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Lagerung des Gehäuses von Dampfturbinen.
Dampfturbinen, besonders solche für hohe Temperaturen oder Drüeke, haben oft Gehäuse, welche in ihrer ganzen Längenausdehnung beträchtlich hohe Temperaturen aufweisen. Dringt in das Gehäuse
Wasser ein, so wird der untere Teil desselben abgekühlt, der sich demzufolge verkürzt, und das in der
Weise oben und unten ungleichmässig erwärmte Gehäuse biegt sich entweder vorübergehend oder bleibend durch.
Tritt dieser Fall bei rotierender Turbinenwelle auf, so bleibt dieselbe infolge der Rotation gleich- mässig erwärmt und behält ihre richtige Form, d. h. sie bleibt gerade.
Zwischen dem gebogenen Turbinengehäuse und der geraden Welle tritt eine relative Verschiebung ein, welche zur Folge hat, dass sieh die äusseren und inneren Stopfbüchsen in die Welle eindrücken und I hiedurch dieselbe ausreiben und beschädigen.
Im Folgenden ist ein derartiger Fall beschrieben, und ein Verfahren gezeigt, wie diese schädlichen
Einflüsse beseitigt werden.
In Fig. 1 ist in Ansicht ein Turbinengehäuse 1 mit der Welle 2 und den Lagern 3, 4 schematisch dargestellt. Das Turbinengehäuse wird in diesem Falle von den Lagerständern getragen und mittels derselben auf dem Rahmen 5 gelagert. Gewöhnlich deckt sich die Achse des Turbinengehäuses 6, 7 mit der
Achse der Welle 8, 9.
Biegt sich infolge der ungleichmässigen Erwärmung das Gehäuse, wie in Fig. 2 übertrieben veranschaulicht ist, und sind die Stopfbüehsenspalte verschwindend klein, so drücken die äusseren und inneren Stopfbüchsen (die Stopfbuchsen in den Leiträdern) auf die Welle von der Seite als auch die schräg gestellten Lager, und die Welle biegt sich mit dem Gehäuse so durch, dass die ursprüng- liche Achse 8, 9 mit der gebogenen Achse des Gehäuses 6, 7 zusammenfällt.
Tritt dieser Fall während des Betriebes der Maschine auf, so reibt sich die Welle ein, die Stopfbuchsen werden beschädigt und die Welle biegt sich durch.
Dieser Nachteil wird beseitigt, wenn die relative Verschiebung 70 der Welle und des Gehäuses derart vermindert wird, dass sie in den Grenzen der Grösse der Stopfbiichsf'llspalte bleibt.
Dies bildet den Gegenstand vorliegender Erfindung, welche in Fig. 3 und 4 dargestellt ist.
Das Gehäuse ist auf Tragstützen gelagert, welche zwischen den Hauptlagern 3,- der Turbine angeordnet sind. Die Gehäuselänge, welche hier entscheidend ist, ist die Entfernung der äusseren Ränder der Stopfbüchsen und ist mit 11 bezeichnet.
Damit die relative Durchbiegung 11 der Welle und des Turbinengehäuses möglichst klein wird, ist es erforderlich, dass diese auf beiden Seiten der geraden Wellenaehse symmetrisch verteilt wird. Dieser
Bedingung wird entsprochen, wenn die Tragstützen des Gehäuses in Richtung der Länge der Turbine vom äusseren Rand der Stopfbüchsen zur Mitte des Turbinengehäuses im Bereiche des zweiten Achtels der Entfernung beider äusseren Ränder der Stopfbiidlscn angeordnet sind. Das erste äussere Achtel ist mit 12, das zweite Achtel vom Rand ist mit 13, die Tragstützen des Gehäuses, mittels welchen dasselbe auf dem Rahmen der Turbine 5 oder auf das Fundament der Maschine gelagert wird, sind mit 15 und 16 bezeichnet.
Fig. 4 zeigt das durchgebogen Turbinengehäuse 7, wobei vorausgesetzt ist, dass die Spalte in den Stopfbüchsen grosser sind als die relative Durchbiegung 11 der Welle gegenüber dem Gehäuse, so dass die Welle 2 gerade bleibt.