BESCHREIBUNG
Greifer für einen Bagger, Bagger, sowie Verwendungen derselben insbesondere im Forstbereich
TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft primär einen Greifer für einen Bagger oder dergleichen, mit zwei zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung beweglichen und an einem Befestigungskopf angebrachten Greifarmen. Sie betrifft weiter Verwendungen des Greifers insbesondere im Forstbereich und schliesslich auch noch einen in Verbindung mit dem Greifer und für die genannten Verwendungen besonders ausgestalteten Bagger.
Als ein grosses, die Umwelt und das allgemeine Klima nachhaltig beeinträchtigendes Problem wird die zunehmende /Abholzung von Wäldern, insbesondere von Regenwäldern im tropischen oder subtropischen Bereich, angesehen. Bemühungen, die Abholzung zu begrenzen, haben sich bislang nicht als sehr wirksam erwiesen. Auch sind die Erfolge, die bei der Wiederaufforstung abgeholzter Gebiete erzielt wurden, recht bescheiden. Bislang konnte die Wiederaufforstung auch nicht annähernd Schritt mit der Abholzung halten.
Von den bei der Wiederaufforstung zumeist einfach zwischen den Stümpfen der abgeholzten Bäume eingepflanzten Setzlingen wächst erfahrungsgemäss nämlich nur ein kleiner Teil an. Ein weiterer Teil wird von Tieren gefressen oder geht einfach zwischen anderen, sich schneller entwickelnden Bodenpflanzen unter.
STAND DER TECHNIK
Während für das Fällen von Bäumen sowie ihren Abtransport und ihre Weiterverarbeitung sehr effektive Maschinen und Verfahren zur Verfügung stehen, ist ein vergleichbar effektives Gerät oder Verfahren für die Wiederaufforstung bisher nicht bekannt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, hier Abhilfe zu schaffen und löst diese Aufgabe gemäss /Anspruch 1 unter anderem durch Schaffung eines Greifers der eingangs genannten Art für einen Bagger oder dergleichen, bei dem die Greifarme so ausgebildet sind, dass sie in ihrer geschlossenen Stellung einen spitzwinkligen Spaltkeil bilden.
Montiert am Arm eines Baggers kann der erfindungsgemässe Greifer mit Vorteil zum Einpflanzen von Setzlingen verwendet werden, wobei mit dem Greifer in der geschlossenen Stellung seiner Greifarme, in welcher diese einen Spaltkeil bilden, zunächst ein Pflanzloch durch Eintreiben des Keils in den gewünschten Pflanz- grund hergestellt und sodann mit demselben Greifer ohne Werkzeugwechsel unter normaler Verwendung der Greifarme der Setzling, z.B. eine junge Tanne, erfasst und in das Pflanzloch eingesetzt werden kann. Diese Verwendung ist Gegenstand von Anspruch 19.
Zum effektiven Eintreiben des keilförmigen Greifers in den Pflanzgrund wird der Greifer bevorzugt in Verbindung mit einem ebenfalls am Baggerarm montierten Hydraulikhammer verwendet, wie dies Gegenstand von Anspruch 21 ist.
Besonders rationell wird das erwähnte Pflanzverfahren unter Verwendung eines Baggers, welcher im Schwenkbereich seines Armes und damit des Greifers mit Tragmitteln in Form korbartiger Behälter oder tellerartiger Paletten beispielsweise zu Aufnahme,
Transport und Bereithaltung der einzupflanzenden Setzlinge versehen ist. Dies ist Gegenstand der Ansprüche 24 und 25.
Da abgeholzte Wälder insbesondere in gebirgigen Regionen allgemein schwer zugänglich und nur selten eigentlich befahrbar sind, bietet sich als Bagger insbesondere ein sogenannter Schreitbagger an.
Anstelle eines Baggers könnte natürlich auch, wo dies möglich ist, eine andere Maschine oder ein anderes Fahrzeug eingesetzt werden, wie z.B. ein mit einem Baggerarm ausgerüsteter Lastkraftwagen, wobei die einzupflanzenden Setzlinge mit Vorteil auf der Ladefläche mitgeführt und zur Einpflanzung direkt bereit gehalten werden können. Es müssen im Fall eines Umbaus lediglich die hierfür erforderlichen Hydraulikanlagen vorhanden sein.
