Beschreibung
Schaltung zur Arbeitspunkteinstellung von Mehrfach-Gate- Feldeffekttransistoren
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verstärkerschaltung mit Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistoren mit verbesserter Einstellung des Arbeitspunkts und verbesserter Regelcharakteristik.
In Fig. 1 sind Beispiele für Mehrfach-Gate- Feldeffekttransistoren (MG-FET) gezeigt. Anhand der schematischen Darstellung in Fig. 1 wird der Aufbau einer entsprechenden Transistor-Struktur näher erläutert.
In Fig. 1A ein MG-FET gezeigt, der drei Gate-Strukturen GSi, GS2 und GS3, einen ersten Bereich Bx, der mit einem ersten Anschluss S verbunden ist, und einen zweiten Bereich B2, der mit einem zweiten Anschluss D verbunden ist, umfasst. Die Bereiche B und B2 sind auf herkömmliche Art in einem Halbleitersubstrat, z.B. durch geeignet dotierte Bereiche in demselben gebildet. Zwischen dem ersten Bereich Bi und dem zweiten Bereich B2 ist ein Kanalbereich K gebildet, der eine Mehrzahl von Kanalabschnitten Ki, K2 und K3 umfasst, die den entsprechenden Gate-Strukturen GSi, GS2 und GS3 zugeordnet sind. Bei dem in Fig. 1A gezeigten Beispiel ist die erste Gate-Struktur GSx mit einem ersten Gate-Anschluss Gi des MG- FET verbunden, die zweite Gate-Struktur GS2 ist mit dem ersten Anschluss S des MG-FET verbunden, und die dritte Gate- Struktur GS3 ist mit einem zweiten Gate-Anschluss G2 des MG- FET verbunden.
In Fig. IB ist ein weiteres Beispiel für einen MG-FET gezeigt, wobei hier gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1A ver- wendet werden. Anders als bei dem in Fig. 1A gezeigten Beispiel wird gemäß Fig. IB keine der Gate-Strukturen mit einem Anschluss verbunden. Viermehr sind hier die Gate-Strukturen
GS2 und GS3 miteinander und mit dem zweiten Gate-Anschluss G2 des MG-FET verbunden. Die erste Gate-Struktur GSi ist mit dem ersten Gate-Anschluss Gi des MG-FET verbunden.
Da die MG-FETs gemäß Fig. 1 jeweils zwei Gate-Anschlüsse haben werden diese auch als Dual-Gate-FETs (DG-FET) bezeichnet. Es ist für Fachleute jedoch klar, dass neben den in Fig. 1 gezeigten Konfigurationen auch andere FETs mit nur zwei Gatestrukturen oder mit mehr als drei Gate-Strukturen verwen- det werden können. Auch können eine beliebige Anzahl von
Gate-Anschlüssen, also auch mehr als zwei Anschlüsse, vorgesehen sein, wobei die Gatestrukturen dann auf geeignete Weise zu verbinden waren.
MG-FETs werden für Verstarkerschaltungen verwendet, wobei über einen oder mehrere Gate-Anschlüsse (Signalgate- Anschlusse) ein Eingangssignal empfangen wird, und über einen oder mehrere andere Gate-Anschlüsse (Steuergate-Anschlusse) ein Steuersignal empfangen wird, mit dem die Verstärkung der Verstarkerschaltung eingestellt werden kann. Für Tuner werden bevorzugt die oben beschriebenen DG-FETs mit nur einem Signalgate-Anschluss und einem Steuergate-Anschluss verwendet, die in diesem Zusammenhang auch als Tuner-Tetrode oder, im Fall eines MOS-DG-FET, als MOS-Tuner-Tetrode bezeichnet werden. Der Arbeitspunkt einer solchen Verstarkerschaltung wird mit Hilfe einer Hilfsbeschaltung eingestellt, die mit dem MG-FET auf einem Ch p integriert ist. Die Funktion dieser Hilfsbeschaltung hat entscheidenden Einfluss auf die Regelungscharakteristik bzw. die Abhängigkeit der Verstärkung des MG-FET von einer Steuerspannung an den dafür vorgesehenen
Steuergate-Anschlussen, die auch als AGC-Gate-Anschlusse (AGC = Automatic Gain Control) bezeichnet werden.
