Verfahren und Vorrichtung zum Glätten von Kleidungsstücken
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Glätten von Kleidungsstücken.
Zum Glätten von Kleidungsstücken sind zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Beispielsweise ist es bekannt, das Gewebe des zu glättenden Kleidungsstücks durch Druck mit einem flächigen Gegenstand zu plätten. Dazu können die bekannten Bügeleisen oder Bügelpressen verwendet werden. Daneben ist es zum Glätten insbesondere von empfindlichen Kleidungsstücken bekannt, diese Hitze und Dampf auszusetzen, wodurch die Fasern eines Kleidungsstücks entspannt werden und auf diese Weise die Falten beseitigt werden können. Eine Vorrichtung zur Anwendung dieses Verfahrens ist beispielsweise durch die DE3119560 bekannt. Dieses Glättverfahren besitzt nachteiligerweise jedoch nur eine sehr geringe Glättwirkung, da die Fasern des Kleidungsstücks nur entspannt werden und nicht zwangsweise geglättet werden. Darüber können die Fasern ei- nes Kleidungsstücks im Laufe der Zeit so nachhaltig geknickt werden, dass sich der Knick in der Fasernstruktur derart einprägt, dass die Faser im entspannten Zustand ohne äußere mechanische Einwirkung in den geknickten Zustand strebt. In einem solchen Fall kann ein Glättverfahren nur mit Hilfe von Dampf und Hitze ohne mechanische Einwirkung keine Glättwirkung erzielen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Glätten von Kleidungsstücken zu schaffen, mit denen eine verbesserte Glättwirkung erzielt, wobei das zu glättenden Kleidungsstück geschont wird.
Erfindungsgemäß wird dieses Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Die Unteransprüche definieren jeweils bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
Durch die Verwendung eines Gasstrahls, der vorzugsweise ein Luftstrahl ist und eine Kraft auf das zu glättende Kleidungsstück ausübt, kann mit geringem Aufwand eine Glättwirkung erzielt werden, die zudem sehr schonend für das Kleidungsstück ist. Durch
den Gasstrahl kann das Gewebe des Kleidungsstücks stellenweise eingedrückt oder auf das gesamte Kleidungsstück eine Zugkraft ausgeübt werden, wodurch es gespannt wird. Auf diese Weise werden gegebenenfalls vorhandene Falten geglättet. Diese Glättwirkung des Gasstrahls kann erhöht werden, indem das Gewebe des Kleidungsstücks vor dem Glättvorgang oder zu Beginn des Glättvorgangs entspannt wird, indem das Gewebe des Kleidungsstücks befeuchtet und erhitzt wird. Dazu kann dem Gasstrahl Wasserdampf zugemischt und auf diese Weise auf das Gewebe geleitet werden. Weiterhin ist es möglich, das Kleidungsstück mit Wasser zu besprengen, wobei das Wasser mittels der Düse, mit der der Gasstrahl gegen das Kleidungsstück gerichtet wird, oder mittels einer eigenen Düse versprengt werden kann, die nicht zur Erzeugung des Gasstrahls dient.
Durch den wenigstens einen Gasstrahl wird notwendigerweise eine Kraft auf das Kleidungsstück ausgeübt. Dadurch kann das Kleidungsstück auf nachteilige Weise bewegt und dabei möglicherweise verknittert werden. Dies kann beispielsweise verhindert werden, indem ein Gasstrahl verwendet wird, der zwar eine hohe Ausströmgeschwindigkeit, aber einen geringen Durchmesser aufweist. Dies führt dazu, dass der Gasstrahl insgesamt keine große Kraft auf das Kleidungsstück ausübt und es daher in seiner Lage wenig beeinflusst, jedoch in einem kleinen Bereich auf dem Kleidungsstück doch eine hohe Spannwirkung auf das Gewebe und damit eine hohe Glättwirkung erzielen kann. Dabei kann vorgesehen sein, dass bei aufgehängten Kleidungsstücken die Auslenkung auf- grund des Gasstrahls zumindest zum Teil kompensiert wird, indem die Aufhängung des Kleidungsstücks etwas zu der Düse herangezogen wird, aus der der Gasstrahl strömt.
Das Kleidungsstück wird vorteilhafterweise während der Beaufschlagung mit dem Gasstrahl gestützt. Damit kann verhindert werden, dass das Kleidungsstück durch die Kraft des Gasstrahls bewegt wird. Weiterhin kann damit ein stärkerer Gasstrahl verwendet und damit eine bessere Glättwirkung erzielt werden. Das Stützen kann mittels festen Stützen wie beispielsweise wenigstens einer Stützfläche geschehen. Wenn das Kleidungsstück beispielsweise zum Durchlaufen von mehreren Behandlungsstationen bewegt wird, können derartige Stützen auch so eingerichtet sein, dass sie sich mit dem Kleidungsstück mitbewegen können. Beispielsweise kann wenigstens eine Stützrolle verwendet werden, die um eine Achse drehbar gelagert ist, die zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der Bewegungsrichtung des Kleidungsstücks ausgerichtet ist.
