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AT156801B - Verfahren zum Erzeugen echter Färbungen. - Google Patents

Verfahren zum Erzeugen echter Färbungen.

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AT156801B
AT156801B AT156801DA AT156801B AT 156801 B AT156801 B AT 156801B AT 156801D A AT156801D A AT 156801DA AT 156801 B AT156801 B AT 156801B
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Ig Farbenindustrie Ag
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Publication of AT156801B publication Critical patent/AT156801B/de

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Erzeugen echter Färbungen. 



   Es wurde gefunden, dass man echte Färbungen auf Stoffen aus Cellulose oder umgelöster Cellulose erzeugen kann, wenn man diese Stoffe mit der Lösung einer Diazoverbindung, die Verwandtschaft zum Färbegut besitzt, und mit der Lösung einer kupplungsfähigen Verbindung behandelt. 



   Verwandtschaft zum Färbegut besitzt eine Diazoverbindung dann, wenn sie mindestens eines der folgenden Merkmale aufweist :
Eine aus drei oder mehr kondensierten Kernen bestehende Ringgruppe, einen   diphenylähnlichen   Bau, zwei oder mehr Carboylaminogruppen, sowie eine Gruppe R-N=N-R', R-CH==CH-R', NH-CO-NH oder R-N=CH-R', worin R und R'aromatische Reste bedeuten. 



   Die Diazoverbindungen müssen ausserdem löslich sein. Diese Bedingung wird besonders dann erfüllt, wenn das Molekül mindestens ein Azastickstoffatom, ein quarternäres Stickstoffatom oder einen Polyglykolätherrest enthält. 



   Zur genaueren Erläuterung dienen die folgenden Ausführungen :
Im allgemeinen sind Verbindungen mit mindestens drei kondensierten Ringen für das vorliegende Verfahren verwendbar. Die   Faserverwandtschaft   wird erhöht durch Anfügung weiterer Ringe. Brauchbar sind also insbesondere Aminoanthracene,   Aminobenzacridine,   Aminopyridinopyrene, Aminotribenzphenazine und ähnliche höhere Ringgebilde. Die Diazogruppe kann auch mehrfach vorkommen, wie dies z. B. im Diaminodichinolinonaphthalin der Fall ist, oder in der Tetrazoverbindung des Amins von folgendem Aufbau 
 EMI1.1 
   Das Molekül kann aber, wie oben angegeben, an Stelle löslichmachender Azastickstoffe auch andere löslichmachende Gruppen enthalten.

   So bildet die Verbindung   
 EMI1.2 
 ein   wasserlösliches   Diazoniumsalz, das Verwandtschaft zur Faser zeigt. 



   Starke Verwandtschaft zur Faser zeigen auch die   diphenylähnlich   gebauten Verbindungen. 



  Schon das einfach gebaute Tetrazoniumsalz des 4, 4'-Diphenyls gibt brauchbare Färbungen. Auch hier wird die Faserverwandtschaft gesteigert durch Vergrösserung des Moleküls. Dabei muss man jedoch 

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 meistens, um die Wasserli ; sliehkeit der Diazoverbindung zu erhalten, eine der erwähnten wasserlöslichmachenden Gruppen einführen. Zu erwähnen sind hier das 4, 4'-Diaminodiazaterphenyl 
 EMI2.1 
 das 2-(4'-Aminophenyl)-chinolin, das 1-Aza-9-chlor-2-(4'-aminophenyl)-anthracen, das   1-ara-2-     (4'-aminophenyl)-phenanthren,   das 2,   4'-Diamino-9-phenyl-aeridin   und ähnliche Verbindungen. 



