Stefan Kopp / Joachim Werz (Hg.)
Gebaute Ökumene
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03.08.18 14:18
Theologie im Dialog
herausgegeben von George Augustin, Klaus Krämer und Markus Schulze
unter Mitwirkung des
Kardinal Walter Kasper Instituts
für Theologie, Ökumene und Spiritualität
an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar
Band 24
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03.08.18 14:18
Stefan Kopp / Joachim Werz (Hg.)
Gebaute Ökumene
Botschaft und Auftrag für das
21. Jahrhundert?
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Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2018
Alle Rechte vorbehalten
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Satz: dtp studio eckart | Jörg Eckart
Herstellung: CPI books GmbH, Leck
Printed in Germany
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ISBN Print 978-3-451-38188-1
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24.08.18 08:13
Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
A) „Alle sollen eins sein“ (Joh 17,21).
Zum jesuanischen Anspruch gelebter Ökumene
Kurt Kardinal Koch
„Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller“
(Eph 4,5). Ein geistlicher Appell zur Einheit . . . . . . . . . . . . . . .
17
Christian V. Witt
„… denn Friede ist nur, wo Verschiedenheit ist!“ Historisch-theologische Beobachtungen zum Verhältnis der Konfessionen zwischen
Pluralität und Pluralismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
George Augustin
Ökumene als geistlicher Prozess der
Glaubensverlebendigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
59
Florian Bock
Ökumene im Plural? Von neuen Allianzen und Trennlinien nach
dem Zweiten Vatikanischen Konzil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
85
B) „Bis wir alle zur Einheit im Glauben und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen“ (Eph 4,13). Zum gottesdienstlichen Feiern als gemeinsamer Quelle gelebter
Ökumene
Jürgen Bärsch
Gemeinsam hören – gemeinsam antworten: ökumenisch
Gottesdienst feiern. Beobachtungen zu Geschichte, Formen
und Gestaltungen aus katholischer Perspektive . . . . . . . . . . . .
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107
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6
Inhalt
Bertram Jörg Schirr
Ökumenische Umgebungen für die Kontemplation / das Gebet
der dritten Art. Eine evangelische Perspektive . . . . . . . . . . . . .
133
Joachim Werz
Wege zum ökumenischen Singen. Eine liturgiehistorische Spurensuche in den evangelischen und römisch-katholischen Gebet- und
Gesangbüchern auf dem Gebiet der Diözese Rottenburg-Stuttgart
(1821–1962) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
157
C) „Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen
Haus aufbauen“ (1Petr 2,5). Zur gebauten Ökumene
als Spiegelbild gelebter Ökumene
Franz-Peter Tebartz-van Elst
„Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen …“ (Joh 14,2).
Nachbarschaft als Narthex einer pastoralen Ökumene . . . . . .
181
Stefan Kopp
lex orandi – lex credendi – lex aedificandi. Zu den liturgietheologischen Grundlagen gebauter Ökumene . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
201
Albrecht Schmitt
Den Bau mit Leben erfüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
229
D) Das ökumenische Kirchenzentrum in SindelfingenHinterweil. Ein evangelisch-katholisches Gespräch mit
Nikodemus und Franziskus
Magnus Rabel
Der Lehrer Israels als umstrittenes Tertium quid. Eine exegetischnarratologische Untersuchung zu Figur und Funktion des Nikodemus im Johannesevangelium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
245
Niklaus Kuster
Franz von Assisi und die Erneuerung der Kirchen . . . . . . . . .
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265
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Inhalt
7
Paul Zahner
Fruchtbringende Spannung: Bruder Franziskus und Schwester
Klara ergänzen einander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285
Ludger Stühlmeyer
Klangrede: Sonnengesang des Franziskus – Echo oder Leitmelodie?
Nachdenkliches und Hintergründiges aus der Werkstatt eines
Komponisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297
Benedikt Brunner
Heilige Räume? Evangelischer Kirchenbau nach dem Zweiten
Weltkrieg – Einblicke und Implikationen . . . . . . . . . . . . . . . . .
335
Hans Reinhard Seeliger
Rotunden und Zentralbauten. Kleine Geschichte einer kirchlichen
Architekturform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349
Liane Wilhelmus
Über „assoziative Denkanstöße“. Die künstlerischen Gestaltungen
von Michael Münzer in der Nikodemuskirche im architektonischen
und liturgischen Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
375
Kinga German
Das Sakramentshaus in St. Franziskus in der Tradition der Sakramentshäuser. Das Potenzial der liturgischen Einrichtung von St.
Franziskus in Sindelfingen-Hinterweil für einen ökumenischen
Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395
Mathias Winkler
Heikle Gegenwart im Herrenmahl. Die Erprobung Christi
und Gottes in 1Kor 10 und Ex 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
411
Kai-Ole Eberhardt
Ökumenische Impulse zu Anfechtung und Predigt: Johannes
Tauler und Martin Luther über Mt 15,21–28 . . . . . . . . . . . . . . .
429
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8
Jonathan Reinert
Luthers theologia crucis. Eine ökumenische
Herausforderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Inhalt
453
Ein Aus- und Überblick mit kritischer Würdigung des ökumenischen Kirchenzentrums in Sindelfingen-Hinterweil
38188.indb 8
Stefan Kopp und Joachim Werz
Gebaute Ökumene und ihr Potenzial für das
21. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
471
Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Abbildungsnachweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
481
483
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Hans Reinhard Seeliger
Rotunden und Zentralbauten
Kleine Geschichte einer kirchlichen
Architekturform
Rotunden und reine Zentralbauten sind, auf’s Ganze gesehen, stets
Ausnahmeerscheinungen innerhalb der kirchlichen Architektur geblieben. Und doch finden sich darunter einige der wichtigsten Bauten der Christenheit.
Als die frühe Kirche sich noch in Häusern versammelte, verfügte
sie über keine speziellen Bauformen.1 Zumindest von außen fielen
ihre Bauten nicht weiter auf. Im Innern waren sie, wie das berühmte
Beispiel der ersten archäologisch fassbaren „Hauskirche“ von Dura
Europos im Zweistromland aus der Mitte des 3. Jahrhunderts belegt,
zweckmäßig umgebaut: Es gab einen rechteckig-oblongen Saal mit
Podium für die liturgischen Versammlungen und einen Raum mit
einer Vorrichtung für die Taufe.2
1 Spätantike
Mit der Hinwendung Kaiser Konstantins zum Christentum nach 312
wurde der Bau von Kirchen wie etwa auch der von Thermen oder
besonderer repräsentativer Tempel eine Aufgabe, der sich die Kaiser
annahmen, und zusammen mit den ersten großen Kirchenbauten
neuen Typs tauchen die ersten Rotunden und Zentralbauten in der
christlichen Architektur auf.3 Zwar baut der Kaiser vornehmlich „Ba1
2
3
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Vgl. L. Bormann, ἡ κατˋ οἶκον ἐκκλησία = „Hausgemeinde“? Raum und Ritual im
frühesten Christentum, in: H.-U. Wiemer, Kulträume. Studien zum Verhältnis
von Kult und Raum in alten Kulturen (Potsdamer Altertumswissenschaftliche
Beiträge 60), Stuttgart 2017, 221–246, besonders: 228–236.
Vgl. H. R. Seeliger, House Churches, in: EBR 12 (2016) 492–495.
Einen Überblick bietet: H. Windfeld-Hansen, Centrally Planned Structures, in:
The Eerdmans Encyclopedia of Early Christian Art and Archaeology 1 (2017) 289–
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Hans Reinhard Seeliger
350
Abb. 1 | Helenamausoleum, Rom.
siliken“: in Rom, Trier, Konstantinopel, Antiochia, Nikomedia, Jerusalem, Bethlehem und Mamre in Palästina, in Cirta-Constantina
in Nordafrika, Heliopolis in Syrien und Depranum-Helenopolis in
Bithynien.4
Die „Basilika“, in ihrer Form abgeleitet von den großen Versammlungshallen an den Foren, war ein neuer Typ von Sakralbau in der Antike. Er entsprach dem christlichen Verständnis von Gemeinde: Diese
versammelt sich als solche in einem Versammlungsraum; die christliche Gemeinde braucht einen Innenraum. Gegenüber dem antiken
Tempel ist das ein bedeutender Unterschied. Der Tempel ist das für
die meisten unzugängliche Haus einer Gottheit. Ihre Verehrer stehen
draußen, wo sich der Opferaltar befindet.
Längst nicht alle der konstantinischen Bauten sind erhalten bzw.
archäologisch dokumentiert. Doch bereits zwei dieser „Gründungsbauten“ christlicher Architektur weisen Rotunden auf: die konstantinische Umgangsbasilika über der Petrus-und-Marcellinus-Katakombe
4
38188.indb 350
293; G. Stanzl, Längsbau und Zentralbau als Grundthemen der frühchristlichen
Architektur (DÖAW.PH 139), Wien 1979, 29–42: Die Entstehungsgeschichte und
Entfaltung des Zentralbaugedankens.
Vgl. R. Leeb, Konstantin und Christus. Die Verchristlichung der imperialen Repräsentation unter Konstantin dem Großen als Spiegel seiner Kirchenpolitik und
seines Selbstverständnisses als christlicher Kaiser (AKG 58), Berlin 1992, 76–92.