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird das Kleidungsstück von einem Gasstrahl gestützt. Das Kleidungsstück wird in dieser Ausführungsform von beiden Seiten von wenigstens einem Gasstrahl beaufschlagt. Auf diese Weise können Abdrücke im Gewebe vermieden werden, die bei festen Stützen entstehen können. Ferner wird die Glättwirkung verstärkt, da von beiden Seiten eine Kraft von einem Gasstrahl ausgeübt wird.
Die von beiden Seiten wirkenden Gasstrahlen können insbesondere derart aufeinander abgestimmt werden, dass der dazwischen gelegene Abschnitt des Kleidungsstücks auf eine bestimmte Art und Weise verformt wird, um ein gutes Glättergebnis zu erreichen. Dazu kann die von beiden Seiten mittels der Gasstrahlen ausgeübte Kraft jeweils mit ei- ner nicht gleichmäßigen Kraftverteilung über eine bestimmte Fläche verteilt sein. Die Kraftverteilungen über die Flächen auf beiden Seiten können unterschiedlich eingestellt werden, so dass in einem Abschnitt des Kleidungsstücks die von einer ersten Seite auf den Abschnitt ausgeübte Kraft größer als die von der anderen zweiten Seite ausgeübte Kraft ist und in einem danebenliegenden Abschnitt die von der zweiten Seite ausgeübte Kraft überwiegt. Auf diese Weise kann das Kleidungsstück definiert verformt werden, so dass es beispielsweise eine gewellte Form annimmt oder sich in dem Kleidungsstück Erhebungen zu der einen und der anderen Seite hin ausbilden. Beispielsweise kann von der einen Seite ein Gasstrahl eingesetzt werden, der sich konusartig aufweitet und innen hohl ist, so dass er an der Oberfläche des Kleidungsstücks eine Kraft in einem ringförmi- gen Bereich ausübt, und von der anderen Seite ein Gasstrahl eingesetzt werden, der ausschließlich in einem kleinen punkt- oder kreisförmigen Bereich eine Kraft erzeugt, wobei der punkt- bzw. kreisförmige Bereich innerhalb des ringförmigen Bereichs der von der gegenüberliegenden Seite ausgeübten Kraft befindet. Dies bewirkt, dass zwischen dem ringförmigen Bereich und dem darin liegenden punkt- bzw. kreisförmigen Bereich das Gewebe des Kleidungsstücks gespannt und geglättet wird. Anstelle eines punkt- bzw. kreisförmigen Flächendrucks des einen Gasstrahl kann auch ein im Wesentlichen linien- förmiger Flächendruck gewählt werden. Allgemein kann mit einer in angrenzenden Bereichen in unterschiedliche Richtungen wirkenden Krafteinwirkung das Gewebe in diesen Bereichen gespannt und geglättet werden.
Die von beiden Seiten wirkenden Kräfte können so abgestimmt werden, dass das Kleidungsstück in einem bestimmten örtlichen Bereich gehalten und insbesondere verhindert wird, dass das Kleidungsstück in ungewollte Berührung mit anderen Teilen gerät, wo-
durch eine Verschmutzung oder ein Verknittern verhindert werden kann. Da die Kraft eines eingesetzten Gasstrahls mit der Entfernung von der Düse abnimmt, kann durch die Anordnung, die Ausrichtung und die Ausströmcharakteristik von gegenüberliegenden und gegeneinander gerichteten Düsen ein Regelsystem geschaffen werden, das die Kleidungsstücke an einem bestimmten Ort zwischen den Düsen zu halten versucht.
Dabei kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Ort des Kleidungsstücks oder eines Abschnitts des Kleidungsstücks erfasst wird und der erfasste Ort als Eingangsgröße einer Regelung verwendet wird, die die von den verschiedenen Seiten auf das Kleidungsstück wirkenden Gasstrahlen so regelt, dass das Kleidungsstück oder der Abschnitt des Klei- dungsstücks sich immer an einem vorgegebenen Soll-Ort bzw. Soll-Ortsbereich befindet. Die Ortserfassung kann mit Lichtschranken bzw. Reflexlichtschranken durchgeführt werden, wobei auch andere Verfahren zur Abstandsmessung bzw. Ortserfassung beispielsweise mittels Ultraschall eingesetzt werden können.
