<Desc/Clms Page number 1>
Elektrolyt-Kondensator-Aiordnung fiir Rundftnkempfangsgeräte 'H. dgl.
Die in Rundfunkempfangsgeräten und verwandten Apparaten vielfach gebrauchten ElektrolytKondensatoren wurden bisher durchwegs auf der Tragplatte (Chassis) des Gerätes aufgesetzt, z. B. eingeschraubt, so dass sie sich neben den Röhren und andern, w rmeentwickelllden Elementen oberhalb dieser Tragplatte befanden, durch deren Nähe sie mehr oder weniger stark erhitzt wurden. Hiebei tritt leicht infolge Zersetzung des Elektrolyten Sehlammbildung auf, was die Wirkungsweise sehr beeinträchtigt und schliesslich zur Zerstörung der Kondensatoren führen kann.
Gegenstand der Erfindung bildet ein Elektrolyt-Kondensator, der es gestattet, in grundsätzlicher Änderung der bisherigen Anordnung solcher Kondensatoren, diesen unterhalb der Tragplatte (Chassis) des Gerätes anzubringen. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die den Kathodenanschluss an die Tragplatte bildenden und zugleich zur Befestigung des Gefässes an der Tragplatte dienenden Mittel oberhalb des Elektrolytspiegels angeordnet sind.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Elektrolyt-Kondensator im Mittelsehnitt, Fig. 2 zeigt eine Draufsicht und Fig. 3 eine Einzelheit (vergrössert) hievon. Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform für einen dreifachen Kondensator im Mittelschnitt und Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-F der Fig. 4, Fig. 6 einen Schnitt durch einen Mehrfachkondensator.
Der Elektrolyt-Kondensator nach den Fig. 1-3 besitzt ein vorzugsweise aus Aluminium hergestelltes Gefäss 1, das den Elektrolyten aufnimmt und oben flüssigkeitsdieht durch einen Deckel 2 abgeschlossen ist. Die Anode 3, die beispielsweise aus einem an sich bekannten losen Wickel aus Aluminiumblech besteht, wird von der Achse 4 getragen. Die Innenwand des Gefässes 1 ist mit einer isolierenden Einlage, z. B. einem gelochten Zelluloidblatt 5, zum Schutze gegen Berührung der die Kathode bildenden Gefässwand durch die Anode ausgekleidet. Die Achse 4 ist geknickt und tritt seitlich der Mitte durch den Deckel 2 hindurch, gegen den sie durch die Isolierstücke 6 und 7 gesichert ist, und ist aussen mittels der Mutter 8 am Deckel 2 befestigt.
Die kleinere Mutter 9 dient zur Befestigung einer Fahne 10, die den Anodenanschluss darstellt.
Neben der Anodenaustrittsstelle besitzt der Deckel 2 einen zylindrischen Ausbau 11, der oben in einem Ansatz 12 übergeht. Mittels der auf ein Aussengewinde 13 des Ansatzes 12 aufgeschraubten Mutter 14 wird der Elektrolyt-Kondensator hängend an der Tragplatte 15 (Chassis) des Gerätes montiert.
Der Ausbau 11 umschliesst einen Luftraum 16, der unten durch den Elektrolytspiegel 17 und oben durch ein Ventil (Fig. 3) begrenzt ist. Dieses Entgasungsventil ist unmittelbar in den gleichzeitig zur Gefässbefestigung dienenden Ansatz 12 eingebaut und besteht in an sieh bekannter Weise aus einem Weichgummiplättchen 18, das an einer oder mehreren Stellen mit Nadeldurchstichen 19 versehen ist.
Bei Unter-oder Überdruck im Luftraum 16 baucht sich das Gummiplättchen nach unten oder oben aus, wobei sich die im gewöhnlichen Zustand geschlossenen Nadeldurchstiche öffnen und den Druckausgleich bewirken. Das Gummiplättchen. 18 wird durch zwei Scheiben 20, 20'festgehalten, die gegenüber den Nadeldurchstichen entsprechende Ausnehmungen 21 besitzen, auf einer Eindrehung der Bohrung des Ansatzes 12 aufruhen und durch eine von oben in das Innengewinde 22 des Ansatzes 12 eingeschraubte Hülse 23 auf dem Sitz festgehalten werden. Über den Ansatz 12 ist eine mit Entgasungslöchern versehene Schutzkappe 24 gestülpt.
