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Projektmanagement

1988

Peter Heintel / Ewald E. Krainz Projektmanagement Peter Heintel / Ewald E. Krainz PROJEKTMANAGEMENT Eine Antwort auf die Hierarchiekrise? GABLER Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1988 Lektorat: Ulrike M. Vetter Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1988 Das Werk einschlief31ich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung au13erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Sau: Satz,tudio RESchul~, Dreieich-Buch .. chlag Umschlagge,taltung: Schrimpf und Partner, Wiesbaden ISBN-13: 978-3-409-13201-5 e-ISBN-13: 978-3-322-83975-6 DOl: 10.1007/978-3-322-83975-6 Vorwort Seit vielen lahren arbeiten wir als Trainer bei inner- und Oberbetrieblichen Schulungen und als Berater bei Organisationsentwicklungsvorhaben. Ais Sozialwissenschaftler sind wir aber auch in die Pflicht genommen, Probleme vielleicht ein wenig grundsatzlicher zu durchdenken, als dies in der Praxis Oblich ist. Aus Schulungen wie aus Beratungsprojekten in unterschiedlichen Organisationstypen und mit unterschiedlichen Personengruppen ist uns das BedOrfnis nach Techniken und Fertigkeiten fOr den Vmgang mit Problemen aller Art gelaufig. Vnd in der Tat: Was liegt naher als die Frage "Was tun?", wenn man meint, ein Problem erkannt zu haben? Die Frage wird oft zu ungeduldig gestellt und oft zu schnell beantwortet. Da alles, was in Organisationen geschieht, Menschen betrifft und sich Menschen nur begrenzt wie Maschinenteile behandeln lassen, fOhren sozialtechnische Anweisungen, Plane, Verlaufsdiagramme oft nicht zu den erwOnschten Ergebnissen. Ausschliel3lich Anweisungen zu folgen ware nur eine weitere Facette des hierarchischen Systems. Gerade dieses steht aber beim Projektmanagement zur Disposition. Oft ist es, wenn in Organisationen etwas bewegt werden soIl, mehr eine Frage von Haltung als eine Frage der Technik. Wir haben vielfach die Erfahrung gemacht, daB FOhrungskrafte zunehmend an den historischen und gesellschaftlichen HintergrOnden ihrer Tatigkeit interessiert sind; das Theorie- und EinsichtsbedOrfnis wachst proportional mit der Abnahme von Sicherheit beim Planen, Entscheiden und Steuern angesichts starker werdender Verflechtungen, enger werdender Markte und insgesamt zunehmender Komplexitat. NatOrlich spOren FOhrungskrafte die Defizite des hierarchischen Systems, kennen aber auch die Widerstande, die sich Initiativen, mit der Absicht etwas zu verandern, entgegenstellen. Auf allen Ebenen wird man mit WidersprOchen konfrontiert. Wer sich aufmacht, dies im v Rahmen von Projektmanagement zu untersuchen, wird bemerken, daB Projektmanagement keine neue management-by- Technik ist, sondern ein weitaus "radikaleres" Unterfangen, das Hierarchie uberwindet, ohne sie "sozialromantisch" abschaffen zu wollen. Projektmanagement zielt auf die Entwicklung von "Organisations bewuBtsein", lebt in der Differenz zwischen gewachsener Hierarchie und der Oberwindung der durch sie verursachten Krisen. Projektmanagement muB fUr jede Organisation maBgeschneidert und im Sinne der Vertraglichkeit angepaBt werden - ein weiteres Hemmnis fUr technisch generalisierendes Herangehen. In diesem Buch wollen wir dem verbreiteten Bedurfnis Rechnung tragen, mehr uber die Hintergrunde der Problemlage zu erfahren. Wir gehen in drei Schritten vor. Zunachst behandeln wir die Krise der Hierarchie und diskutieren Moglichkeiten und Grenzen von Projektmanagement; im zweiten Abschnitt untersuchen wir die Leistungsfahigkeit von Projektgruppen und ihre Bedingungen; im dritten Teil wird beschrieben, was im Anwendungsfall auf ein Unternehmen zukommt. Hier lassen wir Kollegen mit Fallbeispielen zu Wort kommen. Traugott Lindner, Gerhard Schwarz und Norbert Fett danken wir fur Hinweise zur Umarbeitung des Manuskripts fur die Drucklegung; viele Anregungen verdanken wir auch den Kolleginnen und Kollegen von der Osterreichischen Gesellschaft fur Gruppendynamik und Gruppenpadagogik (OGGG), die einen wesentlichen Teil unserer intellektuellen Umgebung ausmachen und einen brain trust bilden, dem wir uns verbunden fuhlen. Klagenfurt, im Oktober 1988 VI Peter Heinte! Ewald E. Krainz Inhalt Einleitung ........................................... . Teil I: Projektmanagement - warum und wie ..... 7 1. Grunde fur Projektmanagement - die Hierarchiekrise . . . . 