Schließzylinder und Schließverfahren
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schließzylinder zum Einbau in ein Schloss, mit einem Schließglied zum Betätigen eines Schlossriegels oder dergleichen, und einem Betätigungsglied, vorzugsweise einem Knauf, wobei das Betätigungsglied im Normalfall von dem Schließglied entkuppelt ist, und mit einer Kupplung zum Verbinden des Schließgliedes mit dem Betätigungsglied nach Erhalt eines Identifikationscodes von einem zugeordneten Transponder.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Durchführen eines Schließvorganges eines Schlosses, insbesondere einer Tür.
Bei dem gattungsgemäßen Schließzylinder handelt es sich um einen sogenannten elektronischen Schließzylinder. Der Schließzylinder kann beispielsweise ein Profilzylinder sein.
Herkömmliche Schließzylinder weisen mechanische Stiftzuhaltun- gen auf und können mittels eines mechanischen Schlüssels entsperrt werden, um mittels eines Schließbartes ein Türschloss zu ver- oder entriegeln.
Elektronische Schließzylinder weisen in der Regel eine Steuereinrichtung elektronischer Art auf. Sobald ein Identifikationscode von der elektronischen Steuereinrichtung akzeptiert wird, wird eine Kupplung angesteuert, um das Schließglied mit dem Betätigungsglied zu verbinden, um so zu ermöglichen, dass ein
Benutzer mittels des Betätigungsgliedes das Schloss ver- oder entriegeln kann.
Zum Ansteuern der Kupplung kann innerhalb des Schließzylinders beispielsweise ein geeigneter Antrieb, beispielsweise ein Motor, vorgesehen sein.
Dabei kann die Prüfung der Zutrittsberechtigung mittels eines mobilen Transponders (Identträgers) erfolgen, in dem für die Überprüfung der Zutrittsberechtigung relevante Daten (Identifikationscode bzw. Zutrittberechtigungscode) in elektronischer Form gespeichert sind.
In manchen Systemen ist vorgesehen, dass der Schließzylinder mit einem Spannungsversorgungsnetz verbunden ist. Dies erfordert jedoch eine relativ aufwändige Verkablung. Dies gilt insbesondere dann, wenn vorgesehen ist, einen vorhandenen herkömmlichen mechanischen Schließzylinder durch einen elektronischen Schließzylinder zu ersetzen.
Es ist daher auch bekannt, elektronische Schließzylinder mit einer eigenen Energieversorung (Energiespeicher in Form einer Batterie oder eines Akkumulators) auszustatten. Solche elektronischen Schließzylinder eignen sich auch zur Nachrüstung und sind für eine einfache Integration in bestehende Schließanlagen geeignet.
Bei solchen elektromechanischen Schließeinrichtungen (elektronischen Schließzylindern) wird zum Entsperren häufig ein mechanisches Schließglied (zum Beispiel ein Schließbart) mit einem Betätigungsglied (Handhabe, vorzugsweise ein Knauf oder ähnli-
ches) gekuppelt. Der eigentliche Ver- oder Entriegelungsvorgang erfolgt dann durch Betätigen des Betätigungsgliedes. Hierdurch wird Energie eingespart.
Eine weitere Maßnahme, um die Energieaufnahme möglichst gering zu halten, besteht darin, den elektronischen Teil der elektromechanischen Schließeinrichtung bei Nichtbenutzung in einen inaktiven Modus zu versetzen ( Schlafmodus ) . In dem inaktiven Modus befindet sich die Elektronik des Schließzylinders in einem Zustand, in dem die autarke Energieversorgung möglichst wenig, im Idealfall gar nicht, belastet wird.
Nichtsdestotrotz wird bei derartigen elektronischen Schließzylindern zumindest bei dem Einkuppelvorgang eine nicht unerhebliche Energie verbraucht, so dass derartige Schließzylinder allenfalls wartungsarm, nicht aber weitgehend wartungsfrei ausgebildet werden können.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Schließzylinder sowie ein verbessertes Schließverfahren anzugeben.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Schließzylinder dadurch gelöst, dass dem Betätigungsglied ein elektromechani- scher Wandler zugeordnet ist, der eine Betätigung des Betätigungsgliedes in elektrische Energie umsetzt, die dazu verwendet wird, die drahtlose Kommunikation mit dem Transponder und/oder bei Empfang eines gültigen Identifikationssignals das Einkuppeln der Kupplung zu unterstützen.
