Rohrschweißvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Rohrschweißvorrichtung, mit der ein aus einem flächigen Metallband geformtes Rohr an der sich ergebenden Nahtstelle verschweißt wird, die ein Kalibriergerüst aufweist, das mindestens zwei Walzen beinhaltet, die jeweils das aus dem Metallband gebildete Rohr teilweise umfassen, wobei jede Walze auf einem Sitzabschnitt einer Walzenwelle angeordnet ist.
Bei der Herstellung von Rohren aus Metall (insbesondere aus C-Stählen sowie niedrig- und hochlegierten Stählen) unterscheidet man zwischen nahtlosen und geschweißten Rohren. Geschweißte Rohre mit Durchmessern bis ca. 600 mm werden vorzugsweise kontinuierlich aus einem endlosen Band gefertigt. Dazu wird das Band auf die erforderliche Breite geteilt, zu Coils aufgewik- kelt und einer Rohrschweißanlage zugeführt. Um Unterbrechungen der Produktion zu vermeiden, werden die Bandstöße der einzelnen Coils im laufenden Betrieb und unter Einsatz sogenannter Bandspeicher aneinander geschweißt. '
Das ebene Band wird nach dem Einlaufen in die Rohrschweißanlage mittels Formgerüsten oder Linealformstrecken schrittweise oder kontinuierlich zu einem runden Schlitzrohr eingeformt. Das eingeformte Rohr durchläuft anschließend eine Schweißeinheit, in der die Bandkanten an der Nahtstelle auf Schweißtemperatur erhitzt und durch Zusammendrücken verschweißt werden. In einem anschließenden Arbeitsgang werden Wülste und Grate der Schweißnaht im Inneren des Rohres und außen entfernt.
Nach dem Durchlaufen einer Kühlstrecke wird das Rohr dann in einem oder in mehreren Walzgerüsten (Kalibriergerüsten) auf einen genauen Durchmesser gewalzt. In einem letzten Arbeitsgang wird das Rohr durch eine mitlaufende
Trennvorrichtung in Einzellängen unterteilt. Die einzelnen Rohre werden gesammelt und ihrer weiteren Bestimmung zugeführt.
Geschweißte Rohre werden für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt, beispielsweise zu Wasserleitungsrohren weiterverarbeitet. Dazu werden die Rohre innen und außen feuerverzinkt. An diese Rohre werden keine hohen Anforderungen bezüglich der Durchmessertoleranzen gestellt. Es ist hier nicht einmal notwendig, den Innengrat zu entfernen.
Aus anderen Rohren werden hingegen sogenannte Präzisionsrohre hergestellt, die besonders genaue Durchmessertoleranzen aufweisen müssen. Diese Rohre werden in der Regel nach dem Schweißen durch ein sich anschließendes Ziehen auf einer Ziehbank erzeugt, da Rohre mit bekannten Rohrschweißanlagen nicht mit engen Durchmessertoleranzen gefertigt werden können. Durch das Ziehen treten zusätzliche Verarbeitungskosten auf, da die Rohre vor dem Ziehen gebeizt, gespült, befettet und angeangelt werden müssen. Nach dem Ziehen müssen die Angeln entfernt werden, was einen erhöhten Materialverlust bedeutet. Weiterhin müssen die Rohre dann entfettet werden.
Das sich an das Schweißen anschließende Ziehen verursacht daher erhebliche Zusatzkosten, die den Herstellprozess von Präzisionsrohren verteuern. Um diese Arbeitsgänge und die damit verbundenen Zusatzkosten einzusparen, ist man bestrebt, Präzisionsrohre mit hoher Oberflächenqualität und engen Durchmessertoleranzen direkt in der Rohrschweißanlage herzustellen. Dafür sind mehrere Maßnahmen erforderlich. Zum Beispiel müssen kaltgewalzte, blanke Bänder zum Einsatz kommen, die nicht mehr entzundert und gebeizt werden müssen. Weiterhin ist man bemüht, die Kalibriergerüste zum Walzen der Rohre auf das Fertigmaß so zu gestalten, dass ihre Walzenlagerungen spielfrei sind und eine hohe Rundlaufgenauigkeit besitzen, so dass enge Rohrdurchmessertoleranzen eingehalten werden können.