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Rotunden und Zentralbauten
351
in Rom mit dem im Osten monumental abschließenden Helenamausoleum („Tor Pignattara“), das ursprünglich für den Kaiser selbst geplant war,5 und die Lateransbasilika mit ihrem Baptisterium.
Memorialbauten in Zentralbauweise waren in der Antike, zumal für hochgestellte Persönlichkeiten, nichts Außergewöhnliches.
Am bekanntesten dürfte das Hadriansmausoleum in Rom, die Engelsburg, aus dem 2. Jahrhundert sein.6 Kaiser Diokletian verfügte
in der Nähe von Salona an der Adriaküste innerhalb seines Palastes über eine oktogonale Memoria, die heutige Domkirche von Split;7
sein Mitregent Galerius ließ sich eine solche in Form einer Rotunde
mit zwölfeckigen Säulenumgang in der Nähe seiner Residenz in Romuliana-Gamzigrad im heutigen Serbien bauen.8 Das prächtig ausgestattetes Mausoleum der Kaisertochter Constantina in Rom über der
Agneskatakombe (Sta. Costanza) ist ein weiteres Beispiel.9 Aber auch
außerhalb des kaiserlichen Bereichs gab es Grabrotunden, wie das
Beispiel von Centcelles bei Tarragona zeigt, die zum Villenkomplex
eines reichen Privatmanns gehört.10
Von architekturgeschichtlich großer Bedeutung wurde es, als
Konstantin auch für Jesus Christus in Jerusalem innerhalb des Baukomplexes der Grabeskirche eine solche Grabrotunde bauen ließ.11 Sie
5
6
7
8
9
10
11
38188.indb 351
Vgl. W. Schumacher, Die konstantinischen Exedra-Basiliken, in: J. Deckers, H. R.
Seeliger, G. Mietke, Die Katakombe „Santi Marcellino et Pietro“. Repertorium
der Malereien (RSCr 6), Vatikanstadt – Münster 1987, 132–186, hier: 176; J. Guyon,
Le cimetière Aux deux Lauriers. Recherches sur les catacombes romaines (RSCr
7), Vatikan 1987, 208–230; J. Rasch, Das Mausoleum der Kaiserin Helena in Rom
und der „Tempio della Tosse“ in Tivoli (Spätantike Zentralbauten in Rom und Latium 3), Mainz 1998; M. Johnson, The Roman Imperial Mausoleum in Late Antiquity, Cambridge 2014, 110–118.
Vgl. ebd., 30–39.
Vgl. ebd., 59–70; J. Höfler, Split, in: Lexikon der Kunst 6 (1994) 810–812.
Vgl. Johnson, Mausoleum (s. Anm. 5), 74–82.
Vgl. ebd., 139–156; J. J. Rasch, A. Arbeiter, Das Mausoleum der Constantina in
Rom (Spätantike Zentralbauten in Rom und Latium 4), Mainz 2007; H. Brandenburg, Die frühchristlichen Kirchen in Rom vom 4. bis zum 7. Jahrhundert, Regensburg 32013, 77–91, 296–299.
Vgl. H. Schlunk, T. Hauschild, Die Denkmäler der frühchristlichen und der
westgotischen Zeit (Hispania antiqua [1]), Mainz 1978, 119–127; A. Arbeiter, Centcelles, in: Encyclopedia of Early Christian Art 1 (s. Anm. 3) 288–289.
Vgl. J. Patrich, The Early Church of the Holy Sepluchre in the Light of Excavations and Restoration, in: Y. Tsafir (Hg.), Ancient Churches Revealed, Jerusalem
1993, 100–117; J. Krüger, Die Grabeskirche zu Jerusalem. Geschichte – Gestalt –
Bedeutung, Regensburg 2000, 39–60.
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Hans Reinhard Seeliger
352
Abb. 2 | Jerusalem, Konstantinische Grabeskirche.
bekrönte die ganze Anlage, die man von der Haupstraße des römischen Jerusalem durch eine Säulenportikus betrat. Über ein Atrium
gelangte man in eine fünfschiffige Basilika. Hinter dieser lag ein offener Peristylhof, in dessen südöstlicher Ecke der Golgothafelsen zu sehen war; im Westen dann die Grabrotunde oder Anastasis. Sie ist im
Wesentlichen das, was vom ursprünglichen Komplex noch erhalten
ist und bildet, integriert in den kreuzfahrerzeitlichen Um- und Neubau,12 das heutige Zentrum der Grabeskirche.
Auch was die ersten Baptisterien angeht, ist immer wieder daran gedacht worden, ihre Rotundenform von Mausoleen abzuleiten.13
Suggestiv wirkte dabei die Tauftheologie nach Kol 2,12: „Mit Christus
wurdet ihr in der Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch
den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt
hat.“14 Doch kommen als Vorbilder der spätantiken Baptisterien, die
außer in Rotundenform oft auch in oktogonaler oder kreuzförmiger
Weise auftreten,15 neben der Memorialarchitektur auch jene vielgestaltigen Zentralbauten in Frage, in welche in den großen Thermen
das Caldariums-, manchmal auch das Tepidariumsbecken eingebaut
12
13
14
15
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Vgl. ebd., 83–89.
Vgl. S. Ristow, Frühchristliche Baptisterien (JbAC.E 27), Münster 1998, 21–22.
Vgl. dazu auch Ambrosius, De sacramentis 2,20 (O. Faller, J. Schmitz [Hg.], FC 3,
112).
Vgl. Ristow, Baptisterien (s. Anm. 13), 57–61.
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Rotunden und Zentralbauten
353
Abb. 3 | Rom, Lateransbaptisterium (konstantinischer Zustand).
war.16 Das erste große Taufhaus aus der konstantinischen Zeit, das
Baptisterium der Lateranskirche in Rom (S. Giovanni in fonte), ist als
Rotunde mit kreisförmigem Taufbecken nachweislich über der Piscina eines Thermenbaus errichtet worden.17
Ein Zusammenhang der Baptisterien mit der Architektur der antiken Nymphäen wird gelegentlich diskutiert.18 Es gibt Beispiele für
prächtige Zentralbauten, wie die Anlage des fälschlich so genannten „Tempio di Minerva Medica“ in Rom19 oder den Gartensaal der
sog. Piazza d’Oro der Villa Hadriana in Tivoli.20 Diese dienten primär als sommerliche Speisesäle (Triklinien) und waren wie im Fall
der Villa Hadriana halboffen und mit Wasserspielen verbunden. Das
macht sie gleichzeitig zum Nymphäum, bei dem sich das Wasser in
äußere halbkreisförmigen Becken ergoss. Der „Tempio“ hatte an den
Außenseiten zwei solcher Becken, in die das Wasser strömte. Als Vorbilder für die Baptisterien kommen sie aber genauso wenig in Betracht wie die – wenigen – Rundbauten, die sich in der antiken Tem-
16
17
18
19
20
38188.indb 353
Vgl. die Zusammenstellungen bei E. Brödner, Die römischen Thermen und das
antike Badewesen. Eine kulturhistorische Betrachtung, Darmstadt 32011, 100, 105.
Vgl. O. Brandt, F. Guidobaldi, Il battistero lateranense. Nuove interpretazioni
delle fase strutturali, in: RivAC 84 (2008) 189–282. – Die heutige oktogonale Gestalt verdankt sich einem Neubau unter Sixtus III (432– 440).
Vgl. O. Brandt, Baptistery, in: Encyclopedia of Early Christian Art 1 (s. Anm. 3)
161–163, hier: 162.
Vgl. L. Richardson, A New Topographical Dictionary of Ancient Rome, Baltimore
1992, 269–270; F. Guidobaldi, Il ‘Tempio di Minerva Medica’ e le strutture adiacenti. Settore privato del Sessorium costantiniano, in: RiviAC 74 (1998) 485–518.
Vgl. H. Kähler, Hadrian und seine Villa bei Tivoli, Berlin 1950, 64–73, Taf. 15–16;
H. Mielsch, Die römische Villa. Architektur und Lebensform, München 21997,
80–84.
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Hans Reinhard Seeliger
pelarchitektur finden, wie zum Beispiel der römische Vesta-Tempel.21
Baptisterien dienten ja nicht festlichen Banketten wie die Nymphäums-Triklinien oder dem Kult einer archaischen Gottheit in einem
rundhüttenartigen Tempel, sondern dem Vollzug eines Sakramentes.
Ob der wohl bekannteste Rundbau Roms, das Pantheon, welches
in einer späteren Zeit recht deutlich zum Vorbild kirchlicher Architekturen wird, als Tempel geplant war oder einen kaiserlichen Thronsaal darstellt, ist durchaus fraglich.22 Es wurde erst im Jahre 608 in
eine Kirche umgewandelt.23 Gleiches gilt für andere pagane Rundbauten, wie den kreisförmigen, wahrscheinlich Zeus geweihter Tempel
in Thessaloniki, die später so genannte Georgs-Rotunde,24 oder auch
ein in der Nähe der Villa Kaiser Domitians in Alba stehendes kreisförmiges Nymphäum, die heutige Kirche Santa Maria della Rotonda in
Albano.25 Ein Beispiel für ein Mausoleum, das zur Kirche wurde, ist
St. Gereon in Köln. Der ovale Zentralbau stellt mit hoher Wahrscheinlichkeit das Mausoleum des Usurpators Arbogast (392–394) dar.26
Dies alles setzt voraus, dass man in einem zweiten Schritt im
Verlauf der Spätantike den Zentralbau als Gemeindekirche adaptierte. Obwohl in der ursprünglichen Gestalt nicht vollständig erhalten, ist ein bis heute eindrucksvolles Beispiel dafür in Rom „San
Stefano Rotondo“ auf dem Caelius, Mitte des 5. Jahrhunderts erbaut.
