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Verfahren zur Erhöhung der Netzfähigkeit von Alkalisierungsfiissigkeiten.
Im Stammpatente Nr. 116037 ist ein Verfahren zur Erhöhung der Netzfähigkeit von Merceriserlaugen beschrieben, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man den Laugen Phenol und hydlieite aromatische Verbindungen zusetzt.
Weiter ist es bekannt, dass gewisse sulfurierte Öle sowie die Sulfosäure von aromatischen Kohlenwasserstoffen in starken Alkalilaugen mehr oder weniger löslich sind und diesen eine ganz geringe Netzkraft verleihen, die durch Zusätze von Phenolen oder durch Zusätze von höheren Alkoholen oder Ketonen von höherem Molekulargewicht erhöht werden kann. Zusätze von Phenolen all & in zur Mereeiisierlauge verleihen dieser praktisch noch kein Netz- und Durchdringungsvermögen. für rohe Cellulosefasern. Diese
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gemeinen Formel R-O-R1 OH, stickstoffhaltige organische Basen, Ketone oder die Sulfonierungsprodukte von Fetten, fetten Ölen oder Fettsäuren zugesetzt werden.
Von allen diesen Zusätzen haben für sich allein nur die letztgenannten Sulfosäuren eine gewisse netzende Wirkung, welche, wie eingangs erwähnt, bei gleichzeitiger Anwesenheit von Phenolaten erheblich verstärkt wird. Die übrigen genannten Stoffe kommen entweder fast gar nicht in Betracht, weil sie in der Lauge zu schwer löslich sind oder ihre Wirkung zu unbedeutend ist und ebenfalls erst durch Zusatz von Phelonen nutzbar gemacht werden kann.
Es wurde nun gefunden, dass man die Netzfähigkeit von Alkalisierungsflüssigkeiten dadurch steigern kann, dass man diesen erstens Phenole oder Halogenphenole, zweitens Sulfierungsprodukte von Fetten, fetten Ölen, Fettsäure oder aromatischen Kohlenwasserstoffen und drittens organische Verbindungen, welche weder Sulfo-noch Carboxylgruppen enthalten und in Verbindung mit Phenolen als Netzmittel wirken, einzeln in beliebiger Reihenfolge oder als fertige Gemische zusetzt. Diese Gemische wirken stärker als solche, welche als Emulgatoren nur Phenole bzw. nur Sulfosäuren enthalten oder als Gemische, welche nur aus Phenolen und Sulfosäure bestehen. Dies zeigt sich darin, dass geringere Zusätze der neuen Mischungen genügen, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
Zur Ausführung des Verfahrens eignen sich unter anderm Gemische bestehend aus 60-98 % Phenol, Phenolhomologen oder Halogenphenolen und der Sulfonierungsprodukte, wobei deren Verhältnis zweckensprechend beliebig verändert werden kann, und aus 40-2 % der organischen Verbindungen, welche weder Sulfonoch Carboxylgruppen enthalten und in Verbindung mit Phenolen als Netzmittel wirken. Solche Netzmittel sind z. B. einwertige Alkohole, wie z. B.
Butyl-, Amyl-oder Benzylalkohole und andere, mehrwertige Alkohole, wie die durch Oxydation von Olefinkohlenwasserstoffen erhältlichen Glykole, die von Ketonen durch Reduktion erhältlichen Pinakone und die mehrwertigen aliphatischen oder aliphatischaromatischen Alkohole, die durch Behandeln von Polycarbonsäuren, Polyketonen, Polyaldehyden, Ketonund Aldehydearbonsäuren, Polyearbonylverbindungen, Hydrooxycarbonsäuren und Hydroxycarbonylverbindungen mit einem Überschuss von Organomagnesiumsalzen erhalten werden können, hydrierte Phenole, wie Cyclohexanol, Methylcyclohexanole, hydrierte Naphtole, Verbindungen, welche ausser mindestens einer aliphatisch gebundenen Hydroxylgruppe die Gruppierung R-O-Ri ein oder mehrere Male * Erstes Zusatzpatent Nr.
122472, zweites Zusatzpatent NI'. 130208, drittes Zusatzpatent Nr. 133113, viertes Zusatzpatent Nr. 135322. fünftes Zusatzpatent Nr. 137298.
