Historische Gemarkungspläne
Durch das Gesetz über die Vornahme einer stückweisen Vermessung sämtlicher Liegenschaften des Großherzogtums Baden vom 26. März 1852 wurde die systematische Katastervermessung des gesamten Landes angeordnet und gemarkungsweise durchgeführt. Die Handrisse über die stückweise Aufnahme – je nach bebautem Bereich oder Feldlage in verschiedenen Maßstäben ausgeführt – wurden in sogenannten Gemarkungsatlanten zusammengeführt, die sich bis heute bei den zuständigen Vermessungsämtern befinden, wo sie weitergeführt wurden.
Einen Überblick über die jeweiligen Gemarkungen geben die jetzt online zur Verfügung stehenden Gemarkungsübersichtspläne, auf denen auch mehrere kleinere Gemarkungen erfasst sein können. War und ist die Katastervermessung zunächst wichtig für Steuereinnahmen, die Sicherung von Eigentumsgrenzen und den Liegenschaftsverkehr, spielen die Gemarkungsübersichtspläne für verschiedene historische Forschungsgebiete eine wichtige Rolle.
Im Vergleich mit älteren und jüngeren Karten und Luftbildern kann die Siedlungsentwicklung verfolgt oder die jeweilige Bodennutzung nachvollzogen werden. Auch zur Flurnamenforschung wurden und werden die Pläne herangezogen.
Die Gemarkungspläne sind über das Kartenmodul von LEO-BW als Themenlayer verfügbar. Dieser Dienst wird vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) in LEO-BW bereitgestellt. Sie finden die badischen Gemarkungspläne in der Ebenenauswahl des Kartenmoduls unter Themen/Historische Grenzen ab dem Maßstab 1:50.000. Derzeit sind die Gemarkungspläne noch nicht vollständig im Kartenmodul vorhanden, das Angebot wird aber schrittweise erweitert.
Auf unserer Hilfeseite erfahren Sie weitere Details zur Nutzung des Kartenmoduls. Wie bei den historischen Flurkarten lohnt es sich, die historischen Gemarkungspläne mit anderen Karten zu überlagern oder über den Menüpunkt „Kartenvergleich“ (Link) direkt mit anderen Karten zu kombinieren.