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Bei Erdölbohrungen, die mittels eines Wasserspülbohrverfahrens ausgeführt werden, muss oft beim Anbohren des ölführenden Gesteins und beim Auftreten von Ölspuren die Wasserspülung eingestellt und die sogenannte Trockenbohrung angewendet werden. Dies ist, abgesehen von der Verteuerung der
Bohreinrichtung vielfach der Grund, dass man von der Anwendung des rasch arbeitenden Spülbohr- verfahrens überhaupt Abstand nimmt und bei dem veralteten Trockenbohrverfahren verbleibt. Die
Anwendung des Spülbohrverfahrens ist auch nur dort möglich, wo genügend Wasser zu diesem Zweck vorhanden ist. Ein Übelstand des Spülbohrverfahrens, der insbesondere bei tiefen Bohrlöchern auftritt, ist, dass wegen des Widerstandes des bewegten Gestänges in dem Spülwasser nicht der volle Schlag des Bohrwerkzeuges auf die Bohrsohle zur Geltung kommen kann.
Da bei dem üblichen Spillbohrverfahren, bei welchem das Spülmittel durch das hohle Bohrgestänge zur Bohrlochsohle geführt wird und in dem Hohlraum zwischen dem Bohrgestänge und der Bohrlochverrohrung unter Mitnahme des Bohrschmandes zutage steigt, sehr grosse Spülmittelmengen erforderlieh sind, um eine so hohe Geschwindigkeit des aufsteigenden Stromes zu erzielen, dass mehr oder weniger grosse Gesteinsstücke mitgerissen werden, wurde bereits vorgeschlagen das Druckmittel zwischen Bohrlochverrohrung und Bohrgestänge zur Bohrloehsohle zu führen, so dass der Bohrsehmand durch den durch die hohle Bohrstange zutage steigenden Spülstrom gefördert wird.
Ferner ist es bereits bekannt, den Bohrsehmand ohne Gefahr einer Verwässerung des Bohrloches, beispielsweise in ölhaltigem Gebirge, mittels eines zur Bohrlochsohle geführten gasförmigen Spülmittels (z. B. Luft, Dampf od. dgl.) aus dem Bohrloch zu entfernen.
Erfindungsgemäss werden nun einem zwischen Bohrloehverrohrung und Bohrgestänge eingeführten gasförmigen Spülmittel geringe Mengen einer Flüssigkeit, z. B. Wasser beigement. Durch die Beimengung einer kleinen Menge von Flüssigkeit wird der Vorteil der besseren Spülwirkung der Flüssigkeitsspülung ohne den sonst mit dieser verbundenen Nachteil des grossen Gewichts der im Gestänge und im Bohrloch befindlichen Wassersäule erzielt.
Um mit einer geringeren Luftmenge von geringerem Druck auszukommen, ist es zweckmässig, innerhalb des Weges, welchen die mit Bohrsehmand beladene Luft zurücklegen muss, eine oder mehrere Querschnittserweiterungen vorzusehen, durch welche eine Verminderung der Luftgeschwindigkeit hervorgerufen wird. An diesen Stellen wird sieh daher der Schmand aus der Luft leichter ausscheiden und durch Anbringung von Behältern unter diesen Erweiterungen können die Ausscheidungen gesammelt werden, so dass sie nach dem Herausziehen des Bohrwerkzeuges aus dem Bohrloch leicht entfernt werden können. Diese Erweiterungen bzw. Querschnittsveränderungen können an der Aussenseite des Bohrwerkzeuges zweckmässiger jedoch in dessen Inneren angeordnet werden.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung schematisch in zwei Abbildungen dargestellt, wobei die Fig. la die Verlängerung der Fig. 1 darstellt.
1 bezeichnet die im Bohrloch aufgesetzte Verrohrung, die am oberen Ende mit einer Stopfbüchse 2 gegen das Bohrgestänge und nach aussen gegen das nächstfolgende Rohr durch eine Stopfbüchse 3 abgedichtet ist. Der Bohrmeissel 4 ist mit der Sehwerstange 5 versehraubt, die oben mittels eines starkwandigen Rohres 6 und eines Verbindungsstückes 7 mit dem Hohlgestänge 8 gekuppelt ist. An das Gestänge schliesst in bekannter Weise der Spülkopf 9 an, der mit seinem Auge 10 an einem Bohr-
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schwengel hängt oder sonst auf und nieder bewegt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist am oberen Ende der Schwerstangenbohrung ein Rohr 11 eingeschraubt, welches nicht ganz bis zum Verbindungsstück 7 reicht, so dass zwischen den beiden Rohren ein Hohlraum bzw. eine Erweiterung gebildet wird. Dieser Hohlraum zwischen Rohr 11 und dem Rohr 6 dient zur Aufnahme von Bohrschmand.
W ist eine Zuleitung für Wasser und L der Anschluss für die Pressluft.
Der Arbeitsvorgang ist folgender : Soll die Gasspülung, z. B. Pressluftspülung zur Anwendung gelangen, so wird zunächst die Wassersäule aus dem Bohrloch ausgeschöpft. Hierauf wird die Verrohrung oben mit Stopfbüchsen und Anschlüssen versehen, wie dies aus Fig. 1 a ersichtlich ist, wobei vor dem Anbringen der Stopfbüchse 2 selbstverständlich erst das Bohrzeug nebst Gestänge bis zur Sohle eingelassen wird. Nach Ansetzen der Stopfbüchse 2 wird das gasförmige Mittel, z. B. Druckluft, zweckmässig mit geringer Wasserbeimengung in das Bohrloch geführt und beim Austreten dieser Mischung aus dem Spülkopf mit dem Bohren begonnen.
Die durch den Spitzmeissel hergestellte und nach der Mitte abfallende Sohle erleichtert dem Bohrklein das Ansammeln in der Bohrlochmitte und dessen Einführen in den Spülkanal der Bohrwerkzeuge durch die Druckluft.
Die Verwendung von Pressluft bzw. gepresstem Gas bei Spülverfahren, gleichzeitig oder abwechselnd mit dem Spülwasser, ist an sich bekannt. Bei diesem bekannten Spülverfahren soll durch die Pressluft der Bohrschmand entweder von der Sohle des Bohrloches so weit abgehoben bzw. abgedrückt werden, dass das Werkzeug im lufterfüllten Raume, also mit geringerer Reibung arbeiten kann als im Bohrsehmand, wobei nach Abstellen des Luftdruckes der Bohrschmand wieder auf den Boden des Bohrloches fällt, von wo er nach Entfernung des Werkzeuges mit dem Schmandlöffel entfernt wird, oder aber es soll der
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Das Verfahren gemäss der Erfindung kann mit den in Gebrauch stehenden Einrichtungen ausgeführt werden, wobei lediglich die zusätzliche Verwendung eines Luftkompressor oder einer Druckgas oder Dampf erzeugenden Vorrichtung erforderlich ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Entfernung des Bohrschmandes aus verrohrten Bohrlöchern, wobei das Spülund Druckmittel zwischen Bohrlochverrohrung und Bohrgestänge eingeführt und der Bohrschmand durch die Bohrung des Bohrgestänges zutage gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Spülmittel ein gasförmiges Medium verwendet wird, dem geringe Mengen einer Flüssigkeit, wie z. B. Wasser beigemengt werden.