Zurich Open Repository and
Archive
University of Zurich
University Library
Strickhofstrasse 39
CH-8057 Zurich
www.zora.uzh.ch
Year: 2019
Studie zur Aargauer Regierungsratsersatzwahl vom 20. Oktober 2019
Serdült, Uwe ; Milic, Thomas ; Brüggemann, Salim
Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich
ZORA URL: https://doi.org/10.5167/uzh-177310
Published Research Report
Published Version
Originally published at:
Serdült, Uwe; Milic, Thomas; Brüggemann, Salim (2019). Studie zur Aargauer Regierungsratsersatzwahl
vom 20. Oktober 2019. Aarau, Switzerland: Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA).
Uwe Serdült, Thomas Milic, Salim Brüggemann
FOKUSAargau
Studie zur Aargauer Regierungsratsersatzwahl
vom 20. Oktober 2019
FOKUS Aargau Nr. 3, November 2019
berichte.fokus.ag
www.zdaarau.ch
FOKUS Aargau Nr. 3
Inhaltsverzeichnis
1 Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
2
2 Die Ausgangslage
3
3 Die Meinungsbildung
4
3.1 Zeitpunkt des Wahlentscheids
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4 Der Wahlentscheid
4
6
4.1 Der Wahlentscheid nach politischen Merkmalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
4.1.1 Herkunft der Stimmen für die einzelnen Kandidierenden aufgrund der Parteienwahl anlässlich der Nationalratswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
4.1.2 Herkunft der Stimmen für die einzelnen Kandidierenden aufgrund der LinksRechts-Einstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
4.2 Problembewusstsein, Themen und Wahlentscheid . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
4.3 Der Wahlentscheid nach sozialen Merkmalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
4.3.1 Geschlecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
4.3.2 Altersgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
4.3.3 Einkommen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
4.3.4 Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
4.3.5 Konfession . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
5 Methodischer Steckbrief
13
5.1 Die Datenerhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
5.2 Die Stichprobe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
5.3 Die Gewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
5.4 Zur Inferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15
Abbildungsverzeichnis
17
Tabellenverzeichnis
18
Impressum
19
Dieses Dokument wurde zuletzt geändert am 19. November 2020. Die aktuellste Fassung ist unter folgendem Link erhältlich: fokus.ag/3/pdf_report/
Seite 1 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
1
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
Starker Links-rechts-Kontrast
Bei den Regierungsratsersatzwahlen wurden die Kandidierenden der SVP und SP, Jean-Pierre Gallati (35 % Stimmenanteil) und Yvonne Feri (25 %), am besten gewählt. Das lag unter anderem daran,
dass die Wählerschaften beider Parteien im Kanton Aargau gross genug sind und ihre Kandidatur
auch stark unterstützten. Den übrigen Kandidierenden reichte es nur zu Achtungserfolgen. Während sich Gallati auf der Links-rechts-Achse klar als ein Kandidat der Rechten profiliert hat, war
die Unterstützung von Feri deutlich im linken Lager angesiedelt. Im Mitte-Lager hatte im 1. Wahlgang Gallati die Nase vorn. Der Wahlentscheid war demnach wenig überraschend primär von der
Parteizugehörigkeit und der ideologischen Orientierung abhängig. Die allermeisten Wählenden
entschieden sich für die Kandidatin bzw. den Kandidaten der eigenen, bevorzugten Partei.
Problembewusstsein auch eine Frage von Links-rechts
Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten in dieser Umfrage auch angeben, was für sie persönlich
das wichtigste politische Problem der Schweiz darstellt. Die mit einigem Abstand wichtigsten drei
Problemkreise umfassen in dieser Reihenfolge: AHV und Altersvorsorge generell, Umweltschutz
und Klima sowie Gesundheitswesen und Krankenkassen. Da es bei dieser Ersatzwahl höchstwahrscheinlich darum geht, die Gesundheitsdirektion wieder neu zu besetzen, ist ein Blick auf die Problemeinschätzung der Befragten in diesem Bereich besonders von Interesse. Diejenigen, die das
Gesundheitswesen als wichtigste politische Herausforderung ansehen, gaben ihre Stimme eher
Kandidierenden des bürgerlichen und nicht des linken Lagers. Genauso verhält es sich bei der Altersvorsorge. Bei Befragten, die den Klimawandel und Umweltschutz als wichtigstes politisches
Problem der Schweiz erachten, waren die Präferenzen gerade umgekehrt. Sie wählten eher die
Kandidierenden von links, grün und grünliberal.
Alters- und Einkommensunterschiede
Soziale Unterschiede waren wie schon bei der Ständeratswahl weniger entscheidend. Dennoch finden sich ein paar bemerkenswerte Muster. Innerhalb der Altersgruppe der über 70-Jährigen fand
Jean-Pierre Gallati den stärksten Zuspruch. Im Vergleich zu seinem Stimmenanteil von 35 Prozent
ist er von dieser auch insgesamt an den Wahlen stark beteiligten Altersgruppe mit rund 44 Prozent
gewählt worden, am wenigsten stark bei den 18–29 Jährigen mit einem Anteil von 24 Prozent. Für
Yvonne Feri von der SP sieht die Beliebtheit innerhalb der Alterskategorien sehr ausgeglichen aus.
Ein Blick auf die getroffene Wahl der untersten beiden Einkommensviertel offenbart, dass JeanPierre Gallati (SVP) überdurchschnittlich oft beim untersten Viertel mit den tiefsten Einkommen
und Yvonne Feri (SP) beim zweituntersten Viertel Stimmen abholen konnten.
Seite 2 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
2
Die Ausgangslage
Gleichzeitig mit den National- und Ständeratswahlen fanden am 20. Oktober auch die Regierungsratsersatzwahlen statt, was die Medien dazu veranlasste, einen “Aargauer Super-Wahlsonntag”
auszurufen. Die Ersatzwahl war nötig, weil die Gesundheitsdirektorin Franziska Roth (SVP) Ende
Juli aus dem Regierungsrat zurückgetreten war1 . Für den frei werdenden Sitz kandidierten drei
Kandidatinnen und drei Kandidaten aus allen grösseren Parteien ausser der CVP: Yvonne Feri (SP),
die im zweiten Wahlgang der letzten Gesamterneuerungswahlen Franziska Roth noch unterlegen
war, Doris Aebi (glp), Jeanine Glarner (FDP), Jean-Pierre Gallati (SVP), Pius Lischer (Neue Bundesverfassung) und Severin Lüscher (Grüne) stellten sich der Wahl.
Wie im Vorfeld erwartet, erzielte keiner der Kandidierenden das erforderliche absolute Mehr, das
bei 91’012 Stimmen lag. Diesem kam Jean-Pierre Gallati mit 63’380 Stimmen noch am nächsten. Etwas eingänglicher als die Anzahl erreichter Stimmen ist der Anteil am Total aller gültigen Wahlzettel: Demnach stand Jean-Pierre Gallatis Name auf knapp 35 Prozent aller gültigen Wahlzettel. Auf
dem zweiten Platz lag Yvonne Feri: Rund ein Viertel (24.6 %) aller gültig Teilnehmenden schrieben
ihren Namen auf den Wahlzettel. Jeanine Glarner lag nochmals 10 Prozentpunkte (15.3 %) hinter
Yvonne Feri. Doris Aebi (12 %) und Severin Lüscher (11.1 %) folgten auf den Plätzen vier und fünf.
