Unser Gegenwartsbefund nährt sich aus politischen Großereignissen der vergangenen Jahre. Wir beob... more Unser Gegenwartsbefund nährt sich aus politischen Großereignissen der vergangenen Jahre. Wir beobachten den Aufstieg politischer Bewegungen, die neben populistischem Habitus eine dezidiert wissenschaftsfeindliche Agenda verfolgen. An Stelle wissenschaftlichkritischer Erklärungsansätze werden schlichtweg erfundene, von keinerlei Faktizität untermauerte Behauptungen in westlichen Gesellschaften populär.
in: Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben. Osteuropäische Juden in der Republik Baden 1918-1923, h... more in: Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben. Osteuropäische Juden in der Republik Baden 1918-1923, hg. v. Nils Steffen und Cord Arendes, heiBOOKS: Heidelberg ²2017, S. 253-276, DOI: 10.11588/heibooks.182.241
Rund 1.500 Briefe und Karten aus dem Ersten Weltkrieg erreichten Pastor Ernst Baars in Vegesack. ... more Rund 1.500 Briefe und Karten aus dem Ersten Weltkrieg erreichten Pastor Ernst Baars in Vegesack. In ganz Europa waren seine Gemeindemitglieder als Soldaten an den Fronten oder als Kriegsgefangene in Lagern. Pastor Baars stand über die Feldpost in regem Kontakt zu ihnen. Zurück kamen Danksagungen für Briefe und Geschenke, persönliche Berichte vom Kriegsgeschehen und aus der Gefangenschaft, politische Einschätzungen – und immer wieder die Hoffnung auf Sieg und Frieden.
Die Feldpostsammlung aus dem Archiv des Heimatmuseums Schloss Schönebeck haben Geschichtsstudierende der Universität Bremen in dem Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ erschlossen, ausgewählte Briefe transkribiert und erläutert. Die AutorInnen beschäftigten sich mit vielfältigen Themen: der Biographie von Ernst Baars, dem Medium Feldpost und Bildpostkarte, Propaganda und „Liebesgaben“, Militärseelsorge und Kriegsgefangenschaft. Die ausgewählten Quellen zeigen die verschiedenen Dimensionen der Kriegswahrnehmung an der Ost- und Westfront zwischen individuellem Erleben und patriotischem Wir-Gefühl.
Ludwig Huber / Margot Kröger / Heidi Schelhowe (Hg.): Forschendes Lernen als Profilmerkmal einer Universität, Beispiele aus der Universität Bremen, 2013
Schöck-Quinteros, Eva u.a.: „Was verstehen wir Frauen auch von Politik?“ Entnazifizierung ganz normaler Frauen in Bremen (1945-1952), Bremen 2011, S. 24-25.
1927 rückte ein Sittlichkeitsskandal Bremen in das Licht der reichsweiten Öffentlichkeit. Im Fall... more 1927 rückte ein Sittlichkeitsskandal Bremen in das Licht der reichsweiten Öffentlichkeit. Im Fall Kolomak wurde vor dem Bremer Landgericht die Geschichte der 1924 verstorbenen Lisbeth und ihrer wegen Kuppelei verurteilten Mutter Elisabeth Kolomak verhandelt. In regionalen sowie überregionalen Zeitungen und Zeitschriften wurde intensiv über den Prozess berichtet. Die „Stars“ der Gerichtsberichterstattung kamen in die Hansestadt und schrieben kontrovers über die gesellschaftliche Doppelmoral, die Krise der Justiz und die (Zwangs)Behandlung von Frauen, die der Prostitution verdächtigt wurden. Neben den eigentlichen Ereignissen wurde hierbei exemplarisch die durch Krieg und Inflation veränderte Moral zwischen den Geschlechtern verhandelt. In Bremen selbst kam es zu einer „Presseschlacht“ um die Glaubwürdigkeit der Bremer Behörden. Der Artikel befasst sich mit den unterschiedlichen Darstellungen und Wertungen des Falles und gibt damit einen Einblick in die moralischen Debatten sowie die Arbeitsweise der Presse in der Weimarer Republik.
Eva Schöck-Quinteros / Sigrid Dauks (Hg.): "Aus Gründen der inneren Sicherheit des Staates". Ausweisung, Verfolgung und Ermordung des Bremer Arbeiters Johann Geusendam (1886-1945), 2009
Zusammen mit Sigrid Dauks im Rahmen der Tagung für Eva Schöck-Quinteros "Geschichte entdecken - e... more Zusammen mit Sigrid Dauks im Rahmen der Tagung für Eva Schöck-Quinteros "Geschichte entdecken - erforschen - vermitteln" über die Projektreihe "Aus den Akten auf die Bühne", 14. Februar 2015, Bremen.
