Karl Berberich

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Karl Berberich

Karl Berberich (* 24. November 1877 in Bruchsal; † 27. Januar 1957 ebenda) war Lehrer, Politiker und Opfer des Nationalsozialismus.

Leben und Wirken

Berberich wurde 1877 als Sohn eines Schuhmachermeisters in Bruchsal geboren. Seine Kindheit erlebte er am Holzmarkt 27. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Ettlingen war er ab 1896 in verschiedenen badischen Städten als Lehrer tätig, ehe er 1902 wieder nach Bruchsal kam. Ab 1913 saß er für die Zentrumspartei im Bruchsaler Stadtrat, bis er im August 1914 als Soldat in den Ersten Weltkrieg ziehen musste. Diesen erlebte er die meiste Zeit beim Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 40, wo er durchgehend während des gesamten Krieges verblieb. Rund 800 Poststücke (überwiegend Postkarten und Briefe), die er von der Front aus abschickte, sind erhalten.

Nach Endes des Krieges wurde er für eine Wahlperiode Stadtrat. Zwischen 1927 und 1933 war Berberich für die Zentrumspartei badischer Landtagsabgeordneter.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten musste er aus dem Schuldienst ausscheiden und wurde zweimal in „Schutzhaft“ genommen, zuetzt von August bis Oktober 1944.

1945 wurde er zum Leiter des Bezirksschulamtes ernannt, mit der vordringlichen Aufgabe, das Schulwesen im Bruchsaler Schulkreis aufzubauen. Gemeinsam mit Franz Bläsi und anderen war er im November 1945 Mitbegründer der Bruchsaler CDU. 1948 ging er in den Ruhestand. Zudem gehörte er dem ersten Bruchsaler Nachkriegsgemeinderat an, diesmal als Mitglied der CDU.

Berberich starb am 27. Januar 1957 und ist auf dem Bruchsaler Friedhof beigesetzt.

Ehrungen

In Bruchsal sind nach ihm benannt:

Gedenkveranstaltung

In einem Vortrag beleuchtete Stadthistoriker Thomas Adam am Freitag, den 26. Januar 2007, das Leben Berberichs und versuchte sich der historischen Gestalt vor allem aus ihrer Zeit heraus zu nähern. Kaiserreich und starke katholische Bindung, Kriegserleben von 1914 bis 1918, die Beobachtung einer zunehmenden politischen Radikalisierung am Ende der Weimarer Republik und schließlich „Schutzhaft” nach der Machtübernahme der NSDAP 1933: Alle diese Stationen kennzeichnen das Leben Berberichs und charakterisieren auch seine Zeit, die am Beispiel der Stadt Bruchsal noch einmal in Erinnerung gerufen werden soll. Eine besondere Rolle spielen dabei die zahlreichen Kriegsbriefe von Karl Berberich aus dem Ersten Weltkrieg, die bis heute im Stadtarchiv Bruchsal erhalten geblieben sind.

Der Vortrag im Rahmen des Volkshochschulprogramms fand statt in Seminarraum 1 des Bürgerzentrums Bruchsal. Eine Anmeldung war nicht erforderlich, der Eintritt war frei.


 

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