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Speisevorrichtung für Lol : omotivkessel.
Gegenstand des Patentes Nr. 111929 ist eine Speisevorrichtung für Lokomotivkessel, die einen über den Wasserraum des Kessels angeordneten und mit diesem in abschliessbarer Verbindung stehenden Behälter aufweist, der durch einen Abdampfinjektor mit vorgewärmtem Wasser gefüllt wird.
Ein Merkmal dieser Einrichtung besteht darin, dass in einer solchen Anlage die nach jedesmaligem Ablassen des Wasservorrates zum Kessel im Behälter verbleibende Frischdampfmenge durch die Frischdampfdüse des Injektors strömt und die Wasserförderung des Abdampfinjektors so lange unterstützt, bis sie sich selbst aufgezehrt hat. Von diesem Zeitpunkt an fördert wieder der Abdampf allein das Wasser bei gleichzeitiger Vorwärmung in den Behälter.
Nun kann dieselbe Einrichtung auch Verwendung finden, wenn der Behälter tiefer als der Kesselwasserspiegel angeordnet ist. Es muss dann aber eine Einrichtung getroffen werden, die das Wasser aus dem Behälter, wenn er unter Kesseldruck gesetzt ist, in den Kessel zu fördern vermag. Beispielsweise kann eine Förderpumpe eingebaut werden, die nur die Niveaudifferenz zwischen dem Behälter und dem Kesselwasserspiegel zu überwinden hat.
Das Wesen der Erfindung besteht daher in der Vereinigung einer solchen Kesselspeiseanlage mit tiefliegendem Behälter mit der eingangs erwähnten, im Patent Nr. 111929 enthaltenen Einrichtung, die eine Verwertung der im Behälter nach jedem Speisevorgang zurückbleibenden Frisehdampfmenge zur Wiederanfüllung des Behälters mit vorgewärmtem Wasser gestattet.
Eine solche Anordnung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
In der Zeichnung ist mit 1 der Warmwasserbehälter, mit 2 der Abdampfinjektor, mit 3 die Warmwasserpumpe bezeichnet, die durch den Dampfmotor 4 angetrieben wird und die durch die Saugleitung 5 das warme Wasser aus dem Warmwasserbehälter 1 ansaugt und in die Speiseleitung 6 nach Überwindung der Niveaudifferenz zwischen Behälter und Kesselwasserspiegel in den Kessel drückt.
Die Leitung 7 führt den Abdampf des Arbeitszylinders der Lokomotive zum Abdampfinjektor 2, durch die Leitung 8 saugt der Abdampfinjektor Tenderwasser an und fördert es nach Mischung mit dem Abdampf durch die Leitung Sin den Behälter 1. Der Behälter ist ferner durch eine mittels des Ventils 10 absperrbare Leitung 11 mit der Frischdampfdüse des Abdampfinjektors 2 verbunden. Weiters führt
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Wenn das Ventil 13 geöffnet wird, so wird der Behälter 1 unter Kesseldruck gesetzt. Der Dampfmotor 4 zum Antrieb der Warmwasserförderpumpe 3 wird durch die von der Leitung 12 abzweigende Leitung 14 in Tätigkeit gesetzt. Der Abdampf dieses Motors 4 kann, damit er nicht verlorengeht, z.
B. in das Tenderwasser geleitet werden, wie dies in der Figur durch die Leitung 15 angedeutet ist.
Die Anlage hat die folgende Wirkungsweise : Während der Fahrt der Lokomotive bei offenem Regler wird der Abdampf durch die Leitung 7 dem Abdampfinjektor 2 zugeführt und bewirkt durch seine Strömungsenergie ein Fördern von Tenderwasser in den Behälter 1 durch die Leitung 9 bei gleichzeitiger Vorwärmung durch Mischung mit dem Abdampf. Im Behälter 1 herrscht atmosphärischer Druck.
Es ist das Ventil 13 geschlossen. Ist der Behälter 1 mit Warmwasser angefüllt und tritt das Bedürfnis zum Speisen des Kessels ein, so wird zunächst das Ventil 10 geschlossen und das Ventil 13 geöffnet. Dadurch wird der Behälter 1 unter Kesseldruck gesetzt, der Dampfmotor 4 treibt die Warmwasserpumpe 3 an, und es wird das warme Wasser aus dem Behälter 1 in den Kessel der Lokomotive gefördert.
Ist das warme Wasser aus dem Behälter 1 entfernt, so ist das ganze Behältervolumen mit Dampf von Kesselspannung erfüllt. Nun wird das Ventil 1.) wieder geschlossen und das Ventil 10 geöffnet. Der
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verlorenen Frischdampfmengen unter Benutzung der-geschilderten Vorrichtung zu verwerten, wenn ein Abdampfinjektor die Kaltwasserspeisevorrichtung bildet, die den drucklosen Behälter anfüllt und eine Warmwasserfördervorrichtung vorgesehen wird, die das warme Wasser aus dem unter Kesseldruck gesetzten Behälter in den Kessel hebt bei Überwindung der Niveaudifferenz zwischen Behälter und Kesselwasserspiegel.