Colloquium Chaucense, Althistorisches Kolloquium der Universitäten Bremen, Oldenburg und Osnabrüc... more Colloquium Chaucense, Althistorisches Kolloquium der Universitäten Bremen, Oldenburg und Osnabrück
heiBOOKS: Heidelberg ²2017, DOI: 10.11588/heibooks.182.241
Rund 10 Millionen Menschen sind nach ... more heiBOOKS: Heidelberg ²2017, DOI: 10.11588/heibooks.182.241
Rund 10 Millionen Menschen sind nach dem Ersten Weltkrieg in Europa auf der Flucht. Unter ihnen „Ostjuden“, die vor den mörderischen Pogromen in ihren osteuropäischen Heimatländern nach Westen fliehen – Sehnsuchtsziel USA. Doch die Vereinigten Staaten schließen ihre Grenzen. Die Fluchtroute über die deutschen Auswandererhäfen Hamburg und Bremen wird zu einer Sackgasse für viele Geflüchtete. Tausende dieser Gestrandeten suchen ihr Glück in Baden.
Sie kommen an in einem Land, das vom Krieg gezeichnet und politisch zerrissen ist. Ein Land, das für die eigene Bevölkerung kaum genug zu essen, Wohnungen und Arbeitsplätze hat. Ein Land, das nach „Schuldigen“ sucht und sie vielfach in der jüdischen Bevölkerung zu finden glaubt. Die neu ankommenden jüdischen Geflüchteten sind deshalb vielen unerwünscht.
Studierende der Universität Heidelberg haben in Archiven recherchiert und versucht, Lebenswege „lästiger Ausländer“ zu rekonstruieren sowie den Umgang der deutschen Gesellschaft und der Behörden mit den Geflüchteten zu untersuchen. Der Band vereint ihre Forschungsergebnisse und ausgewählte Quellen aus zeitgenössischen Akten, Briefen, Parlamentsdebatten und Zeitungsartikeln.
Unser Gegenwartsbefund nährt sich aus politischen Großereignissen der vergangenen Jahre. Wir beob... more Unser Gegenwartsbefund nährt sich aus politischen Großereignissen der vergangenen Jahre. Wir beobachten den Aufstieg politischer Bewegungen, die neben populistischem Habitus eine dezidiert wissenschaftsfeindliche Agenda verfolgen. An Stelle wissenschaftlichkritischer Erklärungsansätze werden schlichtweg erfundene, von keinerlei Faktizität untermauerte Behauptungen in westlichen Gesellschaften populär.
in: Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben. Osteuropäische Juden in der Republik Baden 1918-1923, h... more in: Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben. Osteuropäische Juden in der Republik Baden 1918-1923, hg. v. Nils Steffen und Cord Arendes, heiBOOKS: Heidelberg ²2017, S. 253-276, DOI: 10.11588/heibooks.182.241
Rund 1.500 Briefe und Karten aus dem Ersten Weltkrieg erreichten Pastor Ernst Baars in Vegesack. ... more Rund 1.500 Briefe und Karten aus dem Ersten Weltkrieg erreichten Pastor Ernst Baars in Vegesack. In ganz Europa waren seine Gemeindemitglieder als Soldaten an den Fronten oder als Kriegsgefangene in Lagern. Pastor Baars stand über die Feldpost in regem Kontakt zu ihnen. Zurück kamen Danksagungen für Briefe und Geschenke, persönliche Berichte vom Kriegsgeschehen und aus der Gefangenschaft, politische Einschätzungen – und immer wieder die Hoffnung auf Sieg und Frieden.
Die Feldpostsammlung aus dem Archiv des Heimatmuseums Schloss Schönebeck haben Geschichtsstudierende der Universität Bremen in dem Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ erschlossen, ausgewählte Briefe transkribiert und erläutert. Die AutorInnen beschäftigten sich mit vielfältigen Themen: der Biographie von Ernst Baars, dem Medium Feldpost und Bildpostkarte, Propaganda und „Liebesgaben“, Militärseelsorge und Kriegsgefangenschaft. Die ausgewählten Quellen zeigen die verschiedenen Dimensionen der Kriegswahrnehmung an der Ost- und Westfront zwischen individuellem Erleben und patriotischem Wir-Gefühl.