Besonders bevorzugt ist, die jungen Setzlinge anstatt zwischen die Stümpfe der abgeholtzen Bäume mitten in diese hinein- bzw. auf diese draufzusetzen. Dieses Verfahren, welches u.a. von den amerikanischen Indianern traditionell und mit Erfolg praktiziert wird, hat vor allem folgende Vorteile:
• Der junge Setzling ist oben auf dem Baumstumpf wesentlich besser geschützt als zwischen den Baumstümpfen, vor allem wenn diese, wie in Regenwäldern der Fall, recht gross und hoch sind. Der Schutz wirkt auch gegenüber Grosswild, das sonst viele junge Setzlinge abfrisst oder niedertrampelt.
• Der alte Baumstumpf bietet dem jungen Setzling ausreichend Nährstoffe für seine Entwicklung. Die meisten der so eingepflanzten Setzlinge überleben, wachsen an und entwickeln sich prächtig.
• Oben auf den Baumstümpfen stehen die Setzlinge nicht in Konkurrenz mit anderen Bodenpflanzen und können sich auch von daher ungestörter entwickeln.
Trotz dieser wesentlichen Vorteile ist von diesem Pflanzverfahren bisher nur in geringem Umfang Gebrauch gemacht worden, was vor allem damit zusammenhängt, dass die Herstellung eines geeigneten Pflanzlochs in den Baumstümpfen z.B. durch Aushöhlen derselben ausserordentlich mühsam war. Mit dem erfindungsgemäs - sen Greifer kann nun jedoch ein geeignetes Pflanzloch selbst in sehr grossen Baumstümpfen einfach durch Spalten der Stümpfe unter Eintreiben des keilförmigen Greifers hergestellt werden.
Unter Verwendung des durch die Erfindung vorgeschlagenen Greifers, insbesondere in Verbindung mit einem Hydraulikhammer oder Vibrator, und einem ausreichend starken und wie vorstehend ausgeführt ausgebildeten Bagger können daneben auch grössere als bisher übliche Setzlinge gehandhabt werden, da praktisch alle Handarbeit entfällt und vollständig von den Maschinen erledigt wird. Die Setzlinge können durchaus bereits eine Grosse von 100 - 150 cm aufweisen. Die Chance, dass derartige Setzlinge anwachsen und sich gegen Schädlinge sowie andere Einflüsse durchsetzen, ist wesentlich grösser als bei den üblichen, gewöhnlich nicht mehr als 50 cm grossen Setzlingen. Die Zeit für das Nachwachsen des Waldes ist bei Verwendung grosserer Setzlinge natürlich auch wesentlich geringer, was einen weiteren Vorteil darstellt.
Um in Verbindung mit einem handelsüblichen Hydraulikhammer verwendet werden zu können, ist der Befestigungskopf des erfin- dungsgemässen Greifers vorzugsweise für die Aufnahme im Futter eines solchen Hammers ausgebildet.
Weiter sind die beiden Greifarme an dem Befestigungskopf bevorzugt so angebracht, dass der spitze Winkel, den sie in ihrer geschlossenen Stellung miteinander bilden, verstellbar ist. Dies bietet u.a. die Möglichkeit, einen z.B. in einem Baumstumpf festgeklemmten Greifer unter Verjüngung seiner Spreizstellung einfacher wieder herausziehen zu können.
Als Sicherung insbesondere bei Hammerbetrieb oder bei grossen Baumstrünken sind zweckmässig zusätzlich Greifhakenmittel mit Schneidhaken als Verankerung vorgesehen. Auf diese Weise ist ein sicherer Stand des Hauptgeräts bzw. Baggers gewährleistet. Dieser kann so mit maximal ausgefahrenem Ausleger ohne Stabilitätsprobleme arbeiten. So muss der Bagger im Einsatz nicht so häufig versetzt werden, sondern kann vielmehr aufgrund seines grossen Aktionsradius eine Anzahl von Einsetzarbeiten von einem Ort aus durchführen.