Aus der DE-OS 19 23 241 ist eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Längsnahtschweißen von Rohren bekannt. Die dort offenbarte Anordnung weist ein Seitengerüst auf, auf dem zwei Walzen gelagert sind. Jede Walze umfasst das zum Rohr geformte Metallband über einen Umfangsabschnitt von fast 180°. Die bekannte Vorrichtung weist eine Einheit auf, mit der eine Mittigsteuerung der Längsnaht im Bereich des Schweißstrahles erfolgen kann. Über die Ausbildung des Kalibriergerüsts sowie die Lagerung der Kalibrierwaizen in diesem Gerüst finden sich jedoch keine konkreten Hinweise. Bei dieser Ausführung sind Grenzen gesetzt, was die Fertigung von Rohren mit eng toleriertem Durchmesser anbelangt.
Die DE 32 12 365 C2 zeigt eine Anordnung von drei Walzen, mit denen das aus dem Metallband geformte Rohr fast über den gesamten Umfang geführt wird. Die unteren beiden Walzen sind hier schräg gestellt, die obere Walze ist geteilt ausgebildet. Die sich aus der oberen Walze ergebenden beiden Waiz- scheiben können zueinander um einen einstellbaren Winkel verschwenkt werden. Damit läßt sich die Breite der Mittelnut zwischen den beiden Walzscheiben der oberen Walze in Abhängigkeit von der Wanddicke des geformten Rohres stufenlos einstellen. Allerdings finden sich auch hier keine Hinweise auf eine spielfreie Lagerung der Walzen in einem Kalibriergerüst. Hohe Anforderungen an die Durchmessertoleranz des geschweißten Rohres sind damit also ebenfalls nicht zu erfüllen.
Eine weitere Rohrschweißvorrichtung ist auch aus der DE-AS 12 89 814 bekannt1. Auch hier weist ein Seitengerüst zwei waagerecht angeordnete seitliche Walzen auf. Für die horizontale, seitliche Querrelativbewegung dieser Walzen in Richtung auf die Achse des Rohres zu und von dieser weg sind Vorrichtungen vorgesehen, die auf dem Gehäuse unterhalb der entsprechenden Walzen
sitzen. Allerdings wird auch hier keine spielfreie Lagerung der Walzen eines Kalibriergerüsts offenbart.
Beim Einsatz all dieser vorbekannten Schweißvorrichtungen kann daher bei der Fertigung von Rohren mit engen Durchmessertoleranzen nicht auf das nachgeschaltete Ziehen verzichtet werden. Die Fertigung solcher Rohre ist entsprechend teuer.
Der Erfindung liegt daher die A u f g a b e zugrunde, eine Rohrschweißvorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, dass es möglich ist, Rohre mit engen Durchmessertoleranzen herzustellen und so auf einen nachgeschalteten Ziehvorgang verzichten zu können, damit sich die Kosten für die Herstellung solcher Rohre reduzieren lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Raum zwischen der Oberfläche des Sitzabschnitts und der Oberfläche einer Aufnahmebohrung der Walze ausgebildet ist, in dem mindestens ein Spannelement angeordnet ist.
Bevorzugt kann dieses Spannelement eine radial wirkende Kraft zwischen dem Sitzabschnitt und der Aufnahmebohrung erzeugen. Eine konstruktiv einfache Ausgestaltung ergibt sich, wenn der Sitzabschnitt der Walzenwelle zylindrisch ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft wird das Spannelement aus zwei Tellerfederpaketen gebildet, die jeweils im axialen Endbereich der Walzen angeordnet sind; zwischen diesen beiden Tellerfederpaketen kann mindestens eine Abstandshülse angeordnet sein, wobei bevorzugt zwei konzentrisch ineinander angeordnete Abstandshülsen zum Einsatz kommen. Die Tellerfederpakete sind dabei so präzise gefertigt, dass sie - im Gegensatz zu herkömmlichen Passfedern - die Walze genau auf der Walzenwelle zentrieren.
Mit einer solchen Ausführung wird es in vorteilhafter Weise möglich, eine spielfreie Lagerung der Kalibrierwalze auf der Walzenwelle zu schaffen, die eine hohe Rundlaufgenauigkeit gewährleistet. Weiterhin wird hierdurch ein zuverlässiger kraftschlüssiger Verbund zwischen Walzenwelle und Walze gebildet, der zudem einen einfachen Walzenwechsel ermöglicht. Damit wird erreicht, in wirtschaftlicher Weise Rohre hinsichtlich ihres Durchmessers mit hoher Präzision zu fertigen, wobei auf das sonst übliche nachgeschaltete Ziehen verzichtet werden kann. Es wird somit ein ökonomisches Fertigen von Rohren mit engen Durchmessertoleranzen möglich. Insgesamt wird dadurch der Her- stellprozess für Präzisionsrohre wesentlich vereinfacht und entsprechend kostengünstiger.
Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Spannelement durch Verschieben mindestens eines Druckelements, insbesondere eines Druckstiftes, in Achsrichtung der Walzenwelle aktivierbar und deaktivierbar ist.
Die Walzenwelle kann in einem Lagerkörper gelagert sein. Dabei ergibt sich eine konstruktiv günstige Ausgestaltung, wenn das mindestens eine Druckelement axial beweglich in einer Bohrung im Lagerkörper geführt wird. Eine optimale Zentrierung sowie ein fester Sitz der Walzenwelle auf dem Lagerkörper kann dadurch erreicht werden, dass die Walzenwelle einen Kegelabschnitt aufweist, der in einem Kegelabschnitt des Lagerkörpers geführt wird.
Der Lagerkörper ist bevorzugt mittels mindestens eines Lagers, insbesondere eines Wälzlagers, gegenüber einem Einbaustück drehbar gelagert.
Ein einfacher und trotzdem stabiler Verbund der Walze samt Walzenwelle läßt sich erreichen, wenn die Walzenwelle einen Gewindeabschnitt aufweist, auf dem eine Mutter aufgeschraubt" ist. Das Druckelement kann mittelbar oder
unmittelbar von der Mutter in seiner axialen Position zumindest in eine Achsrichtung festgelegt werden.
Ein fester Sitz zwischen Lagerkörper und Walzenwelle kann mit Vorteil dadurch begünstigt werden, dass zwischen Lagerkörper und Mutter eine Druckfeder angeordnet ist. Diese drückt über ihre Federkraft die Kegelflächen von Lagerkörper und Walzenwelle aneinander. Die Druckfeder ist bevorzugt als Tellerfederpaket ausgebildet.
Zur Erzielung einer gut verteilen Krafteinleitung ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass zwischen Mutter und Druckelement und/oder zwischen Mutter und Druckfeder ein relativ zur Walzenwelle axial verschiebbarer Druckring angeordnet ist. Alternativ kann zwischen dem Spannelement und dem Druckelement ein relativ zur Walzenwelle axial verschiebbarer Druckring angeordnet werden.
Zur Abdichtung kann ferner zwischen Walze und Lagerkörper ein Dichtring aus elastischem Material angeordnet sein.
Zum Verspannen des gesamten Verbundes - bestehend insbesondere aus Walze, Walzenwelle und Lagerkörper - kommt eine Spannvorrichtung zum Einsatz, die nur zeitweise, nämlich zum Spannen, auf den Verbund aufgesetzt wird. Hierzu ist vorgesehen, dass die Walzenwelle, vorzugsweise in ihrem von der Walze entfernten Endbereich, eine Aufnahme zum axial festen Aufnehmen eines Schiebers aufweist; diese Aufnahme kann durch eine Eindrehung in die Walzenwelle gebildet werden. Zum Spannen der Walze auf der Walzenwelle wird dann eine Spannvorrichtung zwischen Druckring und Schieber angeordnet. Die Spannvorrichtung kann einen Zylinder und einen in diesem geführten Kolben aufweisen, die sich mittels Hydrauliköl gegeneinander bewegen lassen. Um nach Entlastung des hydraulischen Drucks ein automatisches Zusammenfahren von Kolben und Zylinder zu bewirken, ist bevorzugt zwischen
Zylinder und Kolben eine Feder angeordnet, die Zylinder und Kolben entgegen der durch das Hydrauliköl veranlassten Bewegung elastisch beaufschlagt.
Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird es möglich, ein gleichzeitiges Verspannen der Walze mit der Walzenwelle und der Walzenwelle mit dem Lagerkörper zu bewerkstelligen; dabei wird sowohl die Walze als auch das Wälzlager zentriert, so dass eine hohe Rundlaufgenauigkeit der Walze erzielt werden kann.