   Ebenso wie die Diphenylbindung wirken Bindungen zwischen einem   aromatischen   Ring und 
 EMI2.2 
 dieser Art liegt im diazotierten Dehydrothiotoluidin vor. Höhere Verbindungen, die also grössere Faser-   verwandtschaft zeigen, sind beispielsweise   die Diazoverbindungen, die sich von folgenden   Aminen   ableiten : 
 EMI2.3 
 
 EMI2.4 
 
 EMI2.5 
   angliedern.   Als Beispiel diene die Verbindung vom Aufbau 
 EMI2.6 
 Die dritte oben erwähnte verwandtsehaftsbringende Gruppe ist die   Carboylarninogruppe.   Sie 
 EMI2.7 
 Das Aminobenzanilid zieht in unzureichender Menge auf die Faser. Mittelstarke Färbungen gibt der tetrazotierte 4,   4/-Diamino-diphenylharnstoff   
 EMI2.8 
 (der als eine Verbindung mit zwei Carboylaminogruppen zu verstehen ist).

   Sehr starke Färbungen geben Verbindungen mit noch mehr   Carboylaminogruppen,   z. B. 
 EMI2.9 
 

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 Man kann die Erhöhung der Faserverwandtschaft auch durch Anbringung höherer Reste erreichen, wie es etwa in folgenden Verbindungen der Fall ist : 
 EMI3.1 
 Als abgewandelte Carboylaminogruppe ist auch die Gruppe 
 EMI3.2 
 anzusehen. Beispiele dieser Art sind die Verbindungen 
 EMI3.3 
 Die Anwesenheit von wasserlöslichmachenden Gruppen, z. B. von Azastickstoffatomen, ist sehr zweckmässig. 



   Weitere Gruppen, durch deren Anwesenheit in Diazoverbindungen Faserverwandtschaft hervor- 
 EMI3.4 
 muss mit aromatischen Kernen in Konjugation stehen. Zur Erzeugung genügend kräftiger und echter Färbungen ist es günstig, Verbindungen zu verwenden, die neben einer der genannten Gruppen noch andere der weiter oben gekennzeichneten Merkmale oder auch mehrere Gruppen der soeben erwähnten 
 EMI3.5 
 

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 EMI4.1 
 
Der   Ausdruck "Diazoverbindungen" soll nicht   nur die eigentlichen   Diazoniumsalze.   sondern auch deren Doppelverbindungen mit Metallhalogeniden umfassen, z.

   B. mit Zinkchlorid, Zinnchloriden, Borfluorid, ferner auch Antidiazotate, Nitrosamine, Diazosulfonsäuren, Diazoanhydride, Diazoaminoverbindungen, soweit sie entweder für sich oder in Form von   Salzen wasserlöslich   und faserverwandt 
 EMI4.2 
 diese Umsetzung entweder ohne weiteres oder in Gegenwart kupplungsfördernder Mittel, wie Säure, Natriumacetat   oder-earbonat, Natronlauge,   Pyridin oder Licht stattfinden kann. 



   Nach dem neuen Verfahren kann man alle Stoffe färben, die ganz oder teilweise aus   Clhuoe   oder unlgelöster Cellulose bestehen, z. B.   Wirk-und Weberzeugnisse   aus Baumwolle, Jute, Hanf, Flachs, Kokos, Viskosekunstseide, Kupferkunstseide,   entacyliertem   Cellulosenitrat oder-aeetat, sowie Filme oder andere Erzeugnisse aus diesen Stoffen. 



   Man führt das Verfahren in der Weise aus, dass man das zu färbende Gut bei gewöhnlicher oder leicht erhöhter Temperatur in eine Lösung der Diazoverbindung bringt, die zur Erleichterung oder Vervollständigung des Aufziehens noch Netzmittel und/oder Salze enthalten kann. Nach einiger Zeit, meistens nach höchstens einer Stunde, nimmt man das   Färbegut   aus dem Bad heraus, befreit es durch Ausquetschen oder Abschleudern möglichst vollständig von   überschüssiger     Flüssigkeit, wäscht und/oder   trocknet es gewünsehtenfalls und behandelt es mit der Lösung einer kupplungsfähigen Verbindung. 
 EMI4.3 
 beschleunigenden Mittel zuerst einwirken lassen und dann die kupplungsfähigen Verbindungen hinzubringen.

