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Maschine zum Beschneiden des Oberledereinschlages von aufgezwiektem Sehuhwerk.
Die vorliegende Erfindung betrifft Maschinen zum Beschneiden des Oberledereinschlages oder Randes von aufgezwicktem Schuhwerk. Der Oberledereinschlag liegt in der Regel nach erfolgtem Auf- zwieken des Schuhes flach an der Brandsohle an und muss an der Schnittstelle etwas von der Brandsohle abgehoben werden, damit das Beschneidwerkzeug oder die Beschneidwerkzeuge nicht in die Brandsohle einschneiden.
Die Erfindung betrifft eine Maschine, die mit zwei miteinander zusammenwirkenden Schergliedern ausgerüstet ist. Erfindungsgemäss besteht eines dieser Seherglieder aus einer in der Längsrichtung der Schneidkante hin und her bewegten zugespitzten Klinge, die beim Beschneiden des Oberledereinschlages zwischen diesen und die Brandsohle greift, so dass der Oberledereinschlag durch rasch aufeinanderfolgende kurze Hübe des an der Spitze keilartigen Messers von der Brandsohle abgehoben wird. Vorzugsweise ist die in Schwingung versetzte, zugespitzte Klinge sichelförmig ausgebildet.
Der Erfindungsgegenstand ist in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht. Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch die Maschine ; die Vorderseite der Maschine ist in der Figur links dargestellt.
Fig. 2 ist eine Vorderansicht der zusammengefügten Besehneidwerkzeuge. Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie IJI-IIJ der Fig. 1. Fig. 4 erläutert das Beschneiden des Oberledereinschlages. Fig. 5 ist ein Schaubild eines aufgezwickten Schuhes, dessen Oberledereinschlag an einer Seite beschnitten wird. Fig. 6 ist eine Draufsicht der Scherenglieder. Fig. 7 ist ein Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 2. Fig. 8 ist eine Einzelansicht der ölverteilenden Scheibe.
In dem hohlen Maschinengestell-M sind Kammern 12, 13 vorgesehen, die zur Aufnahme von Öl dienen. In Lagern 14, 16 des Masehinengestelles 10 ist eine Welle 20 drehbar und in einem rückwärtigen Lager 18 dreht sich die Antriebswelle 22. Das rückwärtige Ende der Werkzeugwelle 20 ragt in eine Bohrung 24 der Antriebswelle 22 hinein. Die Wellen 20, 22 sind durch eine Kupplung miteinander verbunden, die eine Einstellung der Welle 20 in der Richtung der Längsachse zulässt. Eine auf der Welle 22 sitzende Riemenscheibe 26 ist durch einen Riemen 28 mit der Antriebsscheibe einer Kraftquelle gekuppelt. Das vordere Ende der Antriebswelle 22 ragt in die Ölkammer 12 hinein und weist einen Kopf : 10 auf, der einen Teil der früher erwähnten Kupplung bildet.
Das andere Glied dieser Kupplung'besteht aus dem an der Welle 20 befestigten Bund 32. Eine Zungen-und Nutverbindung 34, 36 zwischen den Kupplungsgliedern überträgt zwangläufig die Drehung der einen Welle auf die andere und lässt relative axiale Bewegung der Wellen zu.
In dem vorderen Ende der Welle 20 ist ein Flansch oder Kopf 38 vorgesehen, gegen den ein kreisförmiges Scherglied 40 durch eine Schraube 42 und einen Unterlagsring 44 geklemmt wird. Die Rückseite des Schergliedes 40 ist abgeschrägt (Fig. 6), so dass eine kegelstumpfförmige Fläche 46 geschaffen wird.
Die vordere Fläche 46 dieses Schergliedes ist etwas beeherartig ausgebildet, um einen glatten Scherschnitt zu gewährleisten. Die scharfe, durch den Schnitt der Flächen 46, 48 gebildete Schneidkante weist eine grosse Anzahl kleiner Zähne auf, so dass das Werkstück selbsttätig vorgeschoben wird. Die Zähne der Schneidkante werden durch an der kegelstumpfförmigen Fläche 46 vorgesehene Nuten 50 geschaffen.
