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Schaltanordnung zur Unterdrückung beliebiger Störungen in Radioempfangsgeräten.
EMI1.1
in Radioempfangsgeräten.
Erfindungsgemäss wird zu diesem Zweck im niederfrequenten Übertragungsweg zur Endstufe des Niederfrequenzverstärkers an einer Stelle, wo keine Gleichspannungen oder Gleiehströme vorhanden sind, eine von der Störung gesteuerte mechanische Schaltvorrichtung eingeschaltet, die beim Auftreten einer Störung den Niederfrequenzverstärker während der Zeitdauer der Störung unwirksam macht. Unter einer mechanischen Schaltvorrichtung soll dabei ein Unterbrecher, der mechanisch bewegte Teile enthält, verstanden werden, u. zw. auch dann, wenn die Betätigung (Auslösung) des Unterbrechers auf elektrischem oder elektromagnetischem Wege erfolgt.
Die mechanische Schaltvorrichtung besteht aus einem sehnellwirkenden, mechanischen Relais.
Sie kann beispielsweise bei Niederfrequenzverstärkem mit Widerstandskoppelung irgendwo in die Verbindung der Anode einer Verstärkerröhre mit dem Gitter der darauffolgenden Verstärkerröhre an einer Stelle, wo kein Gleichstrom fliesst, eingeschaltet werden. Sie kann auch parallel zu einem zur Kopplung zweier Verstärkerröhren dienenden Widerstand, über dem keine Gleichspannung steht, geschaltet werden. Ist die Schaltvorrichtung auf diese Weise angeordnet, so tritt beim Auftreten einer Störung kein Spannungsstoss am Steuergitter der nächstfolgenden Verstärkerröhre auf.
Bei Niederfrequenzverstärkern mit Transformatorkopplung kann die Schaltvorrichtung z. B. in der Verbindungsleitung der Sekundärwicklung eines Kopplungstransformators mit dem Steuergitter der nächstfolgenden Niederfrequenzverstärkerröhre liegen, wobei zwischen Steuergitter und Kathode ein Ableitungswiderstand derart eingeschaltet ist, dass, wenn die erwähnte Verbindungsleitung unterbrochen wird, die Gleichstromlage des Steuergitters der Verstärkerröhre sich nicht ändert.
Die Steuerung der Schaltvorrichtung durch die Störung erfolgt mittels eines Gleichrichters, der vom Hoch-oder Zwischenfrequenzverstärker des Empfangsgerätes gespeist wird. Zweckmässig weist dieser Gleichrichter eine solche Schwellenempfindlichkeit auf, dass nur Störungen, deren Amplitude etwa das Doppelte der Trägerwellenamplitude des zu empfangenden Signals beträgt, einen Strom im Geichrichter herbeiführen. Durch diesen Strom wird die Schaltvorrichtung betätigt.
Wenn man auch Störungen mit kleinerer Amplitude als die doppelte Trägerwellenamplitude des zu empfangenden Signals in wirksamer Weise zu unterdrücken wünscht, wird der die Schaltvorrichtung steuernde Gleichrichter von einem Hilfsempfangsgerät gespeist, das auf einen Frequenzbereich abgestimmt ist, der in der Nähe desjenigen liegt, auf den das eigentliche Empfangsgerät abgestimmt ist.
Die Erfindung ist in der Zeichnung durch einige Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In Fig. 1 der Zeichnung ist schematisch eine Radioemplangssehaltung dargestellt, die einen Hochfrequenzverstärker 1, einen mit letzterem mittels eines abgestimmten Transformators 2 gekoppelten Detektor 3 und einen Niederfrequenzverstärker 4 enthält, dessen erste Verstärkerröhre 5 über Widerstände i und R2 und einen Kondensator C, mit dem Detektor 3 verbunden ist.
In der Kathodenleitung der Röhre 5 liegt ein durch einen Kondensator C2 überbrückter Widerstand Ra. Der über diesen Widerstand durch den Anodengleichstrom herbeigeführte Spannungsabfall bestimmt über den Gitterableitungswiderstand R2 die Gittervorspannung der Röhre 5.
In der Verbindungsleitung der Widerstände und R2 liegt der Schalter S eines Relais R. Die Erregerwicklung M dieses Relais R liegt im Ausgangskreis eines Verstärkers 6, der durch einen mittels
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einer Spule L mit dem Eingangskreis des Detektors 3 gekoppelten Gleichrichter 7 gesteuert wird. Der Hochfrequenzverstärker 1 ist zweckmässig mit einer selbsttätigen Lautstärkeregelung versehen, die den Verstärkungsgrad auf bekannte Weise derart regelt, dass beim Empfang einer modulierten Trägerwelle die von der Trägerwelle in die Spule L induzierte Wechselspannung nahezu konstant ist.
Bei 100% Modulationstieie der Trägerwelle beträgt in diesem Fall die Höchstamplitude dieser dem Gleichrichter zugeführten induzierten Wechselspannung das Doppelte der im Empfänger verstärkten Trägerwellenamplitude. Dadurch, dass man dem Gleichrichter 7 in bekannter Weise eine dieser doppelten Trägerwellenamplitude entsprechende Schwellenempfindliehkeit gibt, wird verhütet, dass bei störungsfreiem Empfang die Wicklung M des Relais R erregt wird. Der Schalter S bleibt in diesem Fall geschlossen, so dass die Niederfrequenzverstärkerröhre 5 mit dem ihr vorausgehenden Teil des Geräts verbunden ist und demzufolge normaler Empfang möglich ist.