Vorzugsweise umfassen die Greifhakenmittel einen verschwenkbaren und/oder ein- und ausfahrbaren Arm. Dieser Arm kann z.B. mit einem Teleskopzylinder ausgebildet sein. Infolge der Beweglichkeit der Greifhakenmittel können diese ausser zu Verankerungszwecken beim Arbeitsbetrieb auch zur Unterstützung der Fortbewegung im Gelände eingesetzt werden. Beispielsweise kann sich ein Schreitbagger mit solchen Greifhakenmitteln voranziehen oder mit deren Hilfe abstossen oder diese als zusätzliche Sicherung benutzen.
Der Greifer kann mit Vorteil zusätzlich auch noch mit Mitteln versehen sein, eine Flüssigkeit wie Wasser zwischen die Greifarme einzuleiten. Dies kann z.B. zur Bewässerung bzw. zum An- giessen der Setzlinge während des Einpflanzens verwendet werden.
Bevorzugt sind die Greifarme des Greifers auch noch so ausgebildet, dass sie in ihrer geschlossenen Stellung einen nach unten zur Keilspitze hin im wesentlichen geschlossenen Behälter bilden. In diesem Falle kann ausser dem Setzling z.B. zusätzlich noch Pflanzenerde mit dem Greifer erfasst und zusammen mit dem Setzling in das Pflanzloch eingefüllt werden.
Zur Erleichterung des Eintreibens des Keils in den Boden können die Greifarme zu ihrer Spitze hin verjüngt sein bzw. schmaler werden. Damit ist ein geringerer Eintreibwiderstand sowie auch ein geringeres Volumen bzw. Fassungsvermögen des Greifers verbunden. Für sehr harten Untergrund könnte sogar eine scharf ausgebildete Spitze mit 4- oder 8 -Kantausführung verwendet werden.
Ein solcher Greifer eignet sich besonders zum Bau von grossen Zaunanlagen.
Insbesondere für den Einsatz bei trocknenem Untergrund wie in Wüstenregionen eignet sich eine Greiferausführung, bei der die Greifarme zusammen konische Form haben und an einem vorzugsweise hydraulischen Endlos -Drehteller gelagert sind. Zweckmässig sind die beiden Greifarme mittels Verschlussnocken miteinander verzahnt. Für derartige Applikationen werden weiter zweckmässig auch Greifer eingesetzt, die eine mit hartem Schneidstoff wie Diamant besetzte Spitze aufweisen.
Zur Ermöglichung eines vielseitigen Einsatzes des erfindungs- gemässen Greifers sind seine Greifarme in einer Ausführung austauschbar, wobei der Umbauaufwand recht gering ist.
Die Anwendung des erfindungsgmässen Greifers ist selbstverständlich nicht nur auf Arbeiten im Forstbereich begrenzt. Auch für den Bau massiver Zaunanlagen oder von Lawinen- , auch von Wild- bachverbauungen ist der Greifer z.B. bestens geeignet. Auch hierbei müssen ja in der Regel Löcher im Boden hergestellt und nachfolgend ein Pfahl oder dergleichen darin eingesetzt werden. Mit dem unten geschlossenen und ein Behältnis bildenden Greifer könnte das mit seiner Hilfe hergestellte Loch auch noch mit flüssigem Beton befüllt werden.
Ferner kann der Greifer auch zum Stabilisieren des Bodens eingesetzt werden, wobei mit dem Greifer in der geschlossenen Stellung seiner Greifarme, in welcher diese einen Spaltkeil bilden, zunächst ein Aufnahmeloch durch Eintreiben des Keils in den Boden hergestellt und sodann mit den Greifarmen Stückgut wie Steine, Geröll, Baumstamm-Material, Sandsäcke, etc. in das Aufnahme- loch eingebracht, quasi direkt injiziert wird. Auf diese Weise können rutschgefährdete Hänge, Uferböschungen, Dämme oder dergleichen stabilisiert werden.
