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Ich habe dich gefangen (Ein Rylie-Wolf-FBI-Thriller – Buch 2)
Ich habe dich gefangen (Ein Rylie-Wolf-FBI-Thriller – Buch 2)
Ich habe dich gefangen (Ein Rylie-Wolf-FBI-Thriller – Buch 2)
eBook304 Seiten3 StundenEin Rylie-Wolf-FBI-Thriller

Ich habe dich gefangen (Ein Rylie-Wolf-FBI-Thriller – Buch 2)

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Über dieses E-Book

Auf einem berüchtigten Streifen eines Highways voller Serienmörder erscheinen neue Opfer. Ihre Autos verunglücken abseits der Straße durch einen waghalsigen Killer und ihre Leichen verschwinden. Welcher Wahnsinn treibt diesen Serienmörder? Und kann die FBI-Special-Agentin Rylie Wolf sein Muster aufdecken und ihn fangen, bevor er endgültig verschwindet?

In ICH HABE DICH GEFANGEN (Ein Rylie-Wolf-FBI-Thriller – Buch 2) versucht Rylie, die immer noch mit einem knapp verpassten Mordversuch aus ihrer Kindheit ringt, ihre Vergangenheit zu unterdrücken, während sie diesem neuen Mörder hinterher jagt. Als der Fall sie in unzählige Sackgassen führt, ist sie gezwungen, an den seltsamsten Orten nach Antworten zu suchen, und muss sich an Leute wenden, von denen sie sich erhofft hatte, niemals wieder mit ihnen sprechen zu müssen.

Aber sie kann sich nicht ihrem Partner öffnen, um ihm zu gestehen, was geschehen ist – und die Uhr tickt, bis dieser Killer erneut zuschlägt.

Kann Rylie in diesem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel ihre Dämonen bekämpfen und die Puzzleteile rechtzeitig zusammenfügen?

Oder werden ihre Dämonen sie um den Verstand bringen?

Die RYLIE-WOLF-Mystery-Reihe sind komplexe, psychologische Thriller voller unerwarteter Wendungen und herzrasender Spannung. Sie werden sich in eine brillante neue Protagonistin verlieben und die Bücher bis spätnachts nicht aus der Hand legen können. Die Reihe ist ein perfekter Lesestoff für Fans von Robert Dugoni, Rachel Caine, Melinda Leigh oder Mary Burton.

Buch #3 der Reihe – ICH SEHE DICH – ist jetzt ebenfalls erhältlich.
SpracheDeutsch
HerausgeberMolly Black
Erscheinungsdatum16. Juni 2022
ISBN9781094356006
Ich habe dich gefangen (Ein Rylie-Wolf-FBI-Thriller – Buch 2)

Andere Titel in Ich habe dich gefangen (Ein Rylie-Wolf-FBI-Thriller – Buch 2) Reihe ( 2 )

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    Buchvorschau

    Ich habe dich gefangen (Ein Rylie-Wolf-FBI-Thriller – Buch 2) - Molly Black

    cover.jpg

    ICH HABE DICH GEFANGEN

    Ein Rylie-Wolf-FBI-Thriller – Buch 2

    M o l l y   B l a c k

    AUS DEM ENGLISCHEN VON SOPHIE MUTH

    Molly Black

    Debütautorin Molly Black ist die Verfasserin der MAYA GRAY FBI Spannungs-Thriller-Reihe, welche bisher sechs Bücher umfasst; der RYLIE WOLF FBI Spannungs-Thriller-Reihe, welche aus drei Bücher besteht (weitere Bänder folgen); und der TAYLOR SAGE FBI Spannungs-Thriller-Reihe, ebenfalls aus drei Büchern bestehend (weitere Bänder folgen).

    Als begeisterte Leserin und langjähriger Fan des Mystery- und Thriller-Genres freut sich Molly über jeden Kontakt mit Ihren Leserinnen und Lesern, also besuchen Sie gerne www.mollyblackauthor.com, um mehr zu erfahren und mit ihr in Kontakt zu bleiben.

