<Desc/Clms Page number 1>
Einichtang zur Durchfiillrung der Aussenbeheizung von drehbaren Retorten. Angemeldet am 26. Februar 1924. - Beginn der Patentdaller : 15. Juni 1925.
Die Erfindung betrifft Einrichtungen zur Durchführung der Aussenbeheizung von wagrechten oder geneigten drehbaren Retorten, in welchen bei niederer Temperatur die Destillation der bituminösen Materialien, wie Kohle, Torf, Schiefer, Sägespäne od. dgl., vorgenommen wird oder in denen solche Materialien getrocknet werden. Zweck der Erfindung ist es, den Übertritt der Heizgase aus der Verbrennungskammer in die die Retorte aufnehmende Heizkammer regelbar auszugestalten, so dass die Temperaturen innerhalb der Retorte je nach dem zu behandelnden Material und dessen Fortschreiten in ihr und nach den Arbeitsverhältnissen beeinflusst werden können.
Dies ist von besonderer Wichtigkeit, weil es dadurch ermöglicht wird, dass die an verschiedenen Stellen der Retorte sich abspielenden chemischen und physikalischen Prozesse sich in einer solchen Weise vollziehen, die erfahrungsgemäss den wirtschaftlich günstigsten Verlauf derselben sichert. Der verbesserte Betrieb eignet sich nicht bloss für die Behandlung von bituminösen Materialien, sondern auch für solche Materialien, welche während ihres Durchganges durch die Retorte selbst Wärme abgeben.
Das wesentliche Merkmal des Erfindungsgegenstandes besteht darin, dass die die Verbrennungskammer mit der Heizkammer verbindenden, in der Längsrichtung der Retorte verteilten Öffnungen, welche gleichen oder verschiedenen Querschnitt haben, durch voneinander unabhängig betätigbare Absehlussorgane, wie Schieber, Ventile, Füllziegel od. dgl., teilweise oder ganz abschliessbar sind, um an allen Stellen der Retorte die für die Behandlung des Beschickungsgutes erforderliche Temperatur herbeiführen zu können.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Drehretortenanlage im Längsschnitt, Fig. 2 in Draufsicht, teilweise im Schnitt, Fig. 3 im Schnitt nach --B der Fig. 2 und Fig. 4 im Schnitt nach C-D der Fig. 2.
Die wagrechte, drehbare Retorte a ist von einer Heizkammer b umgeben, die sich von dem einen Ende der Retorte bis zu deren anderm Ende erstreckt und mit einem Rauchabzug durch einen Essenkanal in Verbindung steht, der zweckmässig an dem Ende angeordnet ist, bei welchem das zu behandelnde Material in die Retorte eingebracht wird. Ein in den Essenkanal eingebauter Schieber d regelt den Abzug der Heizgase in den Schlot e.
Parallel zur Heizkammer b erstreckt sich von einem Ende der Retorte zum andem eine Verbrennungskammer e, die entweder die Verbrennungsprodukte aus einer Feuerung f erhält oder mittels einer Anzahl von in die Kammer hineinragenden Gas-oder Ölbrennern oder in anderer geeigneter Weise geheizt werden kann. Die Scheidemauer zwischen der Verbrennungskammer e und der Heizkammer b ist unterhalb der Ofendecke durch eine in der Längsrichtung der Retorte liegende Reihe von Kanälen g, die von gleicher oder verschiedener Grösse sein können. durchbrochen. In jedem Kanal ist ein Schieber od. dgl. eingebaut, der von aussen betätigt wird.
An Stelle des Schiebers kann. wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist, auch ein entsprechend gestalteter Füllziegel h verwendet werden, der von oben in den Kanal eingelegt wird. Derselbe ist mit Löchern i versehen, durch welche ein Dorn gesteckt werden kann, um ihn in der Offen-bzw. Verschlussstellung festlegen zu können.
<Desc/Clms Page number 2>
Mittels der beschriebenen Konstruktion ist eine äusserst wirksame Regelung des Durchzuges der Heizgase an verschiedenen Stellen der Anlage gegeben. Nicht nur, dass sich durch den im Essenkanal oder im Rauchfang eingesetzten Schieber die Menge der in den Feuerungsraum f einströmenden Frischluft und der in diesem erzeugten Verbrennungsgase, welche In der Zeiteinheit die gesamte Anlage durchziehen, einstellen lässt, kann auch der Eintritt der Heizgase aus der Verbrennungskammer e in die Heizkammer b durch die Al, sehlussorgane der Kanäle g je nach ihrer Lage in bezug auf die Retortenlänge mehr oder weniger gedrosselt oder freigegeben werden.
Die örtlich verschieden intensive Bestreichung des Retortenumfanges bietet die Möglichkeit, an verschiedenen Stellen im Innern der Retorte a solche Temperaturen des Beschickungsmaterials herbeizuführen, welche dem Fortschreiten des Materials in der Behandlung am besten entsprechen.