Durch das Zusammenspiel der von beiden Seiten auf das Kleidungsstück ausgeübten Kräfte und der Kraftverteilung über die Fläche kann das Gewebe des Kleidungsstücks schonend aber zugleich kräftig gespannt und somit eine hohe Glättwirkung erzielt werden. Dabei kann die Kraftverteilung und/oder die von den einzelnen Seiten ausgeübte Gesamtkraft über die Zeit verändert werden, so dass eine wechselnde Verformung er- reicht wird, die sich vorteilhaft auf den Glättvorgang auswirken kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Darin zeigt:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Glätten von Kleidungsstücken gemäß einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine Seitenansicht durch eine Vorrichtung zum Anordnen von Kleidungsstücken zur Verwendung in der Glättvorrichtung gemäß Fig. 1 , und
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Glätten von Kleidungsstücken gemäß einer zweiten Ausführungsform.
Die in Fig. 1 schematisch im Schnitt dargestellte Vorrichtung zum Waschen und Glätten von Kleidungsstücken 2 aller Art, wie hemdförmigen Kleidungsstücken oder Hosen, weist ein quaderförmiges bzw. schrankförmiges Gehäuse 1 auf, das zur Aufnahme der zu glättenden Kleidungsstücke 2 dient. Innerhalb des Gehäuses 1 ist an zwei gegenüberliegenden Innenwänden jeweils ein umlaufend gelagertes geschlossenes Transportband 3 an- geordnet, wobei in Fig. 1 ein Transportband 3 in Aufsicht zu sehen ist. Die zwei Transportbänder 3 können gleichsinnig und mit gleicher Umlaufgeschwindigkeit im Uhrzeigersinn angetrieben werden. Zwischen den Transportbändern 3 sind nicht dargestellte Verbindungsstreben angeordnet, an denen Hängevorrichtungen 4 befestigt sind, an denen die zu glättenden Kleidungsstücke 2 aufgehängt werden. Die Hängevorrichtungen 4 be- sitzen im Wesentlichen die Form eines Kleiderbügels, so dass insbesondere Oberbekleidungsstücke aller Art auf ihnen aufgehängt werden können.
Die Transportbänder 3 sind im oberen Bereich des Gehäuses 1 angeordnet und besitzen die Form eines Rechtecks, so dass die Kleidungsstücke 2 an der linken Seite nach oben, oben nach rechts, an der rechten Seite nach unten und unten nach links bewegt werden können. An der linken Seitewand des Gehäuses 1 sind unten zwei gegenüber angeordnete Druckluftdüsen 7 derart angeordnet, dass die Kleidungsstücke von den Transportbändern 3 durch den Zwischenraum zwischen den Druckluftdüsen 7 nach oben hindurch bewegt werden können. Über den Druckluftdüsen 7 sind an der linken Seitenwand Heißluft- düsen 6 übereinander angeordnet, wobei jedoch die Heißluftdüsen 6 nur auf der Außenseite der Bewegungsbahn der Kleidungsstücke 2 angeordnet sind, so dass von den Heißluftdüsen die Kleidungsstücke nur von einer Seite beaufschlagt werden können. Die Druckluftdüsen 7 und die Heißluftdüsen 6 sind mit einem Generator 5 verbunden, der ein Gebläse aufweist und Luftströme unterschiedlicher Temperatur und mit unterschiedlichen Drücken erzeugen kann. Der Generator 5 besitzt einen Lufteinlass innerhalb des Gehäuses 1 und einen Lufteinlass 17 außerhalb des Gehäuses 1, mit dem Frischluft angesaugt werden kann.
An der rechten Seitenwand sind Flüssigkeitsdüsen 8 zum Versprühen von Waschflüssig- keit und Spülflüssigkeit angeordnet. Die Flüssigkeitsdüsen 8 sind ebenfalls mit dem Generator 5 verbunden, der weiterhin eine Pumpe zum Fördern von Flüssigkeiten aufweist. Der Generator 5 besitzt für den Zulauf von Flüssigkeit einen nicht dargestellten Frischwasserzulauf, der an eine Frischwasserquelle bzw. einen Wasseranschluss in einem
Haushalt anschließbar ist, und ist weiterhin mit einem Sumpf 18 innerhalb des Gehäuses 1 verbunden. Der Sumpf 18 ist in einem Zwischenboden 25 ausgebildet, der unten innerhalb des Gehäuses 1 angeordnet ist und so ausgeformt ist, dass sich sämtliche Flüssigkeit aus dem oberen Teil des Gehäuses 1 unten in dem Sumpf 18 sammelt. Der Zwischenboden 25 besitzt weiterhin die Funktion, einen Trockenraum abzuteilen, in dem der Generator 5 untergebracht ist. In dem Trockenraum ist ferner eine Abflusspumpe 12 angeordnet, deren Einlass in dem Sumpf 18 mündet und deren Auslass 13 nach außen führt und mit einem Abwasseranschluss insbesondere eines Haushalts verbindbar ist.
