Gin, Rommé und er war eben im Weg: Idyllisch, tödlich,...britisch
Von Viktoria Lang
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Über dieses E-Book
Drei Damen. Ein verschwundener Ehemann. Und sehr viel Gin.
Lower Wibberley, irgendwo zwischen Küstenwind, Kirchturm und Klatschpresse: In diesem scheinbar idyllischen englischen Dorf wird jeden Donnerstag Gin getrunken, Rommé gespielt – und gelegentlich ein Ehemann zu viel entsorgt.
Felicity ist charmant, klug, sexuell unterfordert und – abgesehen von ihrem Ehemann – ziemlich lebenslustig. Als genau dieser plötzlich verschwindet, beginnt im Dorf das große Tuscheln. Ihre Freundinnen Edith und Millie ahnen: Das war kein Unfall. Oder vielleicht doch? Jedenfalls will man unter sich bleiben. Und wenn's nun mal passiert ist… dann eben mit Würde. Und Dahlien.
Ein schwarzhumoriger Wohlfühlkrimi voller kluger Dialoge, zynischer Damen, gut gekühltem Gin – und einem Garten, in dem nichts dem Zufall überlassen wird.
Für alle, die ihre Krimis gerne trocken mögen. Und ihre Schuldgefühle gut vergraben.
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Buchvorschau
Gin, Rommé und er war eben im Weg - Viktoria Lang
Über das Buch
Drei Damen. Ein verschwundener Ehemann. Und sehr viel Gin.
Lower Wibberley, irgendwo zwischen Küstenwind, Kirchturm und Klatschpresse: In diesem scheinbar idyllischen englischen Dorf wird jeden Donnerstag Gin getrunken, Rommé gespielt – und gelegentlich ein Ehemann zu viel entsorgt.
Felicity ist charmant, klug, sexuell unterfordert und – abgesehen von ihrem Ehemann – ziemlich lebenslustig. Als genau dieser plötzlich verschwindet, beginnt im Dorf das große Tuscheln. Ihre Freundinnen Edith und Millie ahnen: Das war kein Unfall. Oder vielleicht doch? Jedenfalls will man unter sich bleiben. Und wenn’s nun mal passiert ist... dann eben mit Würde. Und Dahlien.
Ein schwarzhumoriger Wohlfühlkrimi voller kluger Dialoge, zynischer Damen, gut gekühltem Gin – und einem Garten, in dem nichts dem Zufall überlassen wird.
Für alle, die ihre Krimis gerne trocken mögen. Und ihre Schuldgefühle gut vergraben.
Prolog – Zuckerbrot und Zynismus
Lower Wibberley-by-Sea war ein Dorf, wie es in Prospekten für Seniorenresidenzen abgebildet wird: pastellfarbene Cottages mit akkurat gestutzten Buchsbaumkugeln, Vogelgezwitscher, das verdächtig nach Tonband klang, und Nachbarn, die einen stets mit einem Lächeln begrüßten, das in jedem anderen Kontext als Warnsignal gegolten hätte. Wer hier lebte, war entweder alt, reich, verlogen oder alles drei. In Lower Wibberley trank man um fünf Uhr Tee, sonntags war die Kirche voll, und niemand sprach jemals über Sex – obwohl alle, durchweg, an nichts anderes dachten. Besonders nicht, wenn der neue Gärtner das Hemd auszog.
Die Bewohner des Dorfes waren höflich, hilfsbereit und freundlich – zumindest auf der Oberfläche, dieser dünnen, gut polierten Schicht, die sie zwischen sich und der Welt trugen wie feinstes Porzellan. Darunter allerdings brodelte es. Man wusste alles über jeden, und wer etwas nicht wusste, erfand es eben. Es wurde getratscht, getuschelt und gelächelt, während man gleichzeitig dafür sorgte, dass niemand jemals zu glücklich wurde. Glücklich zu sein galt in Lower Wibberley als verdächtig – ein Symptom moralischer Schwäche, wahrscheinlich ansteckend.
Die meisten Bewohner verbrachten ihre Tage mit der mühsamen Aufrechterhaltung des Scheins. Ehepaare, die sich hassten, hielten Händchen beim Dorffest. Nachbarn, die sich wegen eines gestohlenen Rhododendrons seit Jahren im Clinch befanden, lächelten sich beim Wochenmarkt zu, als gäbe es keine schmutzigen Gartenscheren mit Initialen drauf. Und über allem thronte die Kirche – das spirituelle Zentrum des Dorfes, wenn man unter Spiritualität vor allem Schuld, Kontrolle und die Ablehnung moderner Technik verstand.