Pius Lischer kam auf etwa ein Prozent aller Stimmen. Die Stimmbeteiligung (43.9 %) fiel für eine
kantonale Regierungswahl hoch aus. So betrug die Teilnahme bei der letzten Gesamterneuerungswahl vom 23. Oktober 2016 lediglich 32.4 Prozent. Natürlich darf getrost davon ausgegangen werden, dass der Grund der vergleichsweise hohen Beteiligung am kantonalen Urnengang vom 20.
Oktober 2019 in erster Linie an den gleichzeitig stattfindenden National- und Ständeratswahlen
lag. Insbesondere die Wahl der grossen Parlamentskammer dürfte viele jener Wahlberechtigten,
die kantonalen Wahlen üblicherweise fernbleiben, motiviert haben, am Urnengang teilzunehmen
– und dabei ihre Stimme auch gleich bei den Regierungsratsersatzwahlen abzugeben.
Zum zweiten Wahlgang vom 24. November 2019 treten nur noch Jean-Pierre Gallati (SVP) und
Yvonne Feri (SP) an. Im Wahlkampf stehen aufgrund des frei werdenden Departements besonders
das Gesundheitswesen mit aktuellen Themen wie der Spitalplanung und den Krankenkassenprämien aber auch Fragen des Asylwesens im Zentrum – wobei letztere etwas in den Hintergund traten.
Es geht also nach dem vorzeitigen Abgang von Franziska Roth darum, ob die SVP ihren 2016 dazugewonnenen Sitz in der Aargauer Regierung halten kann, oder ob sie ihn wieder an die Linke
abgeben muss.
1
Zuvor war Franziska Roth aus der SVP ausgetreten.
Seite 3 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
3
3.1
Die Meinungsbildung
Zeitpunkt des Wahlentscheids
Mit der Abfrage des Zeitpunkts für den Wahlentscheid lässt sich etwas darüber aussagen, ob während der aktivsten Phase der Wahlkampagne zumindest potentiell durch Werbemassnahmen noch
Einfluss auf den Ausgang der Wahl genommen werden kann. Unsere Auswertungen zeigen, dass
zwei Drittel der Befragten sich schon einige Wochen vor den Wahlen (36 %) oder gar von Beginn
weg (24 %) darüber im Klaren waren, für welchen Kandidierenden sie ihre Stimme abgeben würden. Zu fast zwei Dritteln waren die Meinungen also bereits gemacht. Erst einige Tage vor den
Wahlen (23 %) oder gar im letzten Moment (13 %) entschied sich ergo das letzte Drittel und war
somit überhaupt noch empfänglich für Kampagnenaktivitäten (was selbstverständlich nicht heissen will, dass dieses Drittel direkt beinflussbar wäre). Wenig erstaunlich waren jene, die sich erst
spät entschieden, jüngere Wahlberechtigte: Fast ein Viertel (22 %) der 18–29-Jährigen fasste den
Wahlentschluss erst im letzten Moment, während bei den über 70-Jährigen dieser Wert bei lediglich 5 Prozent lag. Ältere Wahlberechtigte sind erfahrene Urnengängerinnen und -gänger, die mit
dem Wahlprozedere vertraut sind und wahrscheinlich auch eine stabile Parteipräferenz aufweisen. Interessant, wenn auch nicht weiter erstaunlich, ist zudem Folgendes: Für CVP-Wählende war
es mangels eigener Kandidatur zu Beginn der Kampagne nicht klar, wem sie ihre Stimme geben
würden. Sie haben sich im Vergleich zu den anderen Parteigängerinnen und -gängern erst etwas
später dafür entschieden, wem sie ihre Stimme geben wollen.
Regierungsratsersatzwahl
Ständeratswahl
Nationalratswahl
25 %
(415)
3%
(54)
36 %
(611)
30 %
(506)
2%
(42)
37 %
(621)
49 %
(825)
1%
(22)
0%
23 %
(393)
20 %
40 %
21 %
(349)
30 %
(514)
60 %
weiss nicht mehr
es ist immer klar gewesen
einige Wochen vor den Wahlen
einige Tage vor den Wahlen
13 %
(216)
80 %
13 %
(212)
10 %
(171)
7%
(116)
100 %
im letzten Moment
Abbildung 1: Entscheidzeitpunkt der Teilnehmenden (n = 1’688)
Vergleicht man die Entscheidzeitpunkte der drei Wahlen miteinander, so fällt auf, dass der Entscheid zur Regierungsratsersatzwahl später fiel als die Entscheide zu den anderen beiden eidgenössischen Wahlen. Das leuchtet bei den Nationalratswahlen sofort ein, denn die Wahlberechtigten haben oftmals stabile Parteipräferenzen, wenn nicht gar eine regelrechte affektive Bindung an
eine Partei (Parteiidentifikation). Für diese Wahlberechtigte ist die Wahl einer Partei blosse Formsache und primär eine Demonstration von (Partei-)Loyalität. Die Wahl einzelner Kandidatinnen oder
Seite 4 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
Kandidaten fällt da doch etwas schwerer – und offenbar nahm diese Meinungsbildung zudem bei
den Regierungsersatzwahlen mehr Zeit in Anspruch als bei den Ständeratswahlen. Wahrscheinlich ist dies einerseits auf die Struktur der Entscheidsituation (bloss ein Sitz bei Regierungsratsersatzwahl vs. zwei Sitze bei Ständeratswahlen) und andererseits auf den tendenziell geringeren
Bekanntheitsgrad der Regierungsratskandidierenden zurückzuführen.
Wenn wir den Entscheid nach (rückerinntertem)2 Entscheidzeitpunkt aufschlüsseln, so stellen wir
fest, dass sich im Verlaufe des Wahlkampfes nicht allzu viel geändert hat. Der Linienverlauf in der
Grafik beibt weitgehend parallel. Jean-Pierre Gallati konnte in der ersten und zweiten Phase am
stärksten von allen zulegen. Für Yvonne Feri und Doris Aebi ist ersichtlich, dass sie im Vergleich
zu den anderen Kandidierenden in der letzten Phase des Wahlkampfes noch etwas Boden gut
gemacht haben, jedoch nie in die Nähe von Jean-Pierre Gallati kamen.
Abbildung 2: Stimmenanteile, kumuliert und nach Entscheidzeitpunkt (in % der Teilnehmenden,
n=1’567)
2
Die Angabe des Entscheidzeitpunktes ist mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen. Abgesehen von jenen, die schon von
Beginn weg wussten, wie sie wählen werden, werden viele Wählenden sich nicht an den exakten Zeitpunkt erinnern, an
dem sie den inneren Entschluss fassten, eine Kandidatur zu wählen.