<Desc/Clms Page number 2>
Bei einer derartigen Anordnung des Elektrolyt-Kondensators unterhalb der Tragplatte des Gerätes ist es klar, dass die an der Oberseite der Tragplatte liegenden wärmeentwickelnden Elemente keinerlei Einfluss auf den Kondensator haben können, weil die ausgestrahlte Wärme aufsteigt und niemals den Weg zum Kondensator nehmen kann. Dadurch ist eine verlängerte Lebensdauer des Kondensators gewährleistet. Der Anodenanschluss ist, wie es neuzeitlichen Baugrundsätzen von Rundfunkgeräten
EMI2.1
gasungsventil äusserst einfach und zweckmässig zu einer baulichen Einheit vereinigt.
Die Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 zeigt einen dreifachen Elektrolyt-Kondensator ähnlicher Bauart mit einem gemeinsamen Kathodenanschluss (Gefässbefestigung), jedoch drei getrennten Anoden.
In dem Gefäss 1, das durch den Deckel 2 nach oben abgeschlossen ist, sind hier drei Anodenwiekel. 3 symmetrisch angeordnet. Die Anodendurchtrittsstellen entsprechen, abgesehen davon, dass die Achsen 5 hier geradlinig sind, ganz jener des Beispiels nach Fig. 1. Gegeneinander sind die Anoden 3 durch Zwischenwände 25 aus Aluminium räumlich getrennt und elektrostatisch abgeschirmt. Die Innenwände der so entstandenen Sektoren sind wieder durch isolierende Beläge 5 ausgekleidet. Die Zwischenwände 25 sind, da sie als Kathoden wirken sollen, in leitende Verbindung mit der Gefässwand gebracht.
Der Vorteil eines solchen Mehrfachkondensators liegt, abgesehen von dem verringerten Platzbedarf, in den wesentlich kleineren Herstellungskosten, da für drei gesonderte Kapazitäten nur ein Gefäss, ein Luftraum, ein Ventil und ein Kathodenanschluss (Befestigung an der Tragplatte) vorhanden ist.
Aus dem in Fig. 6 gezeichneten Ausführungsbeispiel ist ersichtlich, wie man in inem zylindrischen Gefäss 1 auch vier Anoden unterbringen kann, von denen z. B. die Anode 28 eine grössere und die andern drei Anoden 29 kleinere Kapazitäten gegenüber den die Kathode darstellenden Gefäss-und Zwischen- wänden besitzt. Die Zwischenräume 25 treffen hier, um den Raum für die verschieden grossen Anodenwickel entsprechend aufzuteilen, nicht in der Mittelachse, sondern seitlich davon zusammen.
Es ist klar, dass man zur Erreichung des gleichen Zieles, nämlich der Anbringung der ElektrolytKondensatoren unterhalb der Tragplatte des Gerätes, auch andere Wege in der Ausbildung der Kondensatoren gehen kann. Beispielsweise braucht das Gefäss nicht hängend an der Tragplatte befestigt werden,
EMI2.2
ohne vom Sinne der Erfindung abzuweichen. Die Anodenausführung könnte auch in an sich bekannter Weise nicht seitlich des Luftraumes, sondern ihn durchqueren ausgebildet und das ganze Gefäss in der beschriebenen oder einer andern Weise unterhalb der Tragplatte angebracht werden. Diese Ausführungsformen sind aber zweifellos ungünstiger als die an Hand der Zeichnung beschriebenen Beispiele.
Schliesslich kann, wenn die Bauhöhe des Elektrolyt-Kondensators eine vollständige Unterbringung unterhalb der Tragplatte des Gerätes nicht gestattet, dieser auch zum Teil durch eine Ausnehmung der Platte in den Raum oberhalb derselben hineinragen, ohne über das Wesen der Erfindung hinauszugehen, wenn und solange die Nachteile, die im Sinne der Erfindung verhindert werden sollen, dadurch noch nicht eintreten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrolyt-Kondensator, dadurch gekennzeichnet, dass die den Kathodenanschluss an die Tragplatte (15) bildenden und zugleich zur Befestigung des Gefässes an der Tragplatte dienenden Mittel (J- oberhalb des Elektrolytspiegels (17) angeordnet sind.