Vorrichtung zum Verbinden einer Fensterscheibe mit einem
Fensterheber
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden einer Fensterscheibe mit einem Fensterheber gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der EP 0 208 237 Bl ist ein Tragelement zur Verbindung der Fensterscheibe mit einer entsprechenden Führungsvorrich¬ tung bekannt, die mehrere, beiderseits der Unterkante der Fensterscheibe angeordnete Stützflügel aufweist. Einer der Stützflügel trägt einen Stift, dem ein Loch in der Fenster¬ scheibe zugeordnet ist. Beim Einführen der Fensterscheibe zwischen die elastischen Stützflügel biegen sich diese nach außen, bis der Stift m das Scheibenloch eingerastet ist.
Um die Fensterscheibe zwischen die beiden Stützflügel einführen zu können, ist die Oberseite des Stiftes als Einführungsschräge ausgebildet. Nachteilig ist jedoch das damit verbunden große Spiel zwischen dem Stift und dem Scheibenloch. So treten bei Umkehr der Belastungsrichtung (Bewegungsrichtung der Fensterscheibe) oft sogenannte Umschaltgeräusche auf . Außerdem neigt die Vorrichtung bei höherer Belastung, insbesondere bei einem zusätzlichen Verkanten der Fensterscheibe, zum Ausrasten aus dem Schei¬ benloch, wodurch der Fensterheber unbrauchbar wird.
Eine weitere schnappbare Kupplungsvorrichtung zwischen Scheibe und Scheibenheber zeigt die DE 31 08 244 AI. Sie besteht aus zwei miteinander verbundenen kanalartigen Profilen, von denen das eine einen Bereich der Scheibenun- terkante umschließt und dort befestigt ist. Das andere nach unten offene Profil trägt an seinen Enden nach innen gerich¬ tete Haken, die mit Vorsprüngen von Winkelelementen der Hebevorrichtung in Eingriff treten können, wodurch eine formschlüssige Verbindung erreichbar ist. Gemäß dem Vor¬ schlag soll das Einschnappen der Verbindungselemente durch das Verfahren der Fensterscheibe gegen die obere Anschlags- Position erzwungen werden, wodurch gleichzeitig ein selbst¬ tätiges Ausrichten der Scheibe in der Rahmenkonstruktion erfolgt und zusätzliche Handgriffe während der Montage nicht notwendig sind.
Da jedoch das profilartige Kupplungselement an der Schei- benunterkante vormontiert werden muß, führt der damit verbundene Dickenaufbau regelmäßig zu einer erschwerten Einführung der Fensterscheibe in den Türschach . Wegen der notwendigerweise fehlenden Dichtungen in diesem Bereich
kommt es deshalb während der Montage immer wieder zu Beschä¬ digungen des Lackes. Ein weiteres Problem können die im Schnappbereich der Kupplungselemente erforderlichen minima¬ len Toleranzen darstellen, um Umschaltgeräuschen beim Betrieb des Fensterhebers vorzubeugen.
Eine weitere Ausführungsform einer schnappbaren Scheibenbe¬ festigung offenbart die Druckschrift JP 6-135228. Die an der Unterkante der Fensterscheibe befestigten Elemente besitzen an ihren freien Enden konische, widerhakenförmige Bereiche, denen U-profilartige Verbindungselemente des Fensterhebers zugeordnet sind. Sie weisen außerdem Einfüh¬ rungsschrägen auf, mit denen die konischen Bereiche der an der Fensterscheibe befestigten Elemente in Eingriff treten können. Beim Zusammenführen der Verbindungselemente werden die Schenkel der U-Profile elastisch gespreizt. Nach Ab¬ schluß der Montage (in der eingeschnappten Position) über¬ greifen an den freien Enden der U-Profile vorgesehene, nach innen gerichtete Haken die Vorsprünge der konischen, wider¬ hakenförmigen Bereiche der anderen Elemente. Von Nachteil ist jedoch, daß der von der Scheibenkante abkragende Teil des an der Fensterscheibe befestigten Verbindungselements den theoretisch ausführbaren Hub verkürzt.