Dieser Spann- und Zentriervorgang kann mit nur einer einzigen hydraulischen Spannvorrichtung vorgenommen werden, so dass sich ein schneller Walzenwechsel trotz der Komplexität des gesamten Systems ermöglichen lässt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein geschweißtes Rohr, in Richtung der Längsachse des Rohres gesehen, das von zwei Kalibrierwalzen kontaktiert wird;
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht eines Kalibriergerüsts einer Rohrschweißanlage;
Fig. 3 im Schnitt eine schematische perspektivische Ansicht einer Walze, die auf einer Walzenwelle gelagert ist;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung der Walze samt Walzenwelle gemäß Fig. 3; und
Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung gemäß Fig. 4.
In Fig. 1 ist zu sehen, wie prinzipiell ein aus einem flächigen Metallband geformtes Rohr 1 hergestellt wird. Das flächige Metallband läuft in Richtung der Längsachse 34 des Rohres 1 und wird in vorgelagerten Stationen zum Rohr 1 eingeformt. Anschließend wird in einer ebenfalls vorgelagerten Schweißstation das vorgeformte Rohr 1 an der sich ergebenden Nahtstelle 2 verschweißt und der außen und innen entstehende Schweißgrat entfernt. In Fig. 1 ist der dem Schweißen nachgeschaltete Zustand des Kalibrierens skizziert: Das Rohr 1 wird von zwei Walzen 4 und 5 - Kalibrierwalzen - kontaktiert. Aufgrund ihrer Kontur umfassen die Walzen 4, 5 das Rohr 1 jeweils über einen Umfangsab- schnitt von fast 180°.
Die Anordnung der Walzen 4 und 5 ist in Fig. 2 skizziert. Die Walzen 4, 5 sind Bestandteil eines Kalibriergerüsts 3, in dem zwei Walzenwellen 7 und 8 gelagert sind. Das Kalibriergerüst 3 ist hier als Duogerüst ausgebildet. Die untere Walze 5 ist in ihrer montierten Position zu sehen, während die obere Walze 4 von der Walzenwelie 7 abgezogen dargestellt ist.
Der Aufbau des gesamten Verbunds zum Spannen und Lagern der Walzen 4, 5 auf den Walzenwellen 7, 8 samt der für die Funktion wichtigen Elemente ist in den Figuren 3, 4 und 5 dargestellt. Es sei zunächst allgemein angemerkt, dass zwei Walzenwellen 7, 8 zusammenwirken, wie es aus Fig. 2 zu erkennen ist. Die Darstellungen in den Figuren 3, 4 und 5 zeigen der Einfachheit halber nur eine Walze 4 bzw. 5 mit einer Walzenwelle 7 bzw. 8.
Die Walzenwelle 7, 8 weist einen zylindrischen Sitzabschnitt 6 auf, der zur Aufnahme der Walze 4, 5 dient. Die Walze 4, 5 hat hierzu eine zylindrische Aufnahmebohrung 12. Zwischen der Oberfläche 10 des Sitzabschnittes 6 einerseits und der Oberfläche 11 der Aufnahmebohrung 12 andererseits ist durch entsprechende Wahl der jeweiligen Bauteildurchmesser ein Raum 9 ausgebildet, der die Form eines Hohlzylinders aufweist. In diesem Raum ist
ein Spannelement 13 angeordnet, das aus zwei Tellerfederpaketen 13' und 13" besteht (s. am besten in Fig. 5). Zwischen diesen beiden Paketen 13', 13" sind zwei ineinander liegende Abstandshülsen 14', 14" angeordnet.
Bei den Tellerfederpaketen 13', 13" handelt es sich um solche, die aus speziellen Tellerfedern bestehen, die nach dem Ausstanzen mit einem präzisen Schliff am Innen- und am Außendurchmesser versehen werden, um sie maßgenau auszugestalten. Zur Ausführung von Spannelementen, wie sie vorliegend auch zum Einsatz kommen können, wird auf DIN 5415 hingewiesen, die Spannhülsen zeigt und beschreibt, die zum zentrischen Aufspannen von Wälzlagern Elemente mit kegeligem Außenmantel einsetzen. Bekannt sind auch Ringspannelemente zum zentrischen Befestigen eines Maschinenteils mit Bohrung auf einem Wellenabschnitt.
Das Spannelement 13 ist so ausgebildet, dass es einerseits eine kraftschlüssige Verbindung zur Übertragung eines Drehmoments zwischen Walzenwelle 7, 8 und Walze 4, 5 ermöglicht und andererseits eine hohe Rundlaufgenauigkeit der Walze 4, 5 relativ zur Walzenwelle 7, 8 schafft.