Seite 5 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
4
Der Wahlentscheid
Die nachfolgend ausgewiesenen Anteilswerte für die einzelnen Kandidaten beziehen sich stets auf
das Total aller gültigen Wahlzettel. Wir weisen diesen Anteilswert aus, weil er eine leicht einzuordnende Grösse darstellt. Gallati (SVP) erzielte beispielsweise 63’830 Stimmen. Dies entspricht einem
Anteil von rund 35 Prozent aller gültigen Wahlzettel. Demnach haben rund 35 Prozent aller (gültig)
Teilnehmenden seinen Namen auf den Wahlzettel geschrieben. Diese Grösse kann leichter eingeordnet werden als die blosse Anzahl Kandidatenstimmen, weshalb wir in der Folge stets diese
Anteilswerte ausweisen.
4.1
4.1.1
Der Wahlentscheid nach politischen Merkmalen
Herkunft der Stimmen für die einzelnen Kandidierenden aufgrund der Parteienwahl
anlässlich der Nationalratswahl
Aufgrund der hohen Zahl an Kandidierenden war bereits früh klar, dass es schwierig werden würde,
in der ersten Runde das absolute Mehr zu erreichen. Dieses Ziel konnte nur erreichen, wer möglichst viele parteiübergreifende Stimmen auf sich zog. Solche parteiübergreifende Stimmen können aus unterscheidlichen Gründen erfolgen: Wegen ideologischer Nähe zur portierenden Partei,
weil die Persönlichkeit der bzw. des Kandidierenden überzeugte, weil es aus taktischen Gründen
opportun war oder weil die bevorzugte Partei keinen eigenen Kandidaten portierte.
Geschlossen wählten insbesondere die SVP-Wählenden:3 Sie unterstützen ihren Kandidaten JeanPierre Gallati mit 87 Prozent. Nebst der BDP und EDU erhielt Gallati auch Stimmen von FDP sowie
CVP (25 % bzw. 14 %).4 Yvonne Feri (SP) erhielt ebenfalls von ihrer eigenen Partei die meisten Stimmen (81 %). Wie erwartet kamen auch von den Grünen reichlich Stimmen hinzu (Anteil Feri bei
den Grünen-Wählenden: 41 %), wohl um die Stimmen aus dem linken Lager auf die Kandidierende
mit den höchsten Chancen zu bündeln. Aber auch 25 Prozent der Stimmen der CVP-Wählenden
gingen an die SP-Kandidatin. Die weiteren parteifremden Stimmen sind auch hier aufgrund der
absoluten Zahlen, die dahinter stehen, von geringer Bedeutung für das Endergebnis. Feri holte
demnach mit Ausnahme der FDP und der EDU (und natürlich der SVP selbst) überall mehr Stimmen als Gallati. Aber für das Endergebnis zählt natürlich auch die Grösse einer Parteiwählerschaft.
Die SVP und die FDP machen indessen fast die Hälfte des Elektorats (45 %) aus – und bei diesen
beiden Wählerschaften lag Gallati klar vorne. Blickt man genauer auf die SP-Wählerschaft, so sind
keine sachpolitischen Gründe erkennbar dafür, dass doch etwa ein Fünftel von der Parteiempfeh-
3
Der Begriff der Wählerin bzw. des Wählers ist wegen der Panaschiermöglichkeit ein etwas unscharfes Konzept in der
Schweizer Wahlforschung. Im Prinzip kann man gleichzeitig Wählerin und Wähler mehrerer Parteien sein, dann nämlich, wenn man panaschiert. Wenn wir in diesem Beitrag von Wählenden, Wählerschaft oder Anhängerschaft sprechen,
so meinen wir jene Befragten, die an der gleichzeitig stattfindenden Nationalratswahl von der betreffenden Partei die
meisten Kandidatinnen bzw. Kandidaten wählten. Also wenn beispielsweise die Rede davon ist, dass 25 Prozent der FDPWählenden Jean-Pierre Gallati wählten, so ist damit streng genommen gemeint, dass 25 Prozent jener, die bei den gleichzeitig stattfindenden Nationalratswahlen, die meisten Kandidaten aus den mit der FDP (unter-)verbundenen Listen wählten und gleichzeitig auch an den Regierungsratswahlen teilnahmen, Jean-Pierre Gallati wählten.
4
Diese Werte sind stets so zu lesen, dass beispielsweise der Anteil jener, die Gallati wählten, innerhalb der FDP 25 und
innerhalb der CVP 14 Prozent betrug.
Seite 6 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
lung abwich. Die Unterstützungswerte für Feri sind in allen Issue-Gruppen5 innerhalb der SP etwa
gleich hoch. Und es war auch nicht so, dass SP-Wählende, die sich selbst weit linksaussen einstufen, Feri als Vertreterin des Reformflügels der SP “abstraften”. Im Gegenteil, gerade dort (Werte 0,
1 und 2 auf der Links-Rechts-Skala) schnitt in unserer Stichprobe6 Feri besonders gut ab.
Hinter den beiden Spitzenkandidaten wurden die Stimmen breiter verteilt. So wählten nur noch
rund 52 Prozent der FDP-Wählenden ihre eigene Kandidatin Jeanine Glarner. Dieser Wert liegt
weit unter dem Wert, den beispielsweise Thierry Burkart (FDP) bei den Ständeratswahlen in der
eigenen Wählerschaft erzielte (93 %). Allerdings muss dabei beachtet werden, dass bei den Regierungsratsersatzwahlen bloss ein Sitz zu vergeben war, wohingegen bei den Ständeratswahlen zwei
Sitze besetzt werden mussten. Hat man aber zwei Stimmen zu vergeben, so liegt es beinahe auf
der Hand, die eine Stimme an die parteieigene Kandidatur zu geben. Bei lediglich einem zu vergebenden Sitz werden taktische Überlegungen wichtiger. Und diese haben vielleicht einige FDPWählende dazu bewogen, ihre Stimme dem im Vorfeld aussichtsreicheren SVP-Kandidierenden zu
geben. Eine gewisse Rolle spielte zudem das Alter: So wählten rund 80 Prozent der 18–29-jährigen
FDP-Wählenden die ehemalige Präsidentin der Jungfreisinningen Aargau, während dieser Anteil
bei den über 70-Jährigen bloss noch etwa die Hälfte davon (41 %) betrug. Das Geschlecht spielte hingegen keine Rolle bzw. nicht so, wie vielleicht erwartet wurde: FDP-Wähler schrieben Glarners Namen zu 57 und FDP-Wählerinnen zu 41 Prozent auf den Wahlzettel. Weitere nennenswerte
Stimmanteile an Glarner gingen schliesslich von Wählenden der CVP aus (Anteil Glarner bei den
CVP-Wählenden: 27 Prozent).
Doris Aebi (GLP) erzielte in der eigenen Parteiwählerschaft 61 Prozent und erhielt zudem noch
7 Prozent bei den FDP-Wählenden und 8 Prozent bei den Grünen. Severin Lüscher (Grüne) erzielte
in seiner eigenen Wählerschaft bloss 40 Prozent an Stimmen, während er bei der GLP 11 Prozent
und bei der SP und FDP ein Ergebnis von neun bzw. sechs Prozent machte.