Die bekannten schnappbaren Verbindungen zwischen einer Fen¬ sterscheibe und dem Mitnehmer eines Fensterhebers verwenden in ein Scheibenloch einrastbare Schnappelemente, deren obere Begrenzungsflächen als Einführungsfasen für die Schei- benunterkante schräglaufend ausgebildet sind. Aufgrund dessen, ergibt sich zwischen dem in das Scheibenloch einge¬ rasteten Schnappelement und der Lochkontur zwangsläufig ein Sitz mit viel Spiel, was beim Wechsel der an den Mitnehmer
angreifenden Kraf richtung zu Umschaltgeräuschen führt. Dar- überhmaus kann das große Spiel bei Belastungszuständen, die mit einem Verkanten der Fensterscheibe im Mitnehmer ein¬ hergehen, zum Lösen der Verbindung führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verbinden einer Fensterscheibe mit einem Fensterheber zu entwickeln, die sich durch einen konstruktiv einfachen Aufbau und einfache Herstellbarkeit sowie Montagefreundlich¬ keit auszeichnet . Dabei soll die Fensterscheibe vor ihrer Einführung in den Türschacht keinerlei Zusatzteile tragen, zumindest nicht solche, die zu einem wesentlichen Dickenauf¬ bau der Fensterscheibe führen. Darüber hinaus soll ein weitestgehend spielfreier Sitz der Fensterscheibe im Mitneh¬ mer des Fensterhebers gewährleistet sein, ohne daß dadurch die Herstellung der schnappbaren Verbindung erschwert wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß das Schnapp¬ element des Mitnehmers das zugeordnete Scheibenloch im montierten Zustand möglichst vollständig und spielfrei ausfüllen muß, um eine feste, formschlüssige Verbindung zwischen Schnappelement und Scheibenloch und damit zwischen dem Mitnehmer und der Fensterscheibe zu gewährleisten. Die schnappbare Vorrichtung ist aber so aufzubauen, daß dieser montierte Zustand von der Montage zu trennen ist, in der Einführhilfen das Montieren erleichtern und eine Beschä¬ digung der zu montierenden Teile verhindern, ohne daß Zusatzteile oder Montagehilfen an der Fensterscheibe erfor¬ derlich sind.
In einer ersten Ausführungsform ist an der Scheibenunterkan- te zumindest im Befestigungsbereich eine Fase vorgesehen, die im Zusammenwirken mit einem vergleichsweise kurzen Ein¬ schnappkonus des Schnappelements dazu dient, die Backen des Mitnehmers zu spreizen und so die Fensterscheibe zum Zwecke der Montage einzuführen. Dabei stimmen die Neigungsrichtun¬ gen der Fase der Scheibenunterkante und des Einführungsko- nuses überein. Je nach Ausführungsvariante der Fase der Scheibenunterkante ist der Einführungskonus des Schnappele¬ ments mehr oder weniger schmal, jedoch höchstens halb so breit wie die Dicke der Fensterscheibe ausgebildet. Der übrige Bereich des Schnappelements füllt das Scheibenloch weitestgehend aus, so daß kein merkliches Spiel mehr auftre¬ ten kann. Sogenannte Umschaltgeräusche werden dadurch ver¬ mieden.
Gemäß einer Vorzugsvariante der Erfindung sind beide Mitneh¬ merbacken bezüglich der Fensterscheibe konvex ausgebildet und bieten der Scheibenunterkante in ihrem Basisbereich eine Erweiterung. Im Bereich des kürzesten Abstandes zwi¬ schen den gegenüberliegenden Backen ist das Schnappelement angeordnet. So kann sich die Fensterscheibe in einem gewis¬ sen Winkel im Mitnehmer bewegen und eventuell auftretende Fertigungs- oder Montagetoleranzen spielfrei ausgleichen. Dies beugt gleichzeitig einem Aufspreizen der Backen und der damit verbundenen Gefahr des Lösens der Verbindung zwischen Fensterscheibe und Mitnehmer vor.
Erfindungsgemäß können unterschiedliche Ausführungsformen der Fase der Scheibenunterkante zum Einsatz kommen. Neben dem konventionellen keilförmigen Anschleifen der Glaskante gibt es weitere Möglichkeiten. Zum Beispiel kann an die Scheibenunterkante ein Keil angeklebt sein. Bei Verwendung einer Verbundfensterscheibe aus einer Glas- und einer KunststoffScheibe sollte vorzugsweise die Fase nicht nur an der Kunststoffscheibe angeformt sein, sie sollte vielmehr eine seitliche keilförmige Fortsetzung aufweisen und vor¬ zugsweise die gesamte Breite der etwas zurückgesetzten Glasscheibe übergreifen. An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, daß selbst die versetzte Anordnung von zwei Fensterscheiben in Verbundbauweise geeignet ist, eine erfindungsgemäße keilartige Kontur zur Erleichterung des Verbindungsvorganges von Fensterscheibe und Mitnehmer zu schaffen.