Die Verstärkung des MG-FET bzw. der mit ihm gebildeten Ver- Stärkerschaltung ist bei niedrigen und mittleren Spannungen an den Steuergate-Anschlussen des MG-FET eine streng monoton steigende Funktion derselben. In diesem Bereich kann der MG-
FET beispielsweise zusammen mit einer automatischen Verstärkungssteuerung (AGC) betrieben werden, die bei kleinen Eingangssignalen die Verstärkung vergrößert und bei großen Eingangssignalen die Verstärkung verringert, um unabhängig von der Größe des Eingangssignals ein Ausgangssignal mit einer konstanten Größe bzw. Amplitude zu erhalten. Der Bereich der niedrigen und mittleren Spannungen an den Steuergate-Anschlussen des MG-FET, bei dem die Verstärkung eine streng monotone Funktion derselben ist, wird deshalb auch als AGC-Bereich bezeichnet. Bei höheren Spannungen an den Steuergate-Anschlussen des MG-FET geht die Verstärkung desselben in Sättigung, da die an den Steuergate-Anschlüssen zugeordneten Abschnitte des Kanals des MG-FET vollständig geöffnet bzw. ausgebildet sind. In diesem Bereich ist die Verstärkung des MG-FET weitgehend unabhängig von der Spannung an den Steuergate-Anschlussen des MG-FET konstant. Die ideale und wünschenswerte Regelungscharakteristik einer Verstärkerschaltung mit einem MG-FET zeigt einen möglichst glatten und weichen Übergang zwischen dem AGC-Bereich und dem Sättigungsbereich.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel für eine herkömmliche Verstärkerschaltung 10. Bei diesem Beispiel werden MG-FETs mit einem Signalgate-Anschluss und einem Steuergate-Anschluss, also DG- FETs, verwendet. Die Verstärkerschaltung umfasst einen ersten DG-FET bzw. Haupt-DG-FET 20. Der erste DG-FET umfasst einen Signalgate-Anschluss (gatel) 22, einen Steuergate-Anschluss (gate2) 24, einen Source-Anschluss 26 und einen Drain- Anschluss 28. Bei dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel ist der Aufbau und die Verschaltung des ersten DG-FET 20 derart, dass der Signalgate-Anschluss 22 und der Steuergate-Anschluss 24 über Gate-Strukturen zwei Abschnitten eines Kanals zugeordnet sind, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Beispielhaft sei eine Konfiguration angenommen, wie sie in Fig. IB gezeigt ist. In diesem Fall ist dem Signalgate-Anschluss 22 die Gate-Struktur GSi und damit dem Kanalabschnitt Ki zugeordnet. Dem Steuergate-Anschluss 24 sind die Gatestrukturen GS2 und GS und damit die Kanalabschnitte K2 und K3 zugeordnet. Der Source-
Anschluss 26 ist mit dem ersten Bereich Bi verbunden, und der Drain-Anschluss 26 ist mit dem zweiten Bereich B2 verbunden. Somit ist eine dem Signalgate-Anschluss 22 zugeordnete Gate- Struktur sourceseitig zu dem Source-Anschluss 26 angeordnet, und eine dem Steuergate 24 zugeordnete Gate-Struktur ist drainseitig, zu dem Drain-Anschluss 28angeordnet . Der erste DG-FET 20 ist innerhalb einer Wanne in einem Substrat oder direkt in dem Substrat angeordnet, in dem die Verstärkerschaltung 10 gebildet ist. Wenn der erste DG-FET ein n-Kanal- FET ist, ist die Wanne eine p-Wanne, wenn der erste DG-FET ein p-FET ist, ist die Wanne eine n-Wanne. Die Wanne ist vorzugsweise mit der Source 26 elektrisch leitfähig verbunden.
Die Verstärkerschaltung 10 weist ferner einen zweiten DG-FET 30 bzw. einen Hilfs-DG-FET auf, der vorzugsweise ähnlich oder gleich zu dem ersten DG-FET 20 aufgebaut ist. Insbesondere weist der zweite DG-FET 30 einen Signalgate-Anschluss 32, einen Steuergate-Anschluss 34, einen Source-Anschluss 36 und einen Drain-Anschluss 38 auf, die mit den Gate-Strukturen und Bereichen so verschaltet sind, wie dies oben anhand des ersten DG-FET beschrieben wurde. Wie bei dem ersten DG-FET ist somit der Signalgate-Anschluss 32 sourceseitig angeordnet und der Steuergate-Anschluss 34 ist drainseitig angeordnet. Die Wanne, innerhalb derer der zweite DG-FET 30 angeordnet ist, ist wiederum mit der Source 36 verbunden.