4.1.2
Herkunft der Stimmen für die einzelnen Kandidierenden aufgrund der Links-RechtsEinstellung
Wenn die Wahlpräferenzen nach Links-Rechts-Einstufung aufgeschlüsselt werden, ist erkennbar,
wo im politischen Spektrum die einzelnen Kandidierenden am meisten Stimmen holten.7 So ist
in der untenstehenden Grafik deutlich zu erkennen, dass Jean-Pierre Gallati die grosse Mehrheit seiner Stimmen im rechten Lager holte. Rechtaussen betrug seine Unterstützungsquote
84 Prozent, im gemässig-rechten Lager 47 Prozent. Aber selbst in der politischen Mitte war er der
5
Mit Issue-Gruppen meinen wir in diesem Zusammenhang SP-Wählende, die bestimmte Themen (AHV, Umwelt,
Krankenkassen-Prämien, Europa, etc.) als das drängendste politische Problem angaben. Die Auswertung der Unterstützung Feris in diesen Gruppen liefert keinen Hinweis darauf, dass es spezielle Themen gab, die dazu bewogen, anstelle
Feris einen parteifremden Kandidierenden zu wählen.
6
Die Fallzahlen sind für solche Subgruppen klein und die daraus gezogenen Schlüsse demnach umso unsicherer. Auf
jeden Fall aber gibt es keine empirische Indizien, die auf ein “Abstrafen” hinweisen würden.
7
Grundlage für diese Klassifikation bildete die Links-Rechts-Selbsteinschätzung der Teilnehmenden. Diese konnten sich
auf einer Skala einordnen, die von 0 (linksaussen) bis 10 (rechtsaussen) reichte. Die Werte 0–2 wie auch 8–10 wurden
dabei zusammengezogen und bildeten das Linksaussen- (0–2) bzw. Rechtsaussen-Lager (8–10). Die Werte 3 und 4 bzw.
6 und 7 bildeten das gemässigt-linke bzw. gemässigt-rechte Lager. Wer sich genau in der Mitte (Wert 5) einstufte – und
eine relative Mehrheit aller Teilnehmenden tat dies – wurde der politischen Mitte zugeordnet.
Seite 7 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
1%
(7)
1%
(5)
0%
(1)
1%
(5)
5%
(27)
15 %
(21)
40 %
60 %
9%
(24)
81 %
(209)
20 %
2%
(3)
8%
(12)
41 %
(63)
41 %
(63)
SP oder JUSO
2%
(2)
80 %
Yvonne Feri (SP)
Severin Lüscher (Grüne)
jemand anderes (nicht nominiert)
Pius Lischer (Neue Bundesverfassung)
Doris Aebi (glp)
Jeanine Glarner (FDP)
10 %
(12)
61 %
(79)
1%
(1)
Grüne oder Junge Grüne
0%
24 %
(49)
1%
(1)
27 %
(40)
4%
(6)
21 %
(30)
11 %
(14)
16 %
(21)
glp oder Junge glp
8%
(11)
25 %
(37)
CVP
52 %
(107)
3%
(6)
7%
(14)
6%
(13)
8%
(16)
FDP oder Jungfreisinnige
3%
(17)
87 %
(435)
SVP oder Junge SVP
1%
(3)
1%
(2)
1%
(1)
3% 3%
(5) (5)
5%
(12)
2%
(4)
2%
(6)
100 %
Jean-Pierre Gallati (SVP)
Abbildung 3: Kandidatenstimmen nach NR-Parteiwahl (nur materiell Wählende, d. h. ohne Leerstimmen, n = 1’394)
beliebteste Kandidat. Links von der Mitte war er indessen chancenlos. Das Unterstützungsmuster
von Yvonne Feri (SP) ist praktisch spiegelverkehrt: Sie dominierte linksaussen (70 %), wenn auch
nicht im gleichen Masse wie Gallati rechtsaussen, was wohl an der linken Konkurrenz (Lüscher)
lag. Im gemässigt-linken Lager war sie Spitzenreiterin, aber in der politischen Mitte, lag sie –
wohlgemerkt unter den Bedingungen des ersten Wahlganges – hinter Gallati. Der politischen
Einordnung der FDP auf der Links-Rechts-Achse entsprechend, kamen die Stimmen für Jeanine
Glarner (FDP) vor allem von rechter Seite, aber im Gegensatz zu Jean-Pierre Gallati eher von
der gemässigten Rechten (28 Prozent Unterstützung) sowie zu einem geringeren Anteil aus der
Mitte (19 Prozent). Die Herkunft der Stimmen für Doris Aebi (glp) lässt erkennen, dass sie in
erster Linie als Mitte-Links Kandidatin gesehen wurde, was natürlich auch daran liegt, dass sich
die Aargauer glp-Wählenden in ihrer Mehrheit knapp links der Mitte einstufen. Severin Lüscher
(Grüne) konnte von der “grünen Welle” nur bedingt profitieren. Erstaunlich ist vor allem, dass sein
Anteil linksaussen, links und in der Mitte ähnlich gleich gross ist.
4.2
Problembewusstsein, Themen und Wahlentscheid
Analog zum bekannten Sorgenbaromenter einer Schweizer Grossbank8 haben wir abgefragt, welches als das wichtigste politische Problem erachtet wird, mit dem die Schweiz gegenwärtig konfrontiert wird. Befragte mussten sich hier für eine der Antwortoptionen entscheiden, Mehrfachantworten waren also nicht möglich. Die mit einigem Abstand wichtigsten drei Problemkreise betreffen
in dieser Reihenfolge: AHV und Altersvorsorge generell, Umweltschutz und Klima, sowie Gesundheitswesen und Krankenkassen. Da es bei dieser Regierungsratsersatzwahl voraussichtlich darum
8
Gemeint ist das Credit Suisse Sorgenbarometer, welches in regelmässigen Abständen vom Forschungsinstitut gfs.bern
durchgeführt wird und die Meinungen der Schweizer Bürgerinnen und Bürger zu politisch prioritären Problemen und
deren Entwicklungen erhebt. Vgl. de.wikipedia.org/wiki/Sorgenbarometer
Seite 8 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
1%1%
(2) (2)
85 %
(237)
2%
(4)
1%
(3)
1%
(3)
20 %
40 %
60 %
1%0%
(1) (1)
7%
(13)
0%
19 %
(34)
70 %
(128)
links aussen (0–2)
9%
(35)
2%
(7)
24 %
(88)
15 %
(57)
45 %
(169)
links (3–4)
31 %
(92)
1%
(3)
19 %
(56)
4%
(11)
14 %
(42)
13 %
(40)
18 %
(55)
Mitte (5)
48 %
(182)
0%
(1)
27 %
(105)
3%
(10)
9%
(34)
7%
(26)
6%
(24)
rechts (6–7)
1%
(3)
10 %
(28)
rechts aussen (8–10)
80 %
Yvonne Feri (SP)
Severin Lüscher (Grüne)
jemand anderes (nicht nominiert)
Pius Lischer (Neue Bundesverfassung)
Doris Aebi (glp)
Jeanine Glarner (FDP)
4%
(14)
1%
(2)
3%
(5)
100 %
Jean-Pierre Gallati (SVP)
Abbildung 4: Kandidatenstimmen nach ideologischen Blöcken (nur materiell Wählende, d. h. ohne
Leerstimmen, n = 1’516)
geht, die Gesundheitsdirektion neu zu besetzen, ist letzterer Problemkreis von besonderem Interesse.