Ludwig Huber / Margot Kröger / Heidi Schelhowe (Hg.): Forschendes Lernen als Profilmerkmal einer Universität, Beispiele aus der Universität Bremen, 2013
Schöck-Quinteros, Eva u.a.: „Was verstehen wir Frauen auch von Politik?“ Entnazifizierung ganz normaler Frauen in Bremen (1945-1952), Bremen 2011, S. 24-25.
1927 rückte ein Sittlichkeitsskandal Bremen in das Licht der reichsweiten Öffentlichkeit. Im Fall... more 1927 rückte ein Sittlichkeitsskandal Bremen in das Licht der reichsweiten Öffentlichkeit. Im Fall Kolomak wurde vor dem Bremer Landgericht die Geschichte der 1924 verstorbenen Lisbeth und ihrer wegen Kuppelei verurteilten Mutter Elisabeth Kolomak verhandelt. In regionalen sowie überregionalen Zeitungen und Zeitschriften wurde intensiv über den Prozess berichtet. Die „Stars“ der Gerichtsberichterstattung kamen in die Hansestadt und schrieben kontrovers über die gesellschaftliche Doppelmoral, die Krise der Justiz und die (Zwangs)Behandlung von Frauen, die der Prostitution verdächtigt wurden. Neben den eigentlichen Ereignissen wurde hierbei exemplarisch die durch Krieg und Inflation veränderte Moral zwischen den Geschlechtern verhandelt. In Bremen selbst kam es zu einer „Presseschlacht“ um die Glaubwürdigkeit der Bremer Behörden. Der Artikel befasst sich mit den unterschiedlichen Darstellungen und Wertungen des Falles und gibt damit einen Einblick in die moralischen Debatten sowie die Arbeitsweise der Presse in der Weimarer Republik.
Eva Schöck-Quinteros / Sigrid Dauks (Hg.): "Aus Gründen der inneren Sicherheit des Staates". Ausweisung, Verfolgung und Ermordung des Bremer Arbeiters Johann Geusendam (1886-1945), 2009
Zusammen mit Sigrid Dauks im Rahmen der Tagung für Eva Schöck-Quinteros "Geschichte entdecken - e... more Zusammen mit Sigrid Dauks im Rahmen der Tagung für Eva Schöck-Quinteros "Geschichte entdecken - erforschen - vermitteln" über die Projektreihe "Aus den Akten auf die Bühne", 14. Februar 2015, Bremen.
Colloquium Chaucense, Althistorisches Kolloquium der Universitäten Bremen, Oldenburg und Osnabrüc... more Colloquium Chaucense, Althistorisches Kolloquium der Universitäten Bremen, Oldenburg und Osnabrück
heiBOOKS: Heidelberg ²2017, DOI: 10.11588/heibooks.182.241
Rund 10 Millionen Menschen sind nach ... more heiBOOKS: Heidelberg ²2017, DOI: 10.11588/heibooks.182.241
Rund 10 Millionen Menschen sind nach dem Ersten Weltkrieg in Europa auf der Flucht. Unter ihnen „Ostjuden“, die vor den mörderischen Pogromen in ihren osteuropäischen Heimatländern nach Westen fliehen – Sehnsuchtsziel USA. Doch die Vereinigten Staaten schließen ihre Grenzen. Die Fluchtroute über die deutschen Auswandererhäfen Hamburg und Bremen wird zu einer Sackgasse für viele Geflüchtete. Tausende dieser Gestrandeten suchen ihr Glück in Baden.
Sie kommen an in einem Land, das vom Krieg gezeichnet und politisch zerrissen ist. Ein Land, das für die eigene Bevölkerung kaum genug zu essen, Wohnungen und Arbeitsplätze hat. Ein Land, das nach „Schuldigen“ sucht und sie vielfach in der jüdischen Bevölkerung zu finden glaubt. Die neu ankommenden jüdischen Geflüchteten sind deshalb vielen unerwünscht.
Studierende der Universität Heidelberg haben in Archiven recherchiert und versucht, Lebenswege „lästiger Ausländer“ zu rekonstruieren sowie den Umgang der deutschen Gesellschaft und der Behörden mit den Geflüchteten zu untersuchen. Der Band vereint ihre Forschungsergebnisse und ausgewählte Quellen aus zeitgenössischen Akten, Briefen, Parlamentsdebatten und Zeitungsartikeln.
