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Verfahren zur Wasserdampfdestillation von Fettsäuren, Glyzerin u. dgl. im Vakuum.
Für die Destillation von Fettsäuren, Glyzerin und dergleichen Stoffen ist bereits das Abtreiben mittels überhitzten Wasserdampfes vorgeschlagen worden. Es ist bekannt, dass es für die Durchführung des Prozesses vorteilhaft ist, wenn der Destillationsvorgang im Vakuum stattfindet. Deshalb ist es üblich, den Destillationsapparat und den darin angeschlossenen Oberflächenkondensator für die Fettsäuredämpfe mit einem wassergekühlten Wasserdampfkondensator zu verbinden, der mit einer Luftpumpe versehen ist, die das Vakuum erzeugt und aufrechterhält. Die Höhe des Vakuums ist durch die Temperatur des aus dem Wasserdampf abfliessenden Kühlwassers begrenzt.
Es ist bei der Desodorisierung von Ölen oder Fetten auch bekannt, eine vakuumerh hende Fördereinrichtung, z. B. einen Strahlapparat, zwischen den Behälter für das Öl oder Fett und den Kondensator zu schalten. Auf diese Weise wird im Ölbehälter ein Vakuum geschaffen, das höher ist als im wassergekühlten Kondensator, so dass die Arbeitstemperatur erniedrigt und der Bedarf an Dampf für die Desodorisierung verringert wird.
Gemäss der Erfindung wird dieses Prinzip der Vakuumerhöhung im Behälter für das Öl oder Fett mittels einer dem Wasserdampfkondensator vorgeschalteten Fördereinrichtung auf die Fettsäuredestillation mittels Wasserdampfes angewendet. Durch das neue Verfahren wird eine derart wesentliche Verringerung des Dampfverbrauchs herbeigeführt, dass es mit Vorteil selbst auf die Behandlung von Ölen oder Fetten mit höherem Gehalt an freien Fettsäuren angewendet werden kann. In diesen Fällen wurde bekanntlich die Entfernung der freien Fettsäuren aus dem Öl oder Fett mittels Wasserdampfdestillation allgemein als unwirtschaftlich angesehen. Neben der erhöhten Wirtschaftlichkeit hat das Verfahren gemäss der Erfindung den weiteren Vorzug, dass mit niedrigen Destillationstemperaturen gearbeitet werden kann, so dass z.
B. bei der Destillation von Glyzerinen u. dgl. mittels Wasserdampfes die bei den bisher angewandten Verfahren auftretenden Zersetzungen mehr oder weniger vollständig sieh unterdrücken lassen.
Besonders vorteilhaft gestaltet sich das Verfahren gemäss der Erfindung, wenn die vakuumerhöhende Fördereinrichtung zwischen den Fettsäurekondensator und den Wasserdampfkondensator geschaltet wird. Es wird nämlich hiedurch erreicht, dass eine Kompression der Fettsäuredämpfe nicht stattfindet und dass infolge der geringeren Kompressionsleistung die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens noch wesentlich erhöht wird.
Als Fördereinrichtung ist der Dampfstrahlkompressor besonders geeignet, da er ohne bewegte Teile arbeitet und die sehr grossen zu fördernden Volumina ohne konstruktive Schwierigkeiten bewältigt.
Zur näheren Erläuterung diene die Zeichnung, die eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens schematisch darstellt. aist das Destillationsgefäss, in dem sich die zu behandelndeMasse befindet und welchemder Abtreibe- dampf durch die Leitung b zugeführt wird. Mit dem Destillationsgefäss ist ein wassergekühlter Ober- flächenapparat c verbunden, welcher zur Kondensation der abdestillierten Fettsäure dient. Die Kondensationsprodukte werden von dem gasförmig verbliebenen Wasserdampf in dem Abscheider e getrennt und können mit Hilfe des Gefässes t abgeleitet werden.
Zwischen dem Fettsäurekondensator und dem Wasserdampfkondensator d ist nun gemäss der Erfindung eine druckerhöhende Fördereinrichtung beispielsweise ein Dampfstrahlkompressor, eingeschaltet, der die Aufgabe hat, das in dem Destillations-
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gefäss a und dem Fettsäurekondensator c vorhandene Vakuum gegenüber dem Vakuum in dem Wasserdampfkondensator zu erhöhen. Der Betriebsdampf für den Dampfstrahlkompressor wird durch die Leitung 1 zugefÜhrt, und der Betriebsdampf selbst wird zusammen mit dem aus dem Fettsäurekondensator austretenden Wasserdampf in den Kondensator d niedergeschlagen, der als Einspritzkondensator mit barometrischer Wasserabführung dargestellt ist. Das Kühlwasser wird mit dem Kondensator durch die Leitung h zugeführt.
Die Absaugung der Luft geschieht durch eine Leitung 7c, welche zu einer Luftpumpe beliebiger geeigneter Bauart führt. Ein Flüssigkeitsabscheider 4 wird in üblicher Weise noch anzuordnen sein, um das Mitreissen von Flüssigkeit in die Luftpumpe zu verhüten.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Verfahren zur Wasserdampfdestillation von Fettsäuren, Glyzerin u. dgl. im Vakuum, dadurch gekennzeichnet, dass während der Destillation im Destillationsgefäss ein Vakuum aufrechterhalten wird, das höher ist (zweckmässig unter 10 mm Hg-Säule) als das durch Wasserkühlung im Kondensator für den Abtreibedampf erreichbare.