   Ebenso ist es möglich, die Diazoverbindung und die kupplungsfähige Verbindung gleichzeitig auf das Färbegut zu bringen und die kupplungsfördernden Mittel erst nachträglich einwirken zu lassen. 



   An Stelle einer einzigen Diazoverbindung oder kupplungsfähigen Verbindung kann man mehrere solcher Verbindungen im Gemisch benutzen. Ferner kann man durch zeitlich und örtlich getrenntes Einwirkenlassen mehrerer   kupplungsfähiger Verbindungen   mehrfarbige Muster erzeugen. Zu diesem Zweck verfährt man beispielsweise so, dass man auf das mit der Diazoverbindung behandelte Gut eine in neutralem oder schwach saurem Bad nicht kuppelnde, in Gegenwart von Alkali jedoch kuppelnde 
 EMI4.4 
 Ammoniakdampf entwickelt und anschliessend die nicht bedruckten Stellen in einer Lösung einer zweiten kuppelnden Verbindung entwickelt. Man kann auch auf das mit der Diazoverbindung behandelte 
 EMI4.5 
 mitteln aufdrucken und dann von den nicht bedruckten Stellen die Diazoverbindung durch nachhaltige Waschen entfernen.

   Man erhält so ein-oder mehrfarbige Drucke auf weissem Grund. 
 EMI4.6 
 und pflanzlichen Fasern oder aus tierischen und Cellulosehydratfasern oder aus Celluloseäthern oder - estern und Cellulose. geeignet. Dank der grossen Zahl brauchbarer Verbindungen kann man so die verschiedenartigsten Farbtöne erzeugen. Von besonderer Bedeutung ist der Umstand, dass selbst Färbungen, die mit Hilfe von Verbindungen mit   wasserlöslich   machenden Gruppen hergestellt sind, befriedigende Nassechtheiten besitzen. Färbungen ohne solche Gruppen sind besonders gut   naf3eeht.   



  Es ist daher möglich, in Mischgeweben aus Cellulose-bzw. Cellulosehydratfasern und ändern Fasern, den   Cellulose-bzw. Cellulosehydratanteil nach   dem vorliegenden Verfahren vorzufärben und dann den Anteil an andern Fasern mit für diese Fasern geeigneten Farbstoffen nachzufärben. 



   Man kann die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen   Färbungen naehbehandeln.   Beispielsweise kann man dazu geeignete Farbstoffe auf der Faser diazotieren und mit einer   kupplungsfähigen   Verbindung umsetzen oder man kann umgekehrt dazu geeignete Farbstoffe mit Diazoverbindungen auf der Faser kuppeln oder man kann Farbstoffe, die in der Lage sind, Metallkomplexe zu bilden. z. B. infolge Anwesenheit einer   Salicylsäuregruppe,   mit metallabgebenden Mitteln behandeln. Andere Färbungen der nach unserem Verfahren erhaltenen Art lassen sich mit Formaldehyd, wieder andere mit Hypoehloriden naehbehandeln. 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 



   Die in den nachfolgenden Beispielen angegebenen Gewichts-und Raumteile stehen im Verhältnis von Gramm zu Kubikzentimeter zueinander. 
 EMI5.1 
 
 EMI5.2 
 
 EMI5.3 
   10% iger Kochsalzlösung. 



  In dieser Lösung behandelt man 50 Gewiehtsteile Baumwolle eine Stunde lang bei gewöhnlicher Temperatur, quetscht sie gut ab und bringt sie in eine 250 C warme Lösung von 1,25 Gewiehtsteilen   
 EMI5.4 
 Wasser. Nach einer halben Stunde nimmt man die gefärbte Baumwolle aus dem Entwicklungsbad und stellt sie durch lauwarmes Abseifen fertig. Man erhält kräftige, klar gelbe Färbungen. 