Tritt jedoch eine Störung auf, die in der Spule L eine Spannung hervorruft, deren Amplitude grösser als die doppelte Trägerwellenamplitude ist und somit die Schwellenempfindlichkeit des Gleichrichters 7 überschreitet, so wird der Gleichrichter 7 von Strom durchflossen. Dieser erregt, nach erfolgter Verstärkung durch den Verstärker 6, die Wicklung M des Relais R, wodurch der Schalter S geöffnet und das Empfangsgerät ausser Tätigkeit gesetzt wird. Nach Ablauf der Störung, d. h. wenn die in der Spule L induzierte Störspannung unter die Schwellenempfindlichkeit des Gleichrichters 7 sinkt, wird der Schalter S wieder geschlossen, worauf das Empfangsgerät wieder normal tätig ist.
Während der zwischen dem Öffnen und dem Schliessen des Schalters S verlaufenden Zeit, die von der Störungdauer abhängig ist, wird auch der ordentliche Empfang unterbrochen. Versuche haben ergeben, dass diese Unterbrechung nicht als störend empfunden wird, wenn die Störungen nicht zu schnell aufeinanderfolgen und die zwischen dem Öffnen und dem Schliessen des Schalters S verlaufende Zeitdauer 1/2 Sekunde nicht übersehreitet.
Der Schalter S ist bei der in Fig. 1 dargestellten Schaltanordnung derart angeordnet, dass bei seinem Öffnen oder Schliessen kein störender Spannungsstoss am Gitter der Röhre 5 auftritt. Zufriedenstellende Ergebnisse werden ebenso erhalten, wenn der Schalter S in die Verbindungsleitung des Kondensators Cl mit dem Widerstand R1 gelegt wird ; in diesem Fall erübrigt sich der Widerstand R 2 in der Schaltanordnung. Eine andere Möglichkeit zum Anbringen des Schalters S besteht darin, dass dieser parallel zum Widerstand R2 gelegt wird, so dass beim Auftreten einer Störung dieser Widerstand kurzgeschlossen wird.
Bei der Wahl der Stelle für den Schalter S ist stets zu beachten, dass nur solche Verbindungleitungen unterbrochen oder Impedanzen kurzgeschlossen werden, dass kein Spannungs-oder Stromstoss im folgenden Teil der Schaltanordnung in Wirksamkeit tritt.
Die in Fig. 2 dargestellte Schaltanordnung ist nur insofern von der Schaltanordnung nach Fig. 1 verschieden, als die Steuerung der Erregerwicklung M des Relais R durch einen Hilfsempfänger 8 mit Gleichrichter 9 und Niederfrequenzverstärker 10 bewerkstelligt wird. Der entweder auf eine besondere Antenne oder auf die gleiche Antenne wie das eigentliche Empfangsgerät 1 angeschlossene Hilfsempfänger 8 ist auf einen Frequenzbereich abgestimmt, der in der Nähe des Frequenzbereiches liegt, auf den das eigentliche Empfangsgerät abgestimmt ist. Der Vorteil dieser Schaltanordnung liegt darin, dass, wenn der Hilfsempfänger auf eine Frequenz abgestimmt ist, die nicht von der Trägerwelle eines starken Senders besetzt ist, z.
B. unter den heutigen Umständen in dem zwischen 700 und 900 in gelegenen Wellenlängenbereich, der Schwellenwert des Gleichrichters 9 erheblich niedriger gewählt werden kann als im Falle der in Fig. 1 dargestellten Schaltanordnung. Auch Störungen, deren Amplitude weniger als das Doppelte der Trägerwellenamplitude des empfangenen Signals beträgt, können in diesem Fall in zufriedenstellender Weise unterdrückt werden. Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass bei dieser Schaltanordnung davon ausgegangen wird, dass eine Störung einen sehr breiten Frequenzbereich umfasst, so dass die Störung gleichzeitig im eigentlichen Empfangsgerät und im Hilfsempfänger auftritt.
Die Erfindung ist nicht nur auf Schaltanordnungen beschränkt, bei denen der Detektor 3 über Widerstände und Kondensatoren mit dem Niederfrequenzverstärker gekoppelt ist, vielmehr ist sie, wie bereits in der Einleitung bemerkt, ebenso bei transformatorgekoppelten Verstärkern anwendbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaltanordnung zur Unterdrückung beliebiger Störungen in Radioempfangsgeräten mittels einer von der Störung gesteuerten, mechanischen Schaltvorrichtung, die beim Auftreten einer Störung den Niederfrequenzverstärker während der Zeitdauer der Störung unwirksam macht, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltvorrichtung im niederfrequenten Übertragungsweg zur Endstufe des Niederfrequenzverstärkers an einer Stelle, wo keine Gleichspannungen oder Gleichströme vorhanden sind, angeordnet ist.