    Copyright © 2022 von Molly Black. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Publikation darf ohne vorherige Genehmigung der Autorin in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielfältigt, verbreitet oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Datenabrufsystem gespeichert werden, es sei denn, dies ist nach dem U.S. Copyright Act von 1976 zulässig. Dieses E-Book ist nur für den persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses E-Book darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihr eigenes Exemplar. Danke, dass Sie die harte Arbeit der Autorin respektieren. Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Personen, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Begebenheiten sind entweder der Fantasie der Autorin entsprungen oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig. Umschlagbild Copyright lassedesignen, verwendet unter Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON MOLLY BLACK

    EIN FBI-THRILLER MIT KATIE WINTER

    FINDE MICH (Buch #1)

    EIN TAYLOR-SAGE-FBI-THRILLER

    SIEH NICHT HIN (Buch #1)

    EIN RYLIE-WOLF-FBI-THRILLER

    ICH HABE DICH GEFUNDEN (Buch #1)

    ICH HABE DICH GEFANGEN (Buch #2)

    EIN MAYA GRAY FBI-THRILLER

    MÄDCHEN NR.1: MORD (Buch #1)

    MÄDCHEN NR.2: ENTFÜHRT (Buch #2)

    MÄDCHEN NR. 3: GEFANGEN (Buch #3)

    MÄDCHEN NR. 4: GELOCKT (Buch #4)

    INHALT

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL EINS

    Lila Garrity verließ das Bozeman Trail Steakhouse in Buffalo, Wyoming, kurz nach Ladenschluss und fuhr dann in Richtung Interstate 86, dem Highway Thru Hell.

    Der Abend hatte sich hingezogen. Stundenlang kellnern und das für weniger als dreißig Dollar Trinkgeld. Ihr Ego schmerzte genauso sehr wie ihre Füße. Sie verdrängte diese Gedanken und fuhr vom Parkplatz auf die größtenteils leeren Straßen der Innenstadt von Buffalo. Bis zu ihrem Zuhause in Sheridan, in dem ihr Mann und ihre Welpen schon auf sie warteten, waren es auf der Interstate 86 etwa einhundert Kilometer.

    Natürlich waren Bronco und Cowboy genau genommen keine Welpen mehr. Sie waren ausgewachsene Deutsche Doggen, fast so groß wie sie selbst. Auch wenn das normalerweise nichts hieß, denn Lisa war in jeder Hinsicht zierlich, war es für einen Hund schon eine Leistung. Und ihre Jungs wollten morgen früh in den Bighorn Mountains wandern gehen. Sie hatte ihnen noch nie etwas ausschlagen können.

    Als sie mit ihrem alten Chevy Silverado an dem geschlossenen Hardees und der Quik-Mart-Tankstelle vorbeifuhr, klingelte ihr Telefon. Es war ihr Ehemann, Sheridans bester Mechaniker, Ace Garrity. Seit fünf Jahren waren sie nun verheiratet.

    „Hey, Ace, sagte sie, als sie abnahm. „Ich bin gerade raus aus diesem Höllenloch. Endlich.

    „Na, das wurde aber auch Zeit. Es ist fast Mitternacht. Haben die Yankees dich gut behandelt?"

    Sie seufzte und warf einen Blick auf den Becherhalter, in dem sie das Trinkgeld der Nacht verstaut hatte. Ein Haufen New Yorker Prominenter war für ein Wochenende hierhergekommen, um im Rahmen eines Junggesellenabschieds das primitive Leben zu leben. Ace hatte gescherzt, dass „das primitive Leben für sie bedeutete, nicht an jeder Ecke einen Starbucks zu haben. Aber wen interessierte das schon? Der Tourismus würde ihrem Heimatstaat etwas Geld einbringen, und das konnte definitiv nicht schaden. Aber anstatt ihr das Trinkgeld zu geben, was man von einem New Yorker erwarten würde, benahmen sie sich wie bei einem gewöhnlichen Junggesellenabschied. Sie betranken sich und befummelten sie und versuchten, ein paar lose Dollarscheine in ihr Dekolleté zu stecken. „Schön wär’s.

    „Ach komm schon, du machst wohl Witze. Wie können sie einem süßen Ding wie dir widerstehen?"

     „Oh, glaub mir. Sie waren viel zu eingebildet für Leute wie mich. Werfen mit ihrem Geld um sich und bestellen den teuersten Scotch auf der Karte, aber wenn es um Trinkgeld geht müssen sie sparen. Ich muss nach Hause und mich duschen. Den Großstadt-Schleim abwaschen."

    „Wir können es kaum erwarten, Baby, sagte er, und sie konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. „Ich bereite dir schon mal einen Rattlesnake vor. Aber jetzt konzentriere dich, Mädchen. Fahr vorsichtig.