Die Aktivierung des Spannelements 13 zum Spannen der Walze 4, 5 auf der Walzenwelle 7, 8 erfolgt durch axiales Verschieben (nach links, s. Fig. 5) eines . Druckstifts 15. Wird dieser Stift 15 - wie dies im einzelnen erfolgt, wird noch beschrieben werden - nach links verschoben, drückt er auf einen Druckring 26, der wiederum bei seiner Verschiebung die einzelnen Tellerfedern des Tellerfederpakets 13" etwas aufrichtet, was eine radial wirkende Spannkraft zwischen der Oberfläche 10 des Sitzabschnitts 6 und der Oberfläche 11 der Aufnahmebohrung 12 erzeugt. Die Bewegung des Druckstifts (nach links) wird durch zwei Abstandshülsen 14' und 14" auf das Tellerfederpaket 13' übertragen, das entsprechend zum Tellerfederpaket 13" arbeitet. Die Abstandshülse 14" ist dabei (s. hierzu am besten Fig. 5) konzentrisch in der Abstandshülse
14' angeordnet. Dadurch greift die Abstandshüise 14' am Außendurchmesser der Tellerfederpakete 13 an, während die Abstandshüise 14" am Innendurchmesser der Pakete 13 angreift.
Mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Druckstifte 15 - in den Figuren 3, 4 und 5 ist jedoch von diesen nur einer zu sehen - verlaufen in je einer Bohrung 17 eines Lagerkörpers 16. Der Lagerkörper 16 lagert und führt die Walzenwelle 7, 8, wozu sowohl die Walzenwelle 7, 8 mit einem Kegelabschnitt 18 als auch der Lagerkörper 16 mit einem Kegelabschnitt 19 versehen ist. Beide Kegelabschnitte 18, 19 weisen denselben Kegelwinkel auf. Werden Lagerkörper 16 und Walzenwelle 7, 8 relativ zueinander aneinandergedrückt, zentriert sich die Walzenwelle 7, 8 über ihren Kegelabschnitt 18 am Kegelabschnitt 19 des Lagerkörpers 16. Der Lagerkörper 16 ist über ein Wälzlager 20 an einem ortsfest am Kalibriergerüst 3 angeordneten Einbaustück 21 gelagert (das Einbaustück 21 ist dabei einstellbar ausgebildet), so dass damit die Walzenwelle 7, 8 und mit ihr auch die Walze 4, 5 definiert gelagert ist.
Zum Spannen der Walze 4, 5 auf der Waizenwelle 7, 8, somit zum Aktivieren des Spannelements 13, und zum gleichzeitigen Anpressen der beiden Kegelabschnitte 18 und 19 aneinander ist die Walzenwelle 7, 8 mit einem Gewindeabschnitt 22 ausgestattet, auf den eine Mutter 23 aufgeschraubt ist. Die Mutter 23 drückt (vgl. Fig. 3 und Fig. 4) mit ihrem linken axialen Ende gegen das axial rechte Ende eines Druckrings 25. Der Druckring 25 ist relativ zur Walzenwelle 7, 8 axial beweglich angeordnet. Mit seinem axial linken Ende drückt der Druckring 25 auf das axial rechte Ende des Druckstifts 15. Beim Anziehen der Mutter 23 verschiebt sich. der Druckstift 15 nach links, wodurch das Spannelement 13 aktiviert wird und dadurch die Walze 4, 5 relativ zur Walzenwelle 7, 8 spannt und zentriert.
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Gleichzeitig drückt der Druckring 25 auf eine Druckfeder 24 in Form eines Tellerfederpakets, das wiederum auf den Lagerkörper 16 wirkt. Dadurch wird eine Kraft zwischen Lagerkörper 16 und Walzenwelle 7, 8 erzeugt, die die beiden Kegelabschnitte 18 und 19 gegeneinander drückt. Die Walzenwelle 7, 8 sitzt damit fest und spielfrei in dem Lagerkörper 16.
Zwischen Lagerkörper 16 und Walze 4, 5 ist ein Dichtring 27 angeordnet, der aus elastischem Material besteht. Dadurch werden die beiden Bauteile zwar abgedichtet, jedoch wird keine (nennenswerte) Kraft vom Lagerkörper 16 auf die Walze 4, 5 übertragen.