35 %
(111)
8%
(24)
5%
(15)
43 %
(94)
40 %
0%
(1)
22 %
(65)
20 %
1%
(2)
3%
(8)
18 %
(40)
2%
(5)
9%
(19)
21 %
(47)
0%
6%
(13)
24 %
(72)
38 %
(112)
Umweltschutz/Klima
Gesundheit/Krankenkassen
1%
(3)
20 %
(61)
2%
(6)
13 %
(42)
7%
(22)
22 %
(68)
AHV/Altersvorsorge
60 %
80 %
Yvonne Feri (SP)
Severin Lüscher (Grüne)
jemand anderes (nicht nominiert)
Pius Lischer (Neue Bundesverfassung)
Doris Aebi (glp)
Jeanine Glarner (FDP)
100 %
Jean-Pierre Gallati (SVP)
Abbildung 5: Kandidatenstimmen nach Problemwahrnehmung (nur materiell Wählende, d. h. ohne
Leerstimmen, n = 831)
Wenn wir abtesten, bei welchem Problemkreis Wählende welchem Kandidierenden die Stimme
geben, zeigt sich folgendes Bild: Diejenigen, die die AHV als wichtigstes Problem der Schweiz angegeben haben, wählten zu 35 Prozent Jean-Pierre Gallati und dann mit 22 Prozent Yvonne Feri.
Da diese Werte jedoch auch ziemlich genau dem Wahlergebnis der beiden in Prozent entsprechen, müssen wir davon ausgehen, dass Befragte mit dieser Problemwahrnehmung so oder so
den entsprechenden Kandidierenden gewählt hätten. Innerhalb des Stichprobenfehlers fällt bei
der AHV-Frage lediglich Jeanine Glarner auf, die mit 19 Prozent überdurchscnittlich oft von denjenigen gewählt wurde, die die Altersvorsorge als vordringlichstes Problem der Schweiz empfinden.
Das hat wohl damit zu tun, dass sich die FDP für ein höheres, aber auch flexibleres Pensionsalter
einsetzt.
Beim zweitwichtigsten Problem, dem Umweltschutz und Klimafragen, folgt der Wahlentscheid
sehr deutlich dem Links-Rechts-Schema, wobei die Vertreter der bürgerlichen Parteien SVP und
Seite 9 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
FDP mit nur 6 respektive 7 Prozent weit unterdurchschnittlich gewählt werden. Yvonne Feri von
der SP (37 Prozent) sowie die beiden grünen Kandidierenden Severin Lüscher (Grüne, 25 Prozent)
und Doris Aebi (glp, 21 Prozent) kommen hier deutlich über ihren eigentlichen Stimmenanteil zu
liegen. Dies hat aber mutmasslich mehr mit der Parteifarbe als mit Kompetenzvermutungen zu
tun.
Aufgrund der Neubesetzung des Gesundheitsdepartementes kommt dem als drittwichtigsten genannten Problem, dem Gesundheitswesen mit den Krankenkassen, für die Regierungsratswahl am
meisten praktische Relevanz zu. Hier ist auffällig, dass Jean-Pierre Gallati (SVP) mit 43 Prozent stark
Stimmen auf sich ziehen kann. Auch Jeanine Glarner von der FDP kommt mit 18 Prozent über ihren
eigentlichen Stimmenanteil zu stehen. Die Kandidierenden aus dem links-grünen Lager punkten
hier eher unterdurchschnittlich (Feri 21 Prozent, Aebi 8 Prozent, Lüscher 6 Prozent). Diejenigen, die
den Themenkreis Gesundheitswesen als wichtigstes politisches Problem ansehen, gaben demnach
ihre Stimme eher Kandidierenden des bürgerlichen und nicht des linken Lagers.
4.3
Der Wahlentscheid nach sozialen Merkmalen
Wie haben einzelne Merkmalsgruppen bei den Regierungsratswahlen gewählt? Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass sich bei einer gleichzeitigen Betrachtung des Einflusses von politischen und
soziodemografischen Merkmalen (multiple Regression) auf den Wahlentscheid die ersteren – primär die Parteipräferenz, aber auch die Links-Rechts-Selbsteinstufung – in aller Regel als die deutlich wichtigeren Bestimmungsgründe erweisen. Mit anderen Worten: Entscheidend für die Wahl
war die Parteizugehörigkeit der Kandidatinnen und Kandidaten. Soziale Merkmale waren bestensfalls von sekundärer Bedeutung. Trotzdem ergeben sich teilweise erhebliche Unterschiede in der
Wahlpräferenz zwischen den Merkmalsgruppen. Aber sie kommen in aller Regel deshalb zustande,
weil sich dieselben Differenzen schon bei der Parteiwahl zeigten.
4.3.1
Geschlecht
Die Geschlechterunterschiede sind im Vergleich aller Kandidierenden nicht sehr stark ausgeprägt.
Tendenziell besser gewählt von Männern wurden Jean-Pierre Gallati (SVP) und Jeanine Glarner
(FDP). Besser bei Frauen haben Yvonne Feri (SP) und Severin Lüscher (Grüne) abgeschnitten. Bei
Doris Aebi (glp) ist das Verhältnis zwischen Wählern und Wählerinnen ausgeglichen.
4.3.2
Altersgruppen
Innerhalb der Altersgruppe der über 70-Jährigen fand Jean-Pierre Gallati von der SVP den stärksten Zuspruch (43 %). Auch bei den 60–69-Jährigen erzielte Gallati das beste Resultat aller Kandidierenden. Das ist keine blosse Randnotiz, denn diese beiden Altersklassen weisen üblicherweise die
höchsten Beteiligungsquoten auf. Für Yvonne Feri sieht die Beliebtheit innerhalb der Alterskategorien sehr ausgeglichen aus. Keine der Kategorien sticht hier besonders hervor. Für die drei übrigen
Kandidierenden besteht bezüglich Alter eher die Tendenz, bei den jüngeren Generationen leicht
Seite 10 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
besser abzuschneiden als bei den älteren. Das trifft vor allem auf Doris Aebi und Jeanine Glarner
zu.
4.3.3
Einkommen
Für das angegebene Haushaltseinkommen der Befragten errechneten wir zur besseren Vergleichbarkeit das monatliche Bruttoäquivalenzeinkommen9 unter Einbezug der Haushaltsgrösse und
teilten dieses anhand der beiden empirischen Quartile in vier gleich grosse Gruppen auf: Vom
untersten zum obersten Einkommensviertel. Ein Blick auf die getroffene Wahl der untersten beiden Einkommensviertel offenbart, dass Jean-Pierre Gallati überdurchschnittlich oft beim untersten Viertel, also bei den Wählenden mit dem tiefsten Äquivalenzeinkommen und Yvonne Feri beim
zweituntersten Viertel Stimmen abholen konnten. Während Severin Lüscher in allen Einkommensschichten gleichmässig abschneidet, schneiden die Vertreterinnen der FDP und glp in den höheren
Einkommensvierteln leicht überdurchschnittlich ab.