Der Generator 5 ist so eingerichtet, dass er die Flüssigkeitsdüsen 8 entweder mit Flüssig- keit versorgen kann, die der Generator 5 aus dem Sumpf 18 angesaugt hat oder die aus dem Frischwasserzulauf stammt. Weiterhin weist der Generator 5 eine Heizeinrichtung für die zu den Flüssigkeitsdüsen 8 gepumpte Flüssigkeit auf.
In Fig. 2 ist beispielhaft eine Hängevorrichtung 4 im Schnitt dargestellt, die einen hohlen Verbindungsabschnitt 23 und einen unten damit verbundenen Bügelabschnitt 24 aufweist, der sich senkrecht zur Zeichenebene erstreckt und eine Länge aufweist, die im Wesentlichen der Breite eines Kleidungsstücks 2 entspricht. Der Bügelabschnitt 24 ist hohl und weist über seinen Umfang verteilt Öffnungen auf. Die Hängevorrichtungen 4 sind über nicht dargestellte Einrichtungen mit dem Generator 5 derart verbunden, dass der Innen- räum der Verbindungsabschnitte 23 und der Bügelabschnitte 24 ebenso wie die Heißluftdüsen 6 mit Heißluft versorgt werden können.
Mit der in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung können Kleidungsstücke 2 zuerst gewaschen, getrocknet und abschließend geglättet werden, wobei die Kleidungs- stücke 2 nicht aus der Vorrichtung genommen werden müssen. Zunächst werden die Kleidungsstücke 2 auf die Hängevorrichtungen 4 aufgehängt. Dazu können die Hängevorrichtungen 4 aus dem Gehäuse 1 entnommen werden, die Kleidungsstücke 2 auf die Hängevorrichtungen 4 gehängt und diese anschließend wieder im Gehäuse 1 an den Verbindungsstreben zwischen den Transportbändern 3 eingehängt werden. Nach dem Schließen des Gehäuses 1 wird der Waschgang eingeleitet. Dazu werden die Transportbänder 3 in Bewegung versetzt, um die Kleidungsstücke 2 im Uhrzeigersinn durch das Gehäuse zu bewegen, und wird der Generator 5 von einer nicht dargestellten Steuerung so angesteuert, dass er Frischwasser vom Frischwasserzulauf zu den Flüssigkeitsdüsen
8 leitet. Dabei wird das Wasser über eine nicht dargestellte Einspüleinrichtung geleitet, in die Waschmittel entweder in pulveriger und/oder flüssiger Form eingefüllt werde kann. Das Waschmittel wird dabei in das Gehäuse 1 eingespült. Sobald eine Sollstand an Flüssigkeit im Gehäuse 1 erreicht oder eine bestimmte vorgegebene Flüssigkeitsmenge zugelaufen ist, stoppt der Generator 5 den Zulauf von Frischwasser und beginnt, Wasser aus dem Sumpf 18 zu entnehmen und zu den Flüssigkeitsdüsen 8 zu leiten, wobei das Wasser bis auf eine Solltemperatur erwärmt wird. Das mittlerweile mit dem Waschmittel versetzte Wasser wird so als Waschlauge im Kreislauf geführt und kann zusätzlich über die Hängevorrichtungen 4 auch von innen auf die Kleidungsstücke 2 gespritzt werden. In diesem Arbeitsgang wird Schmutz aus den Kleidungsstücke 2 ausgespült.