Die obige Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Durchführen eines Schließvorganges eines Schlosses, insbesondere einer Tür, mit den Schritten:
Betätigen eines Betätigungsgliedes eines Schließzylinders des Schlosses, wobei hierbei mechanische Energie übertragen wird;
Umwandeln der auf das Betätigungsglied übertragenen mechanischen Energie in elektrische Energie;
Versorgen einer Steuereinrichtung mit der elektrischen Energie, wobei die Steuereinrichtung eine drahtlose Kommunikation mit einem Transponder aufbaut;
Empfangen eines Codes von dem Transponder in der Steuereinrichtung und Überprüfen desselben auf Gültigkeit; und
Betätigen einer Kupplung zum Verbinden des Betätigungsgliedes mit einem Schließglied, sofern der empfangene Identifikationscode gültig ist.
In einem mechatronischen Schließzylinder sind eine Zutrittskontrollelektronik und ein elektromechanischer (eigentlich „mecha- no-elektrischer" ) Energiewandler vorgesehen. Der Energiewandler wird mittels der Betätigung einer Handhabe (Betätigungsglied) betrieben und erzeugt Energie. Mit der erzeugten Energie wird die Elektronik z.B. versorgt und zumindest unterstützend betrieben. Das Bereitstellen der Energie ist gleichzeitig der Auslöser eines Kommunikationsaufbaus zu einem ID-Geber (Transponder) Dieser wird in geeigneter Weise durch das Signal
der Schließzylinderelektronik aktiviert, um mit der Steuerelektronik des Schließzylinders zu kommunizieren. Ist der ID- Geber berechtigt, wird zum Beispiel ein Kupplungselement angesteuert, welches den Schließbart des Zylinders freigibt bzw. einkuppelt, so dass der Riegel oder die Falle des Schlosses betätigt werden kann.
Es ist auch möglich, dass die von dem Energiewandler bereitgestellte elektrische Energie nur dazu verwendet wird, eine Steuereinrichtung aus einem Schlafmodus zu wecken, um so durch die mechanische Betätigung eine Unterstützung zu leisten. Dabei wird die Steuereinrichtung nach dem Wecken durch andere Energiequellen gespeist (z.B. Batterie, Netz, etc.).
Die bei einem Drehen des Betätigungsgliedes erzeugte elektrische Energie kann dazu verwendet werden, um die Funkverbindung mit dem Transponder aufzubauen. Dabei kann es bei einem aktiven, batteriegespeisten Transponder möglich sein, diesen mittels eines "bursf'-Signals aus einem Schlafmodus zu wecken, so dass dieser dann seinen Identifikationscode sendet. Der Code wird empfangen (vorzugsweise immer noch gestützt durch die durch das Drehen des Knaufes erzeugte Energie), und auch die Kupplung zum Verbinden des Knaufes mit einem Riegel oder einem sonstigen Sperrglied wird vorzugsweise betätigt auf der Grundlage der durch das Drehen des Knaufes erzeugten Energie.
Vorzugsweise bedeutet das erfindungsgemäße Verfahren für den Benutzer, dass er lediglich das Betätigungsglied (den Knauf) dreht, bis die Tür geöffnet ist. Weiterhin bedeutet dies: die Abläufe der Energiewandlung, der Authentisierung und des Schließens selbst können miteinander verschmelzen, so dass sie
wie ein Vorgang wirken und die Handhabung denkbar einfach ist, als würde keine Authentisierung stattfinden.
Demzufolge ist es möglich, den Schließzylinder im Idealfall vollkommen batterielos, also ohne eigene Energiequelle, auszugestalten. Die Energieversorgung erfolgt allein durch das Drehen des Knaufes (oder eine sonstige mechanische Bewegung an einem hierzu geeigneten Glied, beispielsweise Herunterdrücken eines Hebels, Zusammendrücken von zwei Hebeln o.a.).