Der kreisrunde, ursprünglich von drei Umgängen umgebene 25 m
hohe Zentralraum mit Tambour, durch den das Licht einfällt, misst
im Durchmesser über 23 m. Er verfügte dem originären, komplizierten Entwurf nach über zwei kreuzförmige Achsen, die sich dadurch
21
22
23
24
25
26
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Vgl. Richardson, Dictionary (s. Anm. 19), 412–413; zu antiken Rundtempeln allgemein: D. Aune, Kreis, in: RAC 21 (2006) 1053–1070, hier: 1060–1061.
Vgl. Richardson, Dictionary (s. Anm. 19), 283–286; C. Höcker, Pantheon 2, in:
DNP 9 (2000) 267–268; W. Martini, Das Pantheon Hadrians in Rom. Das Bauwerk und seine Deutung (SbWGF 44,1), Stuttgart 2006.
Vgl. Brandenburg, Kirchen (s. Anm. 9), 222.
Vgl. G. Gounaris, Thessaloniki. Rotunda of St. George, in: Encyclopedia of Early
Christian Art 2 (s. Anm. 3) 600–601.
Vgl. R. Morelli, La chiesa di Santa Maria della Rotonda ad Albano Laziale, in:
RivAC 64 (1988) 189–211; M. Heiden, Santa Maria della Rotonda, in: D. de Angelis
(Hg.), Albano laziale. Il circuito archeologico monumentale, Albano 2015, 93–102.
Vgl. J. G. Deckers, St. Gereon in Köln – Ausgrabungen 1978/79. Neue Befunde
zu Gestalt und Funktion des spätantiken Zentralbaus, in: JbAC 25 (1982) 102–
131; U. Verstegen, St. Gereon in Köln in römischer und frühmittelalterlicher Zeit
(Kölner Forschungen 9), Mainz 2006.
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Rotunden und Zentralbauten
355
ergaben, dass an den Achsenenden vier, mit Walmdach
überhöhte Kapellen die beiden äußeren Umgänge durchbrachen. Der Bau knüpfte
in seiner Rotundenform an
die Memorialarchitektur der
Mausoleen an, kam dabei aber
zu einer ganz eigenständigen
Lösung des Raumkonzepts
und war von Anfang an eine
Gedächtniskirche für den
Protomärtyrer Stephanus. An
seinem Festtag, dem 26. Dezember, feierte der Papst in
Abb. 4 | Rom, San Stefano Rotondo.
dieser Kirche einen Stationsgottesdienst.27
Zu noch vielgestaltigeren Kirchen in Zentralbauweise stieß die
Architektur der Zeit Kaiser Justinians (527–565) im Osten des Reiches vor. Als früher Bau dieser Art ist die Klosterkirche der Heiligen Sergius und Bacchus, zweier Soldatenheiliger, in Konstantinopel
beim Bukoleon-Palast (auch „Hormisdas-Palast“ und „Justinianpalast“ genannt). Ihre Bezeichnung als „Kleine Hagia Sophia“ (Küçük Aya Sofya) weist auf eine gewisse Verwandtschaft hin, doch ging
sie dem justinianischen Neubau der „großen“ Hagia Sophia, deren
Abb. 5 | Konstantinopel /
Istanbul, Kirche der heiligen
Sergius und Bacchus.
27
38188.indb 355
Vgl. Brandenburg, Kirchen (s. Anm. 9) 216–233, 333–337.
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356
Hans Reinhard Seeliger
Raumgefüge jedoch bei weitem komplexer ist, voraus. Erbaut wurde
die „Kleine Hagia Sophia“ zwischen 527 und 536. Es handelt sich um
einen in einen Quadratbau eingestelltes Nischenoktogon mit Umgang, Arkadenobergeschoss und Kuppel. Durch eine Apsis verfügt
sie über eine gewisse Längsausrichtung, vom Gesamteindruck dominiert jedoch der des Zentralbaus.28
Etwa zur gleichen Zeit wurde an der westlichen Residenz des oströmischen Kaisers, in Ravenna, San Vitale errichtet; der genaue Baubeginn ist unbekannt, die Weihe erfolgte im Jahre 547 nach einer Bauzeit von 15 bis 25 Jahren. Bei dieser Kirche handelt es sich gleichfalls
um einen überkuppelten oktogonalen Zentralbau mit zweigeschossigem Säulenarkadenumgang und einem relativ langgstreckten Choranbau.29 Der Grund dafür, warum Zentralbauten oder Bauten mit
zentralen Architekturelementen ab der justinianischer Zeit insbesondere in der byzantinischen Reichskirche und dann später auch Orthodoxie besonders Russlands als Gottesdiensträume beliebt wurden
und die klassische Basilika dort ablösten, ist der Mosaikaustattung
von San Vitale zu entnehmen: Streng blickt Christus als der himmlische Pantokrator auf seine Gemeinde, rechts und links an den Seitenwänden des Chors flankiert von Kaiser Justinian auf der einen und
Kaiserin Theodora auf der anderen Seite, welche beide die Gaben zur
Eucharistiefeier herbeibringen.30 In den antiken Kaiserpalästen und
-villen dienten Säle in Zentralbauweise der Repräsentation des Kaisers.31 In der Zentralbauweise erscheint eine Kirche noch mehr als in
der basilikalen Form als der Thronsaal des himmlischen Herrschers.
28
29
30
31
38188.indb 356
Vgl. M. Restle, Konstantinopel B I b 1: Kirchen, RBK 4 (1990) 418–475, hier: 459–464.
Ausführliche Baubeschreibung bei F. Deichmann, Ravenna. Hauptstadt des
spätantiken Abendlandes 2,2: Kommentar, Wiesbaden 1976, 45–85.
Vgl. C. Jäggi, Ravenna. Kunst und Kultur einer spätantiken Residenzstadt. Die
Bauten und Mosaiken des 5. und 6. Jahrhunderts, Regensburg 2013, 242, Abb.
159, 252, Abb. 168–169.
Z.B. der ehemals reich dekorierte achteckige Kuppelsaal in der Domus aurea
auf dem römischen Palatin: vgl. Mielsch, Villa (s. Anm. 20) 64–66; der Kuppelsaal des „kleinen Palastes“ der Villa Hadriana in Tivoli vgl. Kähler, Hadrian
(s. Anm. 20) 75, Taf. 11–12; der Kuppelsaal („Vestibül“) und das oktogonale Triklinium des Diokletianspalastes in Split vgl. J. Maracović, T. Maracović, Der Palast
des Diokletian, Wien – München 1969, 18, 20, Abb. 26, 28, 43; J. Wilkes, Diocletian’s Palace, Split. Residence of a Retired Roman Emperor, Oxford 1993, 56, 61, 71;
das Triklinium der Galeriusresidenz in Thessaloniki vgl. J.-M. Spieser. Thessalonique et ses monuments du IVe au VIe siècle. Contribution à l’étude d’une ville pa-
03.08.18 14:18
Rotunden und Zentralbauten
357
Abb. 6 | Ravenna, San Vitale32.
2 Mittelalter33
Diesen imperialen Gestus hat
Karl der Große, der 787 in Ravenna gewesen war,34 augenscheinlich aufnehmen wollen, als er die Pfalzkapelle in
Aachen in Form eines zweigeschossigen Oktogons mit sechzehneckigem Umgang bauen ließ,
der damals größte nachantike Gewölbebau. Im heutigen Dom von
Aachen ist er gut erhalten. Der Bau gewann einen besonderen Charakter einmal dadurch, dass er ab 813 als Krönungskirche fungierte,
und andererseits Karl
in ihm 814 bestatttet
wurde, was ursprünglich nicht vorgesehen
gewesen war.35 Er war
„Herrschaftszeichen“36
und Memorialkirche
zugleich.
Abb. 7 | Aachen, Pfalzkapelle
Karls des Großen
32
33
34
35
36
38188.indb 357
léochrétienne (BEFAR 254), Athen – Rom 1984, 113–123.
Schraffiert ist die ursprünglich wohl genau in der Achse geplante Vorhalle mit
zwei symmetrisch angeordneten Treppentürmen; gebaut wurde aus statischen
Gründen die abknickende heute nicht mehr erhaltene, längs gestreckte Vorhalle:
vgl. dazu Deichmann, Ravenna 2,2 (s. Anm. 29), 81–82.
Die Darstellung folgt hier den Forschungsergebnissen von M. Untermann, Der
Zentralbau im Mittelalter. Form – Funktion – Verbreitung, Darmstadt 1989;
ders., Rundkirchen, in: Lexikon der Kunst 6 (1994) 295–297; ders., Zentralbau,
in: Ebd., 7 (1994) 902–904; ders., Zentralbau I. Abendländische Mittelalter, in:
LMA 9 (1998) 537–539.
Vgl. Untermann, Zentralbau 1989 (s. Anm. 33), 105.
Vgl. ebd., 107–108.
Ebd., 99.
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Abb. 8 |
Ottmarsheim,
Abteikirche.
