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Keine Gewissheit (Ein Harley Cole FBI-Thriller – Band 7)
Keine Gewissheit (Ein Harley Cole FBI-Thriller – Band 7)
Keine Gewissheit (Ein Harley Cole FBI-Thriller – Band 7)
eBook287 Seiten3 StundenEin Harley Cole FBI-Thriller

Keine Gewissheit (Ein Harley Cole FBI-Thriller – Band 7)

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Über dieses E-Book

Als am Grund einer Schlucht in der südwestlichen Wüste Opfer eines neuen Killers gefunden werden, muss FBI-Sonderagentin Harley Cole den rätselhaften Fall lösen. Warum diese Opfer? Warum diese Orte? Und wen wird der Mörder als Nächstes ins Visier nehmen?

„Dieses Buch ist ein echter Knüller ... Wer anfängt zu lesen, sollte sich darauf einstellen, eine lange Nacht vor sich zu haben!”
– Leserkommentar zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

KEINE GEWISSHEIT ist der siebte Band einer neuen Reihe der Nummer-eins-Bestsellerautorin für Mystery und Spannung, Kate Bold, deren Bestseller “NICHT JETZT” (als kostenloser Download erhältlich) über 600 Fünf-Sterne-Bewertungen und Rezensionen erhalten hat.

Die HARLEY-COLE-Reihe ist ein fesselnder Krimi mit einer brillanten und gequälten FBI-Agentin. Mit non-stop Action, Spannung, überraschenden Wendungen und Enthüllungen sowie einem atemberaubenden Tempo wird Sie diese Geschichte bis tief in die Nacht wach halten. Fans von Rachel Caine, Teresa Driscoll und Robert Dugoni werden begeistert sein.

Weitere Bände der Reihe erscheinen in Kürze.

„Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Die lebendigen Dialoge, die liebenswerten Charaktere und die durchgehend spannende Handlung haben mich völlig gefesselt ... Ich kann es kaum erwarten, den nächsten Teil der Reihe zu lesen.”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

„Kate hat bei diesem Buch ganze Arbeit geleistet. Ich war vom ersten Kapitel an gefesselt!”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

„Ich habe dieses Buch wirklich genossen. Die Charaktere waren glaubwürdig, und die Bösewichte erinnerten mich an das, was wir täglich in den Nachrichten sehen ... Ich freue mich schon auf Band 2.”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

„Das war ein richtig gutes Buch. Die Hauptfiguren waren authentisch, fehlerhaft und menschlich. Die Geschichte hatte ein hohes Tempo und verlor sich nicht in unnötigen Details. Ich habe es sehr genossen.”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

„Alexa Chase ist eigensinnig, ungeduldig, aber vor allem mutig. Sie gibt niemals, ich wiederhole, niemals auf, bis die Bösewichte dort sind, wo sie hingehören. Eindeutig fünf Sterne!”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

„Ein fesselnder und spannender Serienmordfall mit einer Prise Makabrem ... Sehr gut gemacht.”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

„WOW, was für eine großartige Lektüre! Ein teuflischer Killer! Ich habe dieses Buch wirklich verschlungen. Ich freue mich darauf, auch andere Bücher dieser Autorin zu lesen.”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

„Ein echter Pageturner. Tolle Charaktere und Beziehungen. Ich war mitten in der Geschichte und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Ich freue mich auf mehr von Kate Bold.”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

„Schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Es hat eine hervorragende Handlung und genau die richtige Menge an Spannung. Ich habe dieses Buch wirklich genossen.”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐

„Sehr gut geschrieben und absolut lesenswert. Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen!”
– Leserrezension zu “Tödliches Spiel”
⭐⭐⭐⭐⭐
SpracheDeutsch
HerausgeberKate Bold
Erscheinungsdatum6. März 2025
ISBN9798341509726
Keine Gewissheit (Ein Harley Cole FBI-Thriller – Band 7)