Selbst dann, wenn auf eine zusätzliche Energiequelle (wie eine Batterieversorgung oder ein Akkumulator) nicht vollständig verzichtet werden kann, kann diese Energiequelle entweder sehr klein oder besonders langlebig sein, da durch das Drehen des Knaufes Zusatzenergie erzeugt wird.
Insbesondere ist es möglich, dass bei Verwendung einer wieder- aufladbaren Energiequelle, insbesondere eines Akkumulators und/oder eines Kondensators, vorgesehen ist, dass durch Betätigung des Betätigungsgliedes die wiederaufladbare Energiequelle aufgeladen wird.
Ferner kann der Transponder, der in Verbindung mit einem solchen Schließzylinder verwendet wird, ein passiver Transponder oder ein aktiver Transponder sein. Passive Transponder sind an sich bekannt. Ein passiver Transponder weist keine eigene Energieversorgung auf.
Der elektromechanische Wandler kann als elektrische Maschine (Generator) ausgebildet sein, als Kombination aus Permanentmagnet(en) mit einer oder mehreren Induktionsspulen, als Piezo-
Wandler o.a. Bei Verwendung eines Generators kann beispielsweise auch ein Getriebe o.a. vorgesehen sein, um eine Drehzahloptimierung zum Antrieb des Generators zu erzielen.
Der elektromechanische Wandler kann beispielsweise innerhalb eines Betätigungsgliedes, insbesondere eines Knaufes, angeordnet werden.
Im Fall eines passiven Transponders wird auch der passive Transponder vorzugsweise zumindest teilweise durch die Energie versorgt, die durch das Betätigen des Betätigungsgliedes erzeugt wird.
Alternativ kann der Transponder ein aktiver Transponder sein, also ein batteriegestützter Transponder, der jedoch vorzugsweise in der Regel in einem Schlafmodus ist, so dass die Batterie nur im Schließfall belastet wird. Dann kann die Batterie mehrere Jahre halten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es gemäß einer alternativen Ausgestaltung bevorzugt, wenn die durch Betätigen des Betätigungsgliedes erzeugte elektrische Energie unmittelbar zum Betrieb der Steuereinrichtung und/oder der Kupplung verwendet wird.
Alternativ ist es auch möglich, die durch Betätigen des Betätigungsgliedes erzeugte elektrische Energie zunächst zumindest teilweise in einem wieder aufladbaren elektrischen Energiespeicher, wie einem Akkumulator und/oder einem Kondensator, zu speichern.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Situation, bei der eine Person eine Tür entriegelt, in deren Schloss ein Schließzylinder gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eingebaut ist;
Figur 2 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schließzylinders;
Figur 3 ein schematisches Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schließzylinders;
Figur 4 eine schematisierte Längsschnittansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schließzylinders; und
Figur 5 ein Flussdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schließverfahrens .
In Figur 1 ist eine Schließanlage generell mit 10 bezeichnet.
Die Schließanlage 10 ist für eine Tür 12 vorgesehen, die eine Außenseite A von einer Innenseite I trennt. Die Schließanlage 10 ermöglicht, dass Personen P zu der Innenseite I lediglich dann Zutritt haben, wenn sie hierzu berechtigt sind.
Die Schließanlage 10 weist einen Schließzylinder 20 auf, der beispielsweise als Profilzylinder ausgebildet sein kann.
Bei dem Schließzylinder 20 handelt es sich um einen sogenannten elektronischen Schließzylinder. Der Schließzylinder 20 ist bei der vorliegenden Ausführungsform unabhängig von einem Spannungsversorgungsnetz. Er weist ferner keine eigene Energieversorgung auf. Alternativ ist es möglich, dass der Schließzylinder 20 eine wiederaufladbare Energiequelle, wie einen Akkumulator und/oder einen Kondensator, aufweist. Schließlich ist es auch möglich, dass der Schließzylinder 20 eine nicht wiederauf- ladbare Batterie oder Ähnliches aufweist.
Die Person P trägt zu ihrer Identifikation und zur Feststellung, ob sie zum Zutritt zu dem Innenraum I berechtigt ist, einen Transponder 22.
An der Tür 12 sind ferner ein äußerer Knauf 24 und ein innerer Knauf 26 vorgesehen, die jeweils Betätigungsglieder bilden.