   Verwendet man an Stelle des 3-Amino-7,   8-benzacridins   die äquivalente Menge des 2-Methyl- 3-amino-7, 8-benzacridins, so erhält man ebenfalls kräftige Gelbfärbungen. 



   Beispiel 2 : Man löst 1,8 Gewichtsteile   Diamino-dichinolino-naphthalin   
 EMI5.5 
 
 EMI5.6 
 
 EMI5.7 
 
 EMI5.8 
 benutzen und erhält einen orangen Farbton. 



   Beispiel 3 : Man löst 1, 13 Gewichtsteile der Verbindung 
 EMI5.9 
 

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 EMI6.1 
 
 EMI6.2 
 
 EMI6.3 
 bei gewöhnlicher Temperatur. Die Ware wird dann abgequetscht und in einem Bad entwickelt, das in 1000 Raumteilen 1 Gewichtsteil   ss-Naphthol   und 4 Gewichtsteile Natriumacetat enthält. Nach der Entwicklung spült man die rot gefärbte Baumwolle mit lauwarmem Wasser gut aus. 



   Beispiel 4 : Aus   ss-Naphthisatin   und   p-Aminoaeetophenon   erhält man eine Aminocarbonsäure, aus der durch Abspaltung der Carboxylgruppe ein Amin von der Formel 
 EMI6.4 
 
 EMI6.5 
 
 EMI6.6 
 
 EMI6.7 
 
In der so erhaltenen Diazolösung grundiert man 50 Gewichtsteile Baumwolle eine Stunde lang bei   20-25  C.   Dann schleudert man die Ware gut aus und bringt sie eine halbe Stunde lang in ein Bad, das in 1250 Raumteilen 1,25   Gewichtsteile ss-Naphthol   und 5 Gewichtsteile Natriumacetat enthält. Die Baumwolle färbt sich kräftig rot an. Man spült sie gut aus und seift lauwarm nach. Verwendet man an Stelle des 9-Naphthols andere Entwickler, so erhält man andere Farbtöne, mit 1-Phenyl-   3-methyl-pyrazolon- (5)   beispielsweise ein kräftiges Orangegelb. 



     Ähnliche   Ergebnisse erzielt man mit den Diazoverbindungen folgender Amine : 
 EMI6.8 
 (hergestellt aus 1-Chlor-2 (N),   3-naphthisatin   und   p-Aminoacetophenon)   
 EMI6.9 
 (Veresterung des Vorigen. Braungelbe    Kristalle, Schmelzpunkt 228-2300 Cl.   

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 EMI7.1 
 
 EMI7.2 
 
 EMI7.3 
 (hergestellt aus   4-Amino-#-chloracetophenon und Ammoniak,   farblose Kristalle, Schmelzpunkt   187#189  C),   mit 4,   4'-Diamino-diphenyl,   mit 3, 4'-Diamino-9-phenyl-acridin 
 EMI7.4 
 oder mit 2, 7-Dimethyl-9- (4'-aminophenyl)-acridin 
 EMI7.5 
 
 EMI7.6 
 

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 EMI8.1 
 
<tb> 
<tb> 



  Entwickler <SEP> kupplungsförderndes
<tb> Färbung <SEP> Mittel
<tb> 2-Naphthol <SEP> ................................................. <SEP> rot <SEP> Natronlauge
<tb> 2-Äthylaminonaphthalin <SEP> ......................................... <SEP> rot <SEP> Natriumacetat
<tb> 1, <SEP> 3-Diaminobenzol <SEP> braun <SEP> Natriumcarbonat
<tb> 1, <SEP> 3-Diamino-4-ehlorbenzol <SEP> braun <SEP> Natriumcarbonat
<tb> 1, <SEP> 3-Dioxybenzol <SEP> ................................................. <SEP> braun <SEP> Natronlauge
<tb> 1-Methyl-2, <SEP> 4-diaminobenzol <SEP> braun <SEP> Natriumcarbonat
<tb> Phenol <SEP> gelb <SEP> Natronlauge
<tb> 1-Äthylaminonaphthalin <SEP> ........................................... <SEP> rotbraun <SEP> Natriumacetat
<tb> 2-Aminonaphthalin-5-sulfonsäure <SEP> gelbbraun <SEP> Natriumaeetat
<tb> 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure...............................

