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Laterne zur blendungsfreien Beleuchtung von Strassen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, zur blendungsfreien Beleuchtung von Strassen, sei es als stationäre Strassenleuehte oder als Automobillaterne, Leuchten zu verwenden, bei denen das von der
Lichtquelle ausgehende Licht durch ein aus Linsen oder Spiegeln bestehendes Kondensorsystem gesammelt und die Lichtaustrittsöffnung dieses Kondensorsystems bzw. die Öffnung einer vor diesem
Kondensorsystem angeordneten Blende durch eine Linse mit grosser Brennweite auf der zu beleuchtenden Fläche abgebildet wird. Diese Laternen, die sich im allgemeinen sehr gut bewährt haben, weisen noch einen Mangel auf. Das Kondensorsystem besteht meist zur besseren Lichtausnutzung aus mehreren nebeneinanderliegenden Linsen oder aus Linken und Spiegeln.
Die durch die langbrennweitige Linse abzubildende leuchtende Fläche ist deshalb keine ideale, vollkommen gleichmässig helle Fläche, sondern weist an den Stellen, an denen die den verschiedenen Teilen des Kondensorsystems entsprechenden leuchtenden Flächen aneinandergrenzen, helle oder dunkle, mehr oder weniger senkrecht verlaufende
Streifen auf. Durch die Abbildung der Blendenöffnung auf der Strasse werden entsprechend helle oder dunkle, scharf begrenzte Streifen auf der Strassendecke erzeugt, die parallel oder im spitzen Winkel zur Fahrtrichtung verlaufen und den Fahrzeuglenker stören.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird diese Störung dadurch beseitigt, dass das abbildende System astigmatisch ausgebildet ist, so dass nur die waagrechten Linien scharf, die senkrechten Linien dagegen verwaschen abgebildet werden. Zu diesem Zweck kann beispielsweise die Linse an der Planseite einen Zylinderschliff erhalten oder es wird in der Nähe der abbildenden Linse eine Zylinderlinse mit senkrechter Achse angeordnet. Als besonders günstig hat es sich erwiesen, in die Planseite der abbildenden Linse oder in eine in der Nähe der abbildenden Linse angeordnete Glasscheibe flache senkrecht verlaufende Mulden einzuschleifen oder einzupressen.
Der Krümmungshaibme5ser der Mulden bzw. der Zylinderlinse wird dabei so gross gewählt, dass die maximale Lichtablenkung in der waagrechten Ebene höchstens 30 beträgt. Die Lichtablenkung soll gewöhnlich in der Grössenordnung von etwa l'liegen.
Eine besonders gleichmässige Beleuchtung wird dabei erzielt, wenn die Breite einer einzelnen Mulde kleiner ist als die Breite des Lichtbündels an der betreffenden Stelle, und insbesondere dann, wenn auf die Breite des Lichtbündels mehrere Mulden treffen. Vorteilhaft wird als obere Begrenzung für die Öffnung des Kondensors eine Zackenblende verwendet, um an der unteren waagrechten Begrenzung des ausgesandten Lichtbündels des Scheinwerfers eine Lichtabnahme zu bewirken.
Da nach dem hauptsächlichen Merkmal der Erfindung die Scheinwerferlinse astigmatisch ausgebildet ist und daher Linien nicht abbildet, die vertikalen oder annähernd vertikalen Verlauf haben, wird auch die durch die Zackenblende gebildete Begrenzung des Strahlenbündels nicht in Form von Zacken abgebildet, da diese ebenfalls einen annähernd vertikalen Verlauf haben, Es wird vielmehr als untere Begrenzung eine allmähliche Lichtabnahme erscheinen.
Diese vorstehend genannten Merkmale der Erfindung werden an Hand von Abbildungen eines Ausführungsbeispieles erläutert.
Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch ein System, bei welchem die Erfindung Anwendung findet, in der Aufsicht gesehen. Das von der Lichtquelle 1 ausgehende Licht wird durch drei Kondensorlinsen 2 erfasst und durch Prismen. 3 der langbrennweitigen Linse 4 zugeleitet. Zur scharfen Begrenzung ist unmittelbar vor dem Kondensorsystem eine Blende 5 mit drei rechteckigen
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Öffnungen angeordnet. Damit das auf die Strasse geworfene Bild des Kondensors einen ununter- brochenen, nur mit senkrechten schwarzen Streifen versehenen, horizontalen Lichtstreifen ergibt, kann die langbrennweitige Linse 4 aus zwei Teilen bestehen, deren Mittelpunkte um die Breite einer Öffnung der Blende 5 in horizontaler Richtung auseinandergerückt sind.