Der Schließzylinder 20 weist ferner in an sich herkömmlicher Ausbildung ein Schließglied in Form eines Schließbartes 28 auf. Der Schließbart 28 betätigt in nicht näher dargestellter Weise einen Schließriegel eines Schlosses der Tür 12.
In einem Normalzustand ist der Schließbart 28 zumindest von dem äußeren Knauf 24 entkoppelt. Eine Person P, die in dem Normalzustand an dem äußeren Knauf 24 drehen würde, könnte demzufolge das Schloss der Tür 12 weder ver- noch entriegeln.
Der Schließzylinder 20 weist zum einen Mittel auf, um mit dem Transponder 22 der Person P in Kommunikation (zum Beispiel Funkkontakt) zu treten, und weist ferner eine nicht näher dargestellte Kupplung auf, die dazu ausgelegt ist, den äußeren Knauf 24 mit dem Schließbart 28 zu kuppeln.
Ferner weist der Schließzylinder 20 eine nicht näher dargestellte Steuereinrichtung auf, die das Ein- und Auskuppeln der Kupplung sowie die Kommunikation mit dem Transponder 22 steuert und koordiniert.
Die Energieversorgung für die Steuereinrichtung sowie die Kupplung zum Kuppeln von äußerem Knauf 24 und Schließbart 28 erfolgt bei der vorliegenden Ausführungsform folgendermaßen: die Person P, die Einlass zu dem Innenraum I begehrt, übt auf den äußeren Knauf 24 eine Betätigungskraft 30 aus. Die hierdurch auf den Knauf 24 ausgeübte mechanische Energie wird mittels eines nicht näher dargestellten Wandlers in elektrische Energie umgewandelt, die die Steuereinrichtung und/oder die Kupplung speist.
Obgleich es zwar theoretisch möglich erscheint, dass die Energieversorgung des Schließzylinders 20 ausschließlich aus der Betätigungskraft 30 der Person P abgeleitet wird, ist es in der Praxis in der Regel so, dass die Betätigungskraft 30 lediglich einen Beitrag, vorzugsweise einen überwiegenden Beitrag, zu der
elektrischen Energieversorgung des Schließzylinders 20 beiträgt. In diesem Fall kann eine Batterie und/oder ein wiederaufladbarer Energiespeicher (wie ein Akkumulator und/oder ein Kondensator) vorgesehen sein, um die restlich benötigte Energie aufzubringen.
Es ist auch möglich, dass die Steuereinrichtung des Schließzylinders 20 sich in einem „Schlafmodus" befindet und durch die elektrische Energie, die aus der Betätigungskraft 30 abgeleitet wird, zunächst geweckt wird, um dann eine Abfrageprozedur nach autorisierten Transpondern 22 durchzuführen.
Eine solche Abfrageprozedur erfolgt folgendermaßen. Es wird zunächst, wie es schematisch bei 32 angedeutet ist, eine drahtlose Verbindung (zum Beispiel Funkverbindung) 32 zu dem Transponder 22 eingerichtet. Sofern es sich bei dem Transponder 22 um einen aktiven Transponder handelt, wird dieser zunächst durch das Abfragesignal „geweckt", der Transponder 22 sendet daraufhin den gespeicherten Identifikationscode zu dem Schließzylinder 20. Dort findet in der Steuereinrichtung ein Vergleich statt, ob der Identifikationscode autorisiert ist. Sofern dies der Fall ist, initiiert die Steuereinrichtung das Einkuppeln der Kupplung zum Verbinden des äußeren Knaufes 24 und des Schließbartes 28. Die Person P kann dann im eingekuppelten Zustand die Tür 12 entriegeln, um den Innenraum I zu gelangen.
Nach einer gewissen Zeit kuppelt die Kupplung wieder aus und die Steuereinrichtung wird wieder in einen „Schlafmodus" versetzt.