    „Das werde ich."

    Sie konnte den Whiskey in diesem Wyoming Rattlesnake förmlich schmecken, als sie den Anruf beendete, gerade als sie die Auffahrt zur 86 hinauffuhr. Sie erschauderte, als sie mit dem Fuß aufs Gaspedal drückte. Obwohl sie diese Strecke schon seit drei Jahren fuhr, seit sie den Job als Kellnerin in Bozeman bekommen hatte, schien es nie einfacher zu werden. Vor allem, weil sie wusste, welchen Ruf dieser Highway bei den Einheimischen hat.

    Der Name Highway Thru Hell war anscheinend wohlverdient.

    Normalerweise hätte Lila gelacht. Das tat sie immer, wenn die Leute über gruselige Dinge wie Geister und urbane Legenden sprachen. Wenn sie sich nachts allein Horrorfilmen anschaute, kniff sie nie die Augen zu oder bekam eine Gänsehaut. Außerdem klang der Name übertrieben dramatisch.

    Aber trotzdem. Irgendwie passte er zu diesem Highway. Er hatte etwas an sich. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1978 hatte es Hunderte von ungeklärten Morden entlang des Highways gegeben. Sicher, es war eine lange Strecke, die Interstate 86 führte von Seattle nach Eau Claire, aber diese Gegend gehörte zu den am dünnsten besiedelten im ganzen Land. Selbst ein einziger Mord in dieser Ecke von Wyoming war einer zu viel. Und doch passierte es immer wieder. Erst vor ein paar Wochen hatte ein Verrückter Menschen wie Opfergaben an Leitpfosten aufgehängt. Die Tatsache, dass man ihn geschnappt hatte, sollte eigentlich Erleichterung in ihr auslösen.

    Aber das war nicht passiert. Auf dem Highway war nie viel los, vor allem nicht um diese Zeit in der Nacht. Die wenigen Bäume, die sie umgaben, waren kahl, skelettartig, wie Wachen, die sie warnten, sich fernzuhalten. Auf allen Seiten war sie von diesem seltsamen, dichten Nebel umgeben. Die Art, die man sonst nur am Friedhof erwarten würde. Es war verdammt unheimlich. Ganz zu schweigen von dem Vollmond, der heute Nacht den Himmel erleuchtete, halb verdeckt von düsteren Wolken. 

    Als sie von der Auffahrt auf die lange, flache, zweispurige Straße fuhr, fühlte sie sich, als wäre sie die einzige Person auf der ganzen Welt. Kein anderes Scheinwerferpaar war zu sehen.

    Ein weiter Schauer überkam sie. Sie streckte die Hand aus und schaltete das Radio ein. Kenny Chesney sang „There Goes My Life. Sie sang mit und versuchte, sich zu beruhigen, wobei sie sich nicht zum ersten Mal fragte, warum sie in Bozeman arbeiten musste. Es gab noch ein anderes Steakhouse in Sheridan, in dessen Fenster ein „Aushilfe gesucht Schild hing. Wenn sie ein ganzes Jahr dort blieb, würde sie sogar einen fünfhundert Dollar Bonus bekommen. Von ihrem Wohnwagen aus wären es nur fünf Minuten bis dorthin. Jedes Mal, wenn sie daran vorbeifuhr, geriet sie in Versuchung.

    Es war Ace, der es vor ein paar Wochen erwähnt hatte. Damals hatte sie den Vorschlag verworfen. „Der Manager von Bozeman liebt mich. Und er ist so ein lieber Kerl. Außerdem habe ich dort ein höheres Dienstalter. Ich darf mir meine Schichten aussuchen", hatte sie ihm gesagt und ihm auf die kräftige Schulter geklopft.

    Normalerweise wählte sie die Mittagsschicht. Aber als sie gehört hatte, dass ein großer Junggesellenabschied zum Abendessen kommen würde, hatte sie sich diese blöde Nachtschicht ausgesucht, in der Hoffnung, dass diese hochnäsigen Yankees ihr viel Trinkgeld geben würden. Oh, welch ein Irrtum.

    Das Big Wyoming Steakhouse in Sheridan sah mit jedem Tag verlockender aus.

    Ich sollte es einfach mal ausprobieren. Vielleicht gehe ich morgen nach Big Horn mit den Welpen hin und reiche meine Bewerbung ein. Es kann nicht schaden, es einfach zu versuchen.

