Das Spannungsverhältnis zwischen erster und dritter Person (bezüglich der Asymmetrie zwischen Selbst- und Fremdzuschreibungen), sowie, in letzter Zeit, zwischen erster und zweiter Person, hat schon einiges Interesse hervorgerufen. Die...
moreDas Spannungsverhältnis zwischen erster und dritter Person (bezüglich der Asymmetrie zwischen Selbst- und Fremdzuschreibungen), sowie, in letzter Zeit, zwischen erster und zweiter Person, hat schon einiges Interesse hervorgerufen. Die Forschung über Kollektive Intentionalität als Grundlage des Sozialen hat sich ebenfalls intensiv entwickelt. Aber die Besonderheiten des Wir-Sagens haben erstaunlicherweise noch wenig Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Von Norbert Elias' Soziologie der Pronomen und der Linguistik Émile Benvenistes ausgehend, werde ich drei verschiedene Modelle des Wir-Sagens herausarbeiten, die sich auf John Searle, Margaret Gilbert und Vincent Descombes Theorie der Wir-Intentionalität stützen und, für das letzte Modell plädieren.