Seit Kurzem allerdings wehte ein frischer Wind durch die ehrwürdigen Bänke von St. Winifreds. Der neue Reverend, ein gewisser Mr. Blackthorn, hatte das zweifelhafte Talent, alles gleichzeitig zu modernisieren und zu beleidigen. Er sprach von „Zukunft und „Zugang für alle
, was unter den Älteren als kommunistischer Code verstanden wurde. Manche munkelten, er sei gar kein richtiger Anglican, sondern ein eingeschleuster Katholik – vielleicht sogar Franzose, was im Ort als Doppeldeliktsform galt.
Der Bürgermeister – ein Mann mit dem geborgten Charisma eines Wochenendseminars – hegte ehrgeizige Pläne. Lower Wibberley sei, so betonte er gern, ein Ort mit „Potenzial. Was bedeutete, dass er selbst hoffte, bald irgendwo zu sein, wo Menschen ihn beim Namen kannten. Er sprach gern in Worthülsen, die er aus Politikermagazinen zusammenklaubte, und konnte stundenlang von „Synergieeffekten zwischen Gemeinde und regionaler Entwicklung
faseln, während niemand so genau wusste, was er damit eigentlich meinte. Man wünschte ihm heimlich Erfolg – Hauptsache, er ginge bald.
Dann war da der Postbote – ein junger Mann mit einem Hang zu Kräutern, die nicht im örtlichen Gartencenter verkauft wurden. Er hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, Briefe nach eigener Dramaturgie zu verteilen. Rechnungen gingen zu spät raus, Liebesbekundungen an die falsche Adresse, und mindestens dreimal hatte er versehentlich für einen Ehestreit gesorgt, der auf einem missverstandenen Stromanbieterwechsel basierte. In Lower Wibberley wusste man deshalb oft mehr über den Nachbarn als über sich selbst – was nicht immer angenehm war, aber zumindest unterhaltsam.
Doch unter all diesen liebenswerten Skurrilitäten lauerte etwas, das man nur spürte, wenn man lange genug in einem dieser Cottages saß, während draußen der Regen gegen die Fenster klopfte und der Tee langsam kalt wurde: Eine tiefe, müde Bosheit. Eine Lust an der Katastrophe, solange sie nur jemand anderen betraf. Man lebte hier wie auf einer Bühne, in der jede noch so beiläufige Bemerkung eine Szene eröffnen konnte. Und genau das machte das Leben hier so... britisch.
Im Zentrum dieses dörflichen Mikrokosmos stand der Gin Rommee Club, ein regelmäßig stattfindendes Treffen von drei Damen, die auf den ersten Blick wirkten wie harmlose Vorabendserien-Figuren, auf den zweiten jedoch eher wie eine Mischung aus Miss Marple und Macbeths Hexen – mit besserem Alkoholvorrat.
Da war Edith Penrose, pensionierte Lehrerin für Chemie, eine Frau mit einem messerscharfen Verstand und der sozialen Wärme eines Kühlschranks. Edith glaubte nicht an Zufall, nicht an Gott und vor allem nicht an das Gute im Menschen – und behielt damit meist recht.
Millicent Butterfield, die alle nur Millie nannten, war das genaue Gegenteil: weich, verträumt, und in einer rosaroten Nachkriegswelt hängengeblieben, in der Männer noch „Gentlemen" waren und Frauen lieber in Ohnmacht fielen, statt Rechnungen zu bezahlen. Sie sprach mit Vögeln, mit Teekannen und gelegentlich mit ihrem verstorbenen Ehemann, der auf dem Kaminsims stand – in Form einer lackierten Urne.
Und dann war da Felicity Higginbotham, eine Frau, die das Wort „Frustration" wie einen Schal trug. Verheiratet mit einem Mann, der seit Jahren keinen Blick mehr für sie übrig hatte – es sei denn, sie blockierte den Fernseher. Felicity war eine Frau mit Verlangen, mit Gier nach Leben, Liebe, Sex – aber ohne die passende Gelegenheit. Noch nicht.
Niemand in Lower Wibberley wusste, dass genau dieser Club – irgendwo zwischen Damentreffen, Alkoholismus und Rachefantasie – bald zum Zentrum eines Ereignisses werden würde, das das Dorf für immer verändern sollte.
Denn manchmal ist ein Witz eben kein Witz.
Und manchmal ist ein verschwundener Ehemann genau das, was man gebraucht hat – vor allem, wenn man dabei plötzlich aufblüht.
Kapitel 1 – Teekannen & Thermodynamik
Edith Penrose glaubte an Ordnung, Logik und die unumstößliche Wahrheit