Angemerkt sei hier noch, dass Yvonne Feri als einzige Kandidierende von Befragten, die zur Miete
leben, leicht überdurchschnittlich öfter gewählt wurde, als von solchen mit Wohneigentum.
4.3.4
Bildung
Bei der abgeschlossenen Ausbildung finden wir bezüglich der erzielten Wahlanteile Muster, die bereits aus der allgemeinen Wahlforschung in der Schweiz bekannt sind. So erzielen die Vertreterin
der SP, Yvonne Feri, und die glp-Kandidatin Doris Aebi überdurchschnittlich hohe Stimmenanteile
bei Befragten mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss, während Gallati ausserdordentlich
gut bei bei Befragten mit Berufslehre punktete. Bei den übrigen Kandidierenden sind die Unterschiede über die Bildungsabschlüsse hinweg weniger ausgeprägt, aber auch bei ihnen besteht
eine gewisse Tendenz besser bei Befragten mit akademischen Abschlüssen abzuschneiden, als
bei solchen mit Berufslehre.
4.3.5
Konfession
Betreffend Konfession fällt lediglich auf, dass Jean-Pierre Gallati (SVP) leicht überdurchschnittlich
Stimmen von Befragten mit katholischem Glauben und unterdurchschnittlich von Konfessionsfreien erhält. Yvonne Feri (SP) wird im Vergleich zu ihrem kantonsweiten Stimmenanteil etwas stärker
von Konfessionsfreien berücksichtigt und wird angeilsmässig ausgeglichen von Protestanten und
Katholiken gewählt. Bei den übrigen Kandidierenden fällt vor allem Severin Lüscher (Grüne) mit
tiefen Werten bei katholischen Wählenden auf. Weiter finden sich bezüglich Konfession keine Auffälligkeiten.
9
Dabei kam die Berechnungsmethode gemäss der OECD-Quadratwurzel-Skala zur Anwendung, welche modernen Familienverhältnissen am ehesten Rechnung trägt. Vgl. de.wikipedia.org/wiki/OECD-Skala
Seite 11 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
35 %
(112)
33 %
(68)
32 %
(50)
25 %
(43)
41 %
(25)
16 %
(74)
16 %
(94)
11 %
(48)
1%
(6)
6%
(3)
13 %
(55)
10 %
(4)
2%
(1)
35 %
(208)
8%
(4)
30 %
(78)
25 %
(75)
32 %
(134)
15 %
(64)
1%
(5)
8%
(34)
12 %
(49)
29 %
(121)
2%
(8)
32 %
(14)
20 %
(61)
1%
(2)
30 %
(125)
17 %
(45)
1%
(2)
39 %
(186)
16 %
(48)
12 %
(36)
24 %
(74)
45 %
(161)
9%
(31)
11 %
(40)
9%
(31)
24 %
(86)
20 %
33 %
(143)
9%
(6)
12 %
(70)
3%
(11)
40 %
20 %
(91)
49 %
(275)
15 %
(40)
12 %
(32)
25 %
(66)
1%
(3)
35 %
(108)
15 %
(67)
8%
(5)
1%
(1)
1%
(3)
2%
(7)
18 %
(82)
12 %
(69)
42 %
(19)
2%
(6)
43 %
(165)
14 %
(60)
13 %
(53)
andere
39 %
(324)
1%
(9)
31 %
(217)
12 %
(72)
19 %
(33)
16 %
(72)
1%
(6)
13 %
(60)
0%
(1)
29 %
(120)
zweites
Einkommensviertel
15 %
(24)
keine/
konfessionslos
2%
(10)
13 %
(26)
23 %
(133)
1%
(3)
1%
(3)
15 %
(9)
7%
(35)
13 %
(43)
1%
(1)
8%
(45)
0%
(1)
12 %
(85)
3%
(13)
14 %
(43)
3%
(14)
17 %
(29)
protestantisch/
reformiert/
evangelisch
0%
14 %
(22)
7%
(38)
14 %
(28)
23 %
(110)
unterstes
Einkommensviertel
1%
(1)
13 %
(60)
26 %
(15)
katholisch/
christkatholisch/
altkatholisch
drittes
Einkommensviertel
1%
(2)
3%
(6)
13 %
(56)
22 %
(122)
kein Abschluss,
obligatorische Schule
oberstes
Einkommensviertel
13 %
(43)
12 %
(25)
22 %
(97)
11 %
(33)
10 %
(32)
24 %
(41)
Berufslehre,
Handelsdiplom
0%
(1)
32 %
(146)
Fachhochschule,
Universität, ETH
Maturität,
Diplom-/Fachmittelschule,
höhere Berufsbildung
2%
(5)
3%
(4)
13 %
(22)
24 %
(37)
18–29 Jahre
1%
(3)
1%
(4)
3%
(6)
11 %
(18)
24 %
(50)
30–39 Jahre
1%
(2)
11 %
(33)
27 %
(89)
40–49 Jahre
17 %
(140)
9%
(34)
27 %
(84)
50–59 Jahre
2%
(6)
15 %
(56)
9%
(73)
22 %
(83)
60–69 Jahre
1%
(6)
9%
(33)
22 %
(180)
70+ Jahre
1%
(12)
1%
(5)
12 %
(100)
männlich
3%
(19)
12 %
(88)
13 %
(89)
29 %
(203)
weiblich
60 %
80 %
Yvonne Feri (SP)
Severin Lüscher (Grüne)
jemand anderes (nicht nominiert)
Pius Lischer (Neue Bundesverfassung)
Doris Aebi (glp)
Jeanine Glarner (FDP)
100 %
Jean-Pierre Gallati (SVP)
Abbildung 6: Kandidatenstimmen nach ausgewählten soziodemografischen Merkmalen (nur materiell Wählende, d. h. ohne Leerstimmen, n = 1’341–1’547)
Seite 12 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
5
Methodischer Steckbrief
5.1
Die Datenerhebung
Als Auswahlrahmen der vorliegenden Erhebung diente das kantonale Einwohnerregister (ERS) des
Kantons Aargau. Statistik Aargau zog aus dieser vollständigen Liste der Grundgesamtheit aller kantonalen Wahlberechtigten eine Zufallsstichprobe von 10’000 Zielpersonen. Durch dieses Vorgehen
wird in einem ersten Schritt (Auswahlrahmen) eine lückenlose Abdeckung der Zielpopulation (Aargauer Stimmberechtigte) gewährleistet. Die Zielpersonen erhielten ein Einladungsschreiben per
Post, welches einen Zugangscode für den Online-Fragebogen enthielt. Daneben lag dem Schreiben auch ein gedruckter Fragebogen bei. Die Zielpersonen hatten somit die Wahl zwischen dem
Ausfüllen eines digitalen Fragebogens übers Internet und eines klassischen Fragebogens mit Stift
und Papier.