Anschließend wird in einer Spülphase die Waschlauge mit der Abflusspumpe 12 in einen Abwasseranschluss abgepumpt. Nachfolgend werden die Kleidungsstücke 2 gespült, um die Waschlauge aus ihnen zu entfernen. Dazu wird in mehreren Spülgängen Frischwasser zu den Flüssigkeitsdüsen 8 gepumpt und das Wasser zusammen mit der ausgespül- ten Waschlauge mittels der Abflusspumpe 12 abgepumpt. Die Spülwirkung kann verstärkt werden, wenn am Ende jedes Spülgangs die Flüssigkeitszufuhr zu den Flüssigkeitsdüsen 8 unterbrochen wird und die Druckluftdüsen 7 mit Druckluft versorgt werden. Wenn die Kleidungsstücke 2 zwischen den Druckluftdüsen 7 hindurchbewegt werden, werden sie von den Druckluftstrahlen zusammengedrückt, wodurch die Spülflüssigkeit aus ihnen herausgedrückt wird. Auf diese Weise verbleiben nach einem Spülgang weniger Reste der Waschlauge bzw. Verunreinigungen, so dass eine geringere Anzahl an Spülgängen bzw. weniger Spülflüssigkeit erforderlich ist. Die zu den Druckluftdüsen 7 geleitete Luft kann dabei auch erwärmt werden, wodurch die von den Kleidungsstücke 2 aufgesogene Flüssigkeit leichter ausfließt und somit die Entwässerung mittels Druckluft am Ende der Spülgänge verstärkt werden kann.
Nach dem Spülen schließt sich der Trocken- und Glättschritt an. Zunächst werden die Kleidungsstücke 2 bis zu einer definierten Feuchte getrocknet. Dazu wird erwärmte Luft zu den Heißluftdüsen 6 geleitet. Gleichzeitig wird die Gehäuserückwand 15 mit Frisch- wasser aus dem Frischwasseranschluss gekühlt. Auf diese Weise kondensiert die den Kleidungsstücke 2 entzogene Feuchtigkeit an der Rückwand 15 und läuft in den Sumpf 18, aus dem sie zusammen mit dem Kühlwasser für die Rückwand 15 von der Abfluss-
pumpe 12 abgepumpt werden kann. In diesem Fall wird die Luft innerhalb des Gehäuses 1 im Kreislauf geführt, wozu der Generator 5 die Luft innerhalb des Gehäuses 1 ansaugt.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Kleidungsstücke 2 bis zur gewünschten Feuchte nach dem Abluftprinzip zu entfeuchten, indem mittels eines Gebläses 14 ständig Luft aus dem Inneren des Gehäuses 1 nach außen geblasen wird. Auf diese Weise wird die den Kleidungsstücke 2 entzogene Feuchtigkeit nach außen geführt, wobei der Generator 5 die Luft von außen ansaugen muss. Dieses Verfahren erfordert allerdings eine Aufstellung der Vorrichtung in einem ausreichend belüfteten Raum, um die nach außen geführte Feuchtigkeit abzuführen. Durch die zwei Möglichkeiten, die Feuchtigkeit entweder in der Vorrichtung zu kondensieren und abzupumpen oder sie nach außen zu führen, kann eine Bedienperson sich entsprechend der jeweiligen Gegebenheiten zwischen den beiden Varianten entscheiden. Das Kondensieren der Feuchtigkeit in der Vorrichtung besitzt den Vorteil, dass der Aufstellungsraum nicht gelüftet werden muss, wodurch beispielsweise im Winter vorteilhafterweise keine Energie zum Heizen des Aufstellungsraums verloren geht. im Sommer kann dagegen die Abluftvariante gewählt werden, die kein Frischwasser zur Kühlung der Rückwand 15 und weniger Energie zum Erhitzen der Trockenluft benötigt.
Wenn die gewünschte Feuchte erreicht ist, kann der Glättvorgang begonnen werden. Dazu werden die Kleidungsstücke 2 mit Hilfe der Druckluftdüsen 7 mit heißer Druckluft beaufschlagt, wobei sie dabei fertiggetrocknet werden. Im feuchten Zustand ist das Gewebe der Kleidungsstücke 2 noch entspannt, so dass es sich wesentlich besser glätten lässt. Das Glätten erfolgt durch die Kraft, die die Druckluftstrahlen aus den Druckluftdüsen 7 auf die Kleidungsstücke ausüben. Diese Kraft kann mittels des Drucks der zu den Druckluftdüsen 7 geleiteten Luft auf die gewünschte Wirkung eingestellt werden. Insbe- sondere wird die Kraft so eingestellt, dass die Kleidungsstücke 2 nicht flattern, sondern der jeweils zwischen den Druckluftdüsen 7 befindliche Abschnitt eines Kleidungsstücks 2 straff gespannt sind.
Beispielsweise können die beiden Druckluftdüsen 7 unterschiedlich verteilte Flächenkräf- te auf die Kleidungsstücke ausüben, so dass sich die auf einen bestimmten Teil eines Kleidungsstücks 2 von beiden Seiten wirkenden Kräfte nicht gegenseitig aufheben. Vorteilhafterweise sind die Flächenkraftprofile der von den beiden Druckluftdüsen 7 ausgeübten Kräfte zueinander komplementär, so dass beispielsweise in den Bereichen, in denen
von der linken Druckluftdüse 7 eine hohe Flächenkraft erzeugt wird, von der rechten Druckluftdüse 7 eine geringe Flächenkraft erzeugt wird, und umgekehrt. Dabei sind die Kräfte so ausgelegt, dass die Kleidungsstücke ungefähr mittig zwischen den beiden Druckluftdüsen 7 gehalten werden.