9 Der notwendige Bewu13tseinsschub und die Systemabwehr . . . Projektmanagement verhilft zu hoherer Organisationsbewu13theit ........................................... Entscheidungsprobleme in der Hierarchie - der Riickgriff auf Gruppen .......................................... Fachliche Kompetenz und hierarchische Position sind zweierlei Formale Regelungen IOsen das Problem nicht . . . . . . . . . . . . . . Projektmanagement als Alternative ...................... 9 14 17 19 21 2. Einwiinde gegen Projektmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Die formale Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die organisatorische Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Kompetenzebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einfiihrungsprobleme .................................. 24 28 30 31 3. Anwendungsbereiche von Projektmanagement . . . . . . . . . . . 34 Die Organisation als Motiv fUr Projektmanagement . . . . . . . . Innovationen als Motiv fUr Projektmanagement . . . . . . . . . . . . Spezielle Aufgaben als Motiv fUr Projektmanagement . . . . . . . 34 36 37 4. Arten von Projektmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 IdentiUit: Das untergeordnete Projektmanagement ......... Differenz: Das abgespaJtene Projektmanagement . . . . . . . . . . . Integration: Widerspruchsmanagement an den "Matrixknoten" 43 47 51 S. Konsequenzen fur das Organisieren von Projektmanagement 57 12 VII Teil II: Sozial- und Organisationsdynamik im Projektmanagement................................. 63 1. Zum systematischen Widerspruch von Gruppe und Organisation ................................... 69 Menschheits- und individualgeschichtliche Bedingungen . . . . . Emotionale und sozialstrukturelle Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unser historischer Standort ............................. 70 72 75 2. Das Element Projektgruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Die Projektgruppe und die Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Erscheinungsformen von Projektgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . Emotionale und sozialstrukturelle Probleme von Projektgruppen ............................................ 80 Die Projektgruppe als Motivationsmittel .................. 86 Hierarchie motiviert nicht wirklich ....... . . . . . . . . . . . . . . Was wirklich motiviert, ist die Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 90 Die Bedeutung von Projektgruppen fUr Entscheidungen und Fuhrungsaufgaben ................................. 92 Defizite hierarchischer Entscheidungsprozesse . . . . . . . . . . . . Konsequenzen fUr Fuhrungskrafte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 96 Grundsatzliches zur Sozialpsychologie der Gruppe . . . . . . . . . . 98 Der Einsatz von Gruppen im Projektmanagement ........ 101 Wichtige Gruppenphanomene im Projektmanagement . . . . . .. 104 Gruppen als Entscheidungsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 Zur Entscheidungsfiihigkeit von Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . Verschiedene Entscheidungsarten - qualitative Unterschiede Konsensentscheidungen ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vor- und Nachteile von Gruppenentscheidungen . . . . . . . . . . 108 110 113 116 VIII 83 3. Intergruppenprozesse im besonderen und allgemeinen ... " 122 Projektmanagement, informelle Gruppen und Gewerkschaft. Prozesse zwischen Gruppen und das Delegationsproblem . . . . Systemreflexion im Projektmanagement .................. 122 133 141 Teil III: Schulung, Beratung und Kostenfragen .... 149 1. Notwendige Kompetenzen fiir Projektmanagement . . . . . .. 151 2. Beratung von und im Projektmanagement - Fallbeispiele. 164 Theoretische Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Einfilhrung zu den Fallbeispielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Systemische Beratung in einem Gro/3projekt 164 170 (Alfred Janes / Herbert Schober) ........................ Neue Technologie - aIte Organisation (Alfred Janes) . . . . . .. Konfliktintervention (Bernhard Pesendorjer) .......... . . .. 174 200 212 Strategisches Personalmanagement - ein internes Entwicklungsprojekt (Barbara Heitger / Gerardo Drossos) . .. Das "REORG"-Projekt (Alfred Wimmer) . . . . . . . . . . . . . . . .. 218 229 3. Zur Wirtschaftlichkeit von Projektmanagement . . . . . . . . .. 234 Die Frage nach den Kosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Direktnutzen .......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Umwegrentabilitat ..................................... Gesamtwirtschaftlichkeit ............................... 234 237 239 242 Anmerkungen .................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 246 Stichwortverzeichnis ................................... 249 IX