KURZE ERL UTERUNG DER FIGUREN
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 den Greifer nach der Erfindung in geschnittener Darstellung, wobei im linken Teil von Fig. 1 der Schnitt entlang der Schnittline A-A und im rechten Teil von Fig. 1 der Schnitt entlang der Schnittlinie B-B von Fig. 2 genommen ist;
Fig. 2 den Greifer in einer Seitenansicht auf einen Greifarm, wobei gewisse, von aussen an sich nicht sichtbare Elemente an der Innenseite der Greifarme strichliert dargestellt sind;
Fig. 3 eine weitere Schnittdarstellung des Greifers, wobei gegenüber Fig. 1 hier die Greifarme unter Verkleinerung des von ihnen gebildeten spitzen Winkels etwas zusammengezogen sind;
Fig. 4 eine weitere Seitenansicht des Greifers, allerdings ohne die in Fig. 2 strichliert eingezeichneten Elemente, in der Position der KeilentSpannung;
Fig. 5 den Greifer mit unterschiedlich weit geöffneten Greifarmen, darunter auch beim Ausstechen einer jungen Tanne auf der Baumfarm;
Fig. 6 einen Baumstumpf mit eingesetzter Tanne;
Fig. 7 in einer perspektivischen Ansicht einen mit einem Vorratsbehälter ausgerüsteten Schreitbagger beim Einpflanzen einer jungen Tanne in einen Baumstumpf;
Fig. 8 in einer perspektivischen Ansicht einen Schreitbagger beim Herstellen einer Lawinenverbauung an einem Berghang;
Fig. 9 einen Greifer mit in der geschlossenen Position befindlichen Greifarmen bei der Injektion von Geröll in Erdreich;
Fig. 10 (a) in schematischer Ansicht von unten und (b) in schematischer Ansicht von der Seite in ausgefahrener Rammposition eine alternative Ausführungsvariante der Greifarme, die zu ihrer ihrer Spitze hin schmaler werden, ;
Fig. 11 (a) in schematischer Ansicht von unten und (b) in schematischer Ansicht von der Seite in ausgefahrener Rammposition eine andere alternative Ausführungsvariante der Greifarme, die zu ihrer Spitze hin spitz zulaufen;
Fig. 12 (a) in schematischer Ansicht von unten und (b) in schematischer Ansicht von der Seite in ausgefahrener Rammposition eine weitere alternative Ausführungsvariante der Greifarme, die zusammen einen Konus bilden und zusammen als eine Art Bohrer verwendbar sind;
Fig. 13 (a) eine schematische Seitenansicht eines geschlossenen Greifers mit positioniertem Greifhaken, (b) eine Ansicht der Greifhakenanordnung in Richtung des Pfeils B in Fig. 13 (a) und (c) eine Draufsicht auf den Greifhaken, gesehen in Richtung des Pfeils C in Fig. 13 (a) ; und
Fig. 14 eine weitere mechanische Realisierung eines erfindungs- gemässen Greifers mit Greifarmen der Ausführungsvarian- te nach Fig. 10.
WEGE ZUR AUSFUHRUNG DER ERFINDUNG
In den Figuren ist mit 1 ein Greifer bezeichnet, welcher im Futter eines lediglich teilweise angedeuteten, handelsüblichen Hy- draulikhammers 2 befestigt ist. Er weist dazu an seinem oberen Ende einen geeigneten Befestigungsdorn 3 auf. An einem Befestigungskopf 4 sind zwei Greifarme 5 gegeneinander verschwenkbar befestigt, welche zu ihrem unteren freien Ende hin spitz ausgebildet sind und in ihrer geschlossenen Stellung einen spitzwinkligen Spaltkeil bilden. Der spitze Winkel, den die beiden Greifarme 5 in ihrer geschlosenen Stellung miteinander ein- schliessen ist in Fig. 1 mit α bezeichnet. Dieser Winkel ist variabel, worauf noch näher eingegangen wird.
Die beiden Greifarme 5 sind an ihrem oberen, dem Befestigungskopf 4 zugewandten Teil oder Ende mit Schwenklagern 6 versehen. Die Schwenkachse 7 dieser Schwenklager 6 erstreckt sich beid- seits über diese Schwenklager hinaus und ist dort zusätzlich in Lagerschuhen 8 gelagert.
Weder die Schwenklager 6 noch die Lagerschuhe 8 sind fest mit dem Befestigungskopf 4 verbunden. Sie liegen vielmehr lediglich an dessen Unterseite an und können entlang dieser sogar ein Stück weit gleitend verschoben werden. Fig. 3 zeigt die Schwenklager 6 und die Lagerschuhe 8 in einer gegenüber Fig. 1 verschobenen Stellung.
