Kongregation der Schwestern vom göttlichen Erlöser
Die Kongregation der Schwestern vom göttlichen Erlöser (auch Schwestern vom Allerheiligsten Heiland, Niederbronner Schwestern und Bühler Schwestern genannt) betreibt soziale Einrichtungen in der Region.
Angebote
- Senioren- und Pflegeheim Elisabethenhaus in der Sophienstraße (bis April 2017)
- Herz-Jesu-Stift mit Pater-Pio-Haus in der Gellertstraße
- Kloster Maria Hilf in Bühl
Geschichte
Die Kongregation der Schwestern vom göttlichen Erlöser wurde 1849 in Bad Niederbronn im Elsass gegründet, daher auch der Name Niederbronner Schwestern. Karlsruhe war 1857 die zweite deutsche Niederlassung nach Speyer (1852). 1858 wurde das Mutterhaus nach Oberbronn im Elsass verlegt. 1866 wurde die Kongregation vom Papst anerkannt. Seit 2005 befindet sich der zentrale Sitz in Nürnberg.
In manchen Gebieten Badens kennt man auch die Bezeichnung Bühler Schwestern nach dem früheren Provinzhaus in Bühl.
Bruchsal
Im Juli 1859 kamen die ersten zwei Schwestern der Kongregation nach Bruchsal und widmeten sich der ambulanten Kranken- und Altenpflege.
1868 übernahmen sie die Leitung und Betreuung des Städtischen Alters- und Versorgungsheimes und des angeschlossenen Kindergartens in der Huttenstraße. Sie wohnten zunächst in der Nähe der Stadtkirche, dann ab 1902 im neuerbauten Schwesternheim St.-Josefs-Haus bei der Peterskirche. Mit der Ausweitung des Gebietes und der Aufgaben wuchs der Konvent bis zum Ersten Weltkrieg auf etwa 20 Schwestern an.
Von 1914 bis 1918 wirkten sie unter anderem in den Lazarettstationen und in der Bruchsaler Typhusstation, der so genannten Sebastianus-Baracke. Nach dem Krieg übernahmen die Ordensfrauen ab 1922 dann auch die Leitung und Betreuung des Städtischen Kinder- und Jugendheims in der Durlacher Straße und ab 1925 einer Tagesstätte für 130 Kinder im Vinzentiushaus.
Auch die nach und nach eingerichteten katholischen Kindergärten in Bruchsal standen unter der Obhut der Bühler Schwestern. Während des Zweiten Weltkriegs und nach der Bombardierung am 1. März 1945 war das St.-Josefs-Haus Zufluchtsstätte für die Not leidende Bevölkerung. Von dort aus waren die Ordensfrauen noch einige Jahrzehnte im Einsatz, bis sie wegen Überalterung und Nachwuchsmangel im Orden von weltlichen Fachkräften abgelöst wurden.
Ihre Arbeit im Städtischen Altersheim endete 1977, als diese Einrichtung aufgegeben und als Evangelisches Altenzentrum neu errichtet wurde. Auch die katholischen Kindergärten gingen in andere Hände über. Die eigentlichen Aufgaben, weshalb die Bühler Schwestern ursprünglich nach Bruchsal gekommen waren, die Versorgung und Pflege kranker und hilfsbedürftiger Menschen im häuslichen Bereich, übten sie aus, bis diese Leistungen Ende 1979 von der Sozialstation der Caritas übernommen wurden. Schwester Justitia, Leiterin des Altersheims, kam ins St.-Josefs-Haus und war hier zuletzt Oberin.
Am 1. Oktober 1986 wurde die Schwesternstation im St.-Josefs-Haus aufgelöst und die letzten fünf Schwestern kehrten in die Mutterhäuser ihres Ordens zurück.
Ehrungen
- Eine Bruchsaler Frauentafel beim St.-Josefs-Haus erinnert an die etwa 220 Bühler Schwestern.
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz „Kongregation der Schwestern vom göttlichen Erlöser“
- Die Webpräsenz des „Arbeitskreis Frauengeschichte” zum Thema „Niederbronner Schwestern in Bruchsal”
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kongregation der Schwestern vom göttlichen Erlöser“