In einer weiteren Ausführungsform ist in der Nähe des ersten Scheibenloches, das dem Schnappelement zugeordnet ist, ein weiteres Scheibenloch vorgesehen. Dieses zweite Scheibenloch befindet sich im Vergleich zum ersten Scheiben¬ loch bezüglich der Scheibenunterkante in einem größeren Abstand. Am oberen freien Ende desjenigen Backens des Mitnehmers, der das Schnappelement trägt, erstreckt sich in Richtung der Fensterscheibe ein Spreizelement mit einer in Montagerichtung abfallenden Einführungsschräge.
Während des Montagevorganges tritt zunächst die Scheibenun¬ terkante mit der Einführungsschräge des Spreizelements in Eingriff und drückt die beiden Backen des Mitnehmers ausein¬ ander. Somit entsteht der notwendige Montagespal , ohne daß dazu in üblicher Weise auf das Schnappelement einge-
wirkt werden muß. Aufgrund dessen ist es nicht notwendig, daß an der Oberseite des Schnappelements eine Einführungs- schräge oder dergleichen vorgesehen werden muß. In der Regel wird ein kurzer kegelförmiger Endbereich für eine problemlose Einführung des Schnappelements in das zugehöri¬ ge Scheibenloch ausreichend sein, wenn diese deckungsgleich übereinander zum Liegen kommen. Ein derart verlängerter Ba¬ sisbereich des Schnappelements vergrößert nicht nur die Be¬ lastbarkeit der Verbindungsvorrichtung, er füllt auch den Hohlraum des Scheibenloches weitestgehend aus, wodurch ein geringeres Spiel zwischen den Bauelementen auftritt . Die durch die Umkehrung der Belastungsrichtung (Scheibe heben, Scheibe senken) sonst auftretenden Umschaltgeräusche können so weitestgehend vermieden werden.
Hat die Unterkante der Fensterscheibe zum Abschluß des Montagevorganges die Basis des Mitnehmers erreicht, so schnappen das Schnappelement und das Spreizelement in die ihnen zugeordneten Scheibenlöcher ein.
Auch in dieser Ausführungsform besitzen die Backen auf der einander zugewandten Seite eine konvexe Kontur, so daß sich der zwischen den Backen beiderseits des Schnappelements erstreckende Spalt konisch erweitert. Durch diese Gestal¬ tung wird ein begrenztes Schwenken der Fensterscheibe möglich, ohne daß dadurch Spannungen entstehen, die den Mitnehmer zerstören könnten oder die zum Lösen der Verbin¬ dungsvorrichtung führen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei¬ spielen und den dargestellten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Figur la - eine schnappbare Verbindungsvorrichtung mit konvex geformten Klemmbacken sowie eine Ver¬ bundfensterscheibe mit Loch während der Montage, jedoch vor dem Spreizen der Klemmbak- ken;
Figur lb - die Verbindungsvorrichtung während der Monta¬ ge, jedoch mit halber Spreizung der Klemm¬ backen;
Figur lc - die Verbindungsvorrichtung während der Monta¬ ge, jedoch mit voller Spreizung der Klemmbak- ken;
Figur ld - die Verbindungsvorrichtung nach beendeter Mon¬ tage;
Figur 2 - eine schnappbare Verbindungsvorrichtung gemäß dem Stand der Technik mit verkanteter Fenster¬ scheibe;
Figur 3 - ein Mitnehmer entsprechend Figur ld, jedoch mit verkanteter Fensterscheibe;
Figur 4 - eine Scheibenunterkante mit angeklebtem Keil;
Figur 5 - eine Verbundfensterscheibe aus Glas- und Kunststoffscheibe mit integriertem Keil;
Figur 6 - eine Verbundfensterscheibe mit versetzten, an- gefasten Scheibenunterkanten;
Figur 7a - eine Variante der Verbindungsvorrichtung mit einem Spreizelement während der Montage, jedoch vor dem Spreizen der Klemmbacken;
Figur 7b - die Verbindungsvorrichtung während der Monta¬ ge, wobei die Fensterscheibe im Bereich ihrer Unterkante mit dem Spreizelement in Eingriff steht;
Figur 7c - die Verbindungsvorrichtung während der Monta¬ ge, wobei Fensterscheibe im Bereich ihrer Unterkante mit dem Schnappelement in Eingriff steht ;
Figur 7d - die Verbindungsvorrichtung nach beendeter Mon¬ tage;
Figur 8 - die Verbindungsvorrichtung mit verkanteter Fensterscheibe;
Figur 9a - eine schematische Draufsicht auf eine Fenster¬ scheibe für eine Verbindungsvorrichtung entsprechend den Figuren la bis ld;
Figur 9b - eine sche atische Draufsicht auf eine Fenster¬ scheibe für eine Verbindungsvorrichtung ent¬ sprechend den Figuren 7a bis 7d;
Figur 9c - eine schematische Darstellung eines doppel- strängigen Seilfensterhebers.