In der Praxis können das Betätigen des äußeren Knaufes 24, das Wecken der Steuereinrichtung, das Einrichten der drahtlosen Verbindung 32, das Überprüfen der Zugangsberechtigung in der Steuereinrichtung und das Schließen der Kupplung zeitlich unmittelbar aufeinander folgen, so dass für die Person P diese Vorgänge mehr oder weniger zeitlich verschmelzen. Mit anderen Worten ist es hierbei möglich, dass die Person P zum Zwecke des Erlangens eines Zutritts des Innenraums I lediglich den äußeren Knauf 24 betätigt (beispielsweise dreht). Während dieser Drehung wird die mechanische Energie in elektrische Energie gewandelt und die Autorisierungsprozedur findet statt, und noch während der Benutzer den äußeren Knauf 24 betätigt, wird die Kupplung eingekuppelt, so dass die weitere Betätigung zu einer Entriegelung des Schlosses der Tür 12 führt. Die Person P kann somit die Tür 12 quasi mit einem Handgriff öffnen.
Der elektromechanische Energiewandler, der die Betätigungskraft 30 und die von der Person P aufgewendete Energie in elektrische Energie umwandelt, kann beispielsweise eine elektrische Maschine (Generator) sein, es kann sich auch um eine Kombination aus Permanentmagnet(en) mit einer oder mehreren Induktionsspulen handeln, der Wandler kann als Piezo-Wandler oder Ähnliches ausgebildet sein etc . Ferner kann zur Erlangung einer optimalen Energiewandlung ein Übersetzungsgetriebe mit dem Energiewandler, insbesondere dem elektrischen Generator, gekoppelt sein.
Die folgenden Ausführungsformen von Schließzylindern gemäß den Figuren 2 bis 4 basieren sämtlich auf der oben in Bezug auf Figur 1 beschriebenen Ausführungsform. Gleiche Elemente sind daher mit gleichen Bezugsziffern versehen. Im Folgenden werden
lediglich die jeweiligen Unterschiede zu der Ausführungsform der Figur 1 erläutert.
In Figur 2 ist als Schließzylinder ein Profilzylinder 20 mit einem äußeren Knauf 24 und einem inneren Knauf 26 dargestellt. Ferner ist in Figur 2 in schematischer Form die Kupplung 34 zum Verbinden bzw. Trennen von äußerem Knauf 24 und Schließbart 28 als Element im Inneren des Zylindergehäuses angedeutet.
Figur 3 zeigt eine Ausfuhrungsform eines erfindungsgemäßen Schließzylinders in schematischer Form. Der Schließzylinder 20 weist ein Betätigungsglied 40 (beispielsweise den äußeren Knauf 24) auf, das über die Kupplung 34 mit dem Schließglied 42 verbindbar ist.
Das Betätigungsglied 40 ist ferner mit einem elektromechani- schen Wandler 44 verbunden, der die Betätigungskraft 30 in elektrische Energie umwandelt und einer Steuereinrichtung 46 zuführt. Die Steuereinrichtung 46 ist mit einer Antenne 48 verbunden, über die die drahtlose Verbindung zwischen der Steuereinrichtung 46 und dem Transponder 22 erfolgt.
Bei 50 ist ferner schematisch ein Aktuator angedeutet, den die Steuereinrichtung 46 ansteuert, um die Kupplung 34 zu öffnen bzw. zu trennen. Es ist auch möglich, dass die Kupplung 34 selbsttätig öffnend ist (beispielsweise mittels einer mechanischen Vorspannfeder), so dass der Aktuator 50 lediglich einseitig wirkend ausgebildet sein muss.
Statt einer Kupplung 34 kann auch ein Stellglied, welches das Kuppeln durch seine Stellung zulässt oder verhindert, verwendet werden .
Bei 52 ist eine optionale Energiequelle dargestellt. Im Idealfall reicht die Betätigungskraft 30 aus, um die Steuereinrichtung 46 während der Kommunikation mit dem Transponder 22 und zum Betätigen der Kupplung 34 mit elektrischer Leistung zu versorgen. Es ist jedoch auch möglich, dass ein zusätzlicher elektrischer Energiespeicher, wie eine Batterie, ein Akkumula- ter und/oder ein Kondensator, vorgesehen ist, so dass die Betätigungskraft 30 lediglich einen Teil der notwendigen elektrischen Leistung bereitstellen muss.
In Figur 4 ist eine schematische Konstruktion dargestellt, bei der der äußere Knauf 24 über eine durchgehende Welle bis in das Innere des inneren Knaufes 26 reicht. Diese Welle ist in Figur 4 mit 54 bezeichnet und ist als hohe Welle ausgebildet.
