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Verfahren bei der Herstellung von Entladuagsgefässsstt zur Erzeugung und Erhaltung des Vakuums, Entladungsgefässe ftir Hochspannungsbetrieb, wie Röntgenröhren oder Gleichrichterröhren für den Röntgenbetrieb. erfordern eine besonders sorgfältige Entlüftung, da bei den verwendeten Spannungen schon die geringsten Gasmengen die reine Elektronenentladung stören würden. Der Entlüftungsprozess nimmt infolgedessen eine erhebliche Zeit in Anspruch, zumal die in dem Entladungsgefäss befindlichen Metallteile zur Entgasung einer oberhalb der im normalen Betrieb auftretenden Temperatur liegenden Temperatur ausgesetzt werden müssen, um spätere Gasausbrüche zu verhindern.
Um die Zeit für den Entlüftungsprozess ahkürzen zu können und aucli im Verlauf des Betriebes doch eintretende Gasausbrüche unschädlich zu machen, wird eine neue Anwendung des an sich. bekannten Getterverfahrens nach der Erfindung vorgeschlagen. Die bereits vorgeschlagene Anbringung des Gettermaterials auf der Anode und seine Verdampfung durch Elektronenbombardement hat den Nachteil, dass die Verdampfung zu früh einsetzt und eine Gasbindung bei späteren Gasausbrüchell nicht mehr ermöglicht. Wenn die Anode ihre normale Arbeitstemperatur erreicht, ist bei dieser bekannten Anordnung das Gettermatelial bereits vollkommen verdampft und mit Gas beladen. Auch wird durch die ans der Anode ausströmenden Gase die empfindliche Glühkathode angegriffen und zerstört.
Der gleiche Übelstand ergibt sich bei der ebenfalls vorgeschlagenen Anbringung des Getters auf der glühkathode selbst. Auch hier verdampft das Gettermaterial momentan, bevor noch oder doch sobald die Kathode ihre Betriebstemperatur erreicht hat. Bei der geringsten Temperaturerhöhung über das normale Mass
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kathode zu befestigen und die in diesen auftretende Stromwärme zu seiner Verdampfung zu benutzen. Dieser Vorschlag ist nicht ausführbar, da im Verhältnis zum Ghihdraht selbst die Zuführungen
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dampfung des Getters genügend erhitzen könnten, der Glühdraht unfehllJar zerstört werden würde.
Nach einem andern Vorschlag (schweiz. Patentschrift Nr. 143836) wird ein als Getter dienender Zirkoniumdraht in der Nähe der Glühkathode am Haltedraht befestigt, jedoch so, dass er vom Strom nicht durchflossen und nur durch Wärmestrahlung von der Giühkathode her erhitzt wird.
Auch in diesem Fall ist es nicht möglich, durch zeitweilige Überhitzung der Glühkathode die Befestigungsstelle des Zirkoniums am Haltedraht so weit zu erhitzen, dass dadurch der Getterstoff zur Verdampfung gebracht wird.
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besitzen, in unmittelbarer Nähe des Einspann-oder Haltepunktes des Glühfadens ein Getter angeordnet. Zweckmässig wird dafür ein Metall oder eine Substanz von sehr geringem Dampf. druck verwendet, beispielsweise Zirkon in Draht-oder Pulverform, wobei die Unterbringung des Getters derart erfolgt, dass bei der im Betrieb vorkommenden höchsten Temperatur der Glühkathode keine oder eine sehr geringe Verdampfung des Getters erfolgt.
Diese Anordnung ermöglicht, dass sich die Metallteile sowie auch die Kathode im Innern der Röhre bis auf den
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verdampft. Da hiebei die heisswerdenden Teile des Entladungsgefässes bereits über ihre normale Arbeitstemperatur erhitzt sind, ist das Auftreten späterer Gasausbrüche in zuverlässiger Weise verhindert. Sollten solche wider Erwarten doch noch auftreten, so können diese, wenn das Gettermaterial nur teilweise zur Verdampfung gebracht wurde, durch nochmalige kurzzeitige Überhitzung des Glühdrahtes und dadurch neuerlich verdampfte Mengen des Gettermaterials ebenfalls gebunden werden.
In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung, beispielsweise in der Anwendung für eine Ventilröhre für hohe Spannungen, bei der die Anode topfförmig ausgebildet ist, dargestellt.
Die topfförmige Anode 1 der Ventilröhre ist unmittelbar mit dem zylindrischen Glasgefäss 2 verschmolzen. Von der der Anode entgegengesetzten Seite ragt axial die Glühkathode hinein, die beispielsweise aus drei Drahtbogen 3 besteht, die von Haltedrähten- getragen werden. Letztere sind an einem Träger 5 befestigt, der mit der Glaswandung,'2 auf der der Anode entgegengesetzten Seite verschmolzen ist. An denjenigen Stellen, an denen die Zuleitung des Heizstromes bzw. die Halterung der Glühdrähte 3 erfolgt, ist der Getter 6 angeordnet, der beispielsweise in Form eines dünnen Drahtes um den Glühdraht herumgelegt oder als Pulver mit einem. Bindemittel zu einer Paste verrührt aufgetragen ist.
Die Zuführung des Heizstromes erfolgt beispielsweise durch Steckerstifte 7 und 8, die auf einer Metallkappe 9 angeordnet sind.