In den Figuren la bis ld sind verschiedene Phasen des Mon¬ tagevorganges einer mit einem Scheibenloch 10 versehenen Verbundfensterscheibe la an einen Mitnehmer 3 dargestellt. Die Verbundfensterscheibe la besteht aus einer Scheibe 11a und einer Scheibe 12a, die aufeinander geklebt und deren Scheibenunterkanten 110a, 120a zueinander versetzt angeord¬ net sind. Dadurch entsteht ein keilförmiger Absatz, der im Sinne der Erfindung als Fase aufgefaßt wird. Der Mitnehmer 3 besteht aus zwei gegenüberliegenden Backen 31, 32, die über eine gemeinsame Basis 33 miteinander in Verbindung stehen und über die Befestigungsplatte 34 an einem Fenster¬ heber befestigt werden können. Einer der elastisch spreizba¬ ren Backen 32 trägt ein stift- oder bolzenartiges Schnappe¬ lement 30, welches dem Scheibenloch 10 zugeordnet ist. Das Schnappelement besitzt einen im wesentlichen zylindrischen Bereich 301, an dessen freiem Ende sich ein Einführungsko¬ nus 302 mit der schrägverlaufenden Mantelfläche 303 an¬ schließt. Der Verlauf der Schräge der Mantelfläche 303 entspricht der Neigungsrichtung der stufenförmig (keilför¬ mig) versetzten Scheibenunterkanten 110a, 120a der Verbund¬ fensterscheibe la.
Die dargestellte Ausführungsform des Mitnehmers 3 stellt mit ihrem im Bereich der Basis 33 der Backen 31, 32 vorgese¬ henen Erweiterung 35 in Verbindung mit der konvex ausgebil¬ deten inneren Kontur der Backen 31, 32 eine Vorzugsvariante der Erfindung dar. Sie gewährleistet einen spannungsfreien Sitz von Scheibe und Mitnehmer, was später noch näher erläutert wird.
Figur la zeigt die Verbundfensterscheibe la unmittelbar vor ihrer Montage am Mitnehmer 3. Die Dicke der einzelnen Scheiben 11a, 12a entspricht im wesentlichen der Breite B des Einführungskonuses 302. Um eine sichere Montage zu gewährleisten, ist darauf zu achten, daß die Breite B der schrägverlaufenden Mantelfläche 303 des Einführungskonuses 302 wenigstens der Scheibendicke entspricht, an die sich eine in gleicher Schräglage wie die Mantelfläche 303 verlau¬ fende Führungsfläche der Fensterscheibe anschließt. Im vorliegenden Beispiel sind lediglich die Ränder der Stirn¬ flächen 110a, 112a der einzelnen Scheiben 11a, 12a be¬ schliffen, so daß als notwendige Breite B des Einführungsko¬ nuses annähernd die Dicke der Scheibe 11a festgelegt werden muß.
Figur lb zeigt den Mitnehmer 3 in halb gespreizter Stel¬ lung, wobei sich die Scheibe 11a zwischen die linke Backe 31 und die Stirnfläche des Schnappelements 30 geschoben hat und die Unterkante 120a der benachbarten Scheibe 12a be¬ reits im Kontakt mit der Mantelfläche 303 des Einführungsko¬ nuses 302 steht. Bei einem weiteren Eindringen der Verbund¬ fensterscheibe la in den Mitnehmer 3 kommt es zur maximalen Spreizung der Backen 31, 32 ( siehe Figur lc) . Mit dem Einrasten des Schnappelements 30 in das Scheibenloch 10 ist der Montagevorgang beendet. Gemäß Figur ld steht dabei die Scheibenunterkante 110a der Scheibe 11a auf der Basis 33 des Mitnehmers 3 auf.