   <SEP> gelbbraun <SEP> Natriumacetat
<tb> 1-Benzoylamino-8-oxynaphthalin-4. <SEP> 6-disulfonsäure.............'" <SEP> violett <SEP> Natriumcarbonat
<tb> l-Phenylaminonaphthalin-8-sulfonsäure <SEP> violettbraun <SEP> Natriumaeetat
<tb> 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure <SEP> ........................... <SEP> braun <SEP> Natriumacetat
<tb> 2', <SEP> 3'-Oxynaphthoylanilin...................................... <SEP> rot <SEP> Natriumhydroxyd
<tb> 2', <SEP> 3'-Oxynaphthoyl-ss-naphthylamin <SEP> ................................. <SEP> rot <SEP> Natriumhydroxyd
<tb> (Diacetoacetyl)-3,3'-tolidid <SEP> .................................... <SEP> gelb <SEP> Natriumhydroxyd
<tb> Entsprechende <SEP> Ergebnisse <SEP> liefern <SEP> die <SEP> folgenden <SEP> Amine <SEP> :

  
<tb> 7, <SEP> 8- <SEP> (4'-Aminophenyltriazolo)-4-azaphenanthren
<tb> 
 
 EMI8.2 
 
 EMI8.3 
 
 EMI8.4 
 
 EMI8.5 
 
 EMI8.6 
 
 EMI8.7 
 

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   Beispiel 6 : 9, 10-(4'-Aminophenyltriazolo)-4-azaphenanthren geht beim Behandeln mit dimethylsulfat in heissem, wasserfreiem Nitrobenzol in eine quartäre Ammoniumverbindung über, der wahrscheinlich   folgender Aufbau zukommt   
 EMI9.1 
 
 EMI9.2 
 
 EMI9.3 
 2500 Raumteilen Wasser verdünnte   Lnsung   dient in   ähnlicher Weise,   wie es in Beispiel 5 beschrieben ist, zum Färben von Cellulosefasern. Mit 2-Isobutylamino-naphthalin-7-sulfonsäure kann man ein kräftiges klares Rot entwickeln. 



   Beispiel 7: 4,4'-Diaminodiphenylharnstoff lässt sich mit 2 Mol 4-Nitrobenzoylehlorid acylieren. 



  Die entstandene Verbindung gibt bei der Reduktion ein Diamin, dem vermutlich die Formel 
 EMI9.4 
 zuzuschreiben ist. Weisses mikrokristallines Pulver,   Schmelzpunkt (360'C. Uni   diese Verbindung diazotieren zu können, löst man sie in kalter konzentrierter Schwefelsäure und fällt sie daraus durch 
 EMI9.5 
 
 EMI9.6 
 diazotiert bei   10-150 C durch   Zugabe von 2 Raumteilen Natriumnitritlösung. Nach einer Viertel- stunde ist alles in Lösung gegangen. Man verdünnt nun mit Wasser auf 2400 Raumteile. 



   In der so   bereiteten Diazolüsung grundiert   man ungelöste Cellulose eine Stunde lang bei 20 bis   250 C.   Dann quetscht man ab und entwickelt mit der in   Beispiel] beschriebenen Entwicklerlösung.   
 EMI9.7 
 
Verwendet man an Stelle des beschriebenen   Diamins 4, 4'- oder   3,   3'-Diamino-diphenylharnstoff,   so sind die erhaltenen   Färbungen   bedeutend schwächer. 