Die Aachener Pfalzkapelle wurde zum Vorbild für eine ganze
Reihe baulich ähnlicher Stiftskirchen in Herrscherpfalzen und Adelshöfen: den Pfalzkapellen in Compiègne, Thionville, Nijmegen (St. Nikolaus) und Goslar (St. Georg). 37 Sie fand aber auch Nachahmungen
in den baulichen Aktivitäten Graf Arnulfs von Flandern, der Aachen
als Vorbild nahm für die Kirche in seiner Burg in Brügge (Vorgängerbau der Sint-Donaaskathedraal), und in denen eines frühen Habsburgers, Rudolfs von Altenburg. Er ließ in Ottmarsheim (Elsass) als Klosterkirche der von ihm gegründeten exemten Benediktinerinnenabtei
eine ziemlich genaue Kopie der Aachener Kapelle erstellen, die 1049
von Papst Leo IX. geweiht wurde.38
Ludwig der Bayer, der 1314 in Aachen zum König gekrönt worden
war, sich aber als solcher nicht halten konnte und schließlich 1346 im
Thronstreit unterlag, gründete 1330 das oberbayerische Kloster Ettal.
Dessen weiter polygonaler, zweigeschossiger Zentralbau mit Mittelsäule und kurzem Choranbau ist ein Zitat der Bauten in San Vitale
und Aachen in gotischen Formen und unterreicht damit die Herrschaftsansprüche des Wittelsbachers.39
Zitiert wurden allerdings in der mittelalterlichen Architektur nicht
allein San Vitale und die Aachener Pfalzkapelle sondern auch die Jerusalemer Grabeskirche bzw. ihre Rotunde. Das früheste Beispiel
dafür stammt aus karolingischer Zeit: die Michaelskirche, die zum
37
38
39
38188.indb 358
Vgl. ebd., 113–115, 126, 131–132, 132–134.
Vgl. ebd., 134–136; ders, Ottmarsheim, in: Lexikon der Kunst 5 (1993) 346;
H. Wörner, J. Wörner-Hasler, Abteikirche Ottmarsheim, Lindenberg 62016.
Vgl. Untermann, Zentralbau 1989 (s. Anm. 33), 140–143.
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Rotunden und Zentralbauten
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Klosterkomplex der Abtei
Fulda des Bonifatius gehörte. Vom Urbau ist nur
die Krypta erhalten: ein
kreisförmiger Bau mit Mittelstütze und weitgehend
abgemauertem Umgang.
Die
Zweckbestimmung
des Baus als Friedhofskirche für Abt und Mönche
geht eindeutig aus Bautituli hervor, die Rhabanus Abb. 9 | Ettal, Klosterkirche (gotischer Grundriss).
Maurus verfasst hat: Es
war ein Ort der Vergegenwärtung der heiligen Stätten (loca sancta) Palästinas: Es befanden sich
dort auch ein Felsstein vom Berg Sinai und Erde aus Bethlehem, während die Kreisform der Kirche als Abbild der Ewigkeit interpretiert
wurde.40 Rhabanus, dem der Entwurf zugeschrieben wird, war jedoch
selbst nie im Heiligen Land, sondern ließ sich mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Beschreibung der Grabesrotunde des Iren Adamnanus von Iona (um 628–704)41 inspirieren.42
Abb. 10 | Fulda,
St. Michael, karolingische Krypta.
40
41
42
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Vgl. ebd., 54–58, 66–67.
De locis sanctis 2 (L. Bieler [Hg.], CCSL 175, 186–189).
So jedenfalls W. Braunfels, Die Kunst im Heiligen Römischen Reich 6, München
1986, 44.
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Abb. 11 | Konstanz, Mauritiusrotunde der
Münsterkirche mit Heiligem Grab.
Solche Heilig-Grab-Kirchen
in Zentralbauweise finden sich
im 10. Jahrhundert auch in Konstanz (Mauritiusrotunde am Konstanzer Münster), auf der Reichenau und in St. Gallen43 und
im 11. Jahrhundert in Paderborn
(Busdorfkirche)44. In Konstanz
hat man im 13. Jahrhundert in
die ältere Rotunde dann zusätzlich eine zwölfeckige Miniaturrotunde eingebaut, wie sie sich
ähnlich auch im Dom zu Magdeburg befindet, gotische Imaginationen des Heiligen Grabes
in Jerusalem, deren liturgische
Zweckbestimmung nicht wirklich geklärt ist.45
3 Renaissance – Barock – Klassizismus
Das Auffassung des Kreises als perfekte Form und damit als Hinweis
auf die Ewigkeit, als „heiliger Kreis“, wie er im frühmittelalterlichen
Verständnis der Fuldaer Grabeskirchenarchitektur fassbar wird, ist
alt und antik.46 Es wundert wenig, wenn das in der Architekturtheorie der Renaissance aufgegriffen und der Kreis47 als Figur des absoluten Ebenmaßes oder, davon abgeleitet, Polygonal- oder Ovallösungen als ideale Formen der Grundrisse für sakrale Gebäude propagiert
werden. Leon Battista Alberti (1404–1472)48, der erste namhafte Architekturtheoretiker seit Vitruv im 1. Jahrhundert v. Chr., vertrat diese
43
44
45
46
47
48
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Vgl. Untermann, Zentralbau 1989 (s. Anm. 33), 59–61.
Vgl. ebd., 65–66.
Vgl. ebd., 263–264.
Vgl. Aune, Kreis (s. Anm. 21).
Vgl. Red., Kreis, in: Lexikon der Kunst 4 (1992) 46.
Vgl. Red. Alberti, Leon Battista, in: Lexikon der Kunst 1 (1987) 91–92.
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Rotunden und Zentralbauten
361
Theorie, noch deutlicher aber Sebastiano Serlio (1475–1554).49 In kirchlichen Kreisen hat sie sich aber nicht
durchsetzen können. Bezeichnend
dafür ist, dass der ursprüngliche
Entwurf Donato Bramantes (1444–
1514) für die neue Peterskirche in
Rom, die einen Zentralbau vorsah, in nachreformatorischer Zeit
durch Carlo Maderno (1556–1629)
ein kurzes Langhaus erhielt. Kardinal Carlo Borromeo (1539–1584),
einer der maßgeblichen Theologen der unmittelbaren nachtridentinischen Zeit, veröffentlichte 1577
für seine Diözese Mailand eine KirAbb. 12 | Rom, San Pietro in Montorio,
chenbauinstruktion50, die die Kon- Tempietto Bramantes.
zeptionen für den Kirchenbau der
katholischen Reform klar zum Ausdruck bringen. Für die Kirchengrundrisse hieß dies, dass sie zwar multipel sein könnten, aber im
Grundsatz die Form eines lateinischen Kreuzes zeigen sollten.51 Damit war der Zentralbaugedanke im Prinzip verworfen.
Sicher gab es weiterhin auch katholische Rundbauten, angefangen
von Bramantes großartigem, 1500 geweihten „Tempietto“ im römischen Kloster San Pietro in Montorio. Über der Stätte, die als Ort der
Hinrichtung des Apostels Petrus angesehen wurde, war sie eine Memorialarchitektur.52
49
50
51
52
38188.indb 361
Vgl. H.-W. Kruft, Geschichte der Architekturtheorie. Von der Antike bis zur
Gegenwart, München 62013, 47–52, 81–85; C. Lange, Die Kasseler Karlskirche
und die Tradition des Zentralbaus. Zur symbolischen Aussage ihrer Architektur,
in: ZVHG 114 (2009) 101–126, hier: 112–113; zu Serlio vgl. Red., Serlio, Sebastiano,
in: Lexikon der Kunst 6 (1994) 615–916.
C. Borromeo, Instructionum fabricae et supellectilis ecclesiasticae libri II (1577).
A cura di St. Della Torre e M. Marinelli (Monumenta studia instrumenta liturgica
8), Vatikan 2000.
Vgl. Kruft, Geschichte (s. Anm. 49), 104. – Es ist eine Ironie der Geschichte, dass
1773 in Wien mit der Karlskirche ein repräsentativer Zentralbau dem heiligen
Carlo Borromeo geweiht werden sollte.
Vgl. F. Cantatore (Hg.), Il Tempietto di Bramante nel monastero di San Pietro in
Montorio, Rom 2017.
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Zu den wichtigen ZentralbauEntwürfen zählt der Gianlorenzo
Berninis für S. Andrea al Quirinale
in Rom, 1647 bis 1667 als Queroval
erbaut. Auch der süddeutsche und
böhmische Barock brachte einfallsreiche Zentralbauten hervor: Das
„Kappel“ Georg Dientzenhofers bei
Waldsassen in der Oberpfalz, einen
Trikonchos, das in der KonstrukAbb. 13 | Wallfahrtskirche zur heiligsten tion des Grundrisses das Patrozinium dieser zwischen 1682 und
Dreifaltigkeitkeit bei Waldsassen (sog.
Kappel).