Das durch die langbrennweitige Linse erzeugte Bild des Kondensorsystems besteht dann, wie in Fig. 2 schematisch gezeigt, aus sechs nebeneinanderliegenden rechteckigen Feldern. Durch kleine
Unvollkommenheiten des Kondensorsystems und der Blende 5 sind diese rechteckigen Felder, wie bereits erwähnt, unter Umständen durch schmale dunkle Streifen voneinander getrennt. Wollte man diese Fehler im Kondensorsystem vermeiden, so würde dadurch das ganze System unverhältnismässig verteuert. Erfindungsgemäss wird nun die Entstehung scharf begrenzter Streifen dadurch vermieden, dass in die Planseite der langbrennweitigen Linse, wie bei 6 schematisch angedeutet, flache Mulden eingeschliffen werden, welche die Wirkung haben, dass die Abbildung der senkrechten Linien unscharf wird.
Als Bild einer einzelnen Kondensoröffnung erscheint dann auf der Strasse anstatt eines rechteckigen, scharf begrenzten Lichtfleckes ein rechteckiger Lichtfleck mit scharfer oberer und unterer und verwaschener seitlicher Begrenzung. Die nebeneinanderliegenden sechs Felder bilden dann einen ununterbrochenen gleichmässig hellen, horizontal liegenden Lichtstreifen mit scharfer oberer Grenze.
Zur Erzielung vollkommener Blendungsfreiheit ist es erforderlich, dass die obere Begrenzung des Lichtbündels vollkommen scharf bleibt. Bei Einhaltung der angegebenen Grenze für die grösste Lichtablenkung durch die Mulden ist eine Rückwirkung auf die Abbildungsschärfe der waagrechten Linien nicht vorhanden.
Unter Umständen ist es erwünscht, dass die untere waagrechte Grenze des Lichtbündels nicht scharf, sondern verwaschen ist, um quer über die Strasse laufende hell-dunkle Grenzen zu vermeiden.
Zu diesem Zweck kann beim Gegenstand der Erfindung als untere Begrenzung der Blende 5 eine Zackenblende 7 angewendet werden. In Fig. 2 ist eine solche Zackenblende 7 schematisch dargestellt. Durch die beim Gegenstand der Erfindung erzeugte Verwaschung aller nicht horizontal verlaufenden Linien wird auf der Strasse die Zackenblende ebenfalls nicht scharf abgebildet, sondern bewirkt eine Helligkeitsabnahme an der unteren waagrechten Begrenzung des Lichtbündels.
Selbstverständlich ist der Gegenstand der Anmeldung nicht nur bei dem in Fig. 1 dargestellten Kondensorsystem anwendbar, sondern bei allen Laternen, bei denen die leuchtende Öffnung eines Kondensorsystems durch eine langbrennweitige Linse abgebildet wird. Auch bei Leuchten, welche andern Zwecken dienen, insbesondere bei Scheinwerfern zur blendungsfreien Beleuchtung von Flugplätzen, ist der Gegenstand der Erfindung mit Vorteil anwendbar.
In Fällen, in denen, sei es mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse, sei es, um die Schräg- lage des Wagens auszugleichen, die scharfe Grenze des Lichtbündels nicht waagrecht, sondern in anderer Richtung, z. B. nach einer Seite ansteigend verlaufen soll, müssen selbstverständlich die Mulden bzw. die Achse der Zylinderlinse senkrecht zu dieser Grenze verlaufen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Laterne zur blendungsfreien Beleuchtung von Strassen oder Plätzen, insbesondere Automobillaterne, bei welcher ein Kondensorsystem durch eine Linse mit grosser Brennweite abgebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das abbildende System astigmatisch ist, so dass nur die waagrechten Linien scharf, die senkrechten Linien dagegen verwaschen abgebildet werden.