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Schnellausschalter mit Auslösespule und Haltespule.
Die Erfindung betrifft elektromagnetische Sehnellsehalter, bei denen einem gemeinsamen Magnetkern zwei getrennte magnetische Kreise für Auslösung und Haltevorrichtung zugeordnet sind, die durch verschiedene Sättigung zusammen arbeiten. Erfindungsgemäss kann die Auslösezeit eines derartigen Schalters weitgehend herabgesetzt werden, wenn der Auslöseanker und der Halteanker unabhängig voneinander beweglich und unter Zwischenschaltung eines elastischen Gliedes so miteinander gekuppelt sind, dass der Auslöseanker seine auf den Magnetkern zu gerichtete Bewegung beginnen kann, bevor der Halteanker abgerissen wird. Hiedurch wird erreicht, dass die Beschleunigung des beweglichen Schalterteiles und die Trennung der Schaltkontakte durch die Trägheit des Halteankers nicht verzögert wird, so dass die Ausschaltung viel rascher erfolgen kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der den Gegenstand der Erfindung bildenden Einrichtung schematisch dargestellt. Ein mit zwei Polpaaren 4, 5 bzw. 7, 8 versehener feststehender Magnetkern 1 trägt eine in dem zu unterbrechenden Stromkreise angeordnete Auslösespule 2 und eine
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versehen und mittels eines von einer Druckfeder 20 umgebenden Schraubenbolzen mit der Verlängerung 13 des Auslöseankers 6 gekuppelt ist. Die Druckfeder 20 besitzt eine Vorspannung, die mindestens gleich der Haltekraft des angezogenen Halteankers 9 ist. Die von der Feder 20 ausgeübte Kraft muss beim Einschalten des Schalters von Hand oder durch eine mechanische Kraft überwunden werden.
Die Stärke der zum Abreissen des beweglichen Sehalterteiles 13 dienende Zugfeder 17 ist so bemessen, dass sie bei angezogenem Halteanker 9 den Schalter nicht in die Ausschaltstellung zu bringen vermag.
Die Auslösespule 2 und die Haltespule 3 sind so angeschlossen, dass der von ihnen erzeugte Kraftfluss die durch die Pfeile angedeutete Richtung besitzt. Die magnetischen Verhältnisse des den Halteanker 9 enthaltenden magnetischen Kreises sind so gewählt, dass sein Eisenweg schon durch die durch die Haltspule 3 allein bewirkte Erregung stark gesättigt ist. Fliesst daher durch die Auslösespule 2 ein Strom, so bewirkt dieser keine wesentliche Verstärkung des den Halteanker 9 durchsetzenden Kraftflusses ; er verstärkt dagegen den Kraftfluss, welcher das Polpaar 4, 5 und den Auslöseanker 6 durchsetzt.
Beim Auftreten eines Überstromes wird daher, ohne dass sich an den magnetischen Verhältnissen des Haltekreises irgend etwas ändert, der den Auslöseanker 6 durchsetzende Kraftfluss so sehr verstärkt, dass der Anker 6 von dem Magnetkern I angezogen wird, wodurch sich der Schalter öffnet. Hiebei braucht zunächst nur die Masse des mit dem Anker 6 verbundenen Armes 10 und seiner Verlängerung 13 be-
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und damit der bewegliche Kontakt 14 schon einen Teil seines Weges zurückgelegt hat. Durch die Abreiss- feder 17 wird schliesslich der Ausschalter vollends geöffnet.
Um ein sicheres Abreissen des Halteankers ss-zu gewährleisten, könnte man auch die drehbaren Arme 10 und 11 in der Nähe ihrer Drehachse auf der Innenseite mit Anschlägen versehen, die einander berühren, noch ehe der Auslöseanker 6 sich an die zugehörigen Magnetpole 4, 5 anlegt.
Es ist nicht notwendig, dass, wie vorstehend beschrieben, die Auslösespule 2 und die Haltespule 3 gleichsinnige Kraftflüsse erzeugen. Will man z. B. den Schalter nicht bei Überstrom, sondern bei Rückstrom wirken lassen, so sind die von den genannten beiden Spulen erzeugten Kraftilüsse bei Vorwärtsstrom einander entgegengerichtet, so dass im Innern des Magnetkernes 1 nur ihre Differenz zur Geltung kommt. Sie bleiben aber auch in diesem Falle insofern voneinander unabhängig, als infolge der starken Sättigung des Eisenweges des Haltekreises durch die Haltespule 3 der in der Auslösespule 2 fliessende Rückstrom lediglich eine Zunahme des den Auslöseanker 6 durchsetzenden Kraftflusses zur Folge hat.
Es findet also weder im einen noch im andern Falle eine Schwächung oder Verdrängung des von der Haltespule erzeugten Kraftflusses durch den von der Auslösespule herrührenden Kraftfluss, sondern nur ein relatives Überwiegen des letzteren gegenüber dem ersteren statt.
Ohne das Wesen der Erfindung zu ändern, könnte man den mechanischen Aufbau des Magnet- systems in an sich bekannter Weise dahin abändern, dass die beiden Anker 6 und 9, statt auf den um den
Zapfen 12 drehbaren Armen 10, 11 angeordnet zu sein, parallel zueinander auf einer den Steg des Magnetkernes 1 quer durchsetzenden unmagnetischen Stange befestigt sind. Auch könnten die beiden getrennten Anker durch einen einzigen zweiarmigen Anker ersetzt werden, der an dem mittleren, die beiden Spulen 2und 3 tragenden Schenkel eines dreischenkeligen Magnetkerneswaagebalkenartig aufgehängt ist. Wesentlich für die Erfindung ist lediglich, dass die die Auslösung hervorrufende Bewegung des entsprechenden Ankers beginnen kann, bevor der magnetische Haltekreis unterbrochen ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sc1melIschalter mit einem Magnetsystem, dem je ein Anker für den magnetischen Auslösekreis und für den magnetischen Haltekreis bei verschiedenen Sättigungsverhältnissen dieser beiden Kreise 'zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslöseanker (6) und der Halteanker (9) unabhängig voneinander béweglieh und unter Zwischenschaltung eines elastischen Gliedes (20) so miteinander gekuppelt sind, dass der Auslöseanker (6) seine auf den Magnetkern zu gerichtete Bewegung beginnen kann, bevor der Halteanker (9) abgerissen wird.