Uploads
Papers by Nils Steffen
Die Feldpostsammlung aus dem Archiv des Heimatmuseums Schloss Schönebeck haben Geschichtsstudierende der Universität Bremen in dem Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ erschlossen, ausgewählte Briefe transkribiert und erläutert. Die AutorInnen beschäftigten sich mit vielfältigen Themen: der Biographie von Ernst Baars, dem Medium Feldpost und Bildpostkarte, Propaganda und „Liebesgaben“, Militärseelsorge und Kriegsgefangenschaft. Die ausgewählten Quellen zeigen die verschiedenen Dimensionen der Kriegswahrnehmung an der Ost- und Westfront zwischen individuellem Erleben und patriotischem Wir-Gefühl.
Talks by Nils Steffen
Bremen, 9. Januar 2015
Books by Nils Steffen
Rund 10 Millionen Menschen sind nach dem Ersten Weltkrieg in Europa auf der Flucht. Unter ihnen „Ostjuden“, die vor den mörderischen Pogromen in ihren osteuropäischen Heimatländern nach Westen fliehen – Sehnsuchtsziel USA. Doch die Vereinigten Staaten schließen ihre Grenzen. Die Fluchtroute über die deutschen Auswandererhäfen Hamburg und Bremen wird zu einer Sackgasse für viele Geflüchtete. Tausende dieser Gestrandeten suchen ihr Glück in Baden.
Sie kommen an in einem Land, das vom Krieg gezeichnet und politisch zerrissen ist. Ein Land, das für die eigene Bevölkerung kaum genug zu essen, Wohnungen und Arbeitsplätze hat. Ein Land, das nach „Schuldigen“ sucht und sie vielfach in der jüdischen Bevölkerung zu finden glaubt. Die neu ankommenden jüdischen Geflüchteten sind deshalb vielen unerwünscht.
Studierende der Universität Heidelberg haben in Archiven recherchiert und versucht, Lebenswege „lästiger Ausländer“ zu rekonstruieren sowie den Umgang der deutschen Gesellschaft und der Behörden mit den Geflüchteten zu untersuchen. Der Band vereint ihre Forschungsergebnisse und ausgewählte Quellen aus zeitgenössischen Akten, Briefen, Parlamentsdebatten und Zeitungsartikeln.
Die Feldpostsammlung aus dem Archiv des Heimatmuseums Schloss Schönebeck haben Geschichtsstudierende der Universität Bremen in dem Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ erschlossen, ausgewählte Briefe transkribiert und erläutert. Die AutorInnen beschäftigten sich mit vielfältigen Themen: der Biographie von Ernst Baars, dem Medium Feldpost und Bildpostkarte, Propaganda und „Liebesgaben“, Militärseelsorge und Kriegsgefangenschaft. Die ausgewählten Quellen zeigen die verschiedenen Dimensionen der Kriegswahrnehmung an der Ost- und Westfront zwischen individuellem Erleben und patriotischem Wir-Gefühl.
Bremen, 9. Januar 2015
Rund 10 Millionen Menschen sind nach dem Ersten Weltkrieg in Europa auf der Flucht. Unter ihnen „Ostjuden“, die vor den mörderischen Pogromen in ihren osteuropäischen Heimatländern nach Westen fliehen – Sehnsuchtsziel USA. Doch die Vereinigten Staaten schließen ihre Grenzen. Die Fluchtroute über die deutschen Auswandererhäfen Hamburg und Bremen wird zu einer Sackgasse für viele Geflüchtete. Tausende dieser Gestrandeten suchen ihr Glück in Baden.
Sie kommen an in einem Land, das vom Krieg gezeichnet und politisch zerrissen ist. Ein Land, das für die eigene Bevölkerung kaum genug zu essen, Wohnungen und Arbeitsplätze hat. Ein Land, das nach „Schuldigen“ sucht und sie vielfach in der jüdischen Bevölkerung zu finden glaubt. Die neu ankommenden jüdischen Geflüchteten sind deshalb vielen unerwünscht.
Studierende der Universität Heidelberg haben in Archiven recherchiert und versucht, Lebenswege „lästiger Ausländer“ zu rekonstruieren sowie den Umgang der deutschen Gesellschaft und der Behörden mit den Geflüchteten zu untersuchen. Der Band vereint ihre Forschungsergebnisse und ausgewählte Quellen aus zeitgenössischen Akten, Briefen, Parlamentsdebatten und Zeitungsartikeln.