5.2
Die Stichprobe
Die Nettostichprobe umfasst insgesamt 2146 Befragte, wovon etwa eine Hälfte den PrintFragebogen (n = 758) und die andere Hälfte den Online-Fragebogen (n = 1388) ausfüllte. Die
nachfolgende Tabelle informiert über die Ausschöpfungsquote. Die mittlere Befragungsdauer
der Online-Erhebung betrug 20 Minuten. Die am Urnengang Teilnehmenden sind bei politischen
Nachbefragungen üblicherweise übervertreten. Auch in der vorliegenden Studie betrug die
Differenz zwischen der tatsächlichen und der in der Umfrage erhobenen Partizipationsquote 32.9
Prozentpunkte. Die Differenz bezüglich des Wahlentscheides ist indessen deutlich geringer. Die
grösste Differenz zwischen (ungewichtetem) Stichprobenresultat und realem Resultat liegt bei
Yvonne Feri vor (+7 Prozentpunkte Differenz).10
Auch die Stichprobenverteilungen der Merkmale Alter, Geschlecht und Bezirkszugehörigkeit entsprechen weitestgehend den entsprechenden Verteilungen der Stimmberechtigten in der Gesamtpopulation.
5.3
Die Gewichtung
Jede Bevölkerungsumfrage weist Verzerrungen auf. Diese Verzerrungen können aus dem Verfahren (zufälliger Stichprobenfehler, sampling error), dem Stichprobenrahmen (coverage error) und aus
der Stichprobenrealisierung (Interviewverweigerung, non-response error) resultieren. Eine Verzerrung, die dadurch bedingt ist, dass der Auswahlrahmen nicht alle Elemente der Grundgesamtheit
enthält, kann bei der vorliegenden Erhebung prinzipbedingt nicht auftreten. Denn das kantonale
10
In den Differenzen sind auch die «nicht-materiellen» Entscheide enthalten. «Nicht-materiell» meint in diesem Zusammenhang, dass man neben der Wahl eines Kandidaten, einer Kandidatin auch leer einlegen konnte. Die leer Einlegenden
wurden bei der Ermittlung der Differenzen zwischen den tatsächlichen und den in der Umfrage erhobenen Entscheiden
mitberücksichtigt.
Seite 13 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
Tabelle 1: Ausschöpfung der Stichprobe
Anzahl
Anteil in %
10’000
100.0
10
36
4
0
50
0.1
0.4
0.0
0.0
0.5
9’950
100.0
Systematische Ausfälle
durchgehend unplausibles Antwortverhalten
abgebrochen1
möchte nicht teilnehmen / verweigert
kann nicht teilnehmen / verhindert
stillschweigende Nichtteilnahme
Total
0
88
81
21
7’614
7’804
0.0
0.9
0.8
0.2
76.5
78.4
Realisierte Interviews
online
schriftlich
Total
1’388
758
2’146
13.9
7.6
21.6
Stichprobengrösse / versendete Fragebögen
Qualitätsneutrale Ausfälle
weggezogen (allfällige Nachsendefrist abgelaufen)
unter angegebener Adresse nicht ermittelbar
verstorben
bekommt keine Abstimmungsunterlagen
Total
Mögliche Interviewteilnehmende
1
Auch die Antworten der abgebrochenen Interviews wurden in den Analysen wo immer möglich
berücksichtigt. Folglich kann die Anzahl Beobachtungen maximal um die Anzahl abgebrochener
Interviews über dem Total der realisierten Interviews zu liegen kommen.
Einwohnerregister ist eine vollständige Liste der Zielpopulation11 . Nicht alle gemäss Auswahlplan
vorgesehenen Befragten sind indessen erreichbar bzw. nehmen auch tatsächlich teil. Die Ausschöpfungsquote der vorliegenden Erhebung beträgt beispielsweise 21.6 Prozent. 78.4 Prozent
konnten demnach nicht erreicht werden bzw. waren nicht bereit, an der Umfrage teilzunehmen.
Unterscheiden sich die Umfrageteilnehmer/innen systematisch von den Umfrageverweiger/innen
– wie oft der Fall12 – hat eine mangelnde Ausschöpfung Stichprobenverzerrungen zur Folge. Um
diese zu korrigieren, werden gemeinhin Gewichtungsverfahren eingesetzt.
Auch bei der vorliegenden Studie wurden Gewichtungsfaktoren verwendet. Das dabei eingesetzte
11
In der Praxis kommt es aufgrund der Zeitverzögerungen zwischen der Registeraktualisierung sowie der Stichprobenziehung einerseits und dem Versand unserer Einladungsschreiben andererseits dennoch zu einigen durch Umzüge, Todesfälle etc. bedingten Ausfällen (vgl. Tabelle 9), was allerdings bloss vernachlässigbar kleine Verzerrungen nach sich
zieht.
12
So haben diesmal etwa 79.9 Prozent der Umfrageteilnehmer/innen gemäss Eigenangabe abgestimmt, während dies
tatsächlich nur 47 der stimmberechtigten Aargauer/innen taten (exkl. Auslandschweizer/innen).
Seite 14 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
Gewichtungsverfahren war ein Kalibrationsverfahren13 , das Iterative Proportional Fitting (IPF, auch
Raking oder Raking Ratio genannt). Mit einem bestimmten Algorithmus14 werden beim Raking
die Randverteilungen zwischen Stichprobe und den bekannten Parametern der Grundgesamtheit
durch ein iteratives Vorgehen in Einklang gebracht.15
Der Erfolg eines Raking-Verfahrens ist im Wesentlichen davon abhängig, ob die folgende Annahme zutrifft: Die Respondenten innerhalb der einzelnen Klassen einer Gewichtungsvariablen müssen
stellvertretend für die Nichtrespondenten in denselben Klassen stehen. Am Beispiel des Mittelwertes als interessierende Grösse bedeutet dies: 𝑌𝑟̄
= 𝑌𝑛̄ , wobei 𝑟 für die Gruppe der Respondenten
innerhalb einer bestimmten Merkmalsgruppe steht (z. B. über 60-jährige Frauen) und 𝑛 für die
Nicht-Respondenten aus derselben Gruppe. Diese Annahme kann nicht überprüft werden. Aber
gleichzeitig macht sie auf die grosse Bedeutung der Auswahl der Gewichtungskriterien aufmerksam. Für unsere Studie wurde eine Angleichung nach den Kriterien Teilnahme und Entscheidverhalten (bei allen vier Vorlagen) vorgenommen.
5.4
Zur Inferenz
Resultate von Bevölkerungsumfragen sind stets mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Bei
Zufallsstichproben kann man diese Unsicherheit indessen angeben. Getan wird dies in aller Regel, indem man für alle Statistiken auch das zugehörige Konfidenzintervall ausweist. Dieses Intervall gibt die Bandbreite an, innerhalb welcher der wahre Wert in der Grundgesamtheit mit einer
von vornherein festgelegten Wahrscheinlichkeit zu liegen kommt. Diese Wahrscheinlichkeit (auch
«Konfidenzniveau» genannt) haben wir auf 95 Prozent festgelegt («doppelter Standardfehler»). Die
entsprechende Bandbreite informiert demnach darüber, in welchem Prozentbereich der wahre
Wert in der Grundgesamtheit mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zu liegen kommt. Das 95 %13
Die in der Literatur verwendete Terminologie ist leider nicht einheitlich. Ab und an wird das hier verwendete Verfahren
auch generell als Poststratifikation bezeichnet. Darunter verstehen wir Gewichtungsverfahren, die eine Angleichung der
Stichprobenwerte aller (kreuztabulierten) Gewichtungsklassen an deren bekannte Populationsverteilung vornehmen.
