehung dem groben Betrieb von Grossgiessereien und Hütten Rechnung getragen ist und trotzdem eine verhältnismässig grosse Genauigkeit erzielt werden kann.
Bei der in den Fig. 4-8 gezeigten zweiten und dritten Ausführungsform ist die längliche Rinne 10 mit sechs seitlichen Kammern 11 ausgerüstet, die von dem Hauptteil 10 der Rinne durch Schieber 12 abgeschlossen werden können. In die Böden der Kammern 11 sind die Düsen 13 eingesetzt, deren Anschluss an die Kammern 11 durch je ein Ventil 14 abgeschlossen werden kann. Die Ventile 14 können von aussen her über Gestänge Jo und 16 betätigt werden. Die Schieber M können ebenfalls von aussen her durch Handgriffe 17 eingestellt werden.
Die Rinne 10 ist, wie es sich insbesondere deutlich aus Fig. 5 ergibt, auf einem Wagen 18 angeordnet, u. zw. mit Hilfe von zwei Stützen 19, deren unterer Teil als Zylinder dient, während der obere als Kolben in diesen Zylinder eingreift, die Rinne 10 kann also beispielsweise auf hydraulischem Wege je nach Bedarf gehoben oder gesenkt werden.
Die Arbeitsweise ist folgende :
Die Rinne 10 wird mit geschmolzenem Metall gefüllt, wobei in an sich bekannter Weise erstens durch Abschluss oder Einleiten von Schutzgas verhindert werden kann, dass das geschmolzene Metall oxydiert, und wobei zweitens durch Heizeinriehtungen an der Rinne und den Düsen dafür gesorgt werden kann, dass das Schmelzgut auf der richtigen Temperatur gehalten wird.
Die Pfanne 10 wird dann so weit gehoben, dass die Düsenunterkante über der Oberkante der in Fig. 5 angedeuteten Kokille 20 steht, und mit Hilfe des Wagens 18 wird dann die Rinne 10 so weit verschoben, dass die Düse Nr. 1 über der Kokille 20 steht. Durch Senken der Rinne 10 wird dann die Düse Nr. 1 in die Kokille eingeführt. Nun kann der zur Kammer Nr. 1 gehörige Schieber 12 und das entsprechende Ventil 14 mit Hilfe der Gestänge 17 bzw. JJ, M geöffnet werden, so dass das Schmelzgut aus der Rinne 10 in die Kokille : 20 fliessen kann.
Wenn nach einiger Zeit die Düse Nr. 1 nicht mehr richtig arbeitet, dann werden Ventil 14 und Schieber 12 der Kammer Nr. 1 geschlossen, die Rinne 10 wird mit Hilfe der ausziehbaren Stützen 19 so weit gehoben, dass die Diisenunterkante wieder über der Kokille 20 steht, und der Wagen 18 wird weiterbewegt, bis Düse Nr. 2 über der Kokille 20 angekommen ist ; durch Senken der Rinne 10 wird dann die Düse Nr. 2 in die Kokille 20 gebracht, so dass dann nach Öffnen des zugehörigen Schiebers 12 und Ventils 1J diese Düse in Betrieb genommen werden kann, um das Schmelzgut in gleichmässiger Menge in die Kokille 20 fliessen zu lassen. Wenn dann diese Düse Nr. 2 unbrauchbar geworden ist, werden die gleichen Vorgänge wiederholt, und dann wird die Düse Nr. 3 usw. in Betrieb genommen.
Die unbrauchbar gewordenen Düsen können nun durch neue ersetzt werden, so dass nach Verbrauch der letzten Düse wieder die erste in Benutzung genommen werden kann.
Die gleiche Arbeitsweise ergibt sich bei der runden oder sternförmigen Ausführung nach den Fig. 7 und 8.
Die Rinne 10 ist hier auf einer einzigen Stütze 19 heb-und senkbar, ausserdem auch drehbar angeordnet und am äusseren Umfang sternförmig mit den einzelnen Kammern 11 versehen, die mit
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den Nummern 1 bis 8 bezeichnet sind. Jede dieser Kammern 11 kann durch einen Schieber. M und die an den Kammerboden auswechselbar angeschlossene Düse 13 durch ein Ventil 14 abgeschaltet werden.
Jeweils eine der Kammern 11 lässt bei geöffnetem Schieber 12 und geöffnetem Ventil 14
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Unbrauchbarwerden dieser Düse wird in der oben beschriebenen Weise die nächste Kammer 11 mit ihrer Düse 13 eingeschaltet, während die unbrauchbar gewordene nunmehr ausgewechselt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Giessanlage zur Zufuhrung stets gleichmässiger Metallmengen an eine Anzahl von Giesskokillen, bei welcher der das aufzuarbeitende Metall enthaltende Behälter bzw. Pfanne mit einer breiten, für alle Kokillen gemeinsamen Hauptrinne und diese mit unmittelbar an den Kokillen abgezweigten Nebenrinnen in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokillen aus Stranggusskokillen bestehen und dass jede Nebenrinne für die betreffende Kokille mit einem zweckmässig auswechselbaren Abflussrohr ausgestattet ist, wobei jede Nebenrinne durch Schieber od. dgl. von der Hauptrinne nach Bedarf getrennt und die Pfanne unter regelbaren Druck gesetzt werden kann.