Im Inneren des inneren Knaufes 26 ist die Steuereinrichtung 46 angeordnet. Die Antenne 48 ist im Inneren des äußeren Knaufes 24 angeordnet und durch die Hohlwelle 54 hindurch mittels einer elektrischen Leitung 56 mit der Steuereinrichtung 46 verbunden.
Ferner ist dargestellt, dass der Schließbart 28 drehbar in Bezug auf die Hohlwelle 54 gelagert ist. Die Kupplung 34 ist schematisch als axial verschiebliches Element dargestellt (Pfeil in Richtung der Betätigung mittels Aktuator 50), obgleich natürlich auch eine radiale Kupplung möglich ist. Die Steuereinrichtung 46 ist mit der Kupplung 34 (bzw. dem Aktuator 50) über eine elektrische Leitung 58 verbunden. Über die elekt-
rische Leitung 58 steuert die Steuereinrichtung 46 den Aktuator für die Kupplung 34 an.
Der im Inneren des inneren Knaufes 26 angeordnete elektromechanische Wandler 44 weist ein erstes Glied auf, das mit der Hohlwelle 54 verbunden ist, und ein zweites Glied, dessen elektrischer Ausgang mit der Steuereinrichtung 46 verbunden ist.
Wie es schematisch bei 62 dargestellt ist, kann das erste Glied über einen Freilauf 62 mit der Hohlwelle 54 verbunden sein. Dabei kann dieses erste Glied auch als Schwungmasse (Schwungrad) ausgebildet sein, um die elektrische Energieversorgung möglichst lange aufrecht erhalten zu können.
Bei 60 ist ferner schematisch angedeutet, dass der innere Knauf 26 starr mit dem Schließbart 28 gekoppelt sein kann, so dass Personen von der Innenseite I aus die Tür 12 ohne Berechtigungsnachweis verriegeln bzw. entriegeln können.
In Figur 5 ist ein Flussdiagramm einer Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Der generelle Verfahrensablauf zum Durchführen eines Schließvorganges eines Schlosses beginnt im Schritt S2 (Startschritt).
In einem darauffolgenden Schritt S6 erfolgt nach einer Betätigung des Betätigungsgliedes 24, 40 eine Energieumwandlung der Betätigungskraft 30 in elektrische Energie und damit eine e- lektrische Energieversorgung der Steuereinrichtung 46.
Im Schritt S8 baut die Steuereinrichtung 46 eine drahtlose Kommunikationsverbindung zu dem Transponder 22 auf.
Im Schritt SlO wird abgefragt, ob das empfangene Signal von dem Transponder 22 einen gültigen Identifikationscode enthält. Sofern dies der Fall ist (J im Schritt SlO), steuert die Steuereinrichtung 46 im Schritt S12 den Aktuator 50 an, um die Kupplung 34 zu schließen.
Die Person P, die das Betätigungsglied 24, 40 betätigt hat, kann demzufolge durch Fortsetzen der Betätigung den Schließbart 28 betätigen und folglich das Schloss der Tür 12 ver- oder entriegeln.
Im Schritt S14 erfolgt nach Ablauf einer bestimmten Zeitdauer ein Auskuppeln der Kupplung 34, beispielsweise indem die An- steuerung des Aktuators 50 beendet wird und die Kupplung 34 mittels eines Energiespeichers (zum Beispiel Feder) automatisch wieder in die ausgekuppelte Position übergeht.
Im Schritt S16 ist die Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beendet bzw. das Verfahren beginnt erneut vor dem Schritt S4.
Die vorstehende Beschreibung gilt für einen einseitig schließbaren Schließzylinder. Bei einem beidseitig schließbaren Schließzylinder kann das Betätigungsglied der Außenknauf 24 oder der Innenknauf 26 sein.
Als Betätigungsglied ist anstelle eines Knaufes auch eine Klinke realisierbar.
Ferner kann das Einführen einer Art Schlüssel ebenfalls zur Energieerzeugung dienen. Dabei findet die Energieerzeugung im Gegensatz zu einem rotatorisch arbeitenden Knauf translatorisch statt.