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    Buchvorschau

    Keine Gewissheit (Ein Harley Cole FBI-Thriller – Band 7) - Kate Bold

    KEINE GEWISSHEIT

    EIN HARLEY COLE FBI-THRILLER – BAND 7

    K A T E   B O L D

    Kate Bold

    Die Bestsellerautorin Kate Bold ist Autorin der ALEXA CHASE SUSPENSE THRILLER-Reihe, die sechs Bücher umfasst (und noch nicht erschienen ist); der ASHLEY HOPE SUSPENSE THRILLER-Reihe, die sechs Bücher umfasst (und noch nicht erschienen ist); der CAMILLE GRACE FBI SUSPENSE THRILLER-Reihe, die acht Bücher umfasst (und noch nicht erschienen ist); die HARLEY COLE FBI SUSPENSE THRILLER Reihe, die zehn Bücher umfasst (und noch nicht abgeschlossen ist); die KAYLIE BROOKS PSYCHOLOGICAL SUSPENSE THRILLER Reihe, die fünf Bücher umfasst (und noch nicht abgeschlossen ist); und die EVE HOPE FBI SUSPENSE THRILLER Reihe, die fünf Bücher umfasst (und noch nicht abgeschlossen ist).

    Als begeisterte Leserin und lebenslange Liebhaberin des Krimi- und Thriller-Genres freut sich Kate über Ihre Nachricht. Besuchen Sie www.kateboldauthor.com, um mehr zu erfahren und mit ihr in Kontakt zu bleiben.

    Copyright © 2023 von Kate Bold. Alle Rechte vorbehalten. Sofern nicht nach dem U.S. Copyright Act von 1976 zulässig, darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne vorherige Genehmigung der Autorin in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielfältigt, verbreitet oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses ebook ist nur für den persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses ebook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihr eigenes Exemplar. Danke, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren. Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Personen, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Begebenheiten sind entweder der Phantasie des Autors entsprungen oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig. Umschlagbild Copyright Galyna Andrushko , verwendet unter Lizenz von Shutterstock.com.

    Prolog

    Kapitel Eins

    Kapitel Zwei

    Kapitel Drei

    Kapitel Vier

    Kapitel Fünf

    Kapitel Sechs

    Kapitel Sieben

    Kapitel Acht

    Kapitel Neun

    Kapitel Zehn

    Kapitel Elf

    Kapitel Zwölf

    Kapitel Dreizehn

    Kapitel Vierzehn

    Kapitel Fünfzehn

    Kapitel Sechzehn

    Kapitel Siebzehn

    Kapitel Achtzehn

    Kapitel Neunzehn

    Kapitel Zwanzig

    Kapitel Einundzwanzig

    Kapitel Zweiundzwanzig

    Kapitel Dreiundzwanzig

    Kapitel Vierundzwanzig

    Kapitel Fünfundzwanzig

    Kapitel Sechsundzwanzig

    Epilog

    Prolog

    Victoria Bonds Herz raste wie noch nie zuvor in ihrem Leben.

    Während sie sich an die Felswand klammerte, ihre Finger schmerzten und kalter Schweiß ihren Brustkorb hinunterlief, versuchte sie, die panische Stimme in ihrem Kopf zu ignorieren, die ihr zuflüsterte, dass sie nicht weiterklettern könne. Die bittere Wahrheit war, dass ihr keine andere Wahl blieb. Ließe sie los, würde sie abstürzen —  und obwohl die Fallhöhe gering genug war, dass sie vielleicht mit einem verstauchten Knöchel davonkäme, lauerte unten eine weit größere Gefahr als der harte Boden.

    Er war dort unten.

    Und er sorgte dafür, dass sie ihn nicht vergaß. Als sie zögerte und ihr Körper vor Anspannung wie eine Stimmgabel vibrierte, prallte ein Stein dicht neben ihrem Kopf gegen die Felswand. Das Geräusch war so erschreckend, dass sie beinahe losgelassen hätte.

    „Hey!, brüllte er. „Was glaubst du, wo du hier bist? Auf einem Sonntagsausflug? Beweg deinen fetten Hintern!

    Das Problem war nur, dass sie nicht wusste, wohin. Ihre Finger wurden taub, ebenso wie ihre Waden, und die steile Felswand bot keinen Vorsprung, an dem sie ihre schmerzenden Muskeln ausruhen und Luft holen konnte. Sie müsste noch weitere vierzig oder fünfzig Meter klettern —  eine Aufgabe, die ihr im Moment schier unmöglich erschien —  bevor sie den Gipfel erreichte.

    Und als ob sie diese zusätzliche Herausforderung noch gebraucht hätte, war die Sonne gerade untergegangen. Die Farben des Himmels verblassten langsam und hinterließen ein stählernes Grau, das nur ein fahles Licht auf die Felswand warf.