1689 errichteten Wallwahrtskirche
„zur heiligsten Dreifaltigkeit“ aufnimmt.53
Zu nennen sind die Abteikirche von Weltenburg an der Donau54
und die Wallfahrtskirche von Steinhausen, beides Ovalrotunden,55
in der Schweiz das barocke Oktogon der Abteikirche von Muri im
Kanton Aargau.56 Dennoch wurde der Zentralbau in seiner reinen
Form nicht zum beherrschenden katholischen Kirchenbautyp. Das
große Thema der Barockarchitektur war die Verschmelzung von
Längs- und Zentralbau, wofür großartige Lösungen gefunden wurden. Im deutschen Bereich sei pars pro toto nur auf die Abteikirche
von Ottobeuren57 im Allgäu verwiesen, die Steingadener Wallfahrts53
54
55
56
57
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H. Schüller, Die Kappel bei Waldsassen und Sant’ Ivo alla Sapienza in Rom. Aspekte zu Planung und Gestaltung symbolischer Sakralbauten im 17. Jahrhundert, in: M. Melters, C. Wagner (Hg.), Die Quadratur des Raumes. Bildmedien
der Architektur in Neuzeit und Moderne (Zoom. Perspektiven der Moderne 3),
Berlin 2017, 94–111. – Im Kirchenbau des 20. Jahrhunderts wurde ein vergleichbarer Grundriss aufgenommen in der von Paul Schneider von Esleben 1953–1955
gebauten Kirche St. Rochus in Düsseldorf-Pempelfort: vgl. W. Roemer, St. Rochus in Düsseldorf, Düsseldorf 2005.
Vgl. U. Berndl, Weltenburg, in: Lexikon der Kunst 7 (1994) 762.
Vgl. B. Schütz, Die kirchliche Barockarchitektur in Bayern und Oberschwaben
1580–1780, München 2000, 71–138.
Vgl. P. Felder, Das Kloster Muri (Schweizerische Kunstführer 692), Bern 2001.
Vgl. die unterschiedlichen Entwürfe bei Schütz, Barockarchitektur (s. Anm. 55),
139–146; G. Dischinger, Ottobeuren. Bau- und Ausstattungsgeschichte der Klosteranlage 1672–1802, 1–3, St. Ottilien 2011; K. Schwager, Die benediktinische
Reichsabtei Ottobeuren 1672–1803. Materialien zu Vorgeschichte, Planung, Bau
und Ausstattung der neuen Klosteranlage sowie anderer Bauten des Ottobeurer
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Rotunden und Zentralbauten
363
kirche „Zum gegeißelten Heiland“ (Wieskirche)58 oder die oberfränkische Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen Balthasar Neumanns59.
Anders akzentuiert stellt sich die Situation im protestantischen
Kirchenbau des Barocks dar. Noch in der ausklingenden Phase des
Dreißigjährigen Kriegs entstehen in den reformierten Niederlanden überkuppelte Zentralbauten, etwa die Marekerk in Leiden (1639–
1649)60 und die Oostkerk in Middelbur (1647–1667).61 Sie sind als
oktogonale Anlagen freilich nur eine Sonderform der vielen Breitsaaloder Querbaukirchen, die im Bereich des Protestantismus noch entstehen sollten.62 Bei diesen Bauformen ist von einer ganz bewussten
Wahl und Konzeption auszugehen. Sie bringt das im Vergleich mit
dem Katholizismus anders geartete theologische Verständnis des Kirchenraumes und der Gemeinde zum Ausdruck.63 Die Reformatoren
sprachen dem Kirchenraum als solchem keine Heiligkeit zu. Weder
durch Reliquien noch durch eine fortdauernde sakramentale Realpräsenz Christi im Tabernbakel geheiligt, ist der Kirchenbau reiner Gemeindeversammlungsort. Der Mensch ist der wahre Tempel Gottes
und erst in der Versammlung der Gemeinde ereignet sich die Gegenwart Gottes. Dass jene nicht hierarchisch gegliedert ist, spiegelt sich
in den Sälen wieder, in denen sie sich versammelt. Statt staffelnder
58
59
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61
62
63
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Einflußbereichs I (1672–1740) (Tholos – Kunsthistorische Studien 11,1/2), Münster 2017.
Vgl. Schütz, Barockarchitektur (s. Anm. 55), 117.
Vgl. P. Ruderich, Vierzehnheiligen, in: Lexikon der Kunst 7 (1994) 622–623;
M. Manitz, Wand, Wölbung und Rotunde. Themen und Leitmotive in Balthasar
Neumannss kurvierter Sakralarchitektur (Mss. zur Kunstwiss. 34,1–2), Worms
1992, 1, 283–300; 2, 393–395.
Vgl. Vereinigung Berliner Architekten (Hg.), Der Kirchenbau des Protestantismus von der Reformation bis zur Gegenwart, Berlin 1893, 465.
Vgl. Lange, Karlskirche (s. Anm. 49), 108–109.
Vgl. K. Ellwardt, Der Typus der Querkirche in den evangelischen Territorien des
Reiches. Definition und Begriffe, in: J. Harasimowicz (Hg.), Protestantischer Kirchenbau der frühen Neuzeit in Europa. Grundlagen und neue Forschungskonzepte, Regensburg 2015, 175–188; H. Caspary, Barocke Breitsaalkirchen in den
Territorien der Grafen und Fürsten von Nassau, in: Ebd., 189–198; J. Widmaier,
Kirche stellt sich quer. Die Suche nach dem „idealen“ Kirchenbau in Baden-Württemberg, in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 46 (2017) 244–249.
Vgl. R. Leeb, Die Heiligkeit des reformatorischen Kirchenraums oder: Was ist
heilig? Über Sakralität im Protestantismus, in: Harasimowicz, Kirchenbau
(s. Anm. 62), 37–48.
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Raumgefüge tendiert der protestantische Kirchenbau zu „versammelnden“
Architekturen.
Der fürstliche Mecklenburgische
Baudirektor, Mathematiker und Architekturtheoretiker Leonhard Christoph
Sturm (1669–1719)64 entwarf in seiner
programmatischen Schrift „Architectonisches Bedencken Von Protestantischer Kleinen Kirchen Figur und Einrichtung“65 eine ganze Reihe solcher
Kirchen, bei denen er insbesondere
auch die Hör- und Sichtbarkeit des Predigers bedachte. Unter seinen Entwürfen findet sich auch einer für eine kreisAbb. 14 | Leonhard Christoph
förmige Dorfkirche mit Emporen.
Sturm, Entwurf einer protestantiDie besonders im Calvinismus geschen Dorfkirche (1712).
forderte Einfachheit der Kirchen wurde
freilich da, wo in den protestantischen Territorien ihre Errichtung
auch den Repräsentationsbedürfnissen der evangelischen Herrscher
genügen musste, oft beiseitegeschoben. Nirgends ist das besser nachvollziehbar als an der – freilich lutherischen – Dresdner Frauenkirche, dem unbezweifelbaren Hauptwerk des protestantischen Kirchenbaus in Deutschland, zwischen 1726 und 1734 erbaut in der Zeit,
nach dem die sächsischen Kurfürsten zum Katholizismus konvertiert
waren (1697). August der Starke (Kurfürst seit 1694, polnischer König
seit 1697, † 1733), der auf den eigentlich städtischen Bau durchaus Einfluss nahm, wünschte eine Kuppelkirche66 und George Bähr (1666–
1738) erbaute eine solche auf quadratischen Grundriss mit acht im
Kreis eingestellten Pfeilern, die die Kuppel tragen, mit einem amphitheaterartigen Innenraum.67
64
65
66
67
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Vgl. Red. Sturm, Leonhard Christoph, in: Lexikon der Kunst 7 (1994) 118–119.
Hamburg 1712; zu Sturms Konzeptionen vgl. Kirchenbau (s. Anm. 60), 74–75; Ellwardt, Typus (s. Anm. 62), 182–184; H. Magirius, Die Dresdner Frauenkirche von
George Bähr. Entstehung und Bedeutung, Berlin 2005, 181–193.
Ebd., 201–202.
Vgl. J. Sponsel, Die Frauenkirche zu Dresden. Geschichte ihrer Entstehung von
Georg Bährs frühesten Entwürfen an bis zur Vollendung nach dem Tode des Erbauers, Dresden 1893, Nachdruck Leipzig 2005.
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Rotunden und Zentralbauten
365
Zusammen mit der katholischen
Hofkirche, die von 1738 bis 1754 erbaut wurde,68 entstand in Dresden
erstmals eine Situation, die sich später nochmals in Frankfurt wiederholen sollte, als dort dem gotischen St.
Bartholomäus-Dom, der jüngeren
Krönungskirche der deutschen Kaiser, die zwischen 1787 und 1833 erbaute querovale Paulskirche gegenübergestellt wurde: Gegenüber der
längsgerichteten katholische Kirche
Abb. 15 | Dresden, Frauenkirche.
hob sich der protestantischer Zentralbau deutlich ab. Nicht zufällig eignete
er sich 1848/49 als Tagungsort der
Frankfurter Nationalversammlung,
des ersten deutschen Parlaments.
Ganz eigenen Ideen folgte die Errichtung einer katholischen Kirche
in Berlin nach der Eroberung des
katholischen Schlesien durch Friedrich d. Gr. Der König stellte dafür
das Grundstück zur Verfügung und
wünschte dafür einen eng an das römische Pantheon angelehnten Bau. Abb. 16 | Frankfurt, Paulskirche.
Es ist stark zu vermuten, dass er am
liebsten eine Simultankirche hätte erbauen lassen, für die er das Pantheon-Motiv als den geeignetsten Ausdruck seines Toleranzgedankens ansah.69 Die Errichtung mit einer Spannweite von 40 m begann
1747, kam aber 1755 ins Stocken; erst 1773 wurde die Hedwigskirche
geweiht. Sie verfügte bis ins späte 19. Jahrhundert über keine Laterne
als Kuppelbekrönung, was die Anmutung des römischen Pantheons
noch verstärkte.70
68
69
70
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Vgl. Braunfels, Kunst 1 (s. Anm. 42), München 1979, 266–267.