Im Hinblick auf diese Verschiebung ist die Unterseite des Befestigungskopfes 4 mit Gleitflächen 9 für die Lagerschuhe 8 sowie
10 für die Schwenklager 7 versehen. Weiterhin sind Stoppnocken
11 für die Lagerschuhe 8 vorgesehen. Die Gleitflächen 9 bzw. 10 sind jeweils schräg unter etwa 45 gegenüber der Symmetriebene 12 des Greifers ausgerichtet. Der Befestigungskopf 4 erhält dadurch ebenfalls einen etwa keilförmigen Querschnitt und hat die Tendenz, sich unter Druck oder unter Schlägen von oben zwischen die beiden Greifarme 5 zu drängen und deren obere Enden auseinanderzudrücken, zumindest bis die Lagerschuhe 8 in Anschlag an den
Stoppnocken 11 kommen. Diese Spreizstellung ist in Fig. 1 dargestellt.
Die Gleitflächen 9 für die Lagerschuhe 8 und 10 für die Schwenklager 7 sind auf etwas unterschiedlicher Höhe gegeneinander versetzt angeordnet, so dass die Greifarme 5 seitlich, d.h in Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene oder in Fig. 2 in der Zeichenebene gegenüber dem Befestigungskopf 4 nicht verschiebbar sind.
Gehalten werden die Greifarme 5 nebst ihren Lagerelementen 6 - 8 am Befestigungskopf 4 mittels einer Haltevorrichtung 13, welche einen Haltekegel 14 sowie einen ersten Hydraulikzylinder 15 um- fasst. Der Haltekegel 14 ist mit dem Befestigungskopf 4 fest verbunden und weist eine Sackbohrung sowie eine mit dieser konzentrische engere Durchdurchgangsbohrung auf. Die Sackbohrung nimmt einen Abschnitt des zylindrischen Teils des Hydraulikzylinders 15 auf, wohingegen der Kolben des Hydraulikzylinders 15 durch die Durchgangsbohrung hindurchgesteckt und im Befestigungskopf 4 mit etwas Spiel verankert ist. An seinem unteren Ende ist der Hydraulikzylinder 15 mit einem Joch 16 verbunden, an welchem zwei weitere Hydraulikzylinder 17 gemeinsam angelenkt sind. Das Joch 16 gestattet den Hydraulikzylindern 17, jeweils nach oben auszuschwenken, verhindert jedoch eine Verschwenkung nach unten über ihre in Fig. 1 dargestellte 180-Stellung hinaus. Die Kolbenstangen der Hydraulikzylinder 17 sind schliesslich an den Greifarmen 5 angelenkt.
Erkennbar können mit dem Hydraulikzylinder 15 durch Einziehen seiner Kolbenstange die Greifarme 5 an den Befestigungskopf 4 angezogen werden. Durch Ausfahren der Kolbenstange können sie andererseits auch von diesem gelöst werden. Wegen des erwähnten Spiels, mit dem die Kolbenstange des Hydraulikzylinders 15 im Befestigungskopf 4 verankert ist, kann letzeres sogar stossend erfolgen, ein Vorteil, auf den noch eingegangen wird.
Zu ihrem unteren freien Ende hin sind die Greifarme 5 schalen- förmig ausgebildet, indem sie mit Seitenwangen 18 versehen sind.
Auf ihrer Innenseite sind gezahnte Rippen 19 vorhanden. Ihr unteres Ende wird gebildet durch Zähne 20 aus Hartmetall, welche abwechselnd ineinandergreifen. Schliesslich sind auch noch Mittel wie Spritzdüsen 21 oder dergleichen zum Einspritzen einer Flüssigkeit, z.B von Wasser, zwischen die Greifarme 5 vorgesehen.
Was die Dimensionierung des Greifers anbetrifft, so sind eine Höhe von ca. 200 cm und eine Breite zwischen 50 cm und 100 cm bevorzugt. Entsprechend dieser Dimensionen ist der Greifer dazu vorgesehen, am Arm eines Baggers oder dergleichen montiert zu werden, vorzugsweise in Verbindung mit einem Hydraulikhammer wie dem in Fig. 1 angedeuteten und mit 2 bezeichneten.