Der Signalgate-Anschluss 22 des ersten DG-FET 20 und der Signalgate-Anschluss 32 des zweiten DG-FET 30 sind miteinan- der und mit einem Signaleingang 42 der Verstärkerschaltung 10 verbunden. Der Steuergate-Anschluss 24 des ersten DG-FET 20 und der Steuergate-Anschluss 34 des zweiten DG-FET 30 sind miteinander und mit einem Steuereingang 44 der Verstärkerschaltung 10 verbunden. Der Source-Anschluss 26 des ersten DG-FET 20 und der Source-Anschluss 36 des zweiten DG-FET 30 sind miteinander und mit einem ersten äußeren Anschluss (source) 46 der Verst rkerschaltung 10 verbunden. Der Drain-
Anschluss 28 des ersten DG-FET 20 ist mit einem zweiten äußeren Anschluss (drain) 48 der Verstärkerschaltung 10 verbunden. Der Drain-Anschluss 38 des zweiten DG-FET 30 ist mit dem Signalgate-Anschluss 32 des zweiten DG-FET 30 und damit gleichzeitig mit dem Signalgate-Anschluss 22 des ersten DG-FET 20 und dem Signaleingang 42 der Verstärkerschaltung 10 verbunden .
Die Verstärkerschaltung 10 wird in der Regel betrieben, indem über einen Widerstand 52 eine Gleichspannung vdd von einem Versorgungsspannungsanschluss 54 an den Signaleingang 42 angelegt wird, durch die der Arbeitspunkt des zweiten DG-FET 30 und damit des ersten DG-FET 20 hinsichtlich der Spannung am Signalgate-Anschluss 22 eingestellt wird. Über einen Kondensator 56 wird gleichzeitig ein (Wechselstrom-) Eingangssignal, z.B. ein HF-Signal, von einem Eingangssignalan- schluss 58 kapazitiv an den Signaleingang 42 der Verstärkerschaltung 10 gekoppelt bzw. angelegt. Durch das Eingangssignal wird über den Signalgate-Anschluss 22 der Widerstand eines diesem zugeordneten Kanalabschnitts des ersten DG-FET
20 und damit bei einer von außen angelegten Spannung zwischen dem Anschluss 46 und dem Anschluss 48 ein Strom von dem Source-Anschluss 26 durch den Kanal des ersten DG-FET 20 zu dem Drain-Anschluss 28 gesteuert. Über den Steuereingang 44 wird eine Steuerspannung an die Verstärkerschaltung 10 und insbesondere an den Steuergate-Anschluss 24 des ersten DG-FET 20 angelegt, welcher den Widerstand des dem Steuergate- Anschluss 24 zugeordneten Abschnitts des Kanals des ersten DG-FET 20 und damit ebenfalls den Strom zwischen dem Source- Anschluss 26 und dem Drain-Anschluss 28 moduliert. Der Steuereingang 44 bzw. die an denselben angelegte Steuerspannung wird verwendet, um die Verstärkung der Verstärkerschaltung 10 einzustellen bzw. zu steuern. Dazu wird die Steuerspannung in der Regel nur langsam variiert.
Die anhand der Fig. 2 dargestellte Hilfsbeschaltung des ersten DG-FET 20 mittels des zweiten DG-FET 30 (Hilfstetrode)
dient zur Arbeitspunkteinstellung, hat aber einen gravierenden praktischen Nachteil. Wenn ausgehend vom Sättigungsbereich, d. h. von einer Steuerspannung am Steuereingang 44, bei der die Verstärkerschaltung 10 die maximale Verstärkung aufweist, die Verstärkung reduziert werden soll, indem die am Steuereingang 44 anliegende Steuerspannung reduziert wird, steigt der Widerstand des dem Steuergate-Anschluss 34 zugeordneten Abschnitts des Kanals des zweiten DG-FET 30 an, da die Steuerspannung auch am Steuergate-Anschluss 34 anliegt. Damit fällt über der Hilfstetrode bzw. dem zweiten DG-FET 30 bzw. zwischen dem Source-Anschluss 36 und dem Drain-Anschluss 38 des zweiten DG-FET 30 eine höhere Spannung ab, die wiederum über den Signalgate-Anschluss Gate 22 des ersten DG-FET 20 den Widerstand von dessen Kanal verringert. Dies wirkt der beabsichtigten Abregelung entgegen und führt zu einem Anstieg des Stroms zwischen dem Source-Anschluss 26 und dem Drain- Anschluss 28 des ersten DG-FET 20. Allgemein hängt es von der Dimensionierung des zweiten DG-FET (z.B. Verhältnis der Kanallängen, Kanalprofile, Substratsteuerung etc.) ab, ob bei einem sinkenden Potential am Steuergateanschluss 34 das Potential am Drain-Anschluss 38 fällt oder steigt.