Vgl. C. Goetz, St. Hedwig im 18. Jahrhundert, in: Dies., V. Elbern (Hg.), Die St.
Hedwigs-Kathedrale zu Berlin, Regensburg 2000, 15–37, hier: 26.
Zur Baugeschichte vgl. ebd., 22–34.
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Abb. 17 | Berlin, St. Hedwig (Kupferstich von Johann David Schleuen, Berlin, um 1760).
Auch in der gleichzeitig von Friedrichs II. Hofarchitekten Georg
Wenzeslaus von Knobelsdorff errichteten „Französischen“, also hugenottisch-calvinstischen Kirche von Potsdam erfolgte eine deutliche
Wiederaufnahme der Pantheon-Architektur, wenn auch mit leicht elliptischem, quergestelltem Grundriss und in wesentlich kleineren
Proportionen.71
Die gleichen Ausmaße wie das römische Pantheon gab dann
Pierre Michel d’Ixnard der Abteikirche von St. Blasien im Schwarzwald, die zwischen 1772 und 1781 erbaut wurde. Nach Dehio ist sie das
„Hauptwerk des Klassizismus“ in Deutschland. Sie spiegelt einerseits
in ihrer Klarheit und Stringenz, andererseits durch ihre historische
Anmutung den Geist der katholischen Aufklärung wider, der unter
Fürstabt Martin II. Gerbert (1764–1793), einem bedeutenden Geschichtswissenschaftler, in diesem Benediktinerkloster herrschte.72
71
72
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Vgl. Kirchenbau (s. Anm. 60), 149; S. Badstübner-Gröger, Hugenottischer Kirchenbau in Berlin und Brandenburg, in: Harasimowicz, Kirchenbau (s. Anm. 62),
229–244, hier: 242.
Vgl. Braunfels, Kunst 3 (s. Anm. 42), München 1981, 432–436.
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Rotunden und Zentralbauten
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4 Historismus
Für den historistischen Baustil des 19. Jahrhunderts war der Zentralbau weder auf katholischer noch evangelischer Seite ein besonderes Thema, was sich versteht, da man historische Baustile zum Vorbild nahm, die wie die Romanik und die Gotik vornehmlich für den
Längsbau stehen. Das von der gemeinsamen Kirchenkonferenz der
deutschen evangelischen Landeskirchen 1861 beschlossene „Eisenacher Regulativ“ plädierte denn auch für ein „längliches Viereck“, bei
dem Querarme dem Gebäude „die bedeutsame Anlage der Kreuzgestalt“ geben, und formulierte zurückhaltend: „Von Centralbauten
ohne Kreuzarmansätze ist das Achteck akustisch zulässig, die Rotunde als nicht akustisch zu verwerfen.“73 In gewisser Weise wurde
wie im Katholizismus der Renaissance- und Barockzeit für den protestantischen Kirchenbau im 19. Jahrhundert das Problem der Verschmelzung von Längs- und Zentralbau ein wichtiges Thema,74 doch
findet insgesamt eine Abkehr von den Zentralbaukonzepten des
18. Jahrhunderts statt. Bezeichnend dafür ist, dass verschiedenste
Zentralbauentwürfe für den Berliner Dom nicht zu Ausführung
kommen.75
Dies änderte sich erst durch das zunächst nur zaghaft angenommene „Wiesbadener Programm“ von 1891, in dem gefordert wurde,
die Kirche als „Versammlungshaus“ solle nicht „das Gepräge […]
eines Gotteshauses im katholischen Sinne an sich tragen“, sondern
„der Einheit der Gemeinde und dem Grundsatz des allgemeinen
Priesterthums […] durch die Einheitlichkeit des Raumes Ausdruck“76
geben. Verwirklicht wurde das durch Johannes Otzen in der Wiesbadener Ring- bzw. Reformationskirche von 1892 bis 1894. Auf einem
quadratischen Grundriss wurde in ihr das Kirchengestühl konzentrisch auf die Kanzel hin angeordnet. Der eigentliche Zentralbaucha-
73
74
75
76
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Vgl. den Text des Regulativs in: Kirchenbau (s. Anm. 60), 238; weitere Nachweise
zu dessen Druck bei H. Brennecke, Zwischen Tradition und Moderne. Protestantischer Kirchenbau an der Wende zum 20. Jahrhundert, in: F. Graf, H. Müller
(Hg.), Der deutsche Protestantismus um 1900 (VWGTh 9), Gütersloh 1996, 173–
203, hier: 191.
Vgl. die Entwürfe in: Kirchenbau (s. Anm. 60), 261–267, 274–277.
Vgl. die Entwürfe ebd., 244–258.
Vgl. ebd., 298–299; Brennecke, Tradition (s. Anm. 73), 195.
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Abb. 18 | Wiesbaden, Ringkirche.
rakter leitet sich aus der kreisrunden Altarinsel, der Emporen- und
Gewölbegestaltung ab.77
Eine vergleichbare Zentralkirche wurde 1905/06 in OberhausenLirich, im rheinischen Teil des Ruhrgebiets, für die evangelische Paulus-Kirchengemeinde erbaut.78 Sie stand im selben Vorort der längsgerichteten katholischen St. Katharinen-Kirche von 1888 gegenüber79
und wiederholte die Dresdner Situation in einer Bergarbeiterstadt.
5 Moderne und Postmoderne
Der Erste Weltkrieg markiert wie in vielem so auch für die Sakralarchitektur beider Konfessionen eine Zäsur. Stellvertretend für die
kirchlichen Zentralbauten, die im 20. Jahhundert entstanden, seien je
ein Bauwerk der beiden Architekten Dominikus Böhm (1880–1955)80
77
78
79
80
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Vgl. Kirchenbau (s. Anm. 60), 395–397.
Vgl. T. Parent, T. Stachelhaus, Kirchen im Ruhrrevier 1850–1935, Münster 1993,
99; W. Franzen, Gottesdienststätten im Wandel. Evangelischer Kirchenbau im
Rheinland 1860–1914, Duisburg 2002, 397–398, Nr. 195.
Dieser Kirche folgte 1929–1932 ein größerer Ziegelbau in gemäßigt expressionistischem Stil, der wegen Bergschäden abgerissen werden musste und 1979–1982
durch einen oktogonalen Zentralbau von Werner Funke und Ernst Craemer ersetzt wurde. – Der Verf. ist in diesem Ruhrgebietsvorort aufgewachsen.
Zur Biographie: W. Voigt, „Neue Formen mit dem Urgehalte der Tradition“: Dominikus Böhm zwischen den Strömungen und Brüchen seiner Zeit, in: Ders.,
I. Flagge (Hg.), Dominikus Böhm 1880–1955, Tübingen 2005, 8–17.
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Rotunden und Zentralbauten
369
und Otto Bartning (1883–1959)81 vorgestellt, die beide, der eine im katholischen Bereich, der andere im evangelischen, Leitbauten der modernen Kirchenarchitektur errichtet haben.
Im Œuvre Böhms, der mit Romano Guardini befreundet war und
nach den Worten von Joseph Kardinal Frings „die kirchliche Baukunst aus den Fesseln des Historismus löste und gemäß dem neuen
Material und gemäß den neugewonnenen liturgischen Einsichten
baute“82, begegnen runde bzw. elliptische Entwürfe mehrfach: 1923
im Entwurf für die nordamerikanische „Meßopferkirche Circumstantes“83, deren Grundriss in abgewandelter Form 1930 im Entwurf
I für St. Wolfgang in Regensburg-Kumpfmühl wiederkehrt.84 Böhms
Projekt V für die Frauen-Friedenskirche in Frankfurt war eine kreisrunde „Auferstehungskirche“ mit einem Kranz von Kapellen mit kegelförmiger Bedachnung.85 Von seinen Zentralbauentwürfen wurden
aber lediglich die an St. Johann Baptist in Neu-Ulm 1926 angebaute
Auferstehungskapelle realisiert 86 und die seinerzeit viel kritisierte,
aber für künftige Architekturen wegweisende Pfarrkirche St. Engelbert in Köln-Riehl von 1930/32.87 Es ist Böhms kühnster Kirchenbau,
zu dem er schrieb:
„Die liturgischen Erneuerungsbestrebungen unserer Zeit haben mich schon lange
auf den Gedanken dieser Bauform gewiesen […]. Der Raum der St. Engelbertskirche faßt die Gemeinde unter der kreisrunden Kuppel zu einer geschlossenen Einheit zusammen.“88
Als Fresko der Altarnische stelle sich Böhm eine Darstellung der Auferstehung vor,89 sodass dieser Zentralbau gleichzeitig als moderner
Nachfolgebau der Jerusalemer Grabrotunde interpretiert werden kann.
Das gilt in gleicher Weise von der 1929/30 gebauten Auferstehungskirche Otto Bartnings in Essen, eine in Stahlskelettbauweise
errichtete Rundkirche, deren innerer zweistöckiger Rundkern von
81
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85
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Red., Barting, Otto, in: Lexikon der Kunst 1 (1987) 414.