Auf diese Weise können auf ein Kleidungsstück 2 mittels Druckluft Spannkräfte ausgeübt werden, die einzelne Gewebeabschnitte des Kleidungsstücks 2 spannen und dadurch glätten. Dieser Vorgang wiederholt sich jedes Mal, wenn ein bestimmtes Kleidungsstück 2 zwischen den beiden Druckluftdüsen 7 hindurchgeführt wird. Während dieses Vorgangs kann weiterhin erwärmte Heißluft mittels der Heißluftdüsen 6 auf die Kleidungsstücke gerichtet werden. Dabei ist zu beachten, dass die Heißluft nur mit geringem Druck ausgestoßen wird, um nicht zu einem Flattern bzw. zu einem Verknittern der Kleidungsstücke 2 führt. Die Kleidungsstücke 2 werden während dieses Glättvorgangs weiter getrocknet, wobei die entzogene Feuchtigkeit, wie zuvor beschrieben, entweder an der gekühlten Rückwand 15 kondensiert und mittels der Abflusspumpe 12 abgepumpt oder im Gerät aufgefangen wird und im nächsten Waschprozess wieder zugeführt wird oder mittels des Gebläses 14 nach außen geblasen wird.
Sobald die Kleidungsstücke 2 fertiggetrocknet sind, werden sie weiter im Gehäuse 1 bewegt, wobei jedoch nur noch Kaltluft durch die Heißluftdüsen 6 und/oder die Druckluftdü- sen 7 eingeblasen wird. Auf diese Weise wird erreicht, dass die geglätteten Kleidungsstücke 2 abkühlen und unempfindlicher gegen Falten werden, da das Gewebe im heißen Zustand leichter verknittert. Weiterhin wird verhindert, dass eine Bedienperson sich an heißen Teilen innerhalb des Gehäuses 1 verbrennt. Nach dem Abkühlen der Kleidungsstücke 2 bzw. der Vorrichtung können die Kleidungsstücke 2 entnommen werden.
Um die Kleidungsstücke 2 ohne vorgeschalteten Waschgang zu glätten, können die Kleidungsstücke mit wenig Frischwasser aus den Flüssigkeitsdüsen 8 befeuchtet werden, so dass das Gewebe der Kleidungsstücke 2 entspannt wird. Danach können die Kleidungsstücke 2 wie zuvor beschrieben geglättet und getrocknet werden.
In Fig. 3 ist eine Vorrichtung zum Waschen und Glätten von Kleidungsstücke 2 gemäß einer zweiten Ausführungsform dargestellt. In dieser Ausführungsform ist zusätzlich eine Einrichtung zum mechanischen Vorentfeuchtung der Kleidungsstücke 2 vorgesehen, mit-
tels der zu Beginn der Trockenphase mechanisch Flüssigkeit aus den Kleidungsstücke entfernt werden kann, so dass weniger Energie für das Trocknen aufgewendet werden muss. Weiterhin sind für die verschiedene Behandlungsflüssigkeiten bzw. -gase getrennten Düsen vorgesehen.
Die Vorrichtung weist ebenso wie in der ersten Ausführungsform ein Gehäuse 1 , zwei Transportbänder 3, Hängevorrichtungen 4 für Kleidungsstücke 2 und eine Abflusspumpe 12 mit einem Auslass 13 auf. Weiterhin ist in dem Gehäuse 1 ebenfalls ein Zwischenboden 25 angeordnet, in dem ein Sumpf 18 mit einem Flusenfilter 16 ausgebildet ist und der unten im Gehäuse 1 einen Trockenraum abtrennt. Der Generator 5 ist jedoch in dieser Ausführungsform nur zum Erzeugen von gegebenenfalls erwärmter Druckluft eingerichtet, die zu den Druckluftdüsen 7 geleitet wird. In dem Trockenraum unterhalb des Zwischenbodens 25 ist weiterhin eine Waschvorrichtung 19 angeordnet, die mit dem Sumpf 18 und einem nicht dargestellten Frischwasserzulauf verbunden ist, eine Flüssigkeitspumpe und eine Heizeinrichtung aufweist. Die Waschvorrichtung 19 ist derart eingerich- tet, dass sie Flüssigkeit entweder aus dem Frischwasserzulauf oder aus dem Sumpf 18 entnehmen und zu verschiedenen Düsen weiterleiten kann, wobei die Flüssigkeit erhitzt und insbesondere aus dem Frischwasserzulauf entnommene Flüssigkeit verdampft werden kann. In der Waschvorrichtung ist weiterhin eine Einspülvorrichtung vorgesehen, mit der Waschmittel in das Gehäuse 1 eingespült werden kann.