Im folgenden soll eine bevorzugte Verwendung des erfindungs- gemässen Greifers z.B. zum Einpflanzen eines Tannen-Setzlings in einen Baumstumpf beschrieben werden, wobei angenommen wird, dass der erfindungsgmässe Greifer am Arm eines Schreitbaggers in Verbindung mit einem Hydraulikhammer montiert ist. Hierzu wird der Greifer mit dem Baggerarm bei geschlossenen Greifarmen 5 zunächst mit seiner keilförmigen Spitze auf dem Baumstumpf aufgesetzt, welcher mit 22 bezeichnet ist. Sodann wird er unter den von oben auf seinen Befestigungskopf 4 wirkenden Schlägen des Hydraulikhammers in den Baumstumpf 22 eingetrieben, wobei sich dieser spaltet. Die beiden Hydraulikzylinder 17 sind hierbei so eingestellt, dass sich die Lagerschuhe 8 in ihrer in Fig. 1 dargestellten oberen Endposition befinden und an den Stoppnocken 11 anliegen. Der spitze Winkel α, den die Greifarme 5 miteinander bilden, ist in dieser Stellung maximal und beträgt vorzugsweise ca. 28°.
Zum erleichterten Wieder-Herausziehen des Greifers aus dem Baumstumpf 22 bzw. dem Spalt 23 im Baumstumpf werden der erste Hydraulikzylinder 15 freibeweglich eingestellt und die weiteren Hydraulikzylinder 17 eingefahren, wodurch die beiden Greifarme 5 mit ihren oberen Enden sich aufeinander zu bewegen. Die Schwenk-
lager 6 und die Lagerschuhe 8 gleiten hierbei entlang den Gleit - flächen 9 bzw. 10 des Befestigungskopfes 4 und drücken diesen, wegen seiner keilförmigen Form, nach oben. Der spitze Winkel, den die Greifarme 5 miteinander bilden, verkleinert sich hierdurch. Fig. 3 zeigt den Greifer 1 mit derart verkleinertem Winkel X seiner Greifarme 5, welcher minimal ca. 25° beträgt. In dieser Stellung kann der Greifer 1 aus dem von ihm erzeugten Spalt oder Loch 23 ohne grösseren Widerstand wieder herausgezogen werden.
Sollte die Verkleinerung des Winkels α allein mittels der weiteren Hydraulikzylinder 17 nicht gelingen, kann der Befestigungs- kopf 4 zusätzlich mit dem ersten Hydraulikzylinder 15 auch noch nach oben geschoben werden. Wegen dem erwähnten Spiel, mit dem der erste Hydraulikzylinder 15 im Befestigungskopf 4 verankert ist, kann dies bei Bedarf auch stossend erfolgen.
Fig. 5 zeigt, wie die Greifarme 5 des Greifers 1 unter Ausfahren der weiteren Hydraulikzylinder 17 um ihre Schwenklager 6 gegeneinander verschwenkt und geöffnet werden können. Der erste Hydraulikzylinder 15 ist hierbei wieder angezogen. In Fig. 5 zeichnerisch ausgezogen sind die beiden Greifarme 5 in ihrer weitesten Spreizstellung dargestellt. Strichliert sind zwei weitere Spreizstellungen gezeichnet. In der am weitesten geschlossenen Spreizstellung wird zwischen den Greifarmen 5 eine kleine Tanne 24 gehalten bzw. gerade aus einem Pflanzgrund 22' z.B. auf einer Baumfarm ausgestochen. Wegen der bevorzugten Dimensionen des Greifers 1 mit einer Höhe von insgesamt ca. 200 cm kann die Tanne 24 ohne weiteres selbst eine Höhe von 100 - 150 cm aufweisen. In der zweiten, weiteren gestrichelten Spreizstellung wird die kleine Tanne 24 in das Pflanzloch 23 im z.B. im Aufforstungsgebiet appliziert.
Unmittelbar vor oder nach dem Einpflanzen kann der Tannensetzling 24 unter Einsatz der Mittel 21 gewässert und damit ange-
In Fig. 8 ist derselbe Schreitbagger 25, wie er zum Aufforsten gemäss Fig. 7 verwendet wird, bei der Herstellung einer Lawinen- verbauung dargestellt. Es sind bereits vertikale Pfähle 30 in Form von Baumstammstücken in den Boden eingerammt worden. Des weiteren sind schon einige Querbalken 31, wiederum in Form von Baumstammstücken, an die Pfähle 30 gelegt worden, die zum Zurückhalten der rutschenden Erd- , Geröll- und Schneemassen dienen. Wie Fig. 8 veranschaulicht, ist der Einsatz des Greifers 1 in unveränderter Form auch zur Herstellung einer Lawi- nenverbauung mit entsprechenden Rammarbeiten dadurch ermöglicht, dass die Greifarme 5 auch Baumstämme 32 oder dergleichen ergreifen und sicher ablegen können.