J. Frings, Dominikus Böhm zum Gedächtnis, in: A. Hoff, H. Muck, R. Thoma,
Dominikus Böhm, München – Zürich 1962, 11.
Vgl. Die Werke von Dominikus Böhm 1908–1955, in ebd., 104–105, 503.
Vgl. ebd., 366–367, 512–513.
Vgl. ebd., 158–159, 504–505.
Vgl. ebd., 116–117, 503–504.
Vgl. ebd., 270–279, 508.
Böhm in: ebd., 508.
Vgl. ebd., 508.
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Abb. 19 a/b | Köln-Riehl, St. Engelbert von
Dominikus Böhm.
zwei äußeren Ringen ummantelt und von einer offenen Laterne, die
als Glockenstuhl dient, bekrönt wird. Genau in ihrem Mittelpunkt
steht, ungewöhnlich für eine evangelische Kirche, das Taufbecken,
sodass diese Kirche nicht allein eine „Anastasis“ ist, sondern zugleich
auch noch ein Baptisterium.90
Solch „reine“ Formen wie bei Bartnings Auferstehungskirche
trifft man im Kirchenbau der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
selten an. Die neue Kathedrale von Algier aus den Jahren 1956 bis
1963, die statt mit einer Kuppel mit einer sich öffnenden Bekrönung
in Art eines Kühlturms für ein Kernkraftwerk überbaut ist,91 das Oktogon der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Egon Eiermanns von
196392 oder die nach Alexander von Brancas Plänen 1991/92 gebaute
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Vgl. I. Küster, Otto Bartning als Kirchbaumeister, Bonn 1982, 151–156, 309–311,
423–425; Parent, Stachelhaus, Kirchen (s. Anm. 78), 72–73, 75; T. Jähnichen,
„Man ist mitten in der Gemeinschaft und muß einfach handeln und sprechen
aus der Gemeinschaft“. Die Auferstehungskirche in Essen, in: Ders. (Hg.), Zwischen Tradition und Moderne. Die protestantische Bautätigkeit im Ruhrgebiet
1871–1933 (SWI außer der Reihe 8), Bochum 1994, 137–150.
Dazu das am Conservatoire national des arts et métiers (Paris) laufende Dissertationsprojekt von M. Chergui, La basilique du Sacré Cœur entre patrimoine et vestige de la colonisation.
Vgl. W. Zahner, Baukunst aus Raum und Licht. Sakrale Räume in der Architektur der Moderne, Lindenberg 2012, 26–27.
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Rotunden und Zentralbauten
371
Abb. 20 a/b | Essen, Auferstehungskirche von
Otto Bartning.
Rotunde des Ökumenische Zentrum Emmaus in Bad Griesbach in
Niederbayern93 bilden durchaus Ausnahmen. Im modernen Kirchenbau, insbesondere der Zeit nach dem II. Vatikanischen Konzil (1962–
1965), baute man zwar viele Zentralbauten, bevorzugte dabei aber
unregelmäßige Vielecke, konvexe Polygone und vielfache nicht-symmetrische Formen für den Grundriss. Beispielgebend dafür waren
die „völlig freie Architektur“94 der bereits 1950 bis 1955 gebauten Kapelle Nôtre Dame du Haut von Ronchamp bei Belfort in der FrancheComté von Le Corbusier95 und der zwischen 1966 bis 1968 errichtete
Marienwallfahrtsdom von Neviges im Bergischen Land des Dominikus Böhm-Sohnes Gottfried.96
Bewusst bei elementaren geometrischen Figuren wie Kreis, Würfel oder Zylinder setzt der 1943 geborene Tessiner Architekt Mario
Botta an, der einige Ikonen postmoderner Sakralarchitektur errichtet hat. Die kreisrunde Auferstehungs-Kathedrale von Évry südlich
von Paris, gebaut von 1988 bis 1995, deren zylindrischer Baukörper
eine schräg angeschnittene und dadurch elliptische Dachfläche aufweist, die dann spektakulär durch Bäume in ihrem ganzen Umkreis
begrünt wurde,97 hat Botta nach eigener Aussage ohne jede Symbolik
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A. Brunner, Bad Griesbach, Ökumenisches Zentrum Emmaus, in: ebd., 38–39. –
Vgl. dazu auch den Beitrag von S. Kopp in diesem Sammelband.
Le Corbusier, Mein Werk, Stuttgart 1960, 166.
Vgl. ebd., 166–169, 242–243, 267–271.
Vgl. Zahner, Baukunst (s. Anm. 92), 26–27.
Vgl. P. Jodidio, Mario Botta, Köln 1999, 94–99; die Entwürfe bei E. Pizzi u. a.,
Mario Botta 1980–1990, Zürich – München 1991, 160–165.
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372
Hans Reinhard Seeliger
Abb. 21 a/b | Évry, Cathédrale de la
Résurrection Saint-Corbinien.
entworfen.98 Der Bezug auf die Grabesrotunde ist jedoch offensichtlich. Doch sind Bottas Vorstellungen letztlich abstrakt: Der Kreis ist
es, der in seiner klaren Form Orientierung vermitteln soll, was nach
seiner Überzeugung ein Primärzweck von Architektur ist.99
In der Kreisgeometrie, die Botta als Gestaltungsprinzip bei noch
zwei weiteren Tessiner Kirchen variiert100 – von denen eine, die auf
Eine ähnliche Form, wenn auch kleiner, wurde von Botta nochmals beim Bau
des Museum of Modern Art in San Franzisco realisiert: vgl. ebd., 114–119; auch
hier war zunächst eine Begrünung mit Bäumen vorgesehen, vgl. Pizzi, Botta
(s. Anm. 97) 166–172 – Die Begrünung eines entsprechend abgeschrägten, elliptischen Daches wurde auch umgesetzt beim Weinkellereigebäude der Cantina
Petra in San Lorenzo Alto bei Suvereto in der Toskana.
99 Vgl. Jodidio, Botta (s. Anm. 97), 24. – Vgl. dazu auch die Beiträge von B. Schirr,
L. Wilhelmus und K. German in diesem Sammelband.
100 Vgl. ebd., 74–79: Dorf kirche San Gioavnni Battista in Mongo; 120–125: Kapelle
Santa Maria degli Angeli, Monte Tamaro. Zu diesen Kirchen K. Koslowski, „Etwas dem Tod und dem Vergessen entgegensetzen“ – zu Kirchen Mario Bottas im
98
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Rotunden und Zentralbauten
373
dem Monta Tamaro im Tessin, ein Memorialbau für die verstorbene
Frau des Auftragsgebers ist –, kommt der Nimbus des Perfekten, vielleicht Ewigen, zum Vorschein, weshalb sie sich für Orte des Heiligen
in außerordentlicher Weise eignet. Dies war wohl immer der Antrieb
in der Sakralarchitektur, Rotunden und Verwandtes zu bauen.
Tessin, in: K. Kappel, M. Müller, F. Janson (Hg.), Moderne Kirchenbauten als Erinnerungsräume und Gedächtnisorte (Bild – Raum – Feier. Studien zu Kirche
und Kunst 9), Regensburg 2010, 125–142.
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Autorenverzeichnis
Augustin, George
Dr. theol., Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie, Direktor des Kardinal Walter Kasper Instituts an der Philosophisch-Theologischen Hochschule
Vallendar, Priesterseelsorger der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Bärsch, Jürgen
Dr. theol., Professor für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät der
Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Bock, Florian
Dr. theol., eigenes DFG-Projekt „Pastorale Strategien zwischen Konfessionalisierung und Auf klärung. Katholische Predigten und ihre impliziten Hörer“ an
der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Brunner, Benedikt
Dr. phil., wissenschaftlicher Mitarbeiter, Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz.
Eberhard, Kai-Ole
Dr. theol., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theologie und Religionswissenschaft an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover mit
dem Schwerpunkt Systematische Theologie.
German, Kinga
Dr. phil., Dozentin an der Kunst- und Designuniversität Moholy-Nagy von Budapest (Ungarn).
Koch, Kurt Kardinal
Dr. theol. Dr. h.c., Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der
Christen, Rom.
Kopp, Stefan
Dr. theol., Professor für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Paderborn.
Kuster, Niklaus
Dr. theol., Kapuziner OFMCap, Lehraufträge an der Universität Luzern für Kirchengeschichte am RPI und für Spiritualität an der Escuela Superior de Estudios
Franciscanos in Madrid sowie an der PTH Münster.
Metz, Wolfgang
Pfarrvikar in Sindelfingen und Geistlicher Referent im Bischöflichen Jugendamt
Rottenburg-Stuttgart.
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482
Autorenverzeichnis
Rabel, Magnus
Student der evangelischen Theologie in Tübingen mit Schwerpunkt Neues Testament.
Reinert, Jonathan
Dipl. theol., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Spätmittelalter und
Reformation der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Schirr, Bertram Jörg
Dr. theol., Vikar der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische
Oberlausitz.
Schmitt, Albrecht
Dipl. theol., Studiendirektor a.D. aus Sindelfingen.
Seeliger, Hans Reinhard
Dr. theol., Professor, Ordinarius a.D. für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und
Christliche Archäologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen.
Stühlmeyer, Ludger
Dr. phil., Musikdirektor ACV, Dozent, Stadt- und Dekanatskantor im Erzbistum
Bamberg.