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im Mol ? kiil entl1alten, wie z. B. Glykolmono (-a, lkyl-,-arakyl-oder-aryl-)-aether, Polyaethylenglykole und derenMono (-alkyl-,-aralkyl-oder-aryl-) aether, Glycerinmono-oder Glyceiindi (-alkyl-,-arakyl-oder-aral-)- aether, stickstoffhaltige organische Basen, wie z.
B. primäre, sekundäre oder tertiäre Amino-, Aminoalkoxy-oder quaternäre Ammoniumverbindungen, sowie deren Derivate mit einer oder mehreren aliphatisch gebundenen Hydroxylgruppen, Alkyl-, Aralkyl-oder Arylhydrazine sowie heterocyclische Basen,
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aromatische und cyclisehe Ketone, sowie deren Derivate mit aliphatiseh gebundenen Hydroxylgruppen.
Beispiel 1 : Fügt man zu einer Mercerisierlauge von 30 Bé 0'6 Gewichtsprozent technisches Xylenolgemisch und 0'08 Gewichtsprozent technischen Diaethylenglykolmonobutylaether und setzt noch die 0'12 % Fettsäure entsprechende Menge einer nach dem Schweizer Patent Nr. 133093 hergestellten, sulfieiten Ricinusölfettsäure zu, so netzt die klare Lösung rohe, unentschlichtete Baumwollgewebe und Garne momentan und gleichmässig.
Ersetzt man das Xylenolgemisch vollständig durch eine entsprechende Menge der Sulfosäure bzw. die Sulfosäure gänzlich durch Xylenolgemisch, so erfolgt das Netzen viel langsamer und ungleichmässiger. In der xylenolhaltigen Vergleichslauge ist der Diaethylenglykolmonobutylaether nur mangelhaft verteilt, weshalb sich die trübe Suspension entmischt. Vergleicht man die Schrumpfung eines Rohgarnes nach 60 Sek. Einwirkungsdauer nach der Methode von Landolt (Melliands Textilberichte, Band IX 1928, 762/3), so zeigt sich, dass die Schrumpfung bei Verwendung der neuen Mischung mindestens 30 % grösser ist als bei den Vergleiehslaugen.
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wirkt besser, als wenn sie ausser Methylcyclohexanol nur eine entsprechende Menge Kresolgemisch bzw. Ricinusölfettsulfosäure enthalten würde.
In den oben aufgeführten Beispielen können an Stelle technischer Xylenol-oder Kresolmischungen vorteilhaft auch Halogenphenole, z. B. p-Chlorphenol, p-Chlor-m-kresol oder Kresolmischungen und Halogenphenole oder andere geeignete Mischungen verschiedener Phenolhomologen verwendet werden.
Die Ricinusölfettsäure kann durch andere geeignete sulfonierte Fette, die in den Alkalilaugen mehr oder weniger löslich sind, oder durch geeignete Gemische dieser sulfonierten Fette und Naphtalinsulfosäuren, wie z. B. Isopropylnaphtalin-, Isobutylnaphtalin-cyclohexylnaphtalinsulfosäure usw., ersetzt werden.
An Stelle von Diaethylenglykolmonobutylaether und Methylcyclohexanol können auch Verbindungen, wie Butyl-, Amyl-, Laurin-, Benzylalkohole, Cyclohexanol, Tetrahydronaphtol, Glykolmonobutylaether, Glykolmonoisopropylaether, Glykolmonobenzylaether, Glykolmonoparakresylaether, Tiiaethylenglykol, Aethylglykol, Glycerinmonoxylenylaether, Glycerindimethylaether, Cyclohexanon und
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Cyclohexanon, Methylcyclohexanone, Kampher, Diacetonalkohol, Dipropylamin, Benzylamin, Anilin, Phenyltrimethylammoniummethylsulfat, Triaethanolamin, Phenetidin, Phenylhydrazin, Pyrrol, Pyridin, Chinolin, N Carboxylsäureester von asymmetrisch substituierten Aethylendiaminen und ihren Derivaten, wie Monooleyldiaethylaethylendiamin, Monooleylaminoaethyltriaethylammoniumchlorid, Pinakon, erhalten durch Reduktion von Aceton, 1-6-Tetraethylhexan-l,
6-diol, Methyleyclohexandiole, Camphenglykol, verwendet werden, wodurch die Netzfähigkeit der Alkalilaugen sehr erhöht wird.