    Womit habe ich das verdient?, dachte sie kläglich. Was habe ich falsch gemacht? Ich habe doch immer versucht, ein guter Mensch zu sein. Wie bin ich nur in diese Lage geraten?

    „Wenn du dich nicht bewegst, rief der Mann mit eiskalter Befehlsstimme, „trifft der nächste Stein deine Wirbelsäule. Verlass dich drauf, ich werde nicht danebentreffen.

    Victoria hatte kein Interesse daran, ihn auf die Probe zu stellen. Von dieser Drohung angespornt, zog sie sich mühsam nach oben, wobei ihre Hände blindlings die Felswand nach Halt abtasteten. Ihre Finger fanden einen kleinen Vorsprung, und sie bewegte sich Fuß für Fuß nach oben, wobei sie wie eine verletzte Spinne die Wand hinaufkroch. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde, wenn sie oben ankäme, aber sie wusste, was sie tun würde.

    Sie würde rennen —  so schnell und so weit sie konnte. Wenn sie sich dabei verirrte, dann sei es drum. Besser, verloren und allein zu sein, als sein ... Spielball zu sein. Ja, das war das richtige Wort dafür. Er war eine Katze, und sie war seine neue Maus.

    Und offenbar bestand seine Vorstellung von Spaß darin, sie zu zwingen, diese Felswand hochzuklettern.

    Vielleicht will er, dass ich abstürze, schoss es ihr durch den Kopf. Vielleicht ist das der Sinn des Ganzen —  er weiß, dass ich es nicht schaffe, also wird er mich antreiben, bis ich zusammenbreche.

    Ja, natürlich. Es ergab jetzt alles einen Sinn. Sie würde in den Tod stürzen, und es würde wie ein tragischer Unfall aussehen. Die Ermittler würden denken, sie hätte plötzlich Lust aufs Klettern bekommen und wäre in Jeans und Rüschenbluse hierher gekommen, weil ...

    Nein, je mehr sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass niemand auch nur eine Sekunde lang an einen Unfall glauben würde, wenn sie abstürzte. Die Ermittler würden sofort Verdacht schöpfen.

    War dem Mann unter ihr das nicht klar?

    Ein Stein explodierte neben ihr, und Splitter bohrten sich in ihren Arm. Sie schrie auf, und eine Hand rutschte ab, konnte sich aber im letzten Moment wieder festkrallen.

    „Du hast schon wieder angehalten, rief der Mann, ihr Peiniger. „Glaubst du, ich kann dich nicht sehen?

    Als wolle er demonstrieren, wie schutzlos ausgeliefert sie war, leuchtete plötzlich ein Lichtstrahl um sie herum. Offenbar hatte er eine Taschenlampe dabei.

    „Ich kann nicht mehr!", schrie sie, von Scham und Angst überwältigt. Ihre Stimme zitterte, und sie spürte, wie sich ein großes, schweres Schluchzen aus ihrer Brust nach oben kämpfte. Sie war sich nicht sicher, was passieren würde, wenn es ihren Mund erreichte. Würde sie einfach zusammenbrechen und loslassen? Was würde er mit ihr machen, wenn sie abstürzte?

    Du kennst die Antwort darauf, flüsterte eine kalte Stimme in ihrem Kopf. Er wird zu Ende bringen, was er begonnen hat, das wird er tun. Deine einzige Chance ist es, den Gipfel dieser Klippe zu erreichen —  und dann zu rennen, als ginge es um dein Leben.

    Sie war sich nicht sicher, wie viel Kraft sie noch haben würde, wenn sie die Spitze der Felswand erreichte, vorausgesetzt, sie schaffte dieses Wunder überhaupt ... aber sie wusste, dass sie alles geben würde, auch wenn das bedeutete, auf dem Zahnfleisch zu kriechen.

    Mit einem plötzlichen Anflug von Entschlossenheit biss sie die Zähne zusammen und begann erneut zu klettern. Jetzt waren es nur noch etwa zwanzig Meter. Ein Kojote heulte, und bald begrüßte ein ganzer Chor von ihnen die hereinbrechende Nacht. Eine Fledermaus huschte umher, flog dicht an die Felswand heran und schwirrte dann davon.

    Du schaffst das, Vicky. Du kannst es schaffen. Du bist stärker, als du denkst. Stell dir vor, was du erreichen willst ...

