<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Überwindung der Einlaufsehwierigkeiten bei Bronze-, Rotguss-, Gusseisenlagern oder sonstigen Gusslagern, deren Ansehmiegung an die Achswelle schlecht ist.
Der Übergang von Lagerweichmetallen auf die verschleissfesteren Bronzen ist ein schon seit Jahren versuchtes Problem. Dieser Übergang ist bei spezifisch niedrig belasteten Lagern auch zum Teil gelungen, dagegen ist man bei spezifisch hoch belasteten Lagern insofern auf grosse Schwierigkeiten gestossen,
EMI1.1
metallen der Achswelle schlecht anpassen. Hiedurch treten sehr hohe spezifische Pressungen an einzelnen Stellen des Lagers auf, die sehr schnell zu Heissläufern führen können. Nachdem nun die Verwendung von gewöhnlichen Bronzen (Rotguss) bei hoch belasteten Lagern missglückt war, versuchte man Bleibronzen zu verwenden. Aber auch diese brachten nicht den gewünschten Erfolg, da immer erst eine schwierige Vorarbeit nötig ist, den Einlauf der Bronzelager zu erleichtern.
Diese Mehrarbeit besteht im Anpassen der Lager an die Achswelle (Aufschaben). Aber auch bei hochwertigen Spezialbronzen (meist Bronzen mit Bleigehalt und andern verschiedenen Zusätzen) war trotz peinlicher Bearbeitung der Lager vor Lauf der Erfolg nicht sicher. Dies findet seine Erklärung darin, dass infolge der Durchbiegung von
Achswelle und Lager unter Last das letztere eine ganz andere Auflage auf der Achswelle hat als bei dem Aufschaben vor dem Lauf. Bei einigen ganz hochwertigen Bronzen mag ein Einlauf hochbelasteter Lager bei sorgfältigem Anpassen an die Achswelle und bei enger Ölluft möglich sein. Aber gerade ein grösserer Ölluftuntersehied der Durchmesser von Welle und Lagerschalenbohrung ist beim heutigen Stand der
Technik dringend erwünscht, da dies erst den Austauschbau ermöglicht.
Durch den Austauschbau wird die Zahl der Ausführungsformen der Lagersehalen auf ein zulässiges Minimum herabgedrüekt, wodurch die Serienherstellung der Lagerschalen an einer zentralen Stelle und eine geringere Lagerhaltung möglich werden und auch die Einbaukosten ganz erheblich verbilligt werden. Bei Eisenbahnwagenlagern ist ein Austauschbau ohne Zulassung einer genügend grossen Ölluft nicht denkbar mit Rücksicht auf die im Betriebe vorkommenden Schenkeldurehmesser von 115 bis 118 mm für eine Lagerschalensorte bei den normalen 20-t-Wagen.
Versuche haben ergeben, dass grössere Durchmesserunterschiede zwischen Lagerschale und Schenkel mit Hilfe dieses Verfahrens bei den Bronzen usw. genau wie bei den plastischen Lagermetallen im engeren Sinne überwunden werden können, ohne dass die Lagerschalen an den vielen Verbrauchsstellen auf den Schenkeldurchmesser ausgedreht und naehgeschabt werden brauehen. Der hiedurch erzielte Fortschritt ist noch um so höher zu bewerten, als es wie bisher bei weichen Lagermetallen möglich sein wird, z. B. die Güterwagen ohne besondere Einlauffahrt dem Betriebe zu übergeben und ein Heisslaufen mit Sicherheit zu vermeiden.
Durch diese bestehenden Schwierigkeiten (an sich schwieriger Einlauf wird durch die Verwendung von Lagerschalen mit grösserer Ölluft und die damit verbundenen höheren spezifischen Drücke noch verschärft) war es bisher nicht möglich, ein Urteil über die wirkliche Gleitfähigkeit einer Bronze abzugeben und man konnte deswegen nur teure Bronzen mit guten Einlauffähigkeiten in beschränktem Masse verwenden.
Neuerdings sind auch Verfahren bekanntgeworden, die auf andere Weise versuchen, die Schwierigkeiten beim Einlauf der Bronzelager zu beheben, z. B. durch Anordnung von Lagermetalleisten innerhalb des Bronzelaufspiegels u. a. Abgesehen davon, dass hiedurch die Durchbiegung der Lagerschale begünstigt
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
der Achswelle mit den uneingelaufenen Bronzeleisten die Temperatur des Lagers derart steigern, dass die Weichmetalleisten ausschmelzen und dann die Resttragiläche nicht mehr genügt.
Auch die Bleibronzen, die zur Überwindung der Einlaufschwierigkeiten mit Hilfe besonderer Verfahren Blei ausschwitzen, erscheinen nicht geeignet, auf einfachste Weise den Einlauf zu überwinden.
Vorliegende Erfindung betrifft ein einfaches Verfahren zur Erleichterung des Einlaufes von Lagern aus Bronze, Rotguss oder Gusseisen und besteht darin, dass das Bronze-usw. Lager mit einem dünnen Lagermetallüberzug von höchstens einigen Hundertstel Millimetern Dicke versehen wird, um der Bronze Gelegenheit zu geben, sich allmählich mit dem Verschleiss des Metallüberzuges wachsen der Achswelle anzupassen. Die Lagermetallsehieht ist sehr dünn gewählt, so dass sie schon nach wenigen Stunden Laufzeit in der Druckzone des Lagers vollständig verschleiss und dann nur noch der eigentliche Lagerbaustoff
EMI2.1
fache Weise mit der Tragfläche der Lagersehale zur Bindung gebracht ohne Verwendung weiteren Lotes als Bindemittel.
Eines der vielen möglichen Arbeitsverfahren bei der Anbringung dieses Überzuges
EMI2.2
von geeigneten Stoffen angewendet werden können.
Durch die Erfindung wird auch die Verwendung ganz gewöhnlicher Bronzen (nach Din) als Lagermetall bei hoch belasteten Lagern ermöglicht, so dass die Verwendung teurer Spezialbronzen nicht mehr unbedingt notwendig ist. Auch jegliche besondere Arbeit vor dem Einbau der Lager, z. B. Schleifen, Pressen, Aufsehaben usw., ist bei diesen Verfahren überflüssig.
Ebenfalls ist die Zulassung einer grossen Ölluft ohne weiteres möglich und damit der Austausehbau sichergestellt.
EMI2.3
überwindet und damit die Verwendung der gegenüber den Lagerweiehmetallen viel verschleissfesteren und druckfesteren genormten Bronzen und auch des Rotgusses selbst für hoehbeanspruehte Lager er- möglieht, ohne dass irgendeine besondere Vorarbeit, wie Schaben, Schleifen, Pressen usw., notwendig wäre, um die Tragfläche des Lagers der Achswelle anzupassen. Selbst bei schonungslosem Einlauf der Lager (d. h. ohne Probefahrt, sofort unter voller Last), bei nicht vollends zylindrischen Achswellen (Eisenbahnbetrieb) und bei grösserer Ölluft sind keine Schwierigkeiten bei der Überwindung des Einlaufes eingetreten.
Also ist der Austausehbau selbst im rohesten Betrieb sichergestellt. Hohe Lagertemperaturen treten nicht auf, so dass die Schmierpolster nicht mehr gefährdet werden und mit dieser einfachen Schmierung in den meisten Fällen genau wie bei den plastischen Lagermetal1en auszukommen ist. Der Ein-