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schläge leicht abblättern, wie auch die Streufälligkeit und Tiefenwirkung der Bäder beeinträchtigt wird. Zweckmässig arbeitet man bei Ausführung des neuen Verfahrens mit Metallsalzbädern von verhältnismässig geringer Konzentration des Salzes sowie unter verhältnismässig hoher Spannung von z. B. 4 bis 8 Volt. Zweckmässig kann man ferner bei Aufbringung der Überzüge im galvanischen Bad gemäss dem beschriebenen Verfahren mit unlöslichen Anoden, z. B. mit Kohleanoden, arbeiten. Eine Anwendung unlöslicher Anoden empfiehlt sich besonders, wenn man über eine Konzentration von etwa 20 g Nickelsulfat oder 30 g Kupfersulfat hinausgeht sowie beim Arbeiten mit höher liegenden pH-Werten.
Bisher hat man bei den Versuchen zum Vernickeln oder Verkupfern nichtrostender Stähle in stark sauren Bädern ausschliesslich Nickel-oder Kupferanoden benutzt. Unlösliche Anoden wurden nur in alkalischen Bädern gebraucht. Es hat sich gezeigt, dass man bei der Verwendung unlöslicher Anoden bei dem vorliegenden Verfahren besonders feste Niederschläge erhält. Zur Bildung der Metallzwischenschichten können alle hiefür geeigneten Metalle, z. B. Kupfer, Nickel, Kobalt, Zinn, Zink, Eisen usw., Verwendung finden.
Falls die Badeinwirkung länger fortgesetzt wird, fallen die Zwischenschichten unter Umständen pulverförmig aus. Man kann alsdann die Gegenstände zweckmässig einer mechanischen Naehbehandlung, z. B. mit rotierenden Drahtbürsten, unter teilweiser Entfernung des gebildeten Oberflächenfilms unterwerfen.
Gegebenenfalls kann die beschriebene Behandlung auch wiederholt sowie auch nacheinander mit verschiedenen Metallsalzlösungen vorgenommen werden.
Eine weitere Massnahme zur Erzielung fest haftender und gleichmässiger Metallisierung unter Benutzung saurer Metallsalzbäder gemäss vorliegendem Verfahren besteht darin, dass man die Metallzwischenschicht mit Hilfe eines Elektrolyten erzeugt, der Halogenionen, insbesondere z. B. Chlorionen, enthält. Zweckmässig setzt man den Bädern verhältnismässig grosse Mengen von Chloriden, z. B. von Kochsalz, Hypochloriten, Fluoriden, Bromiden, Jodiden, oder auch von Halogenwasserstoffsäuren zu.
Das Verfahren lässt sich auch in Kombination mit der beschriebenen Tauchbadbehandlung, gleichzeitig oder nachfolgend anwenden.
Folgende Badzusammensetzungen haben sich z. B. als brauchbar erwiesen : 1. Wasser l !, Nickelammonsulfat 80 g, Kochsalz 30 g.
Das Bad wurde durch Zusatz von Salzsäure auf einen pH-Wert von 3,5 abgestimmt.
2. Wasser 11, Nickelsulfat 200 g, Nickelehlorür 10 g, Natriumhypochlorit 50 g.
Ansäuerung durch ein Gemisch von Salzsäure und Schwefelsäure.
3. Wasser ll, Nickelsulfat 60 g, Natriumcitrat 35 g, Kaliumchlorid 10 g.
Zitronensäure zur Abstimmung des Säuregrades.
4. Wasser l1, Kupfersulfat 200 g, Natriumchlorid 18 g.
Schwefelsäure zur Abstimmung des Säuregrades.
5. Wasser l !, Niekelsulfat 250 g, Natriumfluorid 25 g, Borsäure 30 g.
Falls die metallisierten Stahlgegenstände zum Schluss versilbert werden sollen, kann man auf der Unterlage besonders fest haftende ausserordentlich dichte und hochglänzende Silberniederschläge erzeugen, indem man dem Silberbad anorganische oder organische Reduktionsmittel, z. B. Schwefelharnstoff, Natriumthiosulfat u. dgl. oder auch mehrere Reduktionsmittel zufügt. Das dichte Gefüge und glänzende Aussehen des Silberniederschlages lässt sich ferner dadurch fördern, dass man dem Silberbad ausser den Reduktionsmitteln geringe Mengen von Schwermetallverbindungen, z. B. Nickel-oder Kobaltverbindungen, z. B. Nickelkaliumzyanid, Nickelkarbonat od. dgl. zufügt.
Insbesondere bei nichtrostenden Stählen von hohem Chromgehalt, z. B. mit einem Chromgehalt von mehr als 6%, sowie grösseren Anteilen von Nickel, Mangan, Molybdän usw. lassen sich durch die angegebene Massnahme ganz überrasehende Ergebnisse erzielen, da die Verschleissfestigkeit der erhaltenen Silberüberzüge sich bis auf ein Mehrfaches gegenüber der Festigkeit der Silberüberzüge steigern lässt, die z. B. beim Versilbern von Alpaka und anderen Metallegierungen unter sonst gleichen Bedingungen erhalten wird.
Besondere Vorteile bietet das neue Verfahren beim Versilbern von nichtrostenden Stählen von hohem Mangan-und Chromgehalt insbesondere bei nichtrostenden Stählen, bei denen sowohl der Mangangehalt wie der Chromgehalt grösser als 6% ist. Ein solcher Stahl kann beispielsweise etwa folgende Zusammensetzung besitzen : 9% Mangan, 18% Chrom, 0-10% Kohlenstoff, 0, 4-0-5% Nickel, der Rest Eisen.
Solche Stähle sind einerseits vollkommen rostfrei und korrosionsfest, so dass sie z. B. von organischen Säuren, Speisen usw. nicht angegriffen werden, andererseits kann man ihnen, insbesondere bei noch höher gesteigertem Mangangehalt austenitisehen Charakter verleihen, so dass sie vollständig unmagnetisch sind. Ein solcher Stahl hat beispielsweise die folgende Zusammensetzung : 16-17% Mangan, 10% Chrom, 0-16-0-17% Kohlenstoff, 0-35% Lithium, 0-6% Nickel, 0-07% Molybdän, der Rest Eisen.
Solche Stähle von hohem Mangan-und Chromgehalt besitzen die für den Zweck der Versilberung besonders günstige Eigenschaft, dass ihre Farbe der der Silberauflage sehr ähnlich ist. Es wird infolgedessen, insbesondere wenn als metallische galvanische Zwischenschicht Nickel oder ein Metall mit
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