Hinzu kommt, dass der dem Steuergate-Anschluss 34 zugeordnete Kanalabschnitt des zweiten DG-FET 30 stark durch das Sub- stratpotential gesteuert wird, da beide Abschnitte des Kanals des zweiten DG-FET 30 in ein und derselben Wanne angeordnet sind, die mit dem Source-Anschluss 36 des zweiten DG-FET 30 verbunden ist. Dieses Problem könnte zwar durch eine „Zwei- Wannen-Technik" (zwei separate Wannen) gelöst werden, was jedoch mit einem erheblichen fertigungstechnischen Aufwand verbunden wäre.
Beide beschriebene Effekte bewirken beim Abregein der Verstärkerschaltung 10 bzw. bei der Reduzierung der Verstärkung der Verstärkerschaltung 10 einen deutlichen Knick in der Verstärkungscharakteristik bei einer Steuerspannung bzw. Spannung Vq2 an den Steuergate-Anschlüsse 24, 34 der DG-FETs
20, 30 von Vg2 = 1,6 V und eine relativ abrupt einsetzende Überhöhung des Stroms zwischen dem Source-Anschluss 26 und dem Drain-Anschluss 28. Der Knick in der Verstärkungscharakteristik und die Stromüberhöhung stellen deutliche Nachteile der anhand der Fig. 2 dargestellten herkömmlichen Verstarkerschaltung dar.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verstärkerschaltung zu schaffen, die einen weicheren Übergang zwischen dem Sättigungsbereich und dem AGC-Bereich ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Verstärkerschaltung gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung schafft eine Verstärkerschaltung mit einem ersten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistor mit einem Source-Anschluss, einem Drain-Anschluss, zumindest einem Signalgate-Anschluss zum Empfangen eines Eingangssignals und zumindest einem Steuergate-Anschluss zum Empfangen eines Steuersignals, und einem zweiten Mehrfach-Gate- Feldeffekttransistor mit einem Source-Anschluss, einem Drain- Anschluss, zumindest einem Signalgate-Anschluss, der mit dem Signalgate-Anschluss des ersten Mehrfach-Gate- Feldeffekttransistors verbunden ist, und einem Steuergate- Anschluss, der mit dem Steuergate-Anschluss des ersten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistors verbunden ist, wobei der Signalgate-Anschluss des zweiten Mehrfach-Gate- Feldeffekttransistors mit demjenigen Source-Anschluss/Drain- Anschluss des zweiten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistors verbunden ist, der dem Signalgate-Anschluss des zweiten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistors näher ist.
Vorzugsweise umfasst bei der Verstärkerschaltung jeder der Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistoren einen ersten Bereich, der einem Drain-Anschluss oder einem Source-Anschluss zugeordnet ist, einen zweiten Bereich, der einem Source-Anschluss
oder einem Drain-Anschluss zugeordnet ist, einen zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich angeordneten Kanalbereich, zumindest eine erste Gate-Struktur, die einem ersten Abschnitt des Kanalbereichs zugeordnet ist und benachbart zu dem ersten Bereich angeordnet ist, und zumindest eine zweite Gate-Struktur, die einem zweiten Abschnitt des Kanalbereichs zugeordnet ist und benachbart zu dem zweiten Bereich angeordnet ist.
Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ist bei dem ersten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistor der Signalgate-Anschluss mit der ersten Gate-Struktur verbunden, der Steuergate- Anschluss ist mit der zweiten Gate-Struktur verbunden, der Source-Anschluss ist mit dem ersten Bereich verbunden, und der Drain-Anschluss ist mit dem zweiten Bereich verbunden, und bei dem zweiten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistor ist der Signalgate-Anschluss mit der ersten Gate-Struktur verbunden, der Steuergate-Anschluss ist mit der zweiten Gate- Struktur verbunden, der Source-Anschluss ist mit dem zweiten Bereich verbunden, und der Drain-Anschluss ist mit dem ersten Bereich verbunden ist, wobei der Signalgate-Anschluss des zweiten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistors mit dem Drain- Anschluss verbunden ist.
Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ist bei dem ersten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistor der Signalgate-Anschluss mit der ersten Gate-Struktur verbunden, der Steuergate- Anschluss ist mit der zweiten Gate-Struktur verbunden, der Source-Anschluss ist mit dem ersten Bereich verbunden, und der Drain-Anschluss ist mit dem zweiten Bereich verbunden ist, und bei dem zweiten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistor ist der Signalgate-Anschluss mit der zweiten Gate-Struktur verbunden, der Steuergate-Anschluss ist mit der ersten Gate- Struktur verbunden, der Source-Anschluss ist mit dem ersten Bereich verbunden, und der Drain-Anschluss ist mit dem zweiten Bereich verbunden, wobei der Signalgate-Anschluss des
zweiten Mehrfach-Gate-Feldeffekttransistors mit dem Drain- Anschluss verbunden ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Idee zugrunde, Hilfs-MG- FETs so zu gestalten, dass der/die mit dem/den Gate-
Anschluss/Anschlüssen des Haupt-MG-FETs zum Empfangen des Steuersignals verbundene/verbundenen Gate- Anschluss/Anschlüsse im Betrieb auf einem niedrigen Potential (bei n-Kanal FETs) bzw. auf einem höheren Potential (bei p- Kanal FETS) liegen als der/die Gate-Anschluss/Anschlüsse des Hilfs-MG-FETs, der/die mit dem/den Gate-Anschluss/Anschlüssen des Haupt-MG-FETs zum Empfangen des Eingangssignals verbunden ist/sind.
Falls der Hilfs-MG-FET ein Dual-Gate-FET (DG-FET) ist, bedeutet das, die Hilfsbeschaltung so zu wählen, dass ein Gate- Anschluss des Hilfs-Dual-Gate-FET mit demjenigen Source- oder Drain-Anschluss des Hilfs-DG-FET zu verbinden ist, an dessen Seite der Gate-Anschluss angeordnet ist. Durch die erfin- dungsgemäße Verstarkerschaltung wird eine Aufsteuerung des dem Signalgate-Anschluss zugeordneten (drainseitigen) Kanals des Hilfs-DG-FET vermieden oder abgeschwächt, da durch den Anstieg des Widerstand des dem Steuergate-Anschluss zugeordneten (sourceseitigen) Kanals beim Abregein eine Source- Gegenkopplung erfolgt. Außerdem vermeidet die erfindungsgemäße Verstärkerschaltung die Substratsteuerung des sourceseitigen Kanals des zweiten DG-FET, da dessen Source-Gebiet nun auf dem Substratpotential liegt.
Die gleichzeitig bei der erfindungsgemäßen Verstärkerschaltung vorliegende Substratsteuerung des drainseitigen Kanals führt dazu, dass die damit verbundenen negativen Auswirkungen bei dem Signalgate-Anschluss schwächer ausgeprägt sind als bei dem Steuergate-Anschluss. Simulationsergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemäße Verstärkerschaltung eine gleichmäßigere und flachere Stromüberhöhung und deshalb auch einen
deutlich weicheren Verlauf der Verstärkungscharakteristik aufweist.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Nachteile der Fertigung des zweiten DG-FET in einer gemeinsamen Wanne auf einfache Weise ausräumt werden können, indem aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung die im Stand der Technik auftretenden Probleme auch bei einer „EinWannen-Technik" vermieden werden.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 zwei Beispiele für Mehrfach-Gate- Feldeffekttransistoren;
Fig. 2 eine herkömmliche Verstärkerschaltung;
Fig. 3 ein schematisches Schaltungsdiagramm einer Verstärkerschaltung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 ein schematisches Schaltungsdiagramm einer Verstär- kerschaltung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 5 eine schematische graphische Darstellung der Verstärkercharakteristik der erfindungsgemäßen Verstärkerschaltung sowie einer herkömmlichen Verstärkerschaltung.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand von DG-FETs beschrieben, wie sie oben anhand der Fig. 1 erläutert wurden, wobei die Ausführun- gen ebenso für MG-FETs mit mehr als zwei Gate-Anschlüssen gelten.