In Figur 2 ist eine schnappbare Scheibenbefestigung gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Auch sie besteht aus zwei spreizbaren Backen 31', 32' , die über eine gemeinsame Basis 33' verbunden und mittels einer Befestigungsplatte
34' mit einem Fensterheber verbindbar sind. Dem Scheiben¬ loch 10 der Fensterscheibe ld ist das einstückig an die Backe 31 angeformte Schnappelement 30' zugeordnet. Die Scheibenunterkante 110b ist im wesentlichen flach ausgebil¬ det, lediglich ihre Ränder sind beschliffen.
Die Darstellung von Figur 2 zeigt einen kritischen Zustand der Verbindungsvorrichtung mit einer verkantet, im Mitneh¬ mer 3' liegenden Fensterscheibe lb. Ein solcher Zustand kann beispielsweise bei extremen Belastungszuständen (z.B. angefrorene Fensterscheibe) auftreten. Dies führt nicht nur zu hohen Spannungen in der Verbindungsvorrichtung, was insbesondere unter tiefen Temperaturen auch zu Brüchen führen kann, sondern auch zu einem zumindest teilweisen Verlust des Formschlusses zwischen dem Scheibenloch 10 und dem Schnappelement 30' . Es besteht somit eine große Gefahr des Lösens der Verbindung.
Bei der erfindungsgemäßen Vorzugsvariante des Mitnehmers 3 gemäß Figur 3 können solche negativen Spannungen nicht auftreten. Da sich der Freiraum ausgehend von dem Schnappe¬ lement 30 sowohl nach oben als auch nach unten erweitert, werden Schwenkbewegungen der Fensterscheibe lc um einen scheinbaren Schwenkpunkt im Bereich des Scheibenloches 10 in einem beschränkten Bereich spannungsfrei ausgeführt. Eine Gefahr für das Lösen der Verbindung besteht dadurch nicht .
Figur 4 zeigt die Kombination einer konventionellen Fenster¬ scheibe mit einer im wesentlichen ebenen Scheibenunterkante mit einer daran angesetzten Montagehilfe 2. Sie besteht aus einem Keil 21 mit einer Fase (Einführungsschräge) 22 und
einem seitlichen Steg 20 zur Herstellung einer Klebverbin¬ dung mit der Fensterscheibe lb. Dieses Montagehilfsmittel 2 wird vorzugsweise als Kunststoffteil ausgeführt.
In Figur 5 ist eine Verbundfensterscheibe ld, bestehend aus einer KunststoffScheibe lld und einer Glasscheibe 12d, dargestellt, wobei die KunststoffScheibe lld mit ihrem keilförmigen Ende die Scheibenunterkante 120d der Glasschei¬ be 12 d überragt. Die schrägverlaufende Scheibenunterkante llOd überdeckt mit ihrem keilförmigen Fortsatz 111 die Scheibenunterkante 120d fast vollständig. Die Keilspitze 112 besitzt nur einen sehr geringen Durchmesser so daß auch die Breite B des Einführungskonuses sehr kurz ausgeführt sein kann. Dadurch gewinnt der zylindrische Bereich 301 des Schnappelements 30 an Länge, wodurch die Tragfähigkeit der erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung verbessert wird.
Die Verbundfensterscheibe le besteht gemäß Figur 6 aus zwei aufeinander geklebten Glasscheiben lle, 12e deren untere Kanten llOe, 120e zueinander versetzt angeordnet sind. Diese Scheibenunterkanten sind stark abgerundet und besit¬ zen im wesentlichen die Kontur eines Halbkreises. Erfin¬ dungsgemäß ergibt sich daraus die Notwendigkeit, die Breite B des Einführungskonuses 302 des Schnappelements 30 mit einer solchen Mindestbreite festzusetzen, die der halben Dicke einer Scheibe lle, 12c entspricht. Somit ist ein problemloses Einführen der Fensterscheibe le in den Spalt zwischen den Backen 31, 32 eines erfindungsgemäßen Mitneh¬ mers problemlos gewährleistet.
