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Verfahren zum Bleichen von Zellstoff.
Es ist bekannt, dass Faserstoffe all er Art, wie Holzzellstoff, Hanf-, Jute-, Flachs-, StrohzeIIuloseusw. mit technischen Hypochloritlaugen gebleicht werden. Diese Bleichlauge reagieren meistens ätzalkalisch.
Da aber durch den Bleichprozess saure Abbauprodukte und Kohlensäure im Überschuss gebildet werden, verschwindet diese ätzalkalische Reaktion sehr rasch unter Bildung von Karbonaten, Bikarbonate und Salzen organischer Säuren. Die Phase wird neutral bzw. sauer.
Durch Säure, ja schon durch Kohlensäure wird aber bekanntlich unterchlorige Säure frei, die nachgewiesenermassen fasersehädigend wirkt. Diese Schädigung äussert sich in dem Ansteigen der Kupferzahl und der lauge-und schwefelnatronlösliehen Bestandteile und lässt sich z. B. in gebleichtem Zellstoff leicht nachweisen.
Nach dem Verfahren gemäss vorliegender Erfindung geschieht das Bleichen der Faserstoffe derart, dass man dieselben mit technischen Hypochloritlaugen und einer solchen Menge alkalisch reagierender Hydroxyde behandelt, dass ein. e schwache Ätzalkalinität bis zur Beendigung der Bleiche aufrecht erhalten wird. Hiedurch wird ein Auftreten freier unterschloriger Säure unmöglich gemacht und die oben erwähnten Nachteile werden demgemäss vermieden. Zur Erreichung des erfindungsgemässen Zweckes genügen verhältnismässig geringe, dem Bleich-und Auswaschgrad des Zellstoffes und der Härte des Fabrikationswassers angepasste Hydroxydzusätze, um in Kombination mit der üblichen Hypochloritbleiche z.
B. einen Zellstoff von höchster Weisse und guter Festigkeit zu erzielen, der in bezug auf seine übrigen Eigenschaften ebenfalls den höchsten Anforderungen entspricht, d. h. eine Kupferzahl von nur 1% aufweist. Während nach den üblichen Bleichverfahren die in Schwefelnatron löslichen Bestandteile 12-15% und mehr betragen, zeigen die nach dem neuen Verfahren hergestellten höchstens eine Löslichkeit von 6-9%. Dabei ist man an die Einhaltung der üblichen Temperaturen von zirka 350 C bei dem neuen Verfahren nicht gebunden, sondern kann auch höhere Temperaturen anwenden.
Als Hydroxyde lassen sich zum Beispiel verwenden : Ätzalkalien, Erdalkalien, Magnesiumhydroxyd usw.
Beispiel :
Aus Zweckmässigkeitsgründen wird man überall dort wo durchführbar, Zellstoff, z. B. zuerst einer normalen dosierten Vorbleiche nach irgendeinem der bekannten Bleichverfahren unterziehen und dann auswaschen, denn in dem ersten Stadium der Bleiche wird der Zellstoff überhaupt nicht angegriffen, weil das zugefügte bleichende Mittel restlos von den Inkrusten aufgezehrt wird.
Nach dem Auswaschen bleicht man dann mit der berechneten Menge Hypochlorit unter Zusatz von zirka 1% Atzalkali oder der äquivalenten Menge von sonstigen Hydroxylionen liefernden Hydroxyden, wie vorwiegend den Hydroxyden der alkalischen Erden, einschliesslich Magnesiumhydroxyd, fertig, so dass die Bleichflotte bis zur Beendigung der Bleiche ihre Ätzalkalinität behält.
Das Hydroxyd kann sowohl dem Zellstoff vor oder-nach Zugabe der Hypoehloritbleichlauge, wie auch der Bleichlauge selbst beigegeben werden. Man kann aber auch eine, die zur Aufrechterhaltung der schwachen Ätzalkalinität bis zur Beendigung der Bleiche nötige Menge an Hydroxyden bereits enthaltende, also besonders vorbereitete Hypochloritlauge verwenden.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind auch die verschiedensten Kombinationen zwischen Hypochloritlaugen und Hydroxyden verwendbar, wie z. B. Kalziumhypochlorit und Ätznatron oder Natriumhypochlorit und Ätzkalk, ferner Kalziumhypoehlorit und Ätzkalk oder Natriumhypochlorit und Ätznatron usw.
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