Fig. 3 ist ein schematisches Schaltungsdiagramm einer Verstärkerschaltung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die in Fig. 3 dargestellte erfindungsgemäße Verstärkerschaltung unterscheidet sich von der in Fig. 2 dargestellten herkömmlichen Verstärkerschaltung dadurch, dass die Hilfstetrode bzw. der zweite DG-FET 30 im Reversbetrieb arbeitet. Wiederum ist der Anschluss 36, der aufgrund der Potentialverhältnisse im Betriebszustand als Source fungiert, des zweiten DG-FET 30 mit dem Source- Anschluss 26 des ersten DG-FET 20 und dem Anschluss 46 der
Verstärkerschaltung 10 verbunden. Im Gegensatz zu der anhand der Fig. 2 dargestellten herkömmlichen Verstarkerschaltung ist jedoch der mit dem Signalgate-Anschluss 22 des ersten DG- FET 20 verbundene Signalgate-Anschluss 32 des zweiten DG-FET 30 nicht sourceseitig, sondern drainseitig angeordnet. Entsprechend ist der mit dem Steuergate-Anschluss 24 des ersten DG-FET 20 verbundene Steuergate-Anschluss 34 des zweiten DG- FET 30 nicht drainseitig, sondern sourceseitig angeordnet. Mit anderen Worten wird in diesem Fall der erste Bereich Bi (siehe Fig. 1) des zweiten DG-FET als Drain betrieben, während bei der herkömmlichen Schaltung gemäß Fig. 2 der zweite Bereich B2 als Drain fungiert. Der zweite Bereich B2 (siehe Fig. 1) des zweiten DG-FET bildet die Source, die bei der herkömmlichen Schaltung gemäß Fig. 2 durch den ersten Bereich Bi gebildet wird. Über den Drain-Anschluss 38 ist hier somit der erste Bereich Bi des zweiten DG-FET mit dessen Signalgate-Anschluss verbunden.
Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfin- dungsgemäßen Verstärkerschaltung weist ferner einen Widerstand R auf, der zwischen den Signaleingang 42 und den Signalgate-Anschluss 32 des zweiten DG-FET geschaltet ist. Dieser Widerstand vermeidet, dass die Hilfstetrode bzw. der zweite DG-FET 30 die Verstärkung der Haupttetrode bzw. des ersten DG-FET 20 reduziert. Die Verwendung des Widerstands R ist in diesem Sinne vorteilhaft, stellt jedoch kein notwendiges Merkmal dar.
Die Verstärkerschaltung 10 umfasst ferner ein Vorspannungsnetzwerk, um dem Drain-Anschluss 38 des zweiten DG-FET 30 eine Gleichspannung vdd bereitzustellen. Gemäß einem Beispiel ist das Vorspannungsnetzwerk extern und umfasst einen Widerstand 52 und einen Gleichsignal-Anschluss 54.
Alternativ kann der Widerstand 52' (siehe gestrichelte Linien in Fig. 3) zusammen mit dem ersten DG_FET 20 und dem zweiten DG_FET 30 auf einem Chip integriert sein, wobei der Gleichsignal-Anschluss zusammen mit dem Drain-Anschluss 28 des ersten DG-FET 20 mit dem externen Anschluss (drain) 48 der Verstärkerschaltung 10 verbunden ist.
Fig. 4 ist ein schematisches Schaltungsdiagramm einer Verstärkerschaltung 10 gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dieses zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem anhand der Fig. 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel durch die Auslegung (z.B. die Gatelängen) der den Gate-Anschlüssen 32, 34 zugeordneten Gate-Strukturen des zweiten DG-FET. Während herkömmlich eine sourceseitige Gate-Struktur, die an einen ersten Bereich Bi (siehe Fig. 1) angrenzt, kürzer als das eine drainseitige Gate-Struktur ist, die an einen zweiten Bereich B2 (siehe Fig. 1) angrenzt, ist es hier umgekehrt.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Signalgate-Anschluss 32 des zweiten DG-FET mit einer Gate- Struktur verbunden, die benachbart zu dem zweiten Bereich B2 (siehe Fig. 1) angeordnet ist. Der Steuergate-Anschluss 34 des zweiten DG-FET mit einer Gate-Struktur verbunden, die benachbart zu dem ersten Bereich Bi (siehe Fig. 1) angeordnet ist. Der Source-Anschluss 36 ist bei diesem Beispiel, wie bei dem aus Fig. 2, mit dem ersten Bereich Bi (siehe Fig. 1) verbunden. Ebenso ist der Drain-Anschluss 38, wie bei dem Beispiel aus Fig. 2, mit dem zweiten Bereich B2 (siehe Fig.