    Die Entscheidung war gefallen, sie drehte das Radio auf und begann, zu einem Klassiker von Alan Jackson zu grooven: „Don't Rock the Jukebox".

    In diesem Moment bemerkte sie die Scheinwerfer in ihrem Rückspiegel. Sie waren allerdings meilenweit entfernt, so weit, dass die beiden Lichter zu einem winzigen Punkt verschmolzen.

    Das war nicht beunruhigend. Schließlich war sie auf der Interstate. Natürlich würde sie anderen Autos begegnen. Nicht vielen, aber ein paar vereinzelten. Sie ignorierte die Scheinwerfer, richtete ihre Augen auf die Straße und sang lauter.

    Aber als sie das nächste Mal in den Spiegel schaute, waren die Lichter viel näher. Wahrscheinlich nur eine halbe Meile oder so hinter ihr.

    Meine Güte, der rast ja richtig. Oder fahre ich zu langsam?

    Sie senkte ihren Blick auf die Geschwindigkeitsanzeige. Das Tempolimit lag hier bei 130, und sie fuhr 140. Sie konnte den alten Chevy-Truck, ein Relikt ihres Vaters, nicht mehr beanspruchen, sonst würde das Getriebe wahrscheinlich versagen.

    Aber dieser Verrückte musste mindestens 160 draufhaben. Wenn nicht sogar 180, er holte ziemlich schnell auf.

    Sie packte das Lenkrad fester und zwang sich, normal zu atmen. Wie von selbst wich sie auf die rechte Spur aus. Sie würde einfach das tun, was ihr Daddy ihr immer gesagt hatte: Fahr rechts ran. Sollen die Irren doch gegen einen Baum fahren, wenn sie unbedingt wollen. Das ist nicht dein Problem.

    Doch dann blendeten die Lichter in ihrem Rückspiegel sie.

    Er war ihr dicht auf den Fersen. So nah, dass sie sich auf den Aufprall vorbereitete.

    „Was zum Teufel?, stöhnte sie, kurbelte das Fenster herunter und streckte die Hand aus, um zu gestikulieren, dass er an ihr vorbeifahren sollte. „Überhol mich, Kumpel. Brauchst du eine Einladung?

    Nichts passierte. Der Truck – sie konnte sehen, dass es ein Pick-Up war, aber ein großer, denn seine Scheinwerfer leuchteten direkt in ihre Heckscheibe – schlingerte heftig auf der Fahrbahn hin und her, weigerte sich aber, zu überholen.

    Sie schnappte nach Luft. Wahrscheinlich war es einer von diesen verdammten Yanks. Hier draußen gab es viele Stadtmenschen, die wegen der weiten Landschaft hierherzogen und glaubten, die Straße gehöre ihnen. Kein einziger von ihnen wusste, wie man fährt.

    „Hey, komm runter, Mann! Hast du etwa Angst, auf der Überholspur zu fahren? Idiot!, murmelte sie vor sich hin und schüttelte den Kopf. „Was zum Teufel will er von mir?

    Sie tat genau das, was ihr Vater ihr beigebracht hatte. Sie ging vom Gas und verlangsamte ein wenig, wobei sie ihm immer noch zu verstehen gab, dass er sie überholen sollte.

    Als das nicht klappte, schaute sie auf die Kilometerangaben. Bis zur nächsten Ausfahrt waren es noch mindestens zwei Kilometer. Wenn sie es bis dorthin schaffte, konnte sie vielleicht abfahren, und er würde weiterfahren und sie in Ruhe lassen.

    Lila blinzelte, kniff wegen des grellen Lichts, das von ihrem Spiegel reflektiert wurde, die Augen zusammen und versuchte, etwas von dem Mann hinter dem Steuer zu erkennen. Alles, was sie sehen konnte, waren zwei dicke Hände mit dicken Knöcheln, die das Lenkrad umklammerten. Darüber hinaus eine große Gestalt im Schatten. Es hätte jeder sein können.

    Sie verlangsamte ihr Tempo noch mehr, in der Hoffnung, der Mann würde endlich verstehen, was sie von ihm wollte.

    Das tat er. Er wich scharf nach links aus, und sie seufzte erleichtert auf.

    An dieser Stelle hätte Ace dem Kerl den Finger gezeigt.