Diese Zähne ähneln denjenigen eines Kegelrades und sind an der Fläche 46 ziemlich lang, liegen dicht
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an der beschnittenen Kante an und tragen wesentlich zum Vorschub des Werkstückes bei. Das andere Scherglied besteht aus einer bogenförmigen Klinge 52, deren Stiel eine flache Vorderfläehe 53, eine flache Hinterfläche 54, eine zylindrische Aussenfläche 56 und eine abgeschrägte Innenfläche 58 aufweist. Die innere Fläche 58 ist abgeschliffen, so dass an der inneren Seite des Bogens der Klinge 52 eine Scherkante 60 entsteht. Der wirksame Teil der Klinge ist keilförmig und zugeschärft, tritt zwischen zwei Stofflagen des Werkstückes ein und sucht den an der Sehneidkante 60 anliegenden Teil anzuheben.
Der Stiel der Klinge 52 ist durch einen Block 64 und durch Bolzen 66 (Fig. 7) an einem Arm oder Träger 62 verstellbar festgeklemmt. An einem segmentförmigen Flansch 68 des Armes 62 liegt die äussere kurvenförmige Fläche 56 der Klinge 52 an. Die vordere Fläche 53 der Klinge 52 stutzt sieh gegen eine ebene Fläche 70 des Armes 62. An dem Block 64 ist eine schräge Kurvenfläehe 72 ausgebildet, die
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sind in Gewinde des Blockes 64 eingeschraubt, so dass nach erfolgtem Festziehen der Bolzen die schräge Fläche 72 des Blockes die Klinge gegen die Fläche 70 klemmt. Die Klinge 52 kann in dem Arm 62 nachgestellt werden, um der durch das Schleifen entstandenen Abnutzung Rechnung zu tragen. Der scherende Teil der Klinge 52 befindet sich vor dem unteren Teil des kreisförmigen Schergliedes 40.
Die Spitze der Klinge 52 erstreckt sich etwas über die Schneidkante des Gliedes 40 hinaus (Fig. 2), so dass zwischen den beiden Schneidkanten eine zur Aufnahme des abzuschneidenden Teiles des Werkstückes dienende Öffnung geschaffen wird.
Der die Klinge 52 tragende Arm 62 ist an einer Schwingwelle 76 befestigt, deren Achse parallel zu der Achse der Welle 20 angeordnet ist. Diese Schwingwelle ist in einem abnehmbare n Deckel'18 gelagert der einen Teil des Masehinengestelles bildet. Der Deckel 78 ist an dem Maschinengestelll0 durch Schrau- ben 80 befestigt und bildet eine Wandung der Kammer 13, in der der Antrieb der Sehwingwelle 76 untergebracht ist.'Die Bewegung der Sehwingwelle 76 wird von einem Exzenter 84 abgeleitet, das durch eine, auf der Welle 20 aufgekeilte Muffe 85 (Fig. 3) gebildet wird. Das Exzenter 84 trägt einen rechteckigen Block 86, auf dem rittlings ein Gabelarm 88 des inneren Endes der Schwingwelle sitzt.
Der schneidende Teil der Klinge 52 wird auf diese Weise durch die Welle, die das Seherglied40trägt, im wesentlichen waag- recht hin und her bewegt. Ein ortsfester Schutzschild 90 ist durch eine Schraube 92 an dem Deckel 78 befestigt und umgibt das blossgelegte Segment des drehbaren Schergliedes.
Fig. 4 und 5 zeigen einen aufgezwickten Schuh, dessen Oberledereinschlag 94 durc h Klammern 98 an der Brandsohle 96 befestigt ist. Zwischen dem Oberleder und dem Futter befindet sieh eine Hinterkappe 99. Nachdem der Oberledereinschlag durch Klammern mit der Brandsohle verbunden worden ist, muss der innerhalb der Klammerreihe liegende Oberlederrand beschnitten werden, damit der Laufsohle des Schuhes eine möglichst glatte Auftragefläche geboten wird. Die neuartige Maschine ist zum Ausüben dieses Beschneidvorganges bestimmt.
Während des Arbeitsganges der Maschine läuft das Scherglied 40 in der Pfeilrichtung der Fig. 2 und 5 um und die Klinge 52 bewegt sich mit einem Schwingungsausschlag von ungefähr l ? Km im wesent- lichen in waagrechten Linien. Der Arbeiter bietet den Schuh den Schergliedern in der in der Fig. 5 dargestellten Weise dar. Das Beschneiden des Oberledereinschlages beginnt ungefähr an der Absatzbrustlinie des Schuhes. Der Arbeiter hebt den Schuh an, bis die Brandsohle an der Bodenfläche des schneidenden Teiles der Klinge 52 anliegt und bewegt dann den Schuh von rechts nach links. Die Spitze der Klinge 52 tritt zwischen den Oberledereinschlag 94 und der Brandsohle ein und hebt den ersteren etwas von der Brandsohle ab.