     Kräftige Färbungen erhält   man dagegen mit dem höhermolekularen 5, 5'-Diamino-8,   8'-dichinolyl-   harnstoff 
 EMI9.8 
 
 EMI9.9 
 Kristalle, Schmelzpunkt   237-239  C),   der auf der Faser mit   -Naphthol   ein Violett entwickelt. 



   Andere Amine dieser Gattung sind 
 EMI9.10 
 

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 (erhältlich durch Umsetzung von 6-Aminochinolin mit   p-Nitrobenzoylchlorid,   Reduktion der Nitrogruppe, nochmalige Umsetzung mit   p-Nitrobenzoylehlorid   und nochmalige Reduktion. Farblose Kristalle, Schmelzpunkt 312  C). 
 EMI10.1 
   (erhältlich   durch Umsetzung von   Chinolin-6-earbonsäurechlorid   mit   -Nitranilin,   Reduktion der Nitrogruppe, Umsetzung des erhaltenen Amins mit p-Nitrobenzoylehlorid und nochmalige Reduktion, farblose Nadeln. Schmelzpunkt 320  C. 
 EMI10.2 
 (hergestellt aus 9-Amino-4-azaphenanthren und p-Nitrobenzoylehlorid mit nachfolgender Reduktion der Nitrogruppe. Farblose Kristalle. Schmelzpunkt   244-2450   C).

   Mit ihnen erhält man klare, kräftige Färbungen. 
 EMI10.3 
 Cyanurchlorid zu und rührt eine Stunde lang bei   40-50    C. Zuerst geht alles in Lösung, dann scheidet sich eine gelber kristalliner Niederschlag ab, den man absaugt, mit Eisessig und Wasser wäscht und trocknet. Zur weiteren Umsetzung bringt man 10 Gewichtsteile dieses Körpers mit 10 Gewichtsteilen p-Nitranilin, 5 Gewiehtsteilen wasserfreiem Kaliumcarbonat und 0,2 Gewichtsteilen   Kupfercarbonat   in 200 Raumteile wasserfreies Nitrobenzol und erhitzt das Gemisch zwei Stunden lang auf   1500 C.   



  Beim Erkalten scheidet sich ein Niederschlag aus, den man absaugt, mit Methanol und Wasser   wäscht   und trocknet. Der so erhaltene gelbe Nitrokörper wird schliesslich noch mit Zinnehlorür und Salzsäure reduziert. Man erhält ein schwach gefärbtes Pulver, dem nach Darstellung und Eigenschaften die Formel 
 EMI10.4 
 zuzuschreiben ist. 
 EMI10.5 
 
 EMI10.6 
 man bei 10-150 C auf einmal zugibt. Die Diazolösung wird mit 1450 Raumteilen Wasser verdünnt. 



    Zur Färbung verfährt man entsprechend den Vorschriften der vorhergehenden Beispiele. Man erhält kräftige und klare Farbtöne.   

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 An Stelle des beschriebenen Amins kann man das Amin 
 EMI11.1 
 benutzen, das man erhält, wenn man die Reihenfolge der Einwirkung des Aminochinolin und des p-Nitranilins auf Cyanurchlorid umgekehrt unter Berücksichtigung der zu ändernden   Mengenverhältnisse.   



   Ebenso brauchbar ist die Verbindung 
 EMI11.2 
 die aus   2- (4'-Nitrophenyl)-4, 6-dichlor-l,   3,5-triazin durch Umsetzung mit 8-Aminochinolin und nachfolgende Reduktion   erhältlich   ist. 



   Beispiel 9 : Aus diazotiertem 6-Aminochinolin erhält man auf übliche Weise durch Kupplung mit Aminohydrochinon-dimethyläther eine Verbindung von dem Aufbau 
 EMI11.3 
 deren Diazoniumsalz aus wässriger Lösung auf Cellulose zieht und dort entwickelt werden kann. Mit   ss-Äthylnaphthylamin   z. B. erhält man rote Färbungen. 



