<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zur trockenen Destillation von Kohle und kohlehaltiges Stoffen, insbesondere Vorrichtungen derjenigen Art, bei der die Destillation zunächst in einer Rohrretorte ausgeführt wird, wo sie unter Wärmezufuhr von aussen oder von innen mittels heissen Gases stattfindet und aus welcher das heisse Gut unmittelbar in einen unteren Behälter gelangt, in dem sich die Destillation ohne weitere Wärmezufuhr, lediglich unter der Einwirkung der in der Ladung enthaltenen Wärme, fortsetzt.
Es ist bekannt, bei solchen Vorrichtungen Mittel zum Abzug von Gasen und Dämpfen aus dem unteren Behälter in der Nähe der Verbindung zwischen Retorte und Behälter und zur Ableitung der dort abgezogenen Gase und Dämpfe mit den aus der oberen Retorte an deren oberem Ende abziehenden vorzusehen. Die Erfindung bezweckt, die Kondensation der Dämpfe und das Ansammeln von kohlenstoffhaltigen Stoffen im Abzugrohr des unteren Behälters zu vermeiden. Zur Erreichung dieses Zweckes werden gemäss der Erfindung die Gase und Dämpfe aus dem unteren Behälter durch einen in oder neben der oberen Retorte vorgesehenen Kanal abgezogen.
Die Zeichnung veranschaulicht die Vorrichtung nach der Erfindung in beispielsweiser Ausführungform, u. zw. zeigt Fig. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht, teilweise geschnitten, Fig. 2 die Rohrretorte in Draufsicht und Fig. 3 den Oberteil der Vorrichtung in andrer Ausführung, u. zw. in Seitenansicht, teilweise geschnitten.
Als Kanal für den Abzug der Gase und Dämpfe aus dem unteren Behälter b dient eine der senkrechten Rohrkammern al der Retorte a. Es kann hiefür auch ein besonderer, den Kammern al ähnlicher Rohrkanal im Körper der oberen Retorte vorgesehen sein, der sich neben einer der Endkammern in der Längsrichtung der Retorte erstreckt. Bei einer Blockretorte nach der D. R. P. Nr. 492507 kann die auf der Seite der Retorte befindliche Endkammer als Abzugkanal für die Gase und Dämpfe aus dem unteren Behälter benutzt werden.
Die Bodentür c, durch welche die Rohrkammern der oberen Retorte a verschlossen werden können, ist gegenüber der als Abzugkanal dienenden Kammer al mit einem Loch cl für den Durchgang der Gase und Dämpfe aus dem unteren Kühlbehälter b versehen, so dass diese Gase und Dämpfe während der Destillation der Ladung in der oberen Retorte a durch den genannten Kanal abziehen können. Am
EMI1.2
sein, dessen Oberteil auf-und auswärts geneigt ist. Durch dieses Formstüek werden die oben aus dem Kanal ausströmenden Gase und Dämpfe in den ebenso geneigten Auslassstutzen eu der Retortenkappe e eingeführt, durch den sie mit den oben aus der oberen Retorte a ausströmenden Gasen und Dämpfen in das Ableitungsrohr 'gelangen.
Das Formstüek d braucht beim Beschicken der oberen Retorte a nicht
EMI1.3
verschlossen werden, der nach dem Schliessen des Kappendeckels e2 herausgenommen wird.
Es ist somit in einfacher Weise für die Gase und Dämpfe aus dem unteren Kühlbehälter b ein Abzugkanal geschaffen, in welchem wegen der Erhitzung der oberen Retorte a eine Kondensation und Ansammlung kohlenstoffhaltiger Stoffe nicht stattfinden kann. Dieser Abzugkanal kann auch, anstatt wie dargestellt, beim Giessen der oberen Retorte in dieser gebildet zu sein, von einem besonderen, neben der Retorte in dem Ofen angeordneten Rohr gebildet werden.
Die Erfindung ist besonders bei gegossenen Retorten anwendbar, bei denen eine Anzahl von Rohrkammern dicht nebeneinander in demselben Gussstück angeordnet sind. Bei der in der D. R. P. Nr. 492507
<Desc/Clms Page number 2>
beschriebenen Form der Blockretorten kann der Gasabzugkanal auch in dem freien winkelförmigen
Raum an einem Ende des Gussstückes vorgesehen sein. Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, kann jedes Guss- stück in bekannter Weise zwei gegeneinander versetzte Reihen von Kammern von kreisförmigem Quer- schnitt aufweisen. In diesem Falle kann eine Endkammer in der beschriebenen Weise als Gas-und Dampf- abzugkanal für den unteren Behälter dienen.
Letzterer ist vorteilhafterweise ungeteilt und so gross, dass er beim Öffnen der Bodentür der oberen Retorte die Ladungen aus allen Kammern derselben auf- nehmen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur trockenen Destillation oder Verkokung von Kohle und kohlehaltigen Stoffen mit einem an das untere Ende einer senkrechten Retorte, insbesondere einer Blockretorte, angeschlossenen, unbeheizten, das behandelte Gut aufnehmenden Behälter, in dem sieh die Destillation infolge der in heissen Gut enthaltenen Wärme fortsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass in oder neben der Retorte (a) ein senkrechter Kanal (al) vorgesehen ist, durch den die Gase und Dämpfe aus dem Behälter (b) in das Gasableitungsrohr (f) der Retorte abziehen..