An diese Waschvorrichtung 19 sind Netzdüsen 9, Waschdüsen 10, Spüldüsen 11 und Heißdampfdüsen 6 angeschlossen, die auf der rechten Seite des Gehäuses 1 angeordnet sind. Die Netzdüsen 9 werden mit Frischwasser versorgt und dienen zum Benetzen von trockenen Kleidungsstücke 2. Die Waschdüsen 10 werden mit insbesondere erwärmter Waschlauge versorgt, die insbesondere über den Sumpf 18 im Kreislauf geführt wird, und dienen zum Waschen der Kleidungsstücke 2. Die Spüldüsen 11 werden mit kaltem Frischwasser versorgt und dienen zum Ausspülen der Waschlauge aus den Kleidungsstücke 2. Die Heißdampfdüsen 6 werden mit erhitztem Wasserdampf versorgt, der aus Frischwasser gewonnen wird, und dienen zum Dämpfen der Kleidungsstücke 2.
An der linken Innenwand des Gehäuses 1 sind unten wie beim vorigen Ausführungsbeispiel zwei gegenüberliegende Druckluftdüsen 7 angeordnet, die mit dem Generator 5 verbunden sind. Über den Druckluftdüsen 7 ist ein Feuchtigkeitsvlies 20 angeordnet, das
mittels zweier Umlenkrollen nahe der Innenwand so gelagert ist, dass es wie ein Förderband angetrieben werden kann und sich dabei parallel der Bewegungsbahn der Kleidungsstücke 2 bewegt. Das Feuchtigkeitsvlies 20 besteht aus einem hochsaugfähigem Material und wird dabei mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Kleidungsstücke 2 angetrieben, so dass sich der jeweils innenliegende Abschnitt zusammen mit den Klei- dungsstücke 2 nach oben bewegt. Auf der dem Feuchtigkeitsvlies 20 gegenüberliegenden Seite des Transportbandes 3 ist eine Anpressrolle 21 angeordnet, die mit einem nachgiebigen Überzug versehen ist. Der Abstand zwischen der Anpressrolle 21 und dem Feuchtigkeitsvlies 20 kann verändert werden, so dass es möglich ist, entweder die Kleidungsstücke 2 zwischen der Anpressrolle 21 und dem Feuchtigkeitsvlies 20 beim Hin- durchbewegen zusammenzupressen oder die Kleidungsstücke 2 ohne Berührung durch das Feuchtigkeitsvlies 20 hindurchzubewegen. An der unteren Umlenkrolle des Feuchtigkeitsvlies 20 ist eine Auspressrolle 22 vorgesehen, die in so geringem Abstand zu der unteren Umlenkrolle angeordnet ist, dass das Feuchtigkeitsvlies 20 zwischen der unteren Umlenkrolle und der Auspressrolle 22 stark zusammengedrückt und auf diese Weise in dem Feuchtigkeitsvlies 20 enthaltene Flüssigkeit ausgepresst wird.
Zum Waschen und Glätten der Kleidungsstücke 2 werden diese wie zuvor beschrieben mittels der Hängevorrichtungen 4 in dem Gehäuse 1 aufgehängt. Die Transportbänder bewegen sich auch in diesem Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn. Zuerst werden die Kleidungsstücke 2 mittels der Netzdüsen 9 mit Frischwasser benetzt. Anschließend werden die Kleidungsstücke 2 zu den Waschdüsen 10 weiterbewegt, von denen sie mit Waschlauge eingesprüht werden, die in der Waschvorrichtung 19 durch Einspülen von Waschmittel in Frischwasser erzeugt wird. Die Waschlauge wird von der Waschvorrichtung 19 im Kreislauf aus dem Sumpf 18 gepumpt, erwärmt und auf die Kleidungsstücke 2 gespritzt, so dass Verunreinigungen ausgespült werden.
Nach dem Waschen wird die Waschlauge von der Abflusspumpe 12 abgepumpt und werden die Kleidungsstücke 2 gespült, um die Waschlauge und Reste der Verunreinigungen herauszuspülen. Dazu wird in mehreren Spülgängen mittels der Spüldüsen 11 Frischwasser auf die Kleidungsstücke 2 gespritzt und abgepumpt. Der Spülvorgang kann so wie im vorigen Ausführungsbeispiel gestaltet sein.