     Ähnlich   verhalten sich 
 EMI11.4 
 (aus Chinolin-6-aldehyd und   p-Nitrophenylessigsäure   und nachfolgender Reduktion der Nitrogruppe) 

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 EMI12.1 
 (aus   4-Nitro-4'-amino-azobenzol   und Benzoylchlorid und nachfolgender Reduktion der Nitrogruppe). 



   Beispiel 10 : 15, 55 Gewichtsteile 9,   10- (4'-Aminophenyltriazolo)-4-azaphen-anthren löst   man in 200 Teilen Wasser und 22, 5   Raumteilen--Salzsäure   und diazotiert sie durch Zugabe von 50 Raum- 
 EMI12.2 
 Wasser und vermischt sie mit einer Lösung von   20   Gewichtsteilen benzolsulfonsaurem Natrium in 100 Raumteilen Wasser. Nach einigen Minuten kristallisiert das 9, 10- (4'-Diazoniumphenyltriazolo)-   4-azaphenanthren-benzolsulfonat   in gelben Nadeln aus. Man saugt die Verbindung ab, wäscht und trocknet sie bei niedriger Temperatur. Sie schmilzt bei   1450 C   und ist bei gewöhnlicher Temperatur und   Lichtabschluss   beliebig lange haltbar. 



   Das Benzolsulfonat ist in Wasser nicht, in verdünnter, kalter Salzsäure leicht löslich. 



   Man löst 10 Gewichtsteile dieses Benzolsulfonates mit 7,5   Raumteilen--Salzsäure in3000 Raum,   Wasser und stumpft die Säure mit 1 Gewichtsteil Natriumacetat ab. In diesem Bad behandelt man 120 Gewichtsteile eines mischgewebe aus   30%   Cellulosehydrat und 70% Wolle eine Stunde klang bei gewöhnlicher Temperatur. Dann quetscht man die grundierte Ware ab und bringt sie bei   gewöhn-   licher Temperatur in ein Bad, das wie folgt zusammengesetzt ist :
3 Gewiehtsteile 2-isobutylamino-naphthalin-7-sulfonsaures Natrium, 12 Gewichtsteile Natrium- 
 EMI12.3 
 



   Man bringt die Flotte in einer halben Stunde zum Kochen, hält eine halbe Stunde bei dieser Temperatur, setzt 3 Raumteile   30% iger Essigsäure nach, kocht   eine halbe Stunde weiter und spült dann mit lauwarmem Wasser das gefärbte   Stück   gut aus. Man erhält eine kräftige rote Färbung, die beide Faserarten gleichmässig deckt.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zum Erzeugen echter Färbungen auf Cellulose oder umgeloster Cellulose, dadurch gekennzeichnet, dass man das Färbegut mit der Lösung einer Diazoverbindung, die eine vielgliedrige und ununterbrochene Folge von konjugierten Doppelbindungen und dadurch Verwandtschaft zum Färbegut besitzt und mit der Lösung einer kupplungsfähigen Verbindung behandelt, wobei die 1Iolekiile der Diazoverbindung entweder eine aus drei oder mehr kondensierten Kernen bestehende Ringgruppe oder einen diphenylähnliehen Bau, oder mindestens zwei Carboylaminogruppen oder eine aromatische Azo-, Äthylen-oder Azomethingruppe enthalten, sowie nötigenfalls zur Erzielung besserer Löslichkeit ein Azastickstoffatom, ein quartäres Stickstoffatom oder einen Polyglykolätherrest.
AT156801D 1936-11-25 1937-10-27 Verfahren zum Erzeugen echter Färbungen. AT156801B (de)

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AT156801D AT156801B (de) 1936-11-25 1937-10-27 Verfahren zum Erzeugen echter Färbungen.

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