In den Figuren 7a bis 7d sind verschiedene Phasen des Monta¬ gevorganges einer Fensterscheibe 1 an den Mitnehmer 3 eines Fensterhebers dargestellt. Der erfindungsgemäße Mitnehmer 3 besteht aus zwei gegenüberliegenden Backen 31, 32, die über eine gemeinsame Basis 33 verbunden sind und mittels der Befestigungsplatte 34 an einem Fensterheber festliegen. An einen der beiden Backen 32 ist nicht nur das Schnappelement 30, sondern auch ein keilförmiges Spreizelement 4 einstük- kig angeformt, wobei das Spreizelement 4 in einem lichten Abstand A2 oberhalb des Schnappelements 30 liegt. Jedem dieser nach innen ragenden Teile 30, 4 ist in der Fenster¬ scheibe 1 ein separates Scheibenloch 10, 13 zugeordnet.
Figur 7a zeigt die erste Phase des Montagevorganges, bei dem die Scheibenunterkante 100 auf die Einführungsschräge 40 des Spreizelements 4 trifft. Bei einer weiteren Verschie¬ bung der Fensterscheibe 1 in Richtung des Mitnehmers 3 kommt es zur Spreizung der Backen 31, 32, wodurch gleichzei¬ tig auch das Schnappelement 30 von der gegenüberliegenden Backe 31 abgehoben wird und einen Einführungsspalt freigibt (siehe Figur 7b) .
Die Länge L des Spreizelements 4 stimmt vorzugsweise etwa mit der Länge des Schnappelements 30 überein oder ist sogar noch etwas länger. Sollte jedoch die Länge L des Spreizele¬ ments 4 kürzer sein als die Länge des Schnappelements 30, so ist ein hinreichend großer konischer Bereich 302 zu wählen, damit die vordringende Scheibenunterkante 100 nicht am zylindrischen Bereich 301 des Schnappelements blockiert wird.
Figur 7c zeigt eine Montagephase, bei der die Scheibenunter¬ kante 100 der Fensterscheibe 1 bereits bis zur Stirnfläche des Schnappelements 30 vorgedrungen ist. Für den Fall, daß das Spreizelement 4 während des Montageprozesses unmittel¬ bar am Scheibenloch 10 vorbeigeführt wird und darin einra¬ sten kann, sollte der lichte Abstand A2 zwischen dem Sprei¬ zelement 4 und dem Schnappelement 30 kleiner gewählt wer¬ den, als der Abstand A. zwischen dem unteren Kantenbereich des Scheibenlochs 10 und der Scheibenunterkante 100. Ande¬ renfalls könnte ein weiteres Vordringen der Fensterscheibe 1 durch das Schnappelelment 30 infolge des einrastenden Spreizelements 4 blockiert werden, bzw. es müßte ein ver¬ hältnismäßig großer konischer Bereich 302 am Schnappelement 30 vorgesehen werden. Diesem Problem kann jedoch auch da¬ durch begegnet werden, daß das Spreizelement 4 und das Schnappelement 30 seitlich versetzt zueinander angeordnet werden. Natürlich muß dann auch die Anordnung der Scheiben¬ löcher 10 und 13 in analoger Weise erfolgen.
Figur 7d zeigt die Verbindungsvorrichtung nach Abschluß der Montage mit in das Scheibenloch 10 bzw. 13 eingerastetem Schnappelement 30 bzw. Spreizelement 4.
Eine Vorzugsvariante der Erfindung sieht die Verwendung von konvex ausgebildeten spreizbaren Backen 31, 32 vor, wobei beiderseits des Schnappelements 30 in Montagerichtung ein sich erweiternder Raum 35 für die Fensterscheibe 1 bildet. Im Falle des schematisch in Figur 8 dargestellten Einwir- kens seitlicher Kräfte auf die Fensterscheibe 1, die zu ihrem Verkippen im Mitnehmer 3 führen, treten keine Spannun¬ gen auf, die zu einem Bruch oder gar zum Lösen der Verbin¬ dungsvorrichtung führen könnten. Die Fensterscheibe 1 kann
im Mitnehmer 3 in einem verhältnismäßig großen Winkelbe- reich schwenken, wobei der Scheibenunterkante 100 im Be¬ reich der Basis 33 des Mitnehmers 3 die Erweiterung 35 als Bewegungsfreiraum zur Verfügung steht.