    Aber sie wusste es besser. Lila hatte in den Nachrichten von viel zu vielen Fällen von Verkehrsrowdytum gelesen, und sie wollte nicht zu diesen Statistiken gehören. Sie wollte, dass das alles aufhörte. Und zwar sofort.

    Schon gut, schon gut. Schau einfach geradeaus, wenn er vorbeifährt. Und dann kann er so schnell fahren, wie er will, weg von dir.

    Sie umklammerte das Lenkrad und tat genau das, starrte auf die lange, dunkle Straße vor ihr, während der Truck neben ihr auf die Überholspur fuhr. Sie versuchte, sich auf den Takt der Musik zu konzentrieren, aber sie konnte nicht umhin, sich mental die Merkmale des Trucks zu notieren. Er war grau und relativ schön.

    Eine Schande, dass sein idiotischer Besitzer ihn wahrscheinlich durch seine rücksichtslose Fahrweise zu Schrott fahren würde.

    Aus irgendeinem Grund schien er jedoch Schwierigkeiten zu haben, sie zu überholen. Sie wurde noch langsamer und schaute auf den Tacho. Sie fuhr jetzt nur noch hundert.

    Und er auch.

    Jetzt fuhren sie praktisch im Schneckentempo nebeneinander her. Sie beschleunigte. Er zog mit ihr gleich. Sie wurde langsamer. Er tat dasselbe.

    „Was zum …?", murmelte sie und kaute auf ihrer Lippe.

    Sie war sich vage bewusst, dass das dunkel getönte Fenster auf der Beifahrerseite des Trucks heruntergefahren wurde. Er flehte sie geradezu an, in seine Richtung zu schauen.

    Nein, das tust du nicht, sagte eine Stimme in ihr. Aber sie konnte es nicht verhindern.

    Widerwillig glitt ihr Blick nach links, und es geschah etwas Seltsames. Sie wünschte sich sofort, sie hätte nicht hingesehen, und doch konnte sie nicht aufhören zu schauen.

    In der verdunkelten Fahrerkabine des Trucks sah sie ein furchterregendes Gesicht mit einem psychotischen Grinsen und wilden Augen. Zuerst dachte sie, es sei eine Halloween–Maske und der Mann wolle sie erschrecken. Aber die Augen waren zu real. Augen, die sagten: Du gehörst mir.

    Ein kalter Schauer der Angst lief ihr den Rücken hinunter. Ein einziger Gedanke setzte sich in ihrem Kopf fest. Ich muss hier weg.

    Sie trat aufs Gaspedal.

    Bevor sie jedoch an ihm vorbeikommen konnte, sah sie, wie er plötzlich das Lenkrad nach rechts riss.

    Ein unangenehmes Knirschen von Metall ertönte, und plötzlich geriet ihr Auto ins Schleudern. Sie versuchte dagegen zu lenken, auf die Bremse zu treten, aber das machte alles nur noch schlimmer. Bei dieser Geschwindigkeit verlor sie schnell die Kontrolle über den Wagen, der sich gegen ihren Willen wehrte und in eine Richtung fuhr, die sie nicht beabsichtigt hatte. Sie steuerte geradewegs auf den Seitenstreifen zu. Sie versuchte erneut gegenzulenken, geriet noch mehr ins Schlingern, trat auf die Bremse und versuchte, wieder auf die Straße zu kommen, aber es ging alles so schnell. Das Lenkrad drehte sich unter ihren Händen, unkontrolliert, und die Reifen unter ihr quietschten wie ein angsterfülltes Schwein. Um sie herum begann die Welt zu verschwimmen.

    Als sie sich wieder konzentrieren konnte, verlor sie die Schwerkraft. Sie schwebte in der Luft. Ihr Kopf schrammte an der Decke des Fahrerhauses entlang, und der Sicherheitsgurt schnitt ihr in die Schulter, als ihre weit aufgerissenen Augen die von den Scheinwerfern beleuchtete Böschung unter ihr erblickten.

    Sie hielt das Lenkrad fest umklammert, schloss die Augen und spannte sich an.

    Der Aufprall raubte ihr den Atem und das Nachbeben erschütterte durch jeden Zentimeter ihres Körpers. Die Windschutzscheibe zersplitterte, und scharfe Glassplitter zerfetzten ihre Haut. Das saugende Geräusch des sich entfaltenden Airbags rauschte in ihren Ohren und er drückte sie mit dem Rücken gegen die Kopfstütze. Sie schmeckte etwas Kalkiges und Erdiges, vermischt mit dem metallischen Geruch von Blut.