Fig. 9 zeigt einen Greifer 1 mit in der geschlossenen Position befindlichen Greifarmen 5 bei der Injektion von Geröll 33 in Erdreich 34. Deutlich sichtbar sind die angrenzend zum Aufnahmeloch 35 gebildeten Verdichtungen des Erdreichs. Diese bewirken zusätzlich zur Geröllfüllung eine Stabilisierung des Bodens bzw. beispielsweise der Böschung eines Damms.
Für die verschiedenen Einsatzzwecke des erfindungsgemässen Greifers, wie sie aus der vorstehenden Darstellung in nicht ab- schliessender Weise verdeutlicht sind, können die Greifarme verschieden ausgestaltet sein, wobei sie vorteilhaft auswechselbar sind. Einige Ausführungsvarianten zeigen Fig. 10 bis 12.
Bei der für das Ausstechen von grösseren Mengen von Bäumen vorgesehenen Variante von Fig. 10 werden die Greifarme 51 zu ihrer Spitze 40 hin schmaler, wobei die Spitze selbst aber noch stumpf ausgebildet ist. Weiter sind die beiden Greifarme an der Spitze auch noch verzahnt mit Verzahnungsabschnitten 41 und 42.
Für harte Untergründe und zum Bau von grossen Zaunanlagen besonders geeignet ist die in Fig. 11 veranschaulichte Variante mit Greifarmen 52, die vollkommen spitz zulaufen und eine richtige Spitze 43 bilden.
Schliesslich zeigt Fig. 12 eine auch als Bohrer verwendbare Spe- zialvariante, mit Greifarmen 53, die zusammen einen Konus bilden und an ihrer Spitze einen mit Diamant besetzten Spitzenabschnitt 44 aufweisen. Mit einem solchen Greifer sollen insbesondere Arbeiten in trockenem und/oder hartem Untergrund, Wüstengebieten, etc. erleichtert werden. Zum Bohren muss diese Ausführungsform natürlich an einem Drehantrieb am Baggeram montiert sein, wobei übliche Hydraulikhämmer allerdings über einen derartigen Antrieb regelmässig verfügen. Die Drehbarkeit des Greifers ist mittels des Pfeiles D veranschaulicht. Da nur mit vollständig geschlossenen und dicht aneinander anliegenden Greifarmen gebort werden kann, kann bei dieser Ausführungsform die bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen vorgesehene Verstellbarkeit des Winkels α, den die Greiferschalen miteinander bilden, einschliesslich der dazu erforderlichen speziellen Lagerung der Schwenklager für die Greifarme sowie auf den Hydraulikzylinder 15 ggf. verzichtet werden. Damit sich die Greifarme 53 beim Bohren nicht gegeneinander verschieben oder abscheren können, weisen sie im Verschlussbereich eine Verzahnung 45 in Form von Nocken auf. Auf der Aussenseite tragen die Grei arme 53 eine vorstehende Wendel - Struktur 46, die Abweis- und Verdichtungsfunktion hat. D.h. durch sie wird ein Verklemmen des Greifers 1 im Boden verhindert. Im gezeigten Beispiel weist der Konus eine Steigung von etwa 15 bis 25 % auf.
Es versteht sich, dass zum Eintreiben des erfindungsgemässen Greifers mittel eines am Arm eines Baggers befestigten Hydraulikhammers der Bagger ein gewisses Gewicht aufweisen muss, damit durch die Hammerschläge der Greifer und nicht der Bagger bewegt wird. Dieses Mindestgewicht, das der Bagger aufweisen muss, ist um so höher, je grösser der Baustumpf bzw. je härter der Untergrund und je grösser damit der Eintreibwiderstand ist. Um den Anwendungsbereich des erfindungsgemässen Greifers auch auf leichtere, kleinere und damit in der Regel geländegängigere Baggertypen auszudehen, kann der Greifer mit einem Greifhaken 54
versehen werden, was bei dem in Fig. 13 dargestellten Ausführungsbeispiel für einen nicht dargestellten Bagger veranschaulicht ist. Soweit Teile gleich denen vorher beschriebener Aus- führungsbeispiele sind, sind sie mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und werden nicht erneut beschrieben.