Die erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtungen sind beson¬ ders vorteilhaft für Seilfensterheber einsetzbar, wie dies in den Figur 9a bis 9c anhand einer schematischen Drauf¬ sicht auf zwei Fensterscheiben in Relation zu einem doppel- strängigen Seilfensterheber dargestellt ist.
Figur 9a zeigt eine Fensterscheibe 1, in deren Befestigungs¬ bereiche 90 Ausnehmungen 92 vorgesehen sind, die von seitlichen, konischen Führungsflächen 91 für den Mitnehmer 3 begrenzt sind. Die Scheibenlöcher 10 kontaktieren im montierten Zustand den zylindrischen Bereich 301 des stift- oder bolzenartigen Schnappelements 30. Diese Fenster¬ scheibe eignet sich besonders für die in den Figuren la bis ld dargestellte Ausführungsform der schnappbaren Vorrich¬ tung.
Figur 9b zeigt eine Fensterscheibe 1, in deren Befestigungs¬ bereiche die Scheibenlöcher 10 und 13 zur Aufnahme des Schnappelements 30 bzw. des keilförmigen Spreizelements 4 angeordnet sind. Diese Fensterscheibe eignet sich besonders für die in den Figuren 7a bis 7d dargestellte Ausführungs¬ form der schnappbaren Vorrichtung.
Der in Figur 9c dargestellte Fensterheber besteht aus zwei parallelen Führungsschienen 8, auf denen jeweils ein Mitneh¬ mer 3 verschiebbar angeordnet und über in Nippelkammern 50 liegenden Nippeln des Seils 5 mit der aus Seiltrommel 71
und Motor 72 bestehenden Antriebseinheit 7 verbunden ist . Die Seilrollen 6 dienen der Seilführung zwischen den Füh¬ rungsschienen 8 bzw. der Antriebseinheit 7.
Bezugszeichenliste
1 - Fensterscheibe la -Verbundfensterscheibe mit versetzten Scheibenkan¬ ten lb - konventionelle Glasfensterscheibe lc - Fensterscheibe aus Glas oder Kunststoff ld - Verbundfensterscheibe aus Glas oder Kunststoff le -Verbundfensterscheibe mit versetzten Scheibenkan¬ ten
10 -dem Schnappelement zugeordnetes (erstes) Schei¬ benloch
lla -Scheibenlage einer Verbundfensterscheibe aus
Glas lld -Scheibenlage einer Verbundfensterscheibe aus
Kunststoff lle -Scheibenlage einer Verbundfensterscheibe aus
Glas 12a -Scheibenlage einer Verbundfensterscheibe aus
Glas 12d -Scheibenlage einer Verbundfensterscheibe aus
Glas 12e -Scheibenlage einer Verbundfensterscheibe aus
Glas
13 -dem keilförmigen Spreizelement zugeordnetes (zweites) Scheibenloch
100 - Scheibenunterkante
110a - Scheibenunterkante llOd - Scheibenunterkante llOe - Scheibenunterkante
111 - keilförmiger Fortsatz
112 - Keilspitze
120a - Scheibenunterkante
120d - Scheibenunterkante
12Oe - Scheibenunterkante
2 - Montagehilfe
20 - seitlicher Steg
21 - Keil
22 - Fase, Einführungsschräge
3 - Mitnehmer/Gleiter 3' - Mitnehmer/Gleiter 30 - Schnappelement 30' - Schnappelement
31 - Backe/Schenkel 31' - Backe/Schenkel
32 -Backe/Schenkel mit Schnappelement (und Spreizele¬ ment)
32' -Backe/Schenkel mit Schnappelement (und Spreizele¬ ment)
33 - Basis 33' - Basis
34 - Befestigungsplatte 34' - Befestigungsplatte
35 - Erweiterung
300' - Einführungsschräge
301 - zylindrischer Bereich des Schnappelements
302 -konischer Bereich des Schnappelements (Einfüh¬ rungskonus)
303 - Mantelfläche des Einführungskonuses
310 - Anschlagfläche
5 - Seil
6 - Seilrolle
50 - Nippelkammer mit Seilnippel
7 - Antrieb
71 - Seiltrommel
72 - Motor
8 - Führungsschiene
A. - Abstand A2 - Abstand
B - Breite des Einführungskonuses
L - Länge