Tebartz-van Elst, Franz-Peter
Dr. theol. habil., Delegat für die Katechese im Päpstlichen Rat zur Förderung der
Neuevangelisierung im Vatikan.
Werz, Joachim
Mag. theol., wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“
an der Eberhard Karls Universität Tübingen am Lehrstuhl Mittlere und Neuere
Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät.
Wilhelmus, Liane
Dr. phil, Akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl Neuere und Neueste Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg.
Winkler, Mathias
Dr. theol., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Biblische Theologie
am Seminar für Katholische Theologie der Universität Siegen.
Witt, Christian V.
PD, Dr. theol. habil., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz, Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte.
Heisenberg-Stipendiat der DFG.
Zahner, Paul
Dr. theol., Franziskaner OFM, Seelsorger und Forscher im franziskanisch-wissenschaftlichen Bereich in Zürich.
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Abbildungsnachweise
Metz
Kopp
Abb. 1 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 1 | H.-P. Hübner, H. Braun (Hg.),
Evangelischer Kirchenbau in Bayern
seit 1945, München 2010, 200.
Abb. 2 | Y. Strachwitz, Christus-Pavillon – EXPO 2000 Hannover, in:
Glasforum 50 (2000) 12.
Abb. 3 | Stadt Ulm (Hg.), Ulm neu –
Stadtraum und Architektur (Ulm
1998), 102–103.
Abb. 4 | Martin Duckek, Ulm.
Abb. 5 | Katholische Kirchengemeinde
Salvator und Evangelische Kirchengemeinde Aalen (Hg.), Das ökumenische Gemeindezentrum in Aalen
Rötenberger Heide (Aalen 1986), 16.
Abb. 6 | Joergens.mi/Wikipedia, in:
https://de.wikipedia.org/wiki/Maria-Magdalena_(Freiburg_im_Breisgau)#/media/File:Maria_Magdalena_(Freiburg)_2.jpg.
Abb. 7 | R. Stegers, Entwurfsatlas Sakralbau (Basel 2008), 178–181.
Abb. 8 | Joergens.mi/Wikipedia, in: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Maria_Magdalena_(Freiburg)_10.jpg
Abb. 9 | Marta Binaghi, Como.
Abb. 10 | Evangelische und katholische
Gesamtkirchengemeinde Sindelfingen (Hg.), Festschrift. Ökumenisches Gemeindezentrum Sindelfingen-Hinterweil, Weil im Schönbuch
1993, 2.
Abb. 11 | S. Schneider, Seite an Seite.
Ökumenisches Kirchenzentrum in
Nürnberg-Langwasser, in: Deutsche
Bauzeitung 124 (1990) 30–35.
Abb. 12 | Public domain image.
Abb. 13 | Tim Wollenhaupt, Bochum.
Koch
Abb. 1 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Schirr
Abb. 1 | Bertram Jörg Schirr, Göttingen.
Abb. 2 | Beerdigungsinstitut Ferdinand
Schach, Wittenberg.
Abb. 3 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 4 | Friederike Faller, Sindelfingen.
Abb. 5 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Werz
Abb. 1 | Diözesanbibliothek Rottenburg
am Neckar, Sign. 17 A 28.
Abb. 2 | Diözesanarchiv Rottenburg am
Neckar, Bestand N 72 Nachlass Paul
Kopf, Nr. 350-002.
Abb. 3 | Diözesanbibliothek Rottenburg
am Neckar, Sign. 1021c.
Abb. 4 | Diözesanbibliothek Rottenburg
am Neckar, Sign. 20 A 1449.
Abb. 5 | Diözesanbibliothek Rottenburg
am Neckar, Sign. 25 A 2022.
Abb. 6 | Diözesanarchiv Rottenburg am
Neckar, Bestand P2 Bildersammlung.
Tebartz-van Elst
Abb. 1 | Marta Binaghi, Como.
Abb. 2 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
38188.indb 483
03.08.18 14:18
484
Schmitt
Abb. 1 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 2 | Eberhard Werz, Sindelfingen.
Abb. 3 | Gerd Stutz, Sindelfingen.
Abb. 4 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 5 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 6 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Kuster
Abb. 1 | Public domain image.
Abb. 2 | Bruno Fäh, Stans.
Abb. 3 | N. Kuster, T. Dienberg, M.
Jungbluth, Inspirierte Freiheit. 800
Jahre Franziskus und seine Bewegung, Freiburg 2009, 42.
Zahner
Abb. 1 | Martin Duckek, Ulm.
Abb. 2 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Stühlmeyer
Abb. 1 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 2 | Franz Stühlmeyer, Melle.
Seeliger
Abb. 1 | J. Guyon, Le cimetière Aux
deux Lauriers. Recherches sur les
catacombes romaines (RSCr 7), Vatikan 1987, 220, Fig. 127.
Abb. 2 | J. Krüger, Die Grabeskirche zu
Jerusalem. Geschichte – Gestalt –
Bedeutung, Regensburg 2000, 39–
60, hier: 48, Abb. 43.
Abb. 3 | O. Brandt – F. Guidobaldi, Il
battistero lateranense. Nuove interpretazioni delle fase strutturali, in:
RivAC 84 (2008) 189–282, hier: 228,
Fig. 16.
Abb. 4 | https://upload.wikimedia.org/
wikipedia/commons/a/af/SStefanoRotondoVsec.png
38188.indb 484
Abbildungsnachweise
Abb. 5 | W. Hotz, Byzanz, Konstantinopel, Istanbul. Handbuch der Kunstdenkmäler, München 21978, 127.
Abb. 6 | Public domain image.
Abb. 7 | https://upload.wikimedia.org/
wikipedia/de/c/c9/Dom_zu_Aachen.jpg
Abb. 8 | Public domain image.
Abb. 9 | R. Hoffmann, Das Marienmünster in Ettal im Wandel der
Jahrhunderte, Augsburg 1927, 37.
Abb. 10 | F. Oswald, Vorromanische
Kirchenbauten. Katalog der Denkmäler bis zum Ausgang der Ottonen
(Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München III/1), München 1970, Nachdr.
1990, 87.
Abb. 11 | Public domain image.
Abb. 12 | https://commons.wikimedia.
org/wiki/File:Tempietto_di_Bramante02783.jpg
Abb. 13 | J. Drexler, A. Hubel, Regensburg und die Oberpfalz (Dehio
Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler 5), Berlin 1991, 235.
Abb. 14 | Ch. Sturm, Architektonisches
Bedenken Von Protestantischer kleinen Kirchen Figur und Einrichtung,
Hamburg 1712, Taf. VI.
Abb. 15 | Der Kirchenbau des Protestantismus von der Reformation bis
zur Gegenwart, hg. von der Vereinigung Berliner Architekten, Berlin
1893, 138, Abb. 250.
Abb. 16 | Der Kirchenbau des Protestantismus von der Reformation bis
zur Gegenwart, hg. von der Vereinigung Berliner Architekten, Berlin
1893, 150, Abb. 268.
Abb. 17 | Privatbesitz.
Abb. 18 | Der Kirchenbau des Protestantismus von der Reformation bis
zur Gegenwart, hg. von der Vereinigung Berliner Architekten, Berlin
1893, 397, Abb. 735–736.
Abb. 19a | A. Hoff, H. Muck, R. Thoma,
Dominikus Böhm, München – Zürich 1962, 273.
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Abbildungsnachweise
Abb. 19b | https://upload.wikimedia.
org/wikipedia/commons/8/8b/St_
engelbert_koeln_by_hugo_schmoelz.jpg.
Abb. 20a | W. J. Stock – W. Zahner, Der
sakrale Raum der Moderne. Meisterwerke des europäischen Kirchenbaus im 20. Jahrhundert, München
2010, 58.
Abb. 20b | Public domain image.
Abb. 21a | https://lh5.googleusercontent.com/-g6wjITLJ7j0/TYSaD_qVSAI/AAAAAAAAAC8/
15KuKzWf4z0/s1600/E.png
Abb. 21b | https://upload.wikimedia.
org/wikipedia/fr/b/b6/Town_hall_
and_cathedral_of_Evry.jpg
Wilhelmus
Abb. 1 | Evangelische und katholische
Gesamtkirchengemeinde Sindelfingen (Hg.), Festschrift. Ökumenisches Gemeindezentrum Sindelfingen-Hinterweil (Weil im Schönbuch
1993), 2.
Abb. 2 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 3 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 4 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 5 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
485
Abb. 4 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 5 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 6 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 7 | Katholisches Pfarramt St.
Joseph, Sindelfingen.
Abb. 8 | Tamás Bujnovszky, in: A.
Várszegi, A Pannonhalmi Bazilika
felújítása. Remodelling of the Basilica in Pannonhalma, Pannonhalma
2012, 30.
Abb. 9 | Tamás Bujnovszky, in: A.
Várszegi, A Pannonhalmi Bazilika
felújítása. Remodelling of the Basilica in Pannonhalma, Pannonhalma
2012, 54.
Abb. 10 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Winkler
Abb. 1 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Reinert
Abb. 1 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 2 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 3 | Public domain image.
Kopp/Werz
German
Abb. 1 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 2 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 3 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
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Abb. 1 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
Abb. 2 | Ingo Dittmann, Schwäbisch
Hall.
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Diese Publikation wurde gefördert von:
www.unita-dei-cristiani.com
Familie Kienhöfer, Sindelfingen
ACK Sindelfingen
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