    Sie malte sich aus, wie sie sich über den Rand der Klippe zog, dann aufstand und in die Dunkelheit in Richtung einer Straße rannte, während die Stimme ihres Entführers hinter ihr leiser wurde und im Wind verklang. Sie stellte sich vor, wie die Erleichterung in ihrer Brust aufstieg, als sie ein Fahrzeug heranwinkte und ein Fremder sie mitfühlend und neugierig durch das Fenster anstarrte.

    Schließlich malte sie sich aus, wie sie auf einem Polizeirevier durch einen Einwegspiegel eine Reihe von Verdächtigen musterte. „Das ist er, Herr Wachtmeister, würde sie sagen und auf den Mann zeigen, der sie entführt hatte. „Er ist derjenige, der mich beinahe umgebracht hätte, aber ich konnte fliehen. Er glaubte nicht, dass ich die Klippe erklimmen könnte, aber ich habe es geschafft.

    Diese Vorstellung war so greifbar, dass sie sie fast schmecken konnte. Sie zwang sich, an dieser Vision festzuhalten und sie mit jedem neuen Griff, mit jedem schmerzhaften Ruck an der Felswand lebendig werden zu lassen. Bald würde sie frei sein.

    Glaubst du wirklich, dass er dich diese Klippe hinaufklettern lässt, nur damit du entkommen kannst? Du hast sein Gesicht gesehen. Meinst du, er wird dich am Leben lassen?

    Der Zweifel legte sich wie ein dunkler Schleier über sie, und sie wurde langsamer, ihr ganzer Körper zitterte. Ihre Muskeln schmerzten, und ein brennendes Gefühl breitete sich an ihren Knien und Ellbogen aus, wo sie sich an dem scharfen Gestein aufgeschürft hatte.

    Glaubst du wirklich, das ist sein ausgeklügelter Plan? Dich so weit zu bringen ... nur um dich dann entwischen zu lassen? Er weiß genau, was du vorhast.

    Ja, natürlich wüsste er es. Als Erstes würde sie die Polizei rufen und den Mann so detailliert wie möglich beschreiben, ohne auch nur die kleinste Einzelheit auszulassen. Dann würde sie nach Hause gehen, alle Türen und Fenster verriegeln, ihre Schrotflinte aus dem Safe holen und laden, den Fernseher einschalten ...

    Und warten. Entweder auf die Nachricht seiner Festnahme ... oder darauf, dass er zurückkäme. Eins von beidem. Sie glaubte nicht, dass sie der Welt wieder ins Auge blicken könnte, bevor sie nicht mit Sicherheit wüsste, dass er hinter Gittern saß.

    Der Lichtstrahl der Taschenlampe tanzte über ihren Körper, eine nicht gerade subtile Warnung. Sie musste sich beeilen.

    Sie kletterte weiter, fühlte sich, als wären ihre Glieder mit Blei gefüllt, und versuchte, sich ganz darauf zu konzentrieren, wie herrlich es sich anfühlen würde, über offenes Gelände zu rennen, egal wie schwach ihre Beine sein mochten. Sie könnte zusammenbrechen, aber sie würde sich wieder aufrappeln. Sie würde nicht aufgeben.

    Jetzt waren es weniger als drei Meter. Als sie nach oben blickte, sah sie die scharfe Kante der Klippe gegen den dunkler werdenden Himmel. Da war sie! Der Gipfel! Sie musste nur noch ein Stückchen höher klettern, und sie wäre frei.

    Die Stimme des Fremden rief zu ihr hinauf, als könnte er ihre Gedanken lesen.

    „Fast geschafft! Gib jetzt nicht auf, Vicky!"

    Verspottete er sie, oder versuchte er tatsächlich, sie zu ermutigen? Glaubte er, er könnte jetzt ihr Cheerleader spielen?

    Vicky ignorierte diese Stimme und hob ihre rechte Hand, um sich an der Felswand festzukrallen. Ihre Finger rutschten ab, ebenso wie einer ihrer Füße, und sie schrie vor Angst und Schmerz auf, als ihre Hand an der Felswand entlangschrammte.

    „Jetzt komm schon! Ohne Fleiß kein Preis, stimmt's? Außerdem werde ich dich auffangen, wenn du fällst." Er lachte düster.

    Du wirst eine lange Gefängnisstrafe absitzen, das ist es, was du bekommst, dachte sie. Versuchter Mord. Das reicht zwar nicht für lebenslänglich, aber es sollte genügen, um dich für eine ganze Weile hinter Gitter zu bringen.