Der abgehobene Oberlederrand bewegt sich an der Schneidkante 60 der Klinge 52 vorbei und die gezahnte Schneidkante des Schergliedes 40 wirkt auf die obere Seite des Oberlederrandes ein.
Nachdem ein Zahn des Schergliedes 40 den Oberlederrand durchdrungen hat, führt das Scherglied 40 eine ununterbrochene Vorschubbewegung herbei, durch die der Oberlederrand gegen die Schneidstelle gezogen wird. Der Arbeiter braucht dann bloss den Schuh in der beabsichtigten Weise an den Werkzeugen vorbeizuführen.
In der Bohrung 24 der Antriebswelle 22 ist eine Druckfeder 100 untergebracht, die sich gegen das rückwärtige Ende der Welle 20 stützt. Der anfänglich durch die Feder 100 ausgeübte Druck ist mehr als ausreichend, um das drehbare Scherglied gegen die Klinge 52 zu halten, selbst wenn verhältnismässig dicke Teile, z. B. eine Naht des Werkstückes, die Sehneidstelle erreichen. Damit jedoch übermässige Reibung zwischen den beiden Sehergliedern verhindert wird, ist folgende Anordnung getroffen. Eine Stellschraube 102 ragt durch eine Deckplatte 104 hindurch und ist in eine Gewindeöffnung der letzteren eingeschraubt. Das untere Ende der Schraube 102 liegt an einem Arm 108 eines bei 110 drehbaren Winkelhebels an. Eine Griffmutter 106 sichert die Schraube 102 in der eingestellten Lage.
Die Enden des Dreh- zapfens IM des erwähnten Winkelhebels finden in Lagern des Maschinengestelles 10 Aufnahme. Ein gegabelter Arm 112 des Winkelhebels sitzt rittlings auf einem losen Bund 114 der Welle 20. Der Gabelarm 112 trägt Lagerzapfen 116, von denen jeder einen Block 118 aufweist. Die Blöcke finden in einer Umfangsnut 120 des Bundes 114 Aufnahme. Bei richtig eingestellter Lage dieser Teile wird die rückwärtige Fläche des Bundes 114 gegen die vordere Fläche des Bundes 32 gehalten. Durch Einstellung der Schraube 102 wird die von der Feder 100 der Welle 20 erteilte Bewegung, durch welche das Scherglied 40
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gegen die Klinge 52 gedrückt-wird, begrenzt, so dass der Druck der Scherenbacke auf das Werkstück geregelt werden kann.
Die gestrichelte Linie X deutet den Spiegel des in den Kammern 12 und 13 untergebrachten Öles an. Eine Ölvase 122 mündet in ein waagrechtes Rohr 124. In jedem der Lager 14, 16 und 18 ist ein Schmierkissen 126 vorgesehen. Die Randkränze des Bundes 114 tauchen teilweise in das Öl ein. An der Muffe 85 ist eine Scheibe 128 angebracht, deren Durchmesser bedeutend grösser ist als derjenige des Exzenters 84. Ein Teil des von der Scheibe 128 aufgenommenen Öles wird durch Fliehkraft gegen die ebene Wandung der Kammer 13 geschleudert, um die Schwingwelle 76 und ihr Lager in dem Deckel 78 mit Öl zu speisen. Zweckmässig sind an der dem Exzenter 84 zugekehrten Seite der Scheibe 128 schräg zum Radius verlaufende Nuten 130 (Fig. 8) vorgesehen, die das Öl schaufelartig aufnehmen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Maschine zum Beschneiden des Oberledereinschlages von aufgezwicktem Schuhwerk mit zwei zusammenarbeitenden Schergliedern, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Seherglied, das beim Beschneiden des Oberledereinschlages zwischen diesen und die Brandsohle greift, aus einer in der Längsrichtung der Schneidkante hin und her bewegten zugespitzten Klinge (52) besteht, so dass der Oberledereinschlag durch die rasch aufeinanderfolgenden kurzen Hübe des an der Spitze keilartigen Messers von der Brandsohle abgehoben wird.