Wir beschränken den Begriff der Poststratifikation auf Verfahren, bei denen Zellensummen (im Gegensatz zu Randsummen, vgl. Kalibration) angeglichen werden. Unter Kalibrierungsverfahren verstehen wir hingegen Adaptionstechniken,
mit denen die Randverteilungen der realisierten Stichprobe an bekannte Randverteilungen in der Bevölkerung angeglichen werden. Der Unterschied zur Poststratifikation liegt darin, dass bei der Kalibration keine Schichtung in sich gegenseitig ausschliessende Strata vorgenommen wird. Mit anderen Worten: Es werden keine Sollvorgaben für einzelne
Gewichtungszellen definiert, sondern lediglich für die Randsummen.
14
Die klassische IPF-Prozedur gleicht die Randsummen einer Stichprobe den vorgegebenen Randsummen iterativ nach
folgendem Algorithmus an:
(2𝜂−1)
𝑚̂ 𝑖𝑗
(2𝜂)
𝑚̂ 𝑖𝑗
15
𝑥𝑖+
𝐽
(2𝜂−2)
∑𝑘=1 𝑚̂ 𝑖𝑘
(2𝜂−1)
𝑚̂ 𝑖𝑗
𝑥+𝑗
𝐼
(2𝜂−1)
∑𝑘=1 𝑚̂ 𝑘𝑗
=
=
(2𝜂−2)
𝑚̂ 𝑖𝑗
Für unsere Schätzung haben wir das R-Paket anesrake verwendet. anesrake erlaubt ein sogenanntes Trimming (oder auch:
Truncating) der Gewichte. Gemeint ist damit eine «Plafonierung» der Gewichtungswerte, dadurch dass eine Obergrenze
definiert wird. Generell wird dadurch, dass man Obergrenzen (und teilweise auch Untergrenzen) für die Gewichtungswerte festlegt, verhindert, dass einzelnen Beobachtungen extrem hohe Gewichtungswerte zugewiesen werden. Gleichzeitig
wird dadurch auch eine Verringerung des MSE angestrebt. In der angewandten Forschung kursieren unterschiedliche
Richtwerte dazu. Wir haben einen Maximalwert von 5 definiert, die tatsächlich errechneten Maximalgewichte betragen
allerdings nur 2.64 (nach Teilnahme) bzw. 3.85 (nach Stimmentscheiden). Die kleinsten errechneten Gewichte kamen
indes bei 0.59 (nach Teilnahme) bzw. 0.39 (nach Stimmentscheiden) zu liegen.
Seite 15 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
Konfidenzintervall ist dabei vom Stichprobenumfang (𝑛) wie auch der Verteilung der Variablenwer-
te (𝑝̂ ⋅ (1 − 𝑝)̂ ) abhängig.
𝑝𝑜,𝑢 = ±1.96 ⋅ √
𝑝̂ ⋅ (1 − 𝑝)̂
𝑛
Dazu ein Beispiel: Gehen wir zunächst von einem ausgeglichenen Stimmenverhältnis (d. h. einem
Anteil von 50 Prozent Ja-Stimmen und 50 Prozent Nein-Stimmen) und einem Stichprobenumfang
von 1’000 Befragten aus. In einem solchen Fall betrüge der Stichprobenfehler ±3.1 Prozentpunkte
und das dazugehörige Konfidenzintervall käme demnach zwischen 46.9 und 53.1 Prozent zu liegen.
Mit anderen Worten: Der wahre Wert in der Grundgesamtheit aller Aargauer Stimmenden käme
mit einer 95 %-Wahrscheinlichkeit zwischen 46.9 und 53.1 Prozent zu liegen. Dieser Zufallsfehler erhöht sich – wie aus obiger Formel ersichtlich – mit abnehmender Befragtenzahl nach dem Wurzeln-Gesetz (d. h. der Stichprobenfehler verändert sich umgekehrt proportional zur Quadratwurzel
der Stichprobengrösse), verringert sich indessen, je unausgeglichener das Stimmenverhältnis ist.
In der Praxis bedeutet dies, dass sich der Stichprobenfehler vor allem bei kleinen Merkmalsgruppen erheblich erhöhen kann, was in der Folge die statistische Aussagekraft der entsprechenden
Resultate stark beeinträchtigt.
Seite 16 von 19
FOKUS Aargau Nr. 3
Abbildungsverzeichnis
1
Entscheidzeitpunkt der Teilnehmenden (n = 1’688) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
Stimmenanteile, kumuliert und nach Entscheidzeitpunkt (in % der Teilnehmenden,
n=1’567) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
9
Kandidatenstimmen nach Problemwahrnehmung (nur materiell Wählende, d. h. ohne Leerstimmen, n = 831) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
8
Kandidatenstimmen nach ideologischen Blöcken (nur materiell Wählende, d. h. ohne
Leerstimmen, n = 1’516) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
5
Kandidatenstimmen nach NR-Parteiwahl (nur materiell Wählende, d. h. ohne Leerstimmen, n = 1’394) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
4
9
Kandidatenstimmen nach ausgewählten soziodemografischen Merkmalen (nur materiell Wählende, d. h. ohne Leerstimmen, n = 1’341–1’547) . . . . . . . . . . . . . .
Seite 17 von 19
12
FOKUS Aargau Nr. 3
Tabellenverzeichnis
1
Ausschöpfung der Stichprobe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Seite 18 von 19
14
FOKUS Aargau Nr. 3
Impressum
Die FOKUS-Aargau-Studien untersuchen das Stimmverhalten bei kantonalen Abstimmungen und
Wahlen. FOKUS Aargau wird vom Swisslos-Fonds des Kantons Aargau finanziert. Die Erhebung
der Daten erfolgt durch die Firma publitest aus Zürich, während die Analysen vom Zentrum für
Demokratie Aarau (ZDA) durchgeführt werden. Die Schlussberichte sind fünf bis sechs Wochen
nach dem Abstimmungs- oder Wahltermin auf der Webseite berichte.fokus.ag abrufbar, weitere
Analysen finden sich unter analysen.fokus.ag. Die den Studien zugrunde liegenden Fragebogen
sind auf derselben Seite frei zugänglich.
Projektverantwortung
Uwe Serdült und Thomas Milic
Autoren der vorliegenden Studie
Uwe Serdült, Thomas Milic und Salim Brüggemann, Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA)
Zitiervorschlag
Uwe Serdült, Thomas Milic und Salim Brüggemann (2019): «Studie zur Aargauer Regierungsratsersatzwahl vom 20. Oktober 2019». FOKUS Aargau Nr. 3. Aarau, Zentrum für Demokratie Aarau.
ISSN: 2624-7399
ISBN: 978-3-906918-06-8
Kontakt
Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA)
FOKUS Aargau
Villa Blumenhalde
Küttigerstrasse 21
CH-5000 Aarau
info@fokus.ag
www.fokus.ag
Seite 19 von 19