    Das Taubheitsgefühl, das in ihren Fingern begonnen hatte, hatte sich in ihren Händen ausgebreitet und kroch nun ihre Arme hinauf. Jeden Moment, das wusste sie, konnte ihr Körper einfach versagen, und sie würde es nicht einmal bemerken. Sie hatte keine Zeit zu warten, ihren nächsten Schritt zu planen oder herauszufinden, welche Griffe am vielversprechendsten waren.

    Sie musste es einfach tun.

    Sie stieß sich mit den Füßen ab und kletterte wie eine Katze den Stein hinauf, wobei ihre Glieder zitterten und ihr dicke Schweißperlen über die Stirn liefen, die ihr in die Augen brannten. Ihr Gesicht glühte, und in ihrem Hinterkopf hämmerte ein schrecklicher Kopfschmerz.

    Nur  ... einen  ... Schritt  ... mehr  ...

    Sie warf ihre Hand die Felswand hinauf —  und griff ins Leere. Ihre Hand kam wieder herunter und umklammerte den Rand der Klippe. Eine Welle wilder Freude durchströmte sie, als sie sich über den Rand zog. Einen Moment lang verharrte sie, fast völlig am Ende ihrer Kräfte, und versuchte verzweifelt, ihren Oberkörper nach oben zu hieven.

    Dann war es geschafft, und sie brach auf dem harten Boden zusammen, wobei ihr die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Sie hätte auf der Stelle einschlafen und noch unzählige Stunden weiterschlafen können, doch binnen weniger Augenblicke meldeten sich ihre Instinkte und erinnerten sie daran, dass sie noch nicht in Sicherheit war.

    Nicht, solange er wusste, wo sie war.

    Zeit zu rennen, dachte sie und stemmte sich mit schmerzenden Gliedern auf die Beine. Irgendwo muss es doch eine Straße oder ein Haus geben. Ich bin so weit gekommen, jetzt gebe ich nicht auf.

    Sie blickte nach links und sah nichts als zerklüftete Wildnis: Felsen, Salbeisträucher und die Silhouetten von Kakteen.

    Sie wandte sich nach rechts —  und ein Schatten stand vor ihr. Sie wusste nicht, wie der Schatten dorthin gekommen war oder wie lange er dort gestanden hatte, aber sein Anblick jagte ihr trotz der Hitze einen eisigen Schauer über den Rücken.

    „Gut gemacht, Vicky, sagte der Schatten. „Aber ich fürchte, du musst jetzt wieder nach unten. Zum Glück für dich kenne ich eine Abkürzung.

    Vickys überreiztes Gehirn konnte die Worte kaum erfassen. Panik durchflutete sie, doch bevor sie die Flucht ergreifen konnte, schossen zwei Hände hervor und stießen sie heftig vor die Brust. Sie taumelte rückwärts.

    Ein Schritt, zwei Schritte ... und dann gab es keinen Boden mehr unter ihren Füßen.

    Nichts als Leere.

    Die Welt um sie herum drehte sich, der Wind peitschte an ihr vorbei, und sie stürzte in die bodenlose Finsternis.

    Kapitel Eins

    FBI— Agentin Harley Cole musterte die vier Kaffeebecher auf ihrem Schreibtisch und stellte ernüchtert fest, dass alle leer waren.

    Vielleicht ist noch etwas in der Kanne, dachte sie und rieb sich die pochende Stirn.

    Zu lange hatte sie auf den Laptop— Bildschirm gestarrt, auf der Suche nach einem Hinweis, der das Verschwinden ihrer Schwester vor siebzehn Jahren während eines Campingausflugs erklären könnte. Es war zwar unwahrscheinlich, dass sie nach so langer Zeit noch etwas Brauchbares finden würde, aber ein Gespr��ch mit ihrem Bruder hatte sie auf die Spur eines Mannes namens Savage gebracht. Diese Spur führte zu einer berüchtigten Bande, den Cali Clowns, und schließlich zu diesem Laptop.

    Nun saß sie hier, umgeben von leeren Kaffeebechern, fettigen Fastfood— Verpackungen und Haftnotizen voller Spekulationen ...

    Und war keinen Schritt weiter als zu Beginn.

    Du kannst das nicht ewig so weitermachen, ermahnte sie sich. Du musst auch mal schlafen —  und irgendwann wieder zur Arbeit gehen.