    Ihr Auto kam ruckelnd zum Stillstand. Ein Ping, Ping, Ping ertönte vom Armaturenbrett. Wahrscheinlich die verdammte Kontrollleuchte, die immer an war.

    Als sie zu sich kam, lag sie auf dem Airbag, die Schwerkraft zog sie nach unten, aber der Sicherheitsgurt hielt sie an Ort und Stelle.

    Sie tastete im Getränkehalter nach ihrem Handy, aber alles, was sie dort fand, waren ein paar Dollarscheine. Ihr Telefon war weg.

    Sie versuchte, den Airbag wegzuschieben. In der Fahrerkabine war es dunkel, bis auf das Licht eines einzigen Scheinwerfers, der in ihre Richtung schien. Ihre Sicht war verschwommen und in ihrem Gehirn herrschte ein einziges Chaos. Unfertige Gedanken schwirrten durch ihren Kopf – ich habe einen Unfall gehabt. Ich brauche Hilfe.

    Sie griff nach unten, zum Boden, und tastete auf dem Teppichboden nach ihrem Handy. Als sie es nicht finden konnte, tastete sie sich den Stoffgurt hinunter und fand mühsam den Knopf für die Gurtentriegelung an ihrer Hüfte. Als sie ihn drückte, gab ihr Körper nach und fiel auf den erschlaffenden Airbag, der sich auf das Armaturenbrett senkte. Das gab ihr ein paar Zentimeter mehr Spielraum, sodass ihre Fingerspitzen auf der Suche nach ihrem Handy über den Teppich kratzen konnten.

    In diesem Moment dachte sie nicht an den Mann mit dem boshaften Grinsen, der sie von der Straße gedrängt hatte.

    Nun, sie dachte, dass ein Idiot wie er nicht den Notruf wählen würde, also war er es nicht wert, darüber nachzudenken. Verdammt, das war Fahrerflucht.

    Sie hatte definitiv nicht erwartet, dass er nach dem Zusammenstoß an den Straßenrand gefahren war, nicht weit von der Stelle, an der sie von der Straße abgekommen war.

    Als die Tür aufgerissen wurde, hatte sie also jemand anderen erwartet. Einen vorbeifahrenden Reisenden vielleicht, der ihr zu Hilfe eilen und sie in Sicherheit bringen wollte.

    Sie hatte nicht erwartet, dass die Person hineingreifen, ihr langes Haar packen und sie aus dem Sitz zerren würde. Kaum bei Bewusstsein, spürte sie, wie sie in die kühle Nachtluft geschleppt und dann kurzerhand auf den harten Boden geworfen wurde.

    „Was …?", brachte sie heraus, während die Welt immer unschärfer wurde. Sie sah den dunklen Himmel. Sie spürte den harten Boden. Sie hatte Schmerzen. Überall hatte sie Schmerzen.

    Sie versuchte, sich in eine fötale Position zu rollen, aber dann packte er sie wieder an den Haaren und riss Strähnen aus ihrer Kopfhaut. Sie schrie auf, als er sie hinter sich herzog. Hoch. Die Böschung hinauf, in Richtung Highway.

    Lila sah die Reifen des Pick–Ups aus dem Augenwinkel. Sie kamen näher und näher. Der Schmerz verwandelte sich in Taubheit. Alles in ihrem Körper fühlte sich geschwollen an, besonders ihre Zunge und ihr Kopf. Sie schaffe es nicht, zu schreien oder auch nur ein Wort zu sagen.

    Er schleppte sie zum hinteren Teil des Trucks. Es war eine Erleichterung, als er ihr Haar losließ. Sie rollte sich auf dem harten Boden zusammen und starrte in den Sternenhimmel.

    Dann zog er etwas über sie und es wurde dunkel. Sie hörte das Klicken eines Schlosses.

    Eine Abdeckplane. Ace hatte sich immer so eine für seinen Pick-Up gewünscht.

    Kurz darauf sprang der Truck an, und der Motor unter ihr heulte auf. Sie spürte den Kies am Straßenrand, der unter den Reifen des Trucks knirschte, und schloss die Augen.

    Sie ließ sich vom Rhythmus des Truck–Motors forttragen.

    KAPITEL ZWEI

    Rylie Wolf saß im Konferenzraum der FBI–Außenstelle in South Dakota, den

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