An einer Standard-Anhängevorrichtung, wie sie für Bagger üblich ist, sitzt der Greiferantrieb. Dieser umfasst eine Drehplatte 48 und einen Hydraulikhammer 2 (Schlagrichtung in Richtung des Pfeils A) . Die Greifarme 53 befinden sich bereits in der Spaltposition, d.h. sie reichen bereits in einen Baumstumpf 22 hinein.
Der Greifhaken 54 umfasst einen um eine Lagerachse 51 schwenkbar gelagerten Teleskopzylinder 50, der im gezeigten Ausführungbeispiel ca. 20 Tonnen Zug- und Druckkraft hat und aus der in Fig. 13 (a) gezeigten ausgefahrenen Position in Richtung des Pfeils H eingefahren werden kann. Beidseits des Hydraulikhammers 2 sind zwei Zylinder 53 angeordnet, die mit ihrem einen Ende um eine Lagerachse 55 schwenkbar gelagert sind. Ein Ausfahren der beiden Zylinder 53 hat eine Aufwärtsverschwenkung des Teleskopzylinders 50 zur Folge, wie durch den Pfeil V angedeutet ist. Die hochgeschwenkte Position des Hydraulikzylinders 50 ist in Fig. 13a) oben links angedeutet.
An seinem unteren Ende trägt der Hydraulikzylinder 50 einen Schneidhaken 57, der, wie dies Fig. 13 (c) zeigt, scharfe Spitzen 56 aufweist und mit diesen gemäss Fig. 13 (a) und (b) in einen Baumstumpf eingerammt werden kann. Derart eingerammt dient der Greifhaken 54 als Gegenanker für den Greifer 1 und kann mit dem Teleskopzylinder 50 gegen letzteren verspannt werden. Auf diese Weise ist es möglich, den Greifer 1 selbst dann in grösse- re Baumstümpfe einzutreiben, wenn der verwendete Bagger dafür an sich zu leicht ist.
Wie sich leicht ersehen lässt, kann der Greifhaken 54 auch beim Manövrieren des Baggers als Anker oder als Schreitfuss einge-
me 51 angeordnet sind. Eine Änderung der Länge diese Hydraulikzylinder 60 bewirkt, dass sich bei fixierten Schwenkbacken 63 die Greifer 51 um das untere Schwenkbackengelenk 65 nach nach aussen öffnen und wieder schliessen lassen.
BEZEICHNUNGSLISTE
1 Greifer
2 Hydraulikhammer
3 Befestigungsdorn
4 Befestigungskopf
5 Greifarme
6 Schwenklager
7 Schwenkachse
8 Lagerschuhe
9 Gleitflächen für Lagerschuhe
10 Gleitflächen für Schwenklager
11 Stoppnocken für 8
12 Symmetrieebene
13 Haltevorrichtung
14 Haltekegel
15 erster Hydraulikzylinder
16 Joch
17 Hydraulikzylinder
18 Seitenwangen
19 Rippen
20 Zähne
21 Spritzdüsen
22 Baumstumpf
22" Pflanzgrund
23 Spalt im Baumstumpf
23" Pflanzloch
24 Tanne
25 Schreitbagger
26 Baggerarm
27 Tragmittel
28 Hilfspflanzloch
30 Pfähle
31 Querbalken
32 Baumstamm
33 Geröll
34 Erdreich
35 Aufnahmeloch
Spitze
Verzahnungsabschnitte
Spitze
Spitzenabschnitt
Verzahnungsnocken
WendelStruktur
Drehplatte
Teleskopzylinder
Lagerachse
Zylinder
Greifhaken
Lagerachse
Spitzen
Schneidhaken
Hydraulikzylinder für Greifarme oberes Gelenk unteres Gelenk
Schwenkbacke oberes Schwenkbackengelenk unteres Schwenkbackengelenk zentraler Hydraulikzylinder zentrales Gelenk
Strebe