1) verbunden. Dies entspricht - verglichen mit Fig. 2 - einer Vertauschung der beiden Gate-Anschlüsse 32, 34 am zweiten DG-
FET. Ferner weist die anhand der Fig. 4 dargestellte Verstärkerschaltung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung den Widerstand 70 der anhand der Fig. 3 dargestellten Verstärkerschaltung 10 nicht auf. Alternativ kann jedoch auch bei dem anhand der Fig. 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel ein Widerstand zwischen den Signaleingang 42 und den Signalgate-Anschluss 32 des zweiten DG-FET geschaltet sein.
Der Unterschied zwischen den beiden Ausführungsbeispielen
(Fig. 3 und Fig. 4) kommt u.a. dadurch zustande, dass das im Drain integrierte nLDD-Gebiet beim Reversbetrieb (Fig. 3) als Source-Gegenkopplungswiderstand wirkt. Einen ähnlichen Effekt kann man erzielen, wenn in der Schaltung in Fig. 4 ein zu- sätzlicher Widerstand R' (gestrichelt gezeigt) zwischen dem Anschluss 36 und dem Anschluss 46 angeordnet wird.
Auch bei diesem Beispiel kann das Versorgungsnetzwerk, wie in Fig. 3, extern oder integriert mit den DG-FETs gebildet sein.
Fig. 5 ist eine schematische Darstellung der Abhängigkeit der Spannungsverstärkung und des Drain-Stroms des ersten DG-FET von der am Steuereingang 44 anliegenden Steuerspannung. Der Abszisse ist die am Steuereingang 44 anliegende Steuerspan- nung Vg2 zugeordnet, während der Ordinate die Spannungsverstärkung Gv (in dB; durchgezogene Linien) und der Drain-Strom Id (in mA; gestrichelte Kurven) zugeordnet sind.
Die gestrichelt dargestellten Kurven 80, 82, 84 zeigen die Abhängigkeit des Drain-Stroms Id von der Steuerspannung Vg2 für die anhand der Fig. 2 dargestellte herkömmliche Verstärkerschaltung (Kurve 80) , die Verstärkerschaltung gemäß dem anhand der Fig. 3 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung (Kurve 82) und für die Verstärker- schaltung gemäß dem anhand der Fig. 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung (Kurve 84) . Die durchgezogenen Kurven 90, 92, 94 zeigen die Abhängigkeit
der Spannungsverstärkung Gv von der Steuerspannung Vg2 für die anhand der Fig. 2 dargestellte herkömmliche Verstärkerschaltung (Kurve 90), die Verstärkerschaltung gemäß dem anhand der Fig. 3 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel der vorlie- genden Erfindung (Kurve 92) und die Verstarkerschaltung gemäß dem anhand der Fig. 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung (Kurve 94).
Die Spannungsverstärkung Gv weist sowohl für die herkömmliche Verstärkerschaltung (Kurve 90) als auch für die Verstärkerschaltungen gemäß der vorliegenden Erfindung (Kurven 92, 94) oberhalb von Vg2 = 1,6 V bzw. Vg2 = 1,7 V bzw. Vg2 = 2,0 V einen Sättigungsbereich 102 auf, innerhalb dessen die Spannungsverstärkung Gv weitgehend unabhängig von der Steuerspan- nung Vg2 konstant ist. Für niedrigere Steuerspannungen Vg2 weisen alle drei Verstärkerschaltungen einen AGC-Bereich 104 auf, innerhalb dessen die Spannungsverstärkung Gv eine streng monotone Abhängigkeit von der Steuerspannung Vg2 aufweisen. Der Unterschied zwischen den Kurven 92 (Fig. 3) und 94 (Fig. 4) resultiert aus der „umgekehrten" Beschaltung der FETs, da diese unsymmetrisch im Aufbau sind, aufgrund der entweder sourceseitig oder drainseitig vorgesehenen LDD-Bereiche . Ein ähnliches Ergebnis wäre auch durch einen symmetrischen FET, z.B. einen herkömmlichen MOS-FET, erreichbar, der an einem Drain- oder einem Source-Anschluss einen Widerstand aufweist. An der Kurve 80 ist deutlich zu erkennen, dass der Drain- Strom Id bei einer Steuerspannung von Vg2 = 1,4 V eine deutliche Überhöhung aufweist. Mit dieser abrupten Überhöhung des Drain-Stroms Id steht der bei der Steuerspannung Vg2 = 1,6 V an der Kurve 90 erkennbare deutliche Knick der Verstärkungscharakteristik der herkömmlichen Verstärkerschaltung in einem kausalen Zusammenhang.