Nach dem Spülen werden die Kleidungsstücke 2 mittels des Feuchtigkeitsvlieses 20 weiter mechanisch entfeuchtet. Dazu wird der Abstand zwischen dem Feuchtigkeitsvlies 20 und der Anpressrolle 21 so weit verringert, dass ein hindurchbewegtes Kleidungsstück 2 von der Anpressrolle 21 gegen das Feuchtigkeitsvlies 20 gedrückt wird. Dabei entzieht das hochsaugfähige Material des Feuchtigkeitsvlieses 20 dem Kleidungsstück 2 weitere Feuchtigkeit. Die von dem Feuchtigkeitsvlies 20 aufgenommene Feuchtigkeit wird zwischen der unteren Umlenkrolle und der Auspressrolle 22 wieder herausgepresst, so dass der Teil des Feuchtigkeitsvlieses 20, der gerade mit einem Kleidungsstück 2 in Berührung gerät, immer so wenig Feuchtigkeit wie möglich enthält, um dem Kleidungsstück 2 möglichst viel Flüssigkeit entziehen zu können. Diese rein mechanische Art der Entfeuchtung benötigt keine Wärme, zu deren Erzeugung nachteiligerweise sehr viel Energie erforderlich ist, so dass mit Hilfe der Feuchtigkeitsvlieses 20 der Feuchtigkeitsgehalt der Kleidungsstücke 2 mit besonders geringem Energieaufwand verringert werden kann.
Darüber hinaus kann mit dieser Art der Entfeuchtung aufgrund der saugenden Wirkung des Feuchtigkeitsvlieses 20 bereits mit einem geringen Anpressdruck den Kleidungsstücke 2 viel Feuchtigkeit entzogen werden, so dass die Kleidungsstücke 2 nicht verknittert und trotzdem weitgehend entfeuchtet werden. Der Anpressdruck kann durch Veränderung des Abstands zwischen der Anpressrolle 21 und dem Feuchtigkeitsvlies 20 insbesondere in Abhängigkeit des Gewebes und der Dicke der Kleidungsstücke 2 einstellbar sein.
Nach der Vorentfeuchtung mittels des Feuchtigkeitsvlieses 20 werden die Kleidungsstücke 2 mit heißer Luft weitergetrocknet. Dies geschieht auf die gleiche Weise wie im vorigen Ausführungsbeispiel. Der Glättvorgang wird begonnen, sobald die Kleidungsstücke die geeignete Feuchte aufweisen. Wenn die Kleidungsstücke mittels des Feuchtigkeitsvlies 20 bereits ausreichend entfeuchtet worden sind, können unmittelbar nach der mechanischen Vorentfeuchtung die Kleidungsstücke 2 geglättet werden. Falls die mechanische Vorentfeuchtung nicht ausreichend war, werden die Kleidungsstücke 2 mit Warmbzw. Heißluft aus den Druckluftdüsen 7 bis zur geeigneten Feuchte getrocknet. Das Glät- ten erfolgt durch die Beaufschlagung der Kleidungsstücke mit heißen Dampf aus den Heißdampfdüsen 6, wodurch das Gewebe der Kleidungsstücke 2 erwärmt und entspannt wird. Anschließend werden die Kleidungsstücke 2 zwischen die beiden Druckluftdüsen 7 hindurchgeführt. Durch die aus den Druckluftdüsen 7 austretende Druckluft wird das Ge-
webe der Kleidungsstücke 2 gespannt und geglättet, wobei der Glättvorgang und die verwendeten Druckluftstrahlen dem vorigen Ausführungsbeispiel entsprechen.
Durch die Heißdampfdüsen 6 ist es bei der zweiten Ausführungsform möglich, die Kleidungsstücke 2 ohne vorheriges Durchnässen zu glätten. Dazu können beispielsweise schon gewaschene und getrocknete Kleidungsstücke 2 in der Vorrichtung gedämpft und dann wie zuvor beschrieben geglättet und getrocknet werden.
Nach einer bestimmten Zeit wird die Heißdampfabgabe der Heißdampfdüsen 6 gestoppt. Die Kleidungsstücke werden dann nur noch mit heißer Druckluft aus den Druckluftdüsen 7 beaufschlagt, um sie während des Glättens fertigzutrocknen. Sobald die gewünschte Feuchte erreicht ist, werden die Kleidungsstücke nur noch mit kalter Luft beaufschlagt, um sie wie im vorigen Ausführungsbeispiel abzukühlen. Danach können die Kleidungsstücke 2 dem Gehäuse 1 entnommen werden.