    Sie wusste, dass sie an beiden Enden brannte —  die Ermittlung in einem ungelösten Fall war wohl kaum eine erholsame Art, einen freien Vormittag zu verbringen. Aber sie konnte nicht anders. Siebzehn Jahre lang hatte sie mit dem Gedanken gelebt, dass ihre Schwester irgendwo da draußen sein könnte, gefangen unter Umständen, an die Cole gar nicht denken wollte. Jetzt gab es endlich eine Spur, der sie folgen konnte. Cole hatte keine Ahnung, was sie am Ende finden würde —  es gab keine Garantie, dass Kelly noch am Leben war. Und selbst wenn, könnte sie einer Gehirnwäsche unterzogen worden sein und sich für jemand ganz anderen halten als die Schwester, mit der Cole aufgewachsen war.

    Aber verdammt, Cole musste es versuchen. Aufgeben lag ihr einfach nicht im Blut.

    Sie rieb sich die müden Augen und streckte sich. Mehrere laute Knackgeräusche durchbrachen die Stille. Dann griff sie nach einer Tüte und begann, sie mit Styroporschachteln, Plastikbechern, Einwegbesteck und anderen Überbleibseln ihrer halbherzigen Versuche, ihren Körper am Laufen zu halten, zu füllen. Sie hatte das Gefühl, bald im angesammelten Müll zu versinken.

    Du brauchst Bewegung. Wie wär's mit Joggen oder Schwimmen im Fitnessstudio? Wann hast du das letzte Mal in den Spiegel geschaut?

    Sie wusste, dass sie eine Pause und Bewegung brauchte ... aber der Laptop zog sie trotzdem magisch an und flüsterte seine Geheimnisse in einer Sprache, die sie nicht verstand.

    „Nur noch fünf Minuten", sagte sie laut und verhandelte mit sich selbst. Um zu zeigen, dass sie es ernst meinte, stellte sie einen Timer auf ihrem Handy.

    Nachdem sie diese innere Stimme vorerst zum Schweigen gebracht hatte, rückte Cole ihren Stuhl zurecht und beugte sich wieder über die Tastatur. Jeden Gedanken an Kaffee hatte sie vergessen.

    Bisher hatte sie nichts Belastendes auf dem Laptop gefunden, aber sie glaubte keine Sekunde lang, dass die Cali Clowns nicht in kriminelle Machenschaften verwickelt waren. Sie waren vorsichtig —  vorsichtig genug, um ihre Spuren zu verwischen —  aber sie hatten keine Ahnung, wie entschlossen Cole war. Obwohl es ihr in erster Linie darum ging, ihre Schwester zu finden und nicht eine Motorradgang hochgehen zu lassen, hatte sie das Gefühl, dass sie, falls die Cali Clowns etwas mit Kellys Verschwinden zu tun hatten, die Beweise nicht im Hellen finden würde. Sie musste in den Schatten suchen.

    Sie durchforstete eine Reihe kürzlich gelöschter Dateien, von denen die meisten mit den jüngsten Änderungen der Satzung der Organisation zu tun hatten. Dabei stieß sie auf eine Datei mit Links zu mehreren Online— Nachrichtenartikeln. Als sie dem ersten Link folgte, landete sie bei einem Leitartikel einer großen amerikanischen Zeitung über die Ausbreitung des Menschenhandels im ganzen Land.

    „Wir denken nicht gerne darüber nach", hieß es in dem Artikel. „Wir wollen den Menschenhandel, eines der abscheulichsten Verbrechen, zu denen die Menschheit fähig ist, auf andere Kontinente und Länder abschieben und so tun, als wären unsere eigene Nachbarschaft —  unsere eigenen Kinder —  vor solch grausamer Ausbeutung sicher.

    Die Wahrheit ist jedoch, dass der Menschenhandel in den Vereinigten Staaten floriert, ob wir das wahrhaben wollen oder nicht. Im ganzen Land gibt es eine schmutzige Schattenwelt, in der Frauen und Kinder wie Vieh gekauft, verkauft und transportiert werden. Auf jeden verhafteten Menschenhändler kommen zwanzig weitere, die im Verborgenen weitermachen. Es handelt sich um ein organisiertes Geschäft, das genauso raffiniert ist wie die Kartelle jenseits unserer Grenze. Je mehr

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