Im Gegensatz dazu ist zu erkennen, dass die Verstärkerschal- tung gemäß dem anhand der Fig. 3 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung nur eine minimale und sehr flache Überhöhung des Drain-Stroms Id (Kurve 82) und
einen wesentlich weicheren Übergang vom Sättigungsbereich 102 zum AGC-Bereich 104 (bei Vg2 = 1,5 V) aufweist. Auch die Verstärkerschaltung gemäß dem anhand der Fig. 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung weist eine weniger abrupte Überhöhung des Drain-Stroms Id (Kurve 84) und einen weichen Übergang der Spannungsverstärkung Gv vom Sättigungsbereich 102 zum AGC-Bereich 104 (bei Vg2 = 2 V) auf (Kurve 94). Dabei weist die Spannungsverstärkung Gv des zweiten Ausführungsbeispiels ferner im AGC-Bereich 104 im Mittel eine geringere Steigung auf als die Spannungsverstärkungen der herkömmlichen Verstärkerschaltung und der Verstärkerschaltung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Anhand der Fig. 5 ist somit deutlich erkennbar, dass die vorliegende Erfindung eine leichte bzw. geringe und gleichmäßige Überhöhung des Drains-Stroms Id und einen wesentlich weicheren Übergang der Spannungsverstärkung Gv vom Sättigungsbereich 102 zum AGC-Bereich 104 beim Abriegeln der Steuerspannung Vg2 erzielt.
Die vorliegende Erfindung bzw. die erfindungsgemäße Hilfsbeschaltung eines DG-FET innerhalb einer Verstärkerschaltung eignet sich für alle DG-FETs, insbesondere Dual-Gate-MOSFETs, deren Verstärkung durch ein DC-Potential bzw. eine Gleichspannung gesteuert bzw. bestimmt wird. Beispiele dafür sind Tuner-Tetroden. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Verstärkerschaltung 10, d. h. insbesondere der erste DG-FET 20 und der zweite DG-FET 30, auf einem Chip integriert.
Obwohl die bevorzugten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand von DG-FETs beschrieben wurden, ist hierin, wie oben erwähnt, keine Einschränkung zu sehen. Die Ausführungen gelten ebenso für MG-FETs mit mehr als zwei Gate- Anschlüssen. Beispielsweise können zwei oder mehr Signalgate- Anschlüsse und /oder zwei oder mehr Steuergate-Anschlüsse
vorgesehen sein, ohne von den der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Prinzipien abzuweichen.
Bezugszeichenliste
GSi, GS2 , GS3 Gate-Strukturen
Bi erster Bereich B2 zweiter Bereich
K Kanalbereich
Ki, K2, K3 Kanalabschnitte
S Source
D Gate Gi erster Gate-Anschluss
G2 zweiter Gate-Anschluss
R Widerstand
10 Verstärkerschaltung
20 erster DG-FET 22 Signalgate-Anschluss des ersten DG-FET 20
24 Steuergate-Anschluss des ersten DG-FET 20
26 Source-Anschluss des ersten DG-FET 20
28 Drain-Anschluss des ersten DG-FET 20
30 zweiter DG-FET 32 Signalgate-Anschluss des zweiten DG-FET 30
34 Steuergate-Anschluss des zweiten DG-FET 30
36 Source-Anschluss des zweiten DG-FET 30
38 Drain-Anschluss des zweiten DG-FET 30
42 Signaleingang der Verstärkerschaltung 10 44 Steuereingang der Verst rkerschaltung 10
46 erster Anschluss der Verstärkerschaltung 10
48 zweiter Anschluss der Verstärkerschaltung 10
52 Widerstand
54 Versorgungsspannungsanschluss 56 Kondensator
58 Eingangssignalanschluss
80 Kurve
82 Kurve
84 Kurve 90 Kurve
92 Kurve
94 Kurve