Zum Spannen des Verbundes, bestehend aus Walze 4, 5, Walzenwelle 7, 8 und Lagerkörper 16, wird wie folgt vorgegangen:
Auf den Gewindeabschnitt 22 der Walzenwelle 7, 8 wird bei ansonsten vormontierter Einheit die Mutter 23 aufgeschraubt, was von Hand geschehen kann. Die Walzenwelle 7, 8 weist an ihrem axialen Ende (rechts, s. Fig. 3 und Fig. 4) eine Aufnahme 28 auf, die durch eine Eindrehung in die Welle 7, 8 gebildet wird.
Dann wird eine Spannvorrichtung 30 auf den Endbereich der Walzenwelle 7, 8 aufgesetzt. Diese Vorrichtung besteht aus einer hydraulischen Krafterzeugungseinheit mit einem Zylinder 31 und einem in diesem beweglichen Kolben 32. Bei Betätigung der Spannvorrichtung 30 drückt der Kolben 32 auf den Druckring 25. Damit die Spannvorrichtung 30 hierdurch nicht abgedrückt wird, wird vorher ein Schieber 29 in die Aufnahme 28 eingesetzt, so dass eine Kraft von der Spannvorrichtung 30 zwischen dem (rechten) Endbereich der Walzenwelle 7, 8 und dem Druckring 25 aufgebracht werden kann.
Beim Verschieben des Kolbens 32 beaufschlagt dieser den Druckring 25 nach links, wodurch zum einen der Druckstift 15 nach links bewegt wird, so dass das Spannelement 13 aktiviert wird. Zum anderen presst der Druckring 25 die Druckfeder 24 nach links, so dass die Kegelabschnitte 18 und 19 aufeinan- dergedrückt werden. Die Mutter 23 kann jetzt nachgedreht werden, z. B. von Hand oder durch eine in eine Bohrung 35 gesteckte Stange. Danach liegt ein fester, spielfreier und exakt zentrierter Verbund von Walze 4, 5, Walzenwelle 7, 8 und Lagerkörper 16 vor.
Nach dem Ablassen des Hydrauliköls aus der Spannvorrichtung 30 fährt diese durch eine Feder 33 in ihre Ausgangslage zurück, so dass der Schieber 29 entfernt und die Spannvorrichtung 30 abgenommen werden kann.
Wie in Fig. 4 zu sehen ist, ist die Walze 4, 5 beidseitig durch je eine Lagereinheit gelagert.
Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung ist eine spielfreie und exakt zentrierte Lagerung der Walze 4, 5 im Kalibriergerüst 3 möglich. Gleichzeitig kann in sehr einfacher Weise ein Wechsel der Walze 4, 5 erfolgen.
Zwar werden Walze 4, 5 und Walzenwelle 7, 8 einerseits und Walzenwelle 7, 8 und Lagerkörper 16 andererseits gemeinsam über den Druckring 25 miteinander verspannt, allerdings durch eine getrennte Einleitung der Spannkräfte, nämlich einmal über den Druckstift 15 und das Spannelement 13 und einmal über die Druckfeder 24. Damit sitzen sowohl die Walze 4, 5 als auch der Lagerkörper 16 fest, zentriert und spielfrei auf der Walzenwelle 7, 8. Die Voraussetzung ist damit geschaffen, die Rohrdurchmesser-Kalibrierung mit höchster Präzision durchzuführen.
Bezugszeichenliste
Rohr
Nahtstelle
Kaiibriergerüst
Walze
Walze
Sitzabschnitt
Walzenwelle
Walzenwelle
Raum
Oberfläche des Sitzabschnitts 6
Oberfläche der Aufnahmebohrung 12
Aufnahmebohrung
Spannelement ', 13" Tellerfederpakete ', 14" Abstandshülsen
Druckelement (Druckstift)
Lagerkörper
Bohrung im Lagerkörper 16
Kegelabschnitt der Walzenwelle 7, 8
Kegelabschnitt des Lagerkörpers 16
Wälzlager
Einbaustück
Gewindeabschnitt
Mutter
Druckfeder
Druckring
Druckring
Dichtring
Aufnahme
Schieber
Spannvorrichtung
Zylinder
Kolben
Feder
